Sono Sion: Traum vom ambitionierten Solar-Auto wird eingestampft

Schlechte Nachrichten für Fans des Sono Sion. Das ambitionierte Elektroauto, welches auf Photovoltaik-Technik setzen wollte, wird nicht auf den Markt kommen. Dahinter steckt die gescheiterte Finanzierungskampagne. Investoren sollen ihr Geld allerdings Stück für Stück zurück erhalten.

Der Traum vom Sono Sion ist ausgeträumt

Sono Motors stand einst für eine Revolution im Bereich der Elektromobilität. So wollte der Experte im Bereich der mobilen Photovoltaik-Lösungen mit dem Sono Sion nicht nur ein ernstzunehmendes Auto für die Stadt an den Start bringen. Obendrein stellte das junge Start up noch im August 2022 seine geplante Flotte an Nutzfahrzeugen vor. Aus den ambitionierten Fahrzeugen, die auf die permanente Gewinnung von Sonnenenergie setzen wollten, wird nun offenbar nichts. Dies ist zumindest für den Kompaktflitzer Sono Sion der Fall. Da das Startup die Finanzierung des Elektroautos nicht stemmen konnte, wird das Projekt nun kurzerhand eingestampft. Das bedeutet aber keineswegs, dass das in München gegründete und ansässige Startup nun aufgibt. Angaben des Unternehmens zufolge möchte man auch zukünftig Fahrzeuge mit der passenden Solartechnik bestücken. Hierbei soll Sono aber nur noch als Zulieferer dienen und nicht das gesamte Fahrzeug fertigen.

Schwere Folgen für die Belegschaft

Nun scheint Sono Motors nichts anderes übrig zu bleiben, als einen Neustart zu wagen. Hierfür ist leider ein Kahlschlag in der Belegschaft sowie der Führungsebene vonnöten. Mit Thomas Hausch tritt nämlich nicht nur der Chef von Sono Motors zurück. Obendrein wird man schätzungsweise 300 Mitarbeiter entlassen müssen. Hausch selbst möchte eigenen Angaben zufolge aber erst dann zurücktreten, wenn die nötigen Formalitäten geklärt sind. Sion selbst, das sich mit Sion Motors eine erfolgsversprechende Revolution im Bereich der Elektromobilität erhoffte, ist natürlich auch geknickt. Vom CEO und Gründer Laurin Hahn kommen bedrückte Worte. Er bezeichnet den Sion gar als das ursprüngliches „Herzensprojekt“ das Startups. Und offenbar war nicht nur das Unternehmen selbst vom Konzept überzeugt. Hahn gibt an, dass man auf die fahrende Photovoltaikanlage „45.000 Reservierungen und Vorbestellungen“ vereinen konnte. Die erste Testproduktion startete gar im März 2022 und förderte 18 Fahrzeuge zutage.

Doch die allgemeine wirtschaftliche Lage scheint auch für Sono nur einen Ausweg eröffnet zu haben. So sagt der Sono-Chef weiter, dass man sich gezwungen sah, „auf die anhaltende Instabilität der Finanzmärkte zu reagieren“. Hier war das Einstampfen des Sono Sion wohl die einzig vernünftige Entscheidung. Doch wirklich ausgeträumt scheint der Traum vom Auto aus komplett eigener Entwicklung nicht zu sein. Zumindest hört sich die Absage nach einem vorübergehenden alternativlosen Schritt an. Schließlich geht aus der Mitteilung von Sono hervor, dass man sich nun „auf ein weniger kapitalintensives Geschäftsmodell“ konzentrieren möchte. Und das scheint vorzusehen, erst einmal als Zulieferer für andere Autohersteller zu dienen. Vielleicht kann das auch von Vorteil sein, da das Unternehmen auf diesem Wege seine eigene PV-Technik für Autos weiter testen und verbessern kann. Sollte sich die wirtschaftliche Lage dann wieder verbessern, startet Sono Motors also womöglich wieder einen Neuanfang.

Investoren sollen Geld von Sono Motors zurückbekommen

Die Nachfrage nach dem „Solar-Auto“ war zwar immens, die Kosten aber leider auch. So teilt Sono Motors weiter mit, dass „rund 90 Prozent des Finanzierungsbedarfs für 2023 […] durch das Sion-Programm verursacht“ wurden. Entsprechende Gelder für den Sono Sion sammelte Sono Motors mithilfe einer Crowfunding-Kampagne. Um seine Investoren nicht zu enttäuschen, möchte das Startup die Investitionen in Raten zurückzahlen. Wer hingegen Teil der Kampagne #savesion war, soll sich ebenfalls keine Gedanken um das investierte Geld machen. Dieses möchte Sono Motors gar nicht erst einziehen.