Der derzeitige Chip-Mangel wirkt sich nicht nur negativ auf die Unterhaltungselektronik aus. So musst du derzeit nicht nur vergeblich auf PlayStation 5 und Xbox Series X, sondern eben auch auf ein neues Automobil warten. Grund hierfür ist, dass moderne Autos über jede Menge Elektronik und damit auch Halbleiter verfügen. Um der steigenden Nachfrage entsprechen zu können, ziehen einige Autohersteller nun die Reißleine und setzen den Rotstift an einigen Ausstattungselementen an. So möchte Tesla zukünftig bei seinen beiden günstigen Fahrzeugen Model 3 und Model Y auf USB-Ports verzichten.
Weniger Ausstattung zugunsten kürzerer Lieferzeit
Wer sich derzeit ein neues Auto bestellen möchte, muss lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Zehn Monate und mehr bis zur Lieferung sind dabei immer häufiger die Regel, denn die Ausnahme. Grund ist der Mangel an wertvollen Halbleitern. Um keine potentiellen Kunden zu verprellen und eine Abwanderung zur Konkurrenz zu vermeiden, setzen deshalb immer mehr Unternehmen auf eine leicht abgespeckt Ausstattung, um schnellere Produktionen zu ermöglichen. Tesla setzt dabei auf den Verzicht von USB-Ports und der induktiven Ladeschale in seinen Model 3 und Model Y.
Das ist keine Premiere im Bereich der Automobilindustrie. So hat auch BMW angekündigt, bei seiner Produktion angesichts des Chip-Mangels auf den Touchscreen zu verzichten (wir berichteten). Anders als es aber das deutsche Traditionsunternehmen getan hat, wurden die Kunden des E-Autoherstellers vorab nicht über den Schritt informiert. So wurden viele Fahrzeuge an ihre neuen Besitzer ausgeliefert, ohne dass diese von der Abspeckmaßnahme überhaupt in Kenntnis gesetzt wurden. Die Begründung mag nachvollziehbar sein. Das Prozedere lässt aber ein gesundes Maß an Kommunikation vermissen.
Praktische Features fallen weg
Wer schon einmal in einem Tesla saß, weiß, dass physische Knöpfe und andere umfangreiche Ausstattungsmerkmale hier eher Mangelware sind. Da fällt es schon auf, wenn die rückseitigen USB-C-Ports sowie die induktive Ladeschale fehlen. Zumal mit ihnen auch ein wichtiger Mehrwert des Fahrzeugs wegfällt. Insbesondere für Smartphone wird es dann nämlich duster. So sind sowohl die USB-Anschlüsse als auch die Ladeschale stets die perfekte Möglichkeit gewesen, dein Smartphone während der Fahrt aufzuladen. Angesichts der Tatsache, dass man sich in einem E-Auto mit gigantische Batterie befindet, ist das auch naheliegend.
Solltest du vor dem 6.11.2021 deinen Tesla Model 3 oder Model Y erhalten haben, kannst du aufatmen. Laut dem E-Autohersteller wurde nämlich just an diesem Tag das letzte Fahrzeug mit entsprechenden USB-C-Ports nebst Ladeschale ausgeliefert. Wer hingegen am 11.11.2021 oder später ein Fahrzeug des US-Amerikanischen Autoherstellers erhalten hat, sollte unbedingt mal einen Blick in und hinter die Mittelkonsole werfen. Seitdem werden die Teslas nämlich nur noch ohne entsprechende Ports ausgeliefert.
Versprochen ist versprochen
Natürlich möchte Tesla seine Kunden nun nicht mit unzureichend ausgestatteten Fahrzeugen im Regen stehen lassen. Stattdessen sollen die fehlenden Elemente zu einem späteren Zeitpunkt nachgerüstet werden. Dieser steht und fällt mit der zukünftigen Lage auf dem Chipmarkt. Tesla selbst klingt diesbezüglich ganz optimistisch. Schon im Dezember möchte man den Kunden einen Termin zum Nachrüsten anbieten können. Ob dies tatsächlich der Fall ist, ist äußerst fraglich. Schließlich hat sich das Unternehmen zu dieser Aktion bislang noch nicht schriftlich geäußert. Außerdem ist gemeinhin bekannt, dass vor allem der Dezember ein äußerst stressiger und arbeitsreicher Monat für den ikonischen E-Autohersteller ist. Wir sind gespannt.