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Rivian: US-Autobauer mit 1,7 Milliarden US-Dollar Verlust

Der US-amerikanische Hersteller von Elektroautos, Rivian, hat das zweite Quartal 2022 mit herben Verlusten beenden müssen. Innerhalb von nur einem Jahr haben sich die Verluste auf 1,7 Milliarden US-Dollar fast verdreifacht. Umsätze erzielte der Hersteller hingegen nur 364 Millionen US-Dollar.

US-Automobilhersteller mit Milliardenverlust

Das zweite Quartal 2022 war für US-Autobauer Rivian alles andere als ein Erfolg. Ganze 1,7 Milliarden US-Dollar Verlust erwirtschaftete der Hersteller von elektrischen Pick-Ups mit Sitz in Plymouth. Dabei war die Aktie im vergangenen November äußerst erfolgreich gestartet. Dem steht ein Umsatz von lediglich 364 Millionen US-Dollar gegenüber, wie aus dem Brief an Aktionäre hervorgeht.

4.401 Fahrzeuge seien im zweiten Quartal 2022 produziert worden, während der Hersteller laut eigener Aussage zum Stand vom 30. Juni rund 98.000 Reservierungen für seine Fahrzeugmodelle vorliegen hat. Limitierender Faktor in der Produktion seien die eigenen Fabriken, man mache aber „in der Zusammenarbeit mit unseren Zulieferern Fortschritte“, heißt es weiter.

Vor allem diese Probleme in der Lieferkette seien für den hohen Verlust verantwortlich. Entsprechend passt Rivian seine Ziele an, will das angepeilte Produktionsziel allerdings aufrechterhalten.

Auch Partner Amazon kann nicht helfen

Rivians Aktie ist seit Jahresbeginn um rund 64 Prozent abgestürzt. Zuletzt mussten bereits zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden. Es läuft also nicht unbedingt gut für den Automobilhersteller, dessen Modell R1T mit Teslas Cybertruck konkurrieren will.

Unterstützung erhält das Start-Up durch einen starken Partner in Form von Versandriesen Amazon. Der Tech-Gigant hält rund 18 Prozent der Anteile von Rivian und kündigte erst im Juli 2022 die Auslieferung von Lieferfahrzeugen in den USA an, die in Baltimore, Chicago, Dallas, Kansas City, Nashville und anderen US-Großstädten zum Einsatz kommen.

Selbst das kürzlich in den USA verabschiedete Klimapaket, das für einen Schub beim Verkauf von Elektroautos sorgen sollte, brachte bislang keine Vorteile. Die Luft für Rivian CEO Robert Scaringe wird dünner. Das von US-Präsident Joe Biden verabschiedete Paket sieht eine Steuergutschrift in Höhe von 7.500 US-Dollar für Käuferinnen und Käufer von E-Autos vor, wenn sie weniger als 150.000 US-Dollar verdienen.

Redburn-Analyst Charles Coldicott im Gespräch mit Bloomberg: „Der Markt verzeiht klar deutlich weniger Probleme, die den Zeitpunkt betreffen, zu dem sich ein Unternehmen selbst finanzieren können.“

In Venice, Los Angeles, nahm Rivian erst dieser Tage seinen ersten Hub in Betrieb und zeigt dort die nahezu baugleichen ersten Modelle, den R1T und R1S. Beide Elektro-Pick-Ups bauen auf dieselbe Basis und schlagen mit mindestens 67,500 US-Dollar (rund 65.900 Euro) im Falle des R1T beziehungsweise 72.500 US-Dollar (70.750 Euro) für den E-SUV Rivian R1S zu Buche.

Auch E-Autobauer Lucid Motors schrieb im zweiten Quartal 2022 rote Zahlen und musste seine Produktionsziele für das Jahr 2022 deutlich senken. Und das bereits zum zweiten Mal.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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