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Samsung investiert 200 Milliarden US-Dollar in Standorte in Texas

Der Westen investiert zunehmend in Asien. Dahinter steckt vor allem die Absicht, eine möglichst preisgünstige Produktion zu ermöglichen. Dass es auch umgekehrt laufen kann, macht nun Samsung deutlich. So möchte der südkoreanische Tech-Konzern gleich elf neue Fabriken in den USA errichten. Das Vorhaben soll nicht nur 200 Milliarden US-Dollar kosten, sondern obendrein 10.000 neue Jobs im US-Bundesstaat Texas schaffen.

Eine gigantische Investition

Offenbar plant Samsung, in neue Standorte in den USA zu investieren. Dies geht aus einem Bericht des Nachrichtenportals Bloomberg hervor. Den Anfang beim lang angelegten und ambitionierten Vorhaben des Tech-Konzerns macht eine Fabrik in Taylor, einer Kleinstadt in Texas. Doch das scheint den Berichten zufolge erst der Anfang zu sein. So sollen womöglich noch zehn weitere Fabriken folgen, was mit einem beispiellosen Investitionsvolumen von 200 Milliarden US-Dollar verbunden wäre.

Soviel hat wohl noch kein anderes Unternehmen aus Asien in den USA investiert. Die Anreize für die Investition scheinen aber keineswegs nur auf Seiten Samsungs hoch zu sein. Auch für die ohnehin eher strukturschwache Region Texas dürfte die Ansiedlung viele Vorteile mit sich bringen. Am bedeutsamsten dabei dürfte wohl die Schaffung von 10.000 neuen Arbeitsplätzen sein.

Samsung hofft auf Genehmigung

Scheinbar steht Samsung kurz davor, Nägel mit Köpfen zu machen. Zumindest sollen bei den zuständigen Behörden des US-Bundesstaates Texas bereits die erforderlichen Dokumente eingereicht worden sein. Die Region Taylor wird Samsung sich dabei nicht ohne Grund als Standort ausgesucht haben. Liegt das idyllische Städtchen doch in unmittelbarer Nähe zu Austin, der Hauptstadt von Texas. In Taylor selbst möchte Samsung zusätzlich zum derzeit entstehenden Fabrikneubau acht weitere Produktionsstätten errichten.

Im Zuge dessen soll Samsungs Fabrikgelände gleich zehnmal so groß werden, wie es derzeit noch ist. Taylor würde mit insgesamt 168 Milliarden US-Dollar Investitionssumme den Löwenanteil von Samsungs USA-Offensive ausmachen. Doch auch in der Bundeshauptstadt Austin möchte der südkoreanische Tech-Konzern neue Fabriken schaffen. Insgesamt zwei Stück möchte man dort verbunden mit einer Investition in Höhe von 24,5 Milliarden US-Dollar errichten.

Missverhältnis zwischen Fabrikgröße und Arbeitsplätzen

In Hinblick auf die gigantischen Investitionssummen ist es erstaunlich, dass Samsung lediglich 8.000 neue Stellen in Taylor und 1.800 Arbeitsplätze in Austin schafft. Schließlich handelt es sich um insgesamt elf riesige Fabrikgebäude. Hier wird deutlich, wie die zukünftige Produktion vieler Tech-Konzerne im Bereich der Unterhaltungselektronik aussehen wird. So werden viele Produktionsschritte zunehmend automatisiert von Robotern durchgeführt. Das spart nicht nur Geld, sondern sorgt obendrein dafür, dass Fabriken in Zukunft womöglich pausenlos produzieren können.

Ein langfristiger Plan

Es dürften allerdings noch einige Jahre ins Land ziehen, bis der langfristige Plan von Samsung in die Tat umgesetzt wird. In Hinblick auf die eingereichten Dokumente erstreckt sich die Umsetzung der verschiedenen Bauvorhaben über 20 Jahre. Während der Bau der ersten Fabrik in Taylor bereits auf Hochtouren läuft, sollen die übrigen zehn Produktionsstätten noch einige Zeit in Anspruch nehmen. So sollen die ersten der zusätzlichen Fabriken 2034 fertiggestellt sein. Bis mindestens 2042 soll es dauern, bis Samsung auch die letzten Gebäude fertiggestellt hat.

Samsung reserviert sich US-Standorte

Ganz offenbar sieht Samsung in der Produktion in den USA große Chancen. Schließlich betont das Unternehmen aus Südkorea, dass man sich derzeit noch nicht auf seine Pläne festnageln lassen möchte. Möglicherweise reserviert sich Samsung in weiser Voraussicht wichtige Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten. Dies lohnt sich vor allem zum jetzigen Zeitpunkt. Schließlich fördern die USA mit Subventionsprogrammen wie dem US Chips Act derzeit das Ansiedeln von Tech-Konzernen im eigenen Land. So könnten für Samsung bei seinem geplanten Bauvorhaben allein 4,8 Milliarden US-Dollar herausspringen.

Was in der Theorie für viele Unternehmen verlockend klingt, läuft in der Praxis leider nicht immer problemlos ab. So wartet derzeit beispielsweise der große Chipproduzent Intel auf Subventionszahlungen seitens der USA. Dass es besser laufen kann, macht das Beispiel Taiwan deutlich. Um gegen den Halbleitermangel vorzugehen, errichtet Taiwan derzeit Produktionsstätten mit Kosten von 120 Milliarden US-Dollar. Auch, wenn Samsungs Pläne nicht aufgehen sollten, unterstreicht das Vorhaben, die wachsende Bedeutung von Texas als modernen Standort für große IT-Unternehmen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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