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Fractal Design Define 7 Compact: Im Schatten des großen Bruders?

Nach dem Launch des Define 7, dem Nachfolger des erfolgreichen Define R6, gibt es nun ein Update für das knapp 4 Jahre alte Define C. Mit einem größerem Funktionsumfang, bietet Fractal Design mit dem Define 7 Compact auch eine einfachere Namenskonvention. Doch ist das neue Gehäuse eine Empfehlung, oder sollte die Wahl lieber auf den großen Bruder fallen? All das und mehr, soll unser ausführlicher Test über das Define 7 Compact mit Tempered Glas klären.

Technische Details

Das Fractal Design Define 7 Compact* ist seit dem 6. Juni 2020 erhältlich. Das Fractal Define 7 Compact wird nur in der Farbe Schwarz, aber in drei verschiedenen Seitenteilen angeboten: Metall, Glas und Tempered Glas.

Universalhalterung für 3,5”/2,5” Laufwerke 4 maximal, 2 im Lieferumfang enthalten
Halterung für 2,5” Laufwerke 4 maximal, 2 im Lieferumfang enthalten
Expansion-Slots 7
Mainboard-Kompatibilität ATX, mATX, ITX
Netzteil Formfaktor ATX
Frontanschlüsse 1 x USB-C 3.1 Gen 2, 2 x USB-A 3.0, 2 x USB-A 2.0 Audio I/O
Lüfterpositionen 7 x 120 mm oder 4 x 140 mm und 2 x 120 mm
Lüfter Front 3 x 120 mm oder 2 x 140 mm,
(1 x 140 mm enthalten)
Lüfter Oberseite 2 x 120 / 140 mm
Lüfter Heck 1 x 120 mm
(1 x 120 mm enthalten)
Lüfter Boden 1 x 120 mm
Staubfilter Lüfter für Boden + PSU, Lüfter in der Front, Deckel
Radiator Front Bis 280 mm oder 360 mm
Radiator Oberseite Bis 240 mm
Radiator Heck 120 mm
Radiator Boden 120 mm
Max. Länge PSU 165 mm (wenn HDD-Käfig installiert), 200 mm (ohne HDD-Käfig)
Max. Länge GPU 360 mm, 341 mm mit Frontlüfter
Max. Höhe CPU Kühler 169 mm
Raum für Kabelmanagement Ja (17-28 mm hinten)
Seitenteil links Stahl (optional mit Glas und Tempered Glass)
Seitenteil rechts Stahl
Abmessungen Gehäuse (LxBxH) 427 x 210 x 474 mm
Gewicht Netto 9,2 kg
Preis € 130,18 *

Verpackung und Lieferumfang

Das Define 7 Compact TG trifft in Styropor sehr gut verpackt bei uns ein. Die Front und die Glasscheibe ist zusätzlich mit einer Folie geschützt.

Bereits in der Verpackung befindet sich neben dem Gehäuse das Zubehör. Enthalten sind folgende Teile:

  • Diverse Schrauben für Hardware und Befestigungen
  • Mehrere Kabelbinder
  • Zusätzliches Top-Panel im Cooling Design
  • Diverse Begleithefte

Das Zubehör ist umfangreich und ansprechend verpackt. Weiteres Zubehör, wie zusätzliche HDD-Halter, sind im Handel erhältlich.

Außeneindruck

Das Gehäuse besteht nahezu ausschließlich aus Stahl. Spaltmaßen, Fehler in Materialien oder scharfe Kanten sind bei unserem Gehäuse nicht zu entdecken. Die Verarbeitung ist bereits auf den ersten Blick ausgezeichnet.

Anders als beim großen Bruder, bietet das Define 7 Compact keine Fronttür. Trotz allem kann die Front entfernt werden, nachdem diese händisch von innen gelöst wurde. In der Front ist eine Dämmung und seitlich bei den Öffnungen sind Filter vorhanden.

Unter der Front kann der Staubfilter nach vorne gezogen und einfach entfernt werden. Dieser soll die komplette Unterseite vor Staub schützen. Das komplette Gehäuse steht auf gummierten Füßen.

