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Russland will Mitarbeit an ISS nach 2024 beenden

Der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos hat angekündigt, die Mitarbeit an der ISS nach 2024 beenden zu wollen. 2025 wolle Russland eine eigene Raumstation in die Umlaufbahn bringen.

ISS-Betrieb soll ohne Russland möglich sein

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat der neue Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Juri Borissow, in einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Präsident Putin mitgeteilt, sich nach 2024 nicht mehr an der ISS beteiligen zu wollen. Der seit knapp zwei Wochen im Amt befindliche Borissow soll dabei betont haben, allen Verpflichtungen bis 2024 nachkommen zu wollen. Die Entscheidung, die Kooperation mit der NASA einzustellen, sei jedoch gefallen.

Inwieweit diese Aussagen ernst zu nehmen sind, ist unklar. So droht Russland bereits seit Jahren damit, sich von der ISS zurückzuziehen. Bisher wurde diese Ankündigung jedoch nie umgesetzt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Ausgangslage nun jedoch deutlich verändert: Die internationale Raumstation ist der einzige verbliebene Kooperationspunkt zwischen Russland und dem Westen. Die Raumfahrtbranche, die zuvor eng verknüpft und stark international ausgerichtet war, hat sich damit stark verändert.

Das Fortbestehen der Zusammenarbeit dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass der Betrieb der ISS ohne den jeweils anderen Partner beinahe unmöglich wäre. So besteht bisher eine Angewiesenheit auf die jeweils andere Technik, um alle Manöver vornehmen und einen Absturz verhindern zu können. Die NASA hat jedoch bereits angegeben, daran zu arbeiten, sich von russischer Technik zu emanzipieren: Korrekturmanöver sollen bald auch ohne diese möglich sein.

Ende der ISS 2030

Das planmäßige Ende der ISS ist für das Jahr 2030 geplant. Ein Jahr später soll sie kontrolliert in den Pazifik stürzen soll. Bis dahin jedoch möchte zumindest die NASA sie weiterhin für Forschungszwecke einsetzen. Bis zum Ende der ISS will die NASA privaten Unternehmen dabei helfen, eigene Raumstationen ins All zu bringen. Bisher beschränken sich private All-Initivaten jedoch vor allem auf Spaß-Reisen für Gutbetuchte und Elon Musks Starlinkprojekt, das immer wieder Negativschlagzeilen provoziert. Russland hat indes nun angekündigt, bereits 2025 eine eigene Raumstation ins All bringen zu wollen. Vor dem Hintergrund der Isolation der russischen Raumfahrtbranche ist das jedoch ein hochgradig unrealistisches Ziel.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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