News

Ukraine-Krieg: Bund möchte Förderung klimafreundlichere Bauten vorziehen

Möglicherweise könnte der schreckliche Ukraine-Krieg zu einem echten Turbo der deutschen Energiewende werden. Hat er doch die große Abhängigkeit deutscher Versorgungssysteme von russischen Rohstoffen offenbart. Diese lassen sich nicht nur an steil ansteigenden Benzinpreisen der Zapfsäulen hierzulande ablesen. Auch Heizkosten dürften für viele angesichts steigender Gaspreise immer weiter steigen. Umso wichtiger ist es, schnellstmöglich autark von anderen Ländern zu werden und selbst für ein Versorgungssystem zu sorgen. An erneuerbaren Energien kommt man dabei nicht vorbei. Dementsprechend sollen nun bereits ab 2025 Solarpaneele auf Dächern zur Pflicht und Wärmepumpen viel stärker gefördert werden.

In jeder Krise steckt eine Chance

Der Weg zu den erneuerbaren Energien als Hauptversorgungsquelle Deutschlands ist ein lang gehegter Traum, der längst nicht mehr nur von Politikern der Grünen akribisch verfolgt wird. Mittlerweile ist es fast schon ein parteienübergreifender Konsens, dass man sich perspektivisch von fossilen Energieträgern wie Gas und Kohle entfernen muss. Nun scheint der Ukraine-Krieg dieses Vorhaben stark zu beschleunigen. So möchte Deutschland mit voller Kraft das Ziel verfolgen, sich perspektivisch von russischen Energieträgern unabhängig zu machen. Dies soll nun schneller geschehen als ursprünglich angepeilt war. Im Fokus steht dabei die Energieeffizienz von Neubauten. Wie aus einem Bericht der Welt am Sonntag hervorgeht, sollen die Regelungen für diese bereits im kommenden Jahr angepasst werden.

Mehr Solardächer und Wärmepumpen

Im Fokus der Neuregelungen der Bundesregierung stehen zwei neue Anforderungen neugebauter Häuser. Zum einen soll es eine Pflicht zum Bau von Solardächern geben. Obendrein möchte man Gasheizungen den Kampf ansagen. Bereits ab 2025 möchte man vornehmlich moderne Wärmepumpen verbauen, die nicht auf Gas, sondern auf Strom setzen. Um für mehr Solarpaneele auf Dächern zu sorgen, möchte der Bund beispielsweise für attraktive Förderungen sorgen. Dabei möchte man „Häuslebauer“ umfangreich über die Möglichkeiten umweltfreundlichen Heizens und einer ökologischen Stromversorgung informieren.

Ziel sei es, dass eine klassische Gasheizung für Bauherren gar keine Option ist. Doch ein Problem gibt es. Derzeit agieren zwar ausreichend Experten für klassische Heizformen auf dem Markt. Problematisch wird es aber dann, wenn fast nur noch ausschließlich moderne Wärmepumpen verbaut werden. Schließlich fehlt vielen Handwerkern derzeit noch das Know-How zum Verbauen der umweltfreundlichen Heizmöglichkeit. Diesem Problem möchte der Bund mit einer waschechten Ausbildungsoffensive entgegenwirken. Vermeidet man nämlich den gegenwärtigen Mangel an Fachkräften, verlängert sich auch nicht die Wartezeit auf die Fertigstellung eines Neubaus.

Massive Förderung erneuerbare Energien

Der Bund möchte insbesondere finanzielle Vorteile versprechen, wenn man sich für eine umweltfreundliche Energieversorgung entscheidet. Wie erfolgreich diese Strategie ist, kann man an der sogenannten Innovationsprämie sehen. Diese sorgt dafür, dass man beim Kauf eines Elektroautos fast 10.000 Euro Zahlung vom Staat erhält. Seine bereits geplante finanzielle Unterstützung von effizienten Wärmenetzen möchte der Bund entsprechend noch einmal anpassen. So vereinbarte man im Koalitionsvertrag bislang eine Förderung im Umfang von 1,5 Milliarden. Dieses Ziel möchte man gemäß dem Bericht in der Welt offensichtlich deutlich ausweiten.

Soll der Subventionstopf mit einem Umfang von 11,4 Milliarden bis zum Jahr 2030 ausgeschöpft werden können. Dieser Fördertopf hat die Nutzungspflicht zur Abwärme im Fokus. So möchte man erreichen, dass bei der Fernwärme nicht ausschließlich umweltschädliche fossile Energieträger zum Einsatz kommen. Mithilfe des Einspeisens von Abwärme in die Fernwärme, könnte diese auf einen großen Prozentsatz der fossilen Energie verzichten. Allerdings hält sich der Artikel bedeckt, wenn es um Details zu dieser ökologischeren Form der Fernwärme geht.

„Superabschreibungen“ werden ins Spiel gebracht

Wer den Wahlkampf der FDP für die Bundestagswahl 2021 ein wenig verfolgt hat, dem wird vielleicht der geflügelte Begriff der „Superabschreibung“ aufgefallen sein. Hiermit möchten die Liberalen die Abschreibung beim Kauf energieeffizienter Technik nicht nur vereinfachen, sondern auch beschleunigen. Diese Möglichkeit der finanziellen Unterstützung staatlicher Seite ist aber noch nicht im Detail bekannt. Selbiges gilt auch dafür, welche Technik denn im Sinne von Klimaschutz und Energieeffizienz als förderbar gilt. Entsprechende Details wird es aber sicher bald geben.

Mehr Stoßlüften für die Ukraine

Auf lange Sicht dürfte wohl nur ein weitgehender Verzicht auf Gas, Öl und Kohle russischen Ursprungs Putin zu einem politischen Umlenken bewegen. Dabei sind wir als Verbraucher keineswegs tatenlos wie der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck (Grüne) bei einem Interview gegenüber der ARD klargestellt hat:

„Wenn man Putin ein bisschen schaden will, dann spart man Energie.“

Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, bei denen man nicht immer zwangsläufig das Thermostat herunter regeln müsse. Zum einen kann man mittlerweile smarte Thermostate kaufen, die eine gleichbleibende Raumtemperatur regulieren. Doch auch ganz banale Tätigkeiten kann man neu überdenken, um für Klimaschutz im eigenen Haus zu sorgen.

Beispielsweise sollte man beim Lüften lieber auf kurzes Stoßlüften zweimal am Tag setzen. Dies ist weit energiesparender als die Fenster den ganzen Tag angekippt zu lassen. Ein Umdenken müsse außerdem nicht nur bei Privathaushalten stattfinden. Auch gewerblich genutzte Räume sollten darüber nachdenken, ob man nicht insbesondere Heizkosten einsparen könnte. Hierfür müssten sie in die Pflicht genommen werden. So denkt Habeck eigenen Angaben zufolge darüber nach, dass

„klare Standards für die maximale Raumtemperatur von Büros vorgegeben werden“.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

Ähnliche Artikel

Neue Antworten laden...

Avatar of Basic Tutorials
Basic Tutorials

Neues Mitglied

4,090 Beiträge 1,548 Likes

Möglicherweise könnte der schreckliche Ukraine-Krieg zu einem echten Turbo der deutschen Energiewende werden. Hat er doch die große Abhängigkeit deutscher Versorgungssysteme von russischen Rohstoffen offenbart. Diese lassen sich nicht nur an steil ansteigenden Benzinpreisen der Zapfsäulen hierzulande ablesen. Auch Heizkosten dürften für viele angesichts steigender Gaspreise immer weiter steigen. Umso wichtiger ist es, schnellstmöglich autark … (Weiterlesen...)

Antworten Like

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"