Da die rechte Seite bis auf die Dämmung recht unspektakulär ist, kommen wir direkt zu den vorderen Anschlüssen: Das Frontpanel besitzt neben den typischen An-/Aus- und Resetschaltern sowohl zwei USB-3.0- als auch zwei USB-2.0-Anschlüsse. Zudem sind zwei 3,5-mm-Klinkenanschlüsse zu finden. Abschließend ist noch der USB-Typ-C-Anschluss zu erwähnen. Von der Anordnung der Anschlüsse weicht das Compact interessanterweise minimal von großen Bruder ab: Dieser hat den Reset-Button direkt links neben dem Typ-C-Anschluss.

Bleiben wir in der Nähe des Frontpanels und schauen uns die obere Abdeckung genauer an. Diese lässt sich werkzeugfrei entfernen und besitzt ebenso eine Dämmung im Inneren. Darunter ist ein einfach zu entfernender Staubfilter zu sehen.

Wer nun weitere Lüfter oder gar einen bis zu 280 mm langen Radiator befestigen möchte, kann zu dem im Lieferumfang enthalten offenen Top-Panel greifen. Auch dieses ist aus Stahl gefertigt und lässt sich direkt am Gehäuse befestigen.

Abschließend noch ein Blick auf die hintere Seite des Define 7 Compact. Wie auch beim großen Bruder, sind die Seitenteile nicht wie üblich mit Schrauben befestigt, sondern können über eine kleine Plastik-Lippe nach links bzw. rechts weggedrückt werden. Auf eine vertikale Montagemöglichkeit von PCIe-Erweiterungen wird beim Compact jedoch verzichten. Im unteren Bereich kann das Netzteil mittels eines Adapters auch außerhalb des Gehäuses angeschraubt und dann hineingeschoben werden.

Insgesamt hinterlässt das Gehäuse schon beim Außeneindruck einen fantastischen Eindruck. Jedes Teil scheint durchdacht zu sein. Optisch wirkt das Gehäuse gewollt schlicht und hochwertig. Die Qualität des Materials und der Verarbeitung zeigt keine Schwächen. Im Gegensatz zum Define 7 verzichtet das Compact auf die Fronttür und die vertikalen PCIe-Slots.

Inneneindruck

Der Innenraum des Define 7 Compact wirkt auf dem ersten Blick aufgeräumt und geordnet. Das liegt unter anderem an der Trennung des Raums für das Mainboard und das Netzteil. Bei Bedarf könnte ein 360-mm-Radiator in der Front und 240-mm-Radiator an der Oberseite montiert werden. Für die Kabelführung sind viele verschiedene gummierte Möglichkeiten vorhanden. Falls viele HDDs verbaut werden sollen, sollte eher das Define 7 gewählt werden: hier könnte das Gehäuse auf bis zu 14 Universalhalterungen erweitert werden. Im Compact passen maximal 4 Stück hinein.

Bei Montage eines ATX-Mainboards schließt dieses mit etwas Abstand zur Trennwand des PSU-Raums und zur oberen Abdeckung ab. Für die Montage einer AiO-Wasserkühlung besteht ausreichend Platz. Bei Montage dickerer Radiatoren sollte jedoch vor der Montage geprüft werden, ob die Befestigung nach Einbau des Mainboards noch problemlos vorgenommen werden kann.

Auch der Bereich hinter dem Mainboards wirkt sehr aufgeräumt und geordnet. Im Vergleich zum großen Bruder fehlt hier die Abdeckung des unteren Bereichs und der Lüfterhub. Platz für gutes Kabelmanagement gibt es aber mehr als genug.

Im unteren Bereich können im bereits montierten zwei 3,5-Zoll-HDDs befestigt werden. Des Weiteren besteht noch Platz für zwei 2,5-Zoll-Laufwerke.

Abschließend hinterlässt der Innenraum einen sehr guten Eindruck, auch wenn dieser etwas weniger Funktionalität zum Define 7 besitzt. Sowohl durch die Raumtrennung, als auch die bereits montierten Kabelbinder, kann eine optimale Verkabelung erfolgen.

