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T-Mobile US muss 500 Millionen US-Dollar an Kunden zahlen

Große Konzerne müssen in den USA derzeit einiges an Schadensersatz abdrücken. So berichteten wir erst letzte Woche darüber, dass Apple aufgrund seiner Fehler rund um die anfällige Butterfly Tastatur insgesamt 50 Millionen US-Dollar an die klagenden Kunden zahlen muss. Gegenüber einer Zahlung, die T-Mobile US nun an seine Kunden im Rahmen eines Vergleichs überreichen „möchte“, wirkt das allerdings wie Peanuts. Hintergrund ist ein umfangreiches Datenleck im letzten Jahr, durch das Cyber-Kriminelle gigantische Datensätze von Kunden erbeuten konnten. Trotz seiner Zahlungsbereitschaft, sieht T-Mobile US bei sich allerdings keinerlei Schuld.

Geldzahlung zur Wiedergutmachung

Allerdings dürfen sich die Betroffenen nun nicht darüber freuen, dass die stolze Summe unter ihnen aufgeteilt wird. Vielmehr stellt T-Mobile US von der Geldsumme nur einen Teil als Wiedergutmachung für den Datendiebstahl zur Verfügung. Neben 350 Millionen US-Dollar, die an geschädigte Kunden fließen sollen, möchte man aber auch die übrigen 150 Millionen US-Dollar im weitesten Sinne im Zusammenhang mit dem Datenklau investieren. So verspricht T-Mobile US umfangreiche Ausgaben im Bereich der Cybersicherheit. Diese Informationen gehen aus der Vereinbarung hervor, welche das Unternehmen an diesem Wochenende mit seinen klagenden Kunden aushandeln konnte. Über die Höhe der Summe berichtete bereits im Mai das Nachrichtenportal Bloomberg.

Datenklau bei T-Mobile US in 2021

Kunden des US-Ablegers der Telekom traf die Nachricht vom gigantischen Datenklau im Sommer 2021 wie ein Hammerschlag. Für T-Mobile US wird es nicht anders ausgesehen haben, als man in der Chefetage zum ersten Mal von dem umfangreichen Datenklau hörte. So sollen insgesamt 76,6 Millionen US-Bürger von dem massiven Datenleck betroffen gewesen sein. Erbeutet wurden dabei empfindlichste Daten. Angefangen bei Telefonnummern bis hin zu Klarnamen war alles vertreten. Wie sich im Nachhinein herausstellte, konnten sich die Cyber-Kriminellen eine Sicherheitslücke zunutze machen. Schuld war offenbar ein Router, dessen Angriffsschutz schlichtweg zu schwach war.

T-Mobile US mit zu wenig Schutz vor Cyberattacken

Ganz offensichtlich nahm T-Mobile US es mit dem Schutz vor derartigen Angriffen nicht ganz so genau. Dementsprechend gingen die betroffenen Kunden auch im Rahmen einer Sammelklage gegen das Telekommunikationsunternehmen vor. Nun fand die juristische Auseinandersetzung offenbar im Rahmen eines Vergleichs ein Ende. Dies ist für den US-Ableger der Telekom insofern attraktiv als dass sie von keinem Richter für schuldig befunden wurden, tatsächlich sicherheitsrelevante Fehler begangen zu haben. In der Vereinbarung selbst steht sogar, dass T-Mobile US mit der Schadensersatzzahlung keineswegs die Schuld einräumt, zu wenig Schutz vor derartigen Angriffen gehabt zu haben.

Richter muss noch zustimmen

In Stein gemeißelt ist die Vereinbarung aber noch nicht. Zunächst muss der zuständige Richter noch die getroffene Vereinbarung absegnen. Da der Passus mit der Schuldabwendung seitens T-Mobile US aber Gang und Gäbe bei derartigen Vereinbarungen ist, dürfte der Richter hier ohne Probleme zustimmen. Dass es auch umgekehrt gehen kann, zeigt im übrigen ein Beispiel aus Europa. Zu Beginn des Jahres erhielt nämlich die Telekom eine millionenschwere Entschädigung von der EU-Kommission.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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