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T-Mobile USA muss 40 Millionen Dollar Strafe für falsche Freizeichen zahlen

Der US-amerikanische Telekomkonzern, die größte Tochter der deutschen Telekom, wurde von der Telekommunikationsbehörde der USA zu einer Strafe von 40 Millionen US-Dollar verurteilt. Dieser Strafe ging ein jahrelanger Betrug voraus. T-Mobile täuschte seine US-amerikanischen Kunden über einen längeren Zeitraum hinweg, um eigene Schwächen zu verbergen.

Telefonverbindungen in die ländlichen Regionen der USA kamen in der Vergangenheit aufgrund der mangelhaften technischen Infrastruktur nicht immer zustande, wenn sie gewünscht waren. Diese technischen Defizite wollte T-Mobile vor seinen Kunden verbergen. Aus diesem Grund wurden regelmäßig Freizeichen eingespielt, wenn keine Verbindung zustande kam. Der Nutzer musste somit davon ausgehen, dass sein gewünschter Gesprächspartner nicht ans Telefon ging. Das Einspielen der Freizeichen stellt einen ganz offensichtlichen Betrug gegenüber den Kunden dar. Durch die falschen Freizeichen wurden die technischen Mängel von T-Mobile verschleiert. Der Kunde konnte durch das Einspielen der Freizeichen nicht wissen, dass sein Anruf in Wahrheit nicht durchgestellt werden konnte – er musste davon ausgehen, dass die Verbindung ordnungsgemäß hergestellt worden war.

Über mehrere Jahre hinweg sollen insgesamt mehrere hundert Millionen vergebliche Anrufversuche mit dem falschen Freizeichen versorgt worden sein, obwohl keine Verbindung bestand. Die Telekommunikationsbehörde FCC verpflichtete T-Mobile neben der Strafzahlung auch zum sofortigen Unterlassen der Täuschung – laut T-Mobile wurde das Täuschungsverhalten bereits vor über einem Jahr eingestellt.

Das Urteil der Telekommunikationsbehörde der USA ist dennoch ausgesprochen milde. In den USA ist bereits bei milderen, weit weniger offensichtlichen Vergehen mitunter mit deutlich drastischeren Strafen zu rechnen. T-Mobile profitiert nun vor allem vom neuen Chef der Kommunikationsbehörde, Ajit Pai, der dem Konzern freundlich gesonnen ist und maßgeblich an der Einigung beteiligt war.

Mignon Clyburn, Vorstandsmitglied der FCC, veröffentlichte hingegen eine persönliche Erklärung, in der sie die milde Strafe kritisiert. Sie prangert die jahrelange vorsätzliche Täuschung der Kunden durch das Unternehmen an und kritisiert die Tatsache, dass keine Entschädigung der Betroffenen vorgesehen ist.

Quelle
FCC

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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