Systemaufbau im Fractal Define 7 Compact

In das Define 7 Compact wird folgende Hardware eingebaut:

CPU Intel i5-2500K
CPU-Kühler Enermax AquaFusion 240
Mainboard EVGA P67 SLI Micro
RAM NoName 12 GB DDR3 RAM
Grafikkarte Gigabyte GeForce GTX 1050 Ti OC 4G,
Netzteil be quiet! Straight Power E9 Netzteil 480W CM
Datenträger Zwei 2,5-Zoll-SSDs

Wer nicht gerade einen Top-Radiator verbauen will, muss beim Einbau in das Define 7 Compact wenig beachten. Der Einbau der oben genannten Hardware war einfach und mit Kabelmanagement innerhalb von 20 Minuten abgeschlossen.

Die in jeglicher Hinsicht großzügig dimensionierten Räume bieten Platz für jegliche Hardwarekombinationen. Nach Einbau des Mainboards ist sowohl unten als auch oberhalb ausreichend Platz für das korrekte Anschließen von Kabeln vorhanden.

Auch die Nutzung eines Netzteiles mit Kabelmanagement oder einem etwas größeren Energiespenders, ist problemlos möglich. Das montierte Straight Power E9 von be quiet! konnte somit ohne Probleme eingebaut werden.

Die Raumtrennung zwischen dem Netzteil- und Mainboardbereich und die sehr gut platzierten Kabeldurchführungen erlauben ein optimales Kabelmanagement im sichtbaren Bereich. Des Weiteren lassen sich hinter dem Mainboard Laufwerke unsichtbar montieren. Das Schließen der rechten Seite ist auch bei großer Kabelmenge bei suboptimaler Verlegung ohne jegliche Probleme möglich.

Kühlleistung und Lautstärke

Das Gehäuse verfügt über zwei vormontierte Lüfter, vorne mit 140 und hinten mit 120 Millimeter. Auf eine RGB-Beleuchtung oder LED-Steuerung verzichtet Fractal Design bewusst. Der Lüfter-Hub des großen Bruders fehlt allerdings. Die Steuerung aller angeschlossen Lüfter muss daher beispielsweise über das Mainboard erfolgen.

Bei niedriger Drehzahl sind die bereits montierten Lüfter aus 50-75 cm nicht mehr wahrzunehmen. Selbst bei dieser auf Silence getrimmten Konfiguration ist die Kühlung der verbauten Hardware durch die vormontierten Lüfter immer problemlos möglich.

Auf maximaler Drehzahl sind die Lüfter natürlich wahrnehmbar, aber nicht störend laut. Für 99% aller Hardwarekonfigurationen ist die leise Abstimmung aber mehr als ausreichend.

Alltagserfahrung

Das Define 7 Compact steht rutschfest und stabil auf schwarzen gummierten Füßen. Optisch ist das schlichtere Gehäuse sehr gelungen und wirkt sowohl modern als auch hochwertig. Die Modularität des Gehäuses lässt die meisten Hardwarekonfiguration zu: eine Wasserkühlung, große Grafikkarte oder hoher CPU-Kühler? Kein Problem für das Define 7 Compact!

Fazit zum Fractal Design Define 7 Compact

Am Ende des Test ist klar, dass der Vorgänger des Define 7 Compact – das Define C von 2016 – einen würdigen Nachfolger bekommen hat. Der potenzielle Käufer erhält ein schlichtes und hochwertiges Gehäuse, welches aufgrund der Modularität und Vielfältigkeit die meisten Hardwarekombination aufnehmen kann. Die Verarbeitung ist auf einem hervorragendem Niveau und die Materialwahl überzeugt. Auf RGB-Beleuchtung und eine eigene Lüftersteuerung verzichtet das Gehäuse bewusst, bietet aber viele Möglichkeiten, wie durch das alternative Top-Panel oder das optionale Seitenteil aus Glas, einen Einbau zu ermöglichen.

Die größte Konkorenz des Define 7 Compact befindet sich im eigenen Haus. Aktuell ist das Define 7 Compact für ca. 100 €* erhältlich, dass Define 7 für ca. 140 €*. Wer die Funktionitäten des großen Bruders nicht benötigt, kann sich die 40% Aufpreis sparen, und bekommt mit dem Define 7 Compact ein durchdachtes und schlichtes Gehäuse mit perfekter Verarbeitung.

Fractal Design Define 7 Compact

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Perfektes und schlichtes Gehäuse für Jedermann.

Dominik Schmid

Berufstätig in der Automobil & Finanzbranche, mit großem Interesse an allerlei technischen Themen!

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