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VW möchte China-Strategie überarbeiten

Der Automobilmarkt ist wohl kaum woanders auf der Welt so umkämpft wie in China. Auch Volkswagen ist in der Volksrepublik ein Big Player. Damit das auch künftig so bleibt, möchte der Wolfsburger Automobilkonzern exklusiv für China auch günstige Elektroautos bauen und seine Kundenpolitik modernisieren. Zu klein sollen die Fahrzeuge allerdings nicht sein.

Kleinstwagen sind ein Tabu für VW

Laut einem Bericht der Frankfurter Zeitung hat VW eine spezielle China-Strategie auf die Beine gestellt. Dabei unterscheidet sich das Vorgehen zum Teil doch deutlich zu dem im Rest der Welt. Da wäre zum einen die Tatsache, dass Kleinstwagen zum Tabu werden sollen. Darunter fallen hierzulande beliebte Modelle wie beispielsweise der VW Up. Vielmehr möchte der Konzern in der Klasse der Klein- und Kompaktwagen sein Angebot für die chinesische Kundschaft ausbauen. Hierzu zählt beispielsweise auch der VW ID.3, der das erste Modell des Autoherstellers war, welches auf die MEB Plattform setzte.

Hinter dem Strategiewechsel für den chinesischen Markt stecken unter anderem die Kräfteverhältnisse, welche in der Volksrepublik herrschen. So ist es laut Volkswagen schlicht sinnlos, weiterhin Kleinstwagen in den Handel zu bringen. Schließlich beherrschen bereits jetzt chinesische Marken diesen Markt. Außerdem möchte VW in China neben Elektroautos auch weiterhin Verbrenner anbieten. Dies hat der Landeschef für VW in China, Rolf Brandstätter, gegenüber der FAZ deutlich gemacht. Seine Position als einer der wichtigsten Hersteller im Bereich der Elektromobilität möchte das Unternehmen dabei nicht aufgeben.

VW will sich an chinesische Kunden anpassen

Im Rahmen seines Interviews ließ Brandstätter die FAZ ebenfalls wissen, dass VW seine Kundenpolitik in der Volksrepublik überarbeiten möchte. Insbesondere eine Anpassung an die junge Käuferschaft, die in China eine große Rolle spielt, sei nötig. Dieser möchte man künftig beispielsweise auch die Chance bieten, Informationen von einem VW-Verkäufer online einholen zu können. Der Anschließende Kauf des Fahrzeugs soll dann auch übers Internet möglich sein. Auch bei den analogen Verkaufsgesprächen dürfte sich einiges ändern. Ähnlich wie in Deutschland setzt VW auch ich China auf Autohäuser, welche sich vornehmlich an Stadträndern oder in schlecht erreichbaren Gewerbegebieten befinden.

vw id.7
Der VW ID.7 ist die neue Hoffnung des Herstellers, um in China seinen Marktanteil weiter zu steigern.

Der Konzern möchte mehr Präsenz zeigen und künftig auch auf Verkaufsräume in Einkaufszentren setzen. Natürlich spielt auch die Lieferkettenproblematik bei der künftigen Chinapolitik des Automobilherstellers eine große Rolle. Feststeht, dass man sich wohl verstärkt auf Zulieferer in China konzentrieren möchte. Ob das angesichts der derzeit angespannten Lage eine gute Idee ist, sei dahin gestellt. Geht es nach Brandstätter soll die „Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern“ zumindest noch enger gestaltet werden. Das dürfte nicht nur mehr Sicherheit bei der Produktion bieten. Obendrein verspricht sich der China-Chef von VW davon auch kürzere Produktionszeiten und sicherlich auch geringere Kosten.

Große Autos haben große Bedeutung

Für Fans von Kleinstwagen aus dem Hause VW dürften die Nachrichten wohl keine allzu guten sein. Schließlich wird der chinesische Markt wohl auch in den kommenden Jahren die globale Strategie des Autoherstellers maßgeblich bestimmen. Da verwundert es auch nicht, dass mittlerweile auch die Flaggschiffe namhafter Unternehmen ihre Premiere in der Volksrepublik feiern. Auch beim auf der CES 2023 erstmals gezeigten VW ID.7 soll es sich um ein Fahrzeug handeln, das wir wohl zu aller erst auf chinesischen Straßen rollen sehen werden. Der geistige Nachfolger des Phaeton soll in der Oberklasse der Konkurrenz die Kundschaft abgrasen. Ob der Plan der Steigerung des Marktanteils von derzeit noch knapp 25 Prozent auf 30 Prozent in 2023 aufgeht, hängt mit dem Release der E-Limousine eng zusammen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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