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Schwerer Vorwurf: Nvidia soll gegen Kartellrecht verstoßen

Wer sich mit Grafikkarten auseinandersetzt kommt um Nvidia gar nicht herum. Das US-Unternehmen hat sich in den letzten Jahren eine große Marktmacht aufgebaut, was der Konkurrenz natürlich ein Dorn im Auge ist. Diese erhebt nun schwere Vorwürfe und klassifiziert den GPU-Hersteller gar als Kartell.

Nvidia feiert große Erfolge

Die Chipkrise war auch für die Branche der Grafikkarten ein echter Graus. Doch Nvidia scheint aus dem wirtschaftlichen Tal umso gestärkter hervorzugehen. Dahinter steht allerdings nicht die Tatsache, dass die Käufer zunehmend zu den GPUs des Herstellers greifen. Vielmehr hat Nvidia einen ganz neuen Markt erobert – Rechenzentren. Dort verkauft das US-Unternehmen seinen H100-Beschleuniger nämlich wie warme Semmeln und fährt hohe Gewinne ein. Experten gehen davon aus, dass sich Nvidia im Bereich der Chips für KI-Berechnungen einen Marktanteil von beachtlichen 80 Prozent erarbeitet hat. Doch ist das Vorgehen des Unternehmens auch legal? Die Konkurrenz bezweifelt das öffentlich, was aus einem Artikel im Wall Street Journal hervorgeht.

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Hinter dem Erfolg steht die explodierende Nachfrage nach dem H100-Beschleuniger. (Bild: Nvidia)

Das ist insofern verwunderlich als dass sich bereits mehrere Wettbewerbsbehörden weltweit angesehen haben, ob dem US-Unternehmen Verstöße vorzuwerfen sind oder nicht. In der EU, Frankreich, Großbritannien und auch China konnte man keine illegalen Tätigkeiten feststellen. Doch wie kommt es dann zu den Vorwürfen? Laut den Quellen des Wall Street Journal setzt Nvidia bei seiner Kundschaft auf eine große Abhängigkeit. Das bedeutet, dass ein Verkauf des H100-Beschleunigers an einen Folgevertrag geknüpft wird. Nur, wer sich dazu verpflichtet, auch in den kommenden Jahren auf Nvidia zu setzen, bekommt seine Chips. Hiermit soll Nvidia auf perfide Weise den Kauf oder auch die Eigenentwicklung von alternativen KI-Chips ausbremsen.

Ex-AMD-Chef bekräftigt Vorwürfe

Sollte sich ein Kunde nicht an die Vorgaben von Nvidia halten, dann würde Nvidia Lieferungen beispielsweise mit fadenscheinigen Ausreden verzögern. Dabei sei dann unter anderem die Rede von Lieferengpässen. Auch Scott Herkelman, der bis Ende 2023 im Vorstand von AMD saß, bekräftigt die Vorwürfe, die nun im Raum stehen auf der Plattform X. Die Auswirkungen des Problems lassen sich offenbar an dem Verhalten namhafter Konzerne wie Microsoft, Google oder Amazon ablesen. Diese sprechen wohl in regelmäßigen Abständen öffentlich darüber, dass man keine Konkurrenzchips zum H100 fertigen werde.

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Das ist durchaus verwunderlich, da alle drei Tech-Konzerne umfassende KI-Lösungen anbieten und die Entwicklung eines eigenen Beschleunigers deshalb durchaus nahe liegt. Hier stehen wirklich schwere Vorwürfe im Raum. Sollten diese der Wahrheit entsprechen, würde Nvidia seinen Kunden die Pistole auf die Brust setzen. Wir sind gespannt, ob sich nun weitere aus der Branche melden oder Wettbewerbsbehörden erneut tätig werden. Es könnte sich aber auch einfach um schlechte Schlagzeilen handeln, die die Konkurrenz nun streuen möchte.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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