E-Autobauer Lucid Motors muss seine Produktionsziele für das Jahr 2022 senken. Schon wieder. Lediglich 6.000 bis 7.000 Fahrzeuge sollen im Jahr 2022 gefertigt werden. Damit korrigiert man die Erwartungen bereits zum zweiten Mal nach unten.
Lucid Motors senkt Produktionsziele: „Herausforderungen in Lieferkette“
Wegen „außergewöhnlicher Herausforderungen in der Produktionskette und Logistik,“ muss der Elektroautobauer Lucid Motors seine selbst gesteckten Produktionsziele für das Jahr 2022 bereits zum zweiten Mal nach unten korrigieren.
Von den ursprünglich 20.000 produzierten Fahrzeugen, ging man bereits im Februar dieses Jahres auf 12.000 bis 14.000 Modelle herunter und erwartet nun lediglich noch 6.000 bis 7.000 Elektroautos. Darunter der Sportwagen Lucid Air, der in verschiedenen Ausführungen noch Ende des Jahres auch in Europa angeboten werden soll.
Das hat Lucid Motors jetzt in einer Pressemitteilung verraten, in der man auch Angaben der finanziellen Ergebnisse aus dem zweiten Quartal 2022 teilt. Neben marketingtauglichen PR-Begriffen verrät der Autobauer, dass die insgesamt 679 im entsprechenden Zeitraum ausgelieferten Fahrzeuge 97,3 Millionen US-Dollar in die Kassen des Unternehmens spülten.
Auslieferung verläuft schleppend
Gerade beim Modell Lucid Air sei die Nachfrage ungebrochen stark, behauptet zumindest der Hersteller. Rund 37.000 Reservierungen lägen dem Autobauer für das „Reichweiten-stärkste, am schnellsten ladende Elektroauto auf dem Markt“ zum aktuellen Zeitpunkt vor.
Allerdings rollten im ersten Halbjahr 2022 gerade einmal 1.405 Fahrzeuge vom Band. Erst kürzlich war der Lucid Air bereits zum zweiten Mal von einer Rückrufaktion betroffen, was für die Verkaufszahlen mit Sicherheit auch nicht unbedingt nützlich sein dürfte.
Rund 1.117 Fahrzeuge des Typs Lucid Air 2022 mussten im Juni 2022 zurück in die Werkstatt beordert werden, weil diese einen Fehler bei der Verkabelung der Displays aufweisen. Im Februar kam es bei der ersten Rückrufaktion zu Problemen mit einem kleinen Ring innerhalb der Radaufhängung. Keine allzu guten Voraussetzungen also für den angepeilten Marktstart in Europa zum Ende des Jahres 2022.
Peter Rawlinson, CEO und CTO von Lucid Motors gibt sich aber dennoch zuversichtlich. Man habe die Flaschenhälse in der Produktionskette und Logistik identifiziert und entsprechende Maßnahmen vorgenommen. Die Logistik würde nun im eigenen Haus vorgenommen, während die eigene Logistik- und Fertigungsabteilung neu strukturiert wird. „Ich bleibe zuversichtlich, dass wir diese kurzfristigen Herausforderungen überstehen werden,“ so Rawlinson.
Die Schrägheck-Limousine mit Elektromotor, Lucid Air, wird beispielsweise in einer hochwertigen Dream Edition angeboten und präsentiert sich als direkter Konkurrent zum Tesla Model S oder Mercedes EQS.
Satte 1.111 PS sorgen in der Lucid Air Dream Edition für eine Beschleunigung von 0 km/h auf 100 km/h in 2,5 Sekunden. Der Top-Speed liegt hingegen „nur“ bei 260 km/h. Deutlich weniger also als im Falle des Tesla Model S Plaid, der ja seit wenigen Tagen endlich auch in Europa bestellt werden kann.