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Schweiz stellt Vierstufenprogramm gegen Blackout vor

Die wachsende Beliebtheit von Elektroautos mag in vielerlei Hinsicht ein Segen für die Umwelt sein. Doch der Trend hat auch seine Nachteile, wie nun die Schweiz deutlich macht. Da in dem Land zunehmend Elektroautos unterwegs sind, ist das Stromnetz vielerorts stark belastet. Experten befürchten angesichts der drohenden Mangellage nun für den Winter Stromausfälle.

Die Angst vor dem Blackout

Wie wichtig eine unabhängige Energieversorgung ist, führt uns der Ukrainekrieg derzeit so deutlich vor Augen wie nie zuvor. Ein Land das noch abhängiger von Energielieferungen durch Drittstaaten ist, ist die Schweiz. So lässt sich das Land nicht nur mit Gas aus anderen Ländern versorgen. Auch die Stromversorgung basiert zu einem Großteil auf Lieferungen durch andere Staaten wie Deutschland und Frankreich. Da die beiden Länder aber ihrerseits um eine sichere Stromversorgung im nahenden Winter bedacht sind, wächst bei vielen Schweizern die Angst vor Stromausfällen. Um die Risiken zu minimieren, berät man im Schweizer Parlament nun teils drastische Schritte.

Vierstufenprogramm soll für Entlastung sorgen

Je nach Versorgungslage soll im Rahmen eines vierstufigen Entlastungsplans reagiert werden. Der gefürchtete stellenweise Blackout soll den Schweizern erst dann blühen, wenn die Einsparmaßnahmen nicht greifen. Hierbei möchte man die Belastung möglichst fair verteilen und abwechselnd die Regionen kurzzeitig vom Netz nehmen. Von der Regelung außen vor gelassen werden essenzielle Bereiche wie die medizinische Versorgung oder Versorgung mit Wasser und Energie. Für Besitzer eines Elektroautos sollen in diesen Fällen ebenfalls schärfere Regelungen gelten. So soll es ihnen nur noch erlaubt sein, ihr Fahrzeug zu bewegen, wenn es sich um eine „zwingend notwendige Fahrt“ handelt. Angesichts von knapp 110.000 zugelassenen E-Autos in der Schweiz, könnte dies durchaus für Unmut sorgen. Allerdings muss man hierbei betonen, dass es sich um Regelungen für den Ernstfall handelt. Zuvor werden die Stufen abgespielt, die ihrerseits für Entlastung sorgen sollen.

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Bei Stufe 1 handelt es sich um Kleinigkeiten, wie das Verbot der Nutzung von Laubbläsern oder ausgeschalteter Sitzheizung bei Sesselliften. Freunde von Wellnesstempeln werden sich über ausgeschaltete Saunen und Whirlpools ärgern. Folgt die sogenannte Eskalationsstufe 2, dürften die Auswirkungen schon spürbarer werden. Dann werden beispielsweise Rolltreppen ausgeschaltet. Obendrein sollen hier Streamingdienste ihre Angebote nur noch in SD und nicht mehr in hoher Auflösung anbieten. Über die dritte Stufe dürften sich vor allem Gamer ärgern. Hier soll nämlich die Nutzung der heimischen Spielekonsole verboten werden. Aber auch Gaming-PCs und Abspielgeräte wie Blu-Ray-Player fallen in das Verbot. Da Flutlichtverbot herrschen soll, wäre das auch das vorübergehende Aus für Sportveranstaltungen – zumindest im Amateurbereich. Das Schürfen von Kryptowährungen soll dann ebenfalls untersagt werden.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Schlussendlich muss man die Schweizer Politik für ihren Plan loben. Schließlich ist es besser, für den Ernstfall gewappnet zu sein, als schnell auf gleich reagieren zu müssen. Wir hoffen, dass unser Nachbarland auch ohne Ausrufen der Eskalationsstufen gut durch die dunkle Jahreszeit kommen wird.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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