PC-Komponenten

Inter-Tech C-701 Panorama – Viel Glas für wenig Geld

Die Inter-Tech Elektronik Handels GmbH ist eine in Deutschland ansässige Firma und wurde 1996 gegründet. Seitdem liegt der Hauptfokus auf einem europaweiten Vertrieb von OEM- und Retail-Hardware für PC-Systeme. Ursprünglich gehörten überwiegend PC-Gehäuse und Netzteile zum Portfolio. Dieses wurde aber mittlerweile um zahlreiche Sparten (Lüfter, Peripherie, Festplattengehäuse, etc.) erweitert. Im Frühjahr 2020 hat Inter-Tech mit dem C-701 Panorama ein neues Gehäuse mit zwei vertikal aufgetrennten Kammern vorgestellt. Optisch erinnert es auf den ersten Blick sehr stark das beliebte Lian Li PC-O11 Dynamic.

Überzeugen soll das Inter-Tech C-701 Panorama vor allem durch Tempered Glass an der Front und der Seite. In Verbindung mit optionalen RGB-Elementen könnte es so zu einem perfekten Showcase werden. Hinzu kommen ein großzügig gestalteter Innenraum und Platz für bis zu neun 120-Millimeter-Lüfter. Besonders beachtlich ist aber der Preis. Mit 65 Euro (aktuell: € 91,89 *) ist das C-701 Panorama circa 50 Euro günstiger als das Lian Li PC-O11 Dynamic. Worauf man dafür beim C-701 verzichten muss und wie sich dieser Tower in unserem Testparkour schlägt, erfahrt ihr in diesem Review.

Technische Details

Modell: Inter-Tech C-701 Panorama
Gehäuse-Typ: ATX
Abmessungen: 260 mm (B) x 450 mm (H) x 420 mm (T)
Gewicht: ca. 6,98 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0 Typ-A, 2x USB 2.0 Typ-A. 1x Mikrofon, 1x Kopfhörer
Laufwerkschächte: 2x 3,5″ (intern)
4x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 8x horizontal
Formfaktoren: ATX, mATX, ITX
Belüftung: Front/ Mainboard-Tray: 3x 120 mm
Rückseite: 4x 80 mm
Boden: 3x 120 mm
Deckel: 3x 120 mm
Radiatoren: Front/ Mainboard-Tray: max. 1x 360mm
Deckel: max. 1x 360 mm
Boden: max. 1x 360 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 130 mm
Max. Grafikkartenlänge: 370 mm
Max. Netzteillänge: 200 mm
Platz für Kabelmanagement: bis zu 95 mm
Preis: € 91,89 *
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Tempered Glass

Lieferumfang

Geliefert wird das Inter-Tech C-701 Panorama in einem schlichten Karton aus brauner Pappe. Auf dem Karton sind in schwarzer Farbe Bilder des Towers und Angaben zu den wichtigsten Features aufgedruckt. Um die Seitenteile aus Glas vor Erschütterungen zu schützen, wurde der Tower mit einer Folie und zwei Elementen aus weichem Schaumstoff umhüllt. Außerdem befinden sich auf den Glaselementen eine zusätzliche Schutzfolie und jeweils an allen vier Ecken Schutzkappen aus Kunststoff. Das mitgelieferte Zubehör befindet sich in einer braunen Pappschachtel und ist innerhalb des Gehäuses im HDD-Käfig untergebracht. Mitgeliefert werden alle wichtigen Schrauben, vier schwarze Kabelbinder, ein MB-Speaker, eine PCI-Ersatzblende, zwei Halterungen für jeweils eine 2,5″-SSD und eine Nuss zum Eindrehen von Abstandshaltern. Außerdem gehören zum Lieferumfang vier magnetische Staubfilter für die Lüfteröffnungen. Vorinstallierte Lüfter und eine Einbauanleitung sucht man beim Inter-Tech C-701 Panorama jedoch vergebens.

Außeneindruck

Wie bereits erwähnt, könnten das Inter-Tech C-701 Panorama und das Lian Li PC-O11 Dynamic durchaus Zwillinge sein. Die Front wird dominiert durch eine große, leicht getönte Scheibe aus Tempered Glass. Diese ist über vier flache Rändelschrauben am Korpus befestigt und erlaubt einen guten Einblick in das Gehäuse-Innere. Lediglich das rechte Viertel der Scheibe und jeweils ein kleiner Streifen unten bzw. oben sind komplett geschwärzt. Lüfter können direkt an der Front nicht verbaut werden.

Hebt man den Blick und betrachtet die Deckelpartie, so fällt direkt das I/O-Panel ins Auge. Dieses wurde im rechten Bereich des Deckel angebracht und verfügt über zwei USB 3.0 bzw. zwei USB 2.0-Anschlüsse, zwei Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer sowie drei Taster für Power, Reset und RGB. Ungefähr zwei Drittel des Deckels wurden mit einem Lüftergitter für bis zu drei 120-Millimeter-Lüfter versehen. Als Staubschutz kommt eine magnetische Filtermatte aus Mesh zum Einsatz.

Das linke Seitenteil setzt das Design fort, mit dem an der Front begonnen wurde. Es besteht aus einem vier Millimeter starkem Glas und ist ebenfalls leicht getönt. Auch hier wurde die Scheibe im oberen und unteren Bereich geschwärzt um den Gehäuserahmen zu verdecken. Die Befestigung erfolgt mit vier flachen Rändelschrauben. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl, wird mithilfe von zwei normalen Rändelschrauben montiert und wurde mit zwei Lüfteröffnungen ausgestattet. Hinter beiden Öffnungen befinden ich zwei magnetische Staubfiltermatten aus Mesh.

Für einen sicheren Stand sorgen beim