Valves Gaming-Handheld Steam Deck ist erst im Februar 2022 in den Verkauf gestartet. Die Warteschlangen, um eines der begehrten Geräte zu erhalten, sind allerdings ellenlang. Wer jetzt eines der drei Modelle reservieren möchte, kann mit einer Auslieferung im Oktober 2022 oder später rechnen. Der Grund ist die anhaltende Chip-Knappheit. Um die Verfügbarkeit zu verbessern, macht Valve das Geräte durch ein Steam Deck Downgrade kurzerhand schlechter und stattet den Handheld mit einer langsameren SSD aus. Auf die Leistung soll dies aber keine Auswirkungen haben.
Steam Deck Downgrade mit langsamerer SSD
Valve hat eine Anpassung der technischen Daten für das Steam Deck vorgenommen, wie aus der offiziellen Shop-Website hervorgeht, wie die Website HardwareLuxx herausfand. Diese findet sich allerdings bislang nur in der englischsprachigen Beschreibung.
Während das Einstiegs-Modell des Gaming-Handhelds lediglich mit einem 64 GB großen eMMC-Speicher bestückt ist, kommt ab dem mittleren Modell eine M.2-SSD zum Einsatz, die wahlweise eine Kapazität von 256 GB oder 512 GB aufweist.
Dies wurde bislang via PCIe Gen 3 mit vier Lanes angebunden (PCIe Gen 3 x4). Nun aktualisierte man die englische Beschreibung der technischen Daten um einen zusätzlichen Hinweis, dass die Anbindung auch nur über zwei Lanes erfolgen könnte (PCIe Gen 3 x2).
In der Praxis soll dies laut Angabe des Herstellers aber keine Performance-Einbußen bedeuten: „In unseren Tests haben wir keine Auswirkung auf die Gaming Performance zwischen x2 und x4 festgestellt.“
Aus technischer Sicht hat eine Verdopplung bzw. Halbierung der Lanes vor allem Auswirkungen auf die sequentiellen Datenraten des SSD-Speichers, nicht aber auf die Ladezeiten oder die Streaming-Geschwindigkeit der Texturen im Gaming-Einsatz.
Valve: „Einbußen nur in extrem ungewöhnlichen Fällen“
Lawrence Yang, Designer des Steam Deck bei Valve, beteuert gegenüber PCGamer, dass das Team „keine Auswirkungen auf die Performance zwischen den beiden Modellen“ feststellen konnte. Mit Ausnahme von „extrem ungewöhnlichen Fällen“, auf die man aber nicht näher einging.
Die SSD-Leistung im Steam Deck werde durch verschiedene Faktoren begrenzt, die allerdings nicht in Zusammenhang mit der PCIe-Bandbreite stehen, so Yang weiter. Die Geschwindigkeit des Betriebssystems, Ladezeiten, Spiele-Performance und das Reaktionsverhalten von Spiele-Titeln seien „zwischen den x2- und x4-Festplatten identisch“.
Valve und potenzielle Käuferinnen und Käufer profitieren durch das SSD-Downgrade des Steam Deck allerdings von einer deutlich besseren Verfügbarkeit.
Um die Stückzahlen hochzuhalten und die anhaltende Nachfrage trotz aktuellem Chipmangels hochzuhalten, bezieht Valve nun die SSDs von einem weiteren Zulieferer. „Einer unserer SSD-Zulieferer bietet PCIe Gen 3 x4 NVMe SSDs, während der andere eine x2 (2 Lane) SSD beisteuert,“ so Valve gegenüber PCGamer. Auf der anderen Seite hatte Valve erst im April 2022 das (noch immer nicht erhältliche) Steam Deck Dock mit einem Upgrade versehen, das unter anderem die USB-Ports schneller machte.