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Taiwan möchte Starlink-Konkurrenten bauen

Taiwan intensiviert die Vorbereitungen auf einen möglichen chinesischen Angriff. Insbesondere im Bereich der Satellitenkommunikation orientiert die Regierung des Inselstaats sich an der ukrainischen Reaktion auf den russischen Angriff. Im Zuge der Vorbereitung soll nun ein eigenes Satelliteninternet im Stile Starlinks aufgebaut werden.

Vorbereitungen auf einen möglichen chinesischen Angriff

Chinas kommunistische Partei unter Führung des Diktators Xi Jinping betrachtet Taiwan als Teil des chinesischen Staatsgebiets – und droht immer wieder offen mit einem Angriff. So finden immer wieder Militärübungen in der Nähe Taiwans statt und Schiffe sowie Flugzeuge des chinesischen Militärs dringen in das Hoheitsgebiet Taiwans vor. Besonders seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die Angst vor einem chinesischen Angriff auf Taiwan gewachsen.

Der Inselstaat hat die Vorbereitungen auf einen solchen Fall daher deutlich intensiviert. Im Zuge dessen soll nun auch ein eigenes Satellitennetz aufgebaut werden, über welches im Notfall Kommunikation sichergestellt werden kann. Federführend dabei ist die Weltraumagentur Taiwans, die kürzlich umbenannt wurde und nun umstrukturiert werden soll. So ist die Auslagerung der bisherigen Abteilung für Satelliten im niedrigen Erdorbit in ein Unternehmen geplant. Dieses soll – auch durch private Investitionen finanziert – ein Satellitennetz nach dem Vorbild Starlinks bauen.

Starlink hat sich bewährt

Starlink wird seit 2019 vom Unternehmen SpaceX ausgebaut. Im Zuge des Kriegs in der Ukraine konnte es sich bewähren: Der Internetzugang für die Menschen in der Ukraine ist ebenso über Starlink sichergestellt wie die Internetversorgung des ukrainischen Militärs. So ist es möglich, strategische Nachrichten auszutauschen und Informationen von der Regierung zu empfangen. Auch die Ansprachen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj können nur dank der Starlinkanbindung übertragen werden. Russland hat keine Mittel gefunden, diese Art der Kommunikation zu unterbinden.

Das größte Problem mit Starlink besteht darin, dass das Unternehmen SpaceX in der Hand Elon Musks liegt. Der Milliardär verfolgt mit dem Unternehmen keine humanitären, sondern rein wirtschaftliche Interessen. Gezeigt hat sich das etwa darin, dass der Preis für Neukunden aus der Ukraine sich während des Kriegs beinahe verdoppelte. Darüber hinaus kam es zu massiven Abschaltungen von ukrainischen Terminals – aufgrund kriegsbedingt nicht bezahlter Rechnungen. Die Internetversorgung des Landes, die sowohl für den militärischen Erfolg gegenüber Russland als auch für den Schutz der Zivilbevölkerung zentral ist, liegt in der Hand Musks.

Taiwan könnte dieses grundlegende Problem durch die Entwicklung eines eigenen Satellitenprojekts umgehen. Der Erfolg des Unterfangens ist jedoch keineswegs sicher. So sind für ein funktionierendes Satelliteninternet zahlreiche Satelliten und eine lange Vorbereitungszeit nötig. Auch enorme Finanzmittel werden benötigt. Auch die EU plant unterdessen die Entwicklung einer eigenen Starlinkalternative, um nicht von Musk abhängig zu sein.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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