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Russland verschiebt Rückzug aus der ISS um Jahre

Erst 2024, nun 2028. Der Fortgang Russlands aus der Internationalen Raumstation ISS scheint sich nach hinten zu verschieben. Als Grund gibt Russland an, dass man zunächst einmal die eigene Raumstation in Betrieb nehmen müsse.

ISS-Abschied von Russland verschiebt sich

Vorgestern erst berichteten wir darüber, dass Russland der ISS den Rücken kehren und eigene Wege gehen möchte. An der Tatsache hat sich offenbar auch nichts geändert. Allerdings scheint der ursprüngliche Plan, die Internationale Raumstation bereits 2024 zu verlassen, nicht wirklich aufzugehen. Vier weitere Jahre möchte das Land, welches bislang regelmäßig an gemeinsamen Missionen in der Raumstation teilnahm, nun Gerüchten zufolge noch warten. Der Grund klingt ganz plausibel. So möchte man schlichtweg warten, bis die Kosmonauten die eigene Raumstation beziehen können.

Dies geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hervor, die sich darin auf eine anonyme Quelle aus den Reihen der NASA beruft. Die US-Amerikanische Raumfahrtbehörde sei demzufolge über die Verschiebung von Russlands ISS-Auszug informiert worden. Internen Informationen zufolge soll dies nicht 2024, sondern 2028 geschehen. Dann soll die eigene Raumstation Russlands fertiggestellt und bezugsfertig sein. Die neue angepeilte Jahreszahl verwundert ein wenig, da es bislang stets hieß, dass 2028 erst mit dem Bau der russischen Raumstation begonnen werden könne.

Russland bleibt bis auf weiteres in ISS

Da natürlich auch Russland nicht von Problemen wie Lieferkettenabbrüchen, Rohstoff- und Halbleitermangel befreit ist, ist es fraglich, ob der Zeitplan auch eingehalten werden kann. Laut der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos müsse man also bis zu Bezugsfähigkeit der eigenen Station zunächst in der Internationalen Raumstation verbleiben. Alles andere wäre auch verwunderlich. Schließlich ist Russlands Interesse an der ISS noch immer sehr groß. Würde das Land nun im Rahmen seines Raumfahrtprogramms wirklich bis mindestens 2028 warten, um wieder Kosmonauten ins All zu schicken, wäre der bis dato erreichte Fortschritt schwer aufzuholen.

NASA und ROSKOSMOS setzen auf Zusammenarbeit

Der verheerende Ukrainekrieg hinterlässt seine Spuren nicht nur beim menschlichen Leid, welches sich derzeit in der Ukraine abspielt. Auch global kommt kaum ein Land um die wirtschaftlichen Folgen herum, die der Krieg mit sich bringt. Inflation, gestiegene Zinsen und Lebenshaltungskosten sowie abgebrochene Lieferketten begleiten uns nun schon sein Monaten. An der Zusammenarbeit zwischen NASA und Roskosmos geht der Krieg aber offenbar fast spurlos vorbei. Dies verwundert, da die USA ansonsten jegliche Zusammenarbeit mit Russland auf Eis gelegt hat. Bei genauerem Hinsehen wird jedoch deutlich, warum die beiden Raumfahrtbehörden eine Ausnahme bilden. So sind die beiden Seiten derart voneinander abhängig, dass man sich mit Rauswurf der jeweils anderen ins eigene Fleisch schneiden würde.

Dementsprechend heißt es laut der NASA-Chefin Kathy Lueders derzeit auch noch „Business as usual“, was die Zusammenarbeit mit der Roskosmos betrifft. Bei der US-Amerikanischen Raumfahrtbehörde dürfte man dennoch gespannt sein, wann Russland seinen Plan zum Ausstieg konkretisieren wird. Der Roskosmos Chef war mit seiner Ankündigung „nach 2024“ auszusteigen auf jeden Fall sehr vage. Da klingt 2028 schon realistischer. Möglicherweise steckt hinter der Ankündigung Russlands aber auch gar kein Wahrheitsgehalt, sondern ein weiteres Taktieren gegen westliche Staaten. Mit so etwas muss man angesichts des Ukrainekriegs derzeit rechnen. Möglicherweise steht in Zukunft  auch eine Zusammenarbeit zwischen Russland und China an. Die Volksrepublik hat im Juni diesen Jahres ein Raumfahrtprojekt gestartet, das Solarenergie aus dem Weltraum sammeln können soll. 

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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