Das schwedische Startup-Unternehmen Northvolt will die Batterien von Elektroautos künftig nachhaltiger gestalten. Gemeinsam mit den finnischen Kollegen von Sotra Enso will man Akkus entwickeln, die auf Holz-Basis entstehen.
Northvolt entwickelt Akkus aus Holz
Nirthvolt wurde bereits im Jahr 2015 von zwei ehemaligen Tesla-Managern gegründet mit dem Ziel, in Europa eine Akku-Produktion nach dem Beispiel der Tesla Gigafactories zu etablieren. Im Heimatland des Unternehmens, Schweden, produziert man bereits seit Ende 2021 Akkuzellen.
Auch in Deutschland werden aktuell zwei Fabriken erreichtet, für die bereits Aufträge in Höhe von 55 Milliarden US-Dollar von Kunden wie BMW, Scania, Volkswagen oder Polestar vorliegen. Eine der Batteriefabriken entsteht derzeit in Schleswig-Holstein.
Neben den traditionellen Batterien für Elektroautos forscht Northvolt aber auch an einer neuen, recycelbaren E-Auto-Batterie auf Basis von Holz, die man gemeinsam mit dem finnischen Unternehmen Stora Enso entwickeln will.
Akku auf Basis von Lignin
Northvolt und Stora Enso arbeiten zusammen, um „die erste industrialisierte Batterie der Welt mit einer Anode, die komplett aus europäischem Rohmaterial besteht,“ zu entwickeln. Das schreibt das Unternehmen in der Pressemitteilung auf der eigenen Homepage.
Damit will man nicht nur den CO2-Fußabdruck verringern, sondern auch die Kosten minimieren. Die Batteriezellen bestehen aus Lignin, feste Biopolymere, die aus den Zellwänden von Holz und Pflanzen gewonnen werden.
Lignin löst die Verholzung von Zellen aus, wobei rund 20 bis 30 Prozent der Trockenpasse verholzter Pflanzen als Ligninen bestehen. Das macht sie neben Cellulose und Chitin zu den am häufigsten vorkommenden organischen Verbindungen der Erde. Oder kurz gesagt: Lignin ist massenhaft vorhanden.
Das Lignin steuert Stora Enso bei, das bereits seit 2015 in deren Fabrik im finnischen Sunila industriell produziert wird. Jährlich können nach Angabe des Unternehmens 50.000 Tonnen an Lignin produziert werden, womit das Unternehmen aus Finnland den weltweit größten Produzenten markiert.
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Umwandlung in Hartkohlenstoff
Northvolt und Stora Enso verarbeiten den Lignode genannten Stoff zu Hartkohlenstoff weiter, der das normalerweise in Akkuzellen von Elektroautos genutzte Material Grafit vollständig ersetzen kann.
Das ist allein in der Produktion bereits günstiger, hat für den europäischen Markt allerdings noch den Vorteil, dass die Anode von E-Auto-Batterien damit vollständig aus europäischen Rohstoffen produziert werden kann. Bislang wurde das eingesetzte Grafit zu weiteren Teilen aus China und anderen Ländern importiert.
„Mit dieser Partnerschaft erkunden wir eine neue Quelle an erneuerbarem Rohmaterial und bauen die europäische Batterie-Produktionskette weiter aus, während wir eine weniger teure chemische Batterie-Zusammensetzung schaffen,“ verrät Emma Nehrenheim, Chief Environmental Officer bei Northvolt. Neben dem Holz-basierten Rohstoff plant Northvolt, bis zum Jahr 2030 alle gebauten Akkus zu mindestens 50 Prozent aus recycelten Materialien zu fertigen.