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Schweden möchte Autobahn elektrifizieren

Schweden plant, einen Teil einer Autobahn mit Ladevorrichtungen für E-Autos auszustatten. Diese sollen so während der Fahrt aufgeladen werden, was einen deutlichen Sprung in der Praktikabilität des E-Auto-Einsatzes auf längeren Strecken bedeuten würde.

Laden während der Fahrt?

Bisher ist der E-Auto-Alltag auf der Langstrecke trist. Phasen des Fahrens werden von nervenaufreibenden Ladepausen unterbrochen, die nicht selten ein bis zwei Stunden dauern. Danach kann die Fahrt für 100 bis 200 Kilometer fortgesetzt werden – und immer so weiter. Dieser Nachteil besteht trotz neuer Entwicklungen wie Natrium-Ionen-Akkus mit Schnellladung weiterhin. Je länger die Strecke ist, desto stärker schneidet dementsprechend der klassische Verbrennungsmotor ab, der innerhalb weniger Minuten mit ausreichend Benzin für hunderte Kilometer versorgt werden kann. Entsprechend dringlich erscheint, soll das E-Auto sich langfristig durchsetzen, eine alternative Lademöglichkeit. Schweden experimentiert hier bereits seit einigen Jahren mit Technologien, die das Laden während der Fahrt ermöglichen. Nun soll ein Streckenabschnitt der wichtigsten Autobahn des Landes mit einer solchen ausgestattet werden.

Drei Optionen zur Wahl

Welche Technik auf der E20, die Stockholm mit Göteborg und Göteborg mit Malmö verbindet, zum Einsatz kommen wird, ist noch unklar. Zur Wahl stehen drei Optionen, derer eine induktiv und zwei konduktiv sind. Bei der induktiven Ladetechnik werden Spulen in die Straße eingelassen, die drahtloses Laden ermöglichen, sofern die vorbeifahrenden Autos mit entsprechender Technik ausgestattet sind. Getestet wurde dieses Verfahren auf der Insel Gotland.

Eine der konduktiven Ladetechniken setzt auf Stromschienen, die in die Fahrbahn eingelassen werden. Über direkten Kontakt können Fahrzeuge, die mit einem Stromabnehmer ausgestattet sind, während der Fahrt geladen werden. Das Prinzip gleicht dem bei U- und Straßenbahnen zum Einsatz kommenden. Getestet wurde es von 2020 bis 2022 in Lund.

Die dritte Option besteht in einer Oberleitung, zu der die Fahrzeuge einen Kontakt herstellen müssen, um geladen zu werden. Dieses System kommt bei modernen Zügen zum Einsatz. Auf der Straße bietet es den Nachteil, dass mit ihm lediglich LKW geladen werden können. Auf einer für E-Autos passenden Höhe kann die Leitung nicht angebracht werden, da sie die Straße für größere Fahrzeuge unnutzbar machen würde.

Die Entscheidung für eine der drei Optionen soll zeitnah fallen. Bis zum Jahr 2025 soll das Projekt fertiggestellt sein. Auf einem 21 Kilometer langen Stück der E20 wird es dann möglich sein, E-Autos während der Fahrt aufzuladen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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