Die Geschäfte für Tesla laufen derzeit nicht sonderlich gut. Tesla-Chef Elon Musk hat erst kürzlich eine große Entlassungswelle angekündigt. Nun legte er nach und bezeichnete die beiden neuen Fabriken in Austin und Grünheide als gigantische Geldverbrennungsöfen, mit denen er derzeit Milliarden Dollar verliere.
Die letzten zwei Jahre als Albtraum
Auch darüber hinaus ist Musk mit der Geschäftslage seines Autounternehmens allem Anschein nach eher unzufrieden. Im Gespräch mit dem Fanclub Tesla Owners of Silicon Valley sprach er von den beiden vergangenen Jahren als Albtraum. Zugleich wies er darauf hin, dass die problematischen Zeiten für das Unternehmen noch nicht ausgestanden seien. Das derzeitige Ziel bestehe darin, den Betrieb am Laufen zu halten, um eine Insolvenz zu vermeiden und die Angestellten weiterhin beschäftigen zu können.
Dass die beiden neuen Fabriken in Austin und Grünheide zunächst große Mengen an Geld verschlingen würden, war dabei abzusehen: Mit der Errichtung neuer Produktionsanlagen sind in aller Regel enorme Initialkosten verbunden. Hinzu kamen Probleme mit einer bereits bestehenden Fabrik in Shanghai, die Musk auf die dort sehr harte Covid-Politik zurückführte.
Kein guter Start in Grünheide
Der Start in Grünheide ist auch abseits des finanziellen Bereichs eher weniger gut gelungen. So war die Planung und Errichtung der Fabrik von Beginn an mit Protesten verbunden. Besonders bittet aufgestoßen war den Gegnern des Fabrikbaus die Tatsache, dass für die vorgeblich umweltfreundliche E-Auto-Produktion ein Wald gerodet wurde. Auch der enorme Wasserverbrauch der Fabrik steht in der Kritik.
Hinzu kommt der Umstand, dass Tesla in Brandenburg deutlich unter Tarif bezahlt. Laut IG Metall liegt der durchschnittliche Lohn dort rund zwanzig Prozent unter der tariflich vorgesehenen Vergütung. Das wiederum fügt sich gut in das Bild, das Musk in dieser Hinsicht abgibt: Betriebsräte versuchte er in der Vergangenheit mit aller Macht zu verhindern und in den USA kündigte er unter Missachtung des Arbeitsrechts 500 Angestellten, deren Klage er daraufhin als trivial abtat. Ferner wurde jüngst bekannt, dass Tesla Mitarbeitende in Facebookgruppen ausspionieren ließ.
Lage entspannter als in Austin
Nichtsdestotrotz ist die Lage im brandenburgischen Grünheide derzeit entspannter als in der Fabrik in Austin. Zurückzuführen ist das darauf, dass in Grünheide ältere Batteriezellen verbaut werden, die derzeit leichter zu beschaffen sind als die in Austin verbauten.