Anders als in vielen anderen europäischen Ländern wurden in Deutschland von Netflix noch keine Maßnahmen gegen das gemeinsame Nutzen eines Accounts ergriffen. Dass es dazu kommen soll, ist jedoch bereits seit einiger Zeit klar. Gegenüber Investoren hat Netflix die Pläne nun konkretisiert: Spätestens Ende Juni sollen auch hierzulande Zusatzkosten anfallen.
Account-Sharing bald nicht mehr kostenlos
Bereits vor einigen Monaten hat Netflix angekündigt, gegen die Weitergabe von Zugangsdaten vorgehen zu wollen. Da diese Praxis sehr verbreitet ist und damit potentiell sehr viele Menschen treffen würde, stellen die geplanten Maßnahmen einen tiefen Einschnitt für die Streamingplattform dar. Netflix selbst verspricht sich einen enormen Zuwachs zahlender Kundschaft. Ob dieser Plan aufgeht und tatsächlich ein großer Teil der bisher kostenlos Mitschauenden bereit ist, für Netflix Geld in die Hand zu nehmen, ist jedoch ungewiss.
In vielen Ländern hat Netflix die Maßnahmen bereits umgesetzt, in Deutschland bisher jedoch nicht. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Umstand, dass Netflix hinsichtlich der Härte der Maßnahmen zwischenzeitlich zurückruderte, um anschließend zu bekräftigen, hart durchgreifen zu wollen. Accounts dürfen fortan nur noch mit Angehörigen des eigenen Haushalts geteilt werden. Sollen weitere Menschen mitschauen, können sie gegen eine Gebühr, die unter dem regulären Abopreis liegt, hinzugebucht werden.
Umsetzung bis Ende Juni
Zur Unsicherheit hinsichtlich des tatsächlichen Umsetzungswillens seitens Netflix hat auch die Tatsache beigetragen, dass der Streamingdienst zwar das Ziel verkündet, jedoch keinen konkreten Umsetzungsplan vorgelegt hat. Genau das hat sich nun geändert. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat Netflix gegenüber Investoren bekanntgegeben, die Maßnahmen bis zum Ende des zweiten Quartals des laufenden Jahres umsetzen zu wollen. Neben Deutschland ist auch der Hauptmarkt in den USA betroffen.
Die Preise für die neuen Abo- bzw. Zubuchungsoptionen wurden bereits im Februar vorgestellt. Sie betragen – abhängig vom Abomodell – 3,99 bzw. 5,99 Euro pro zugebuchte Person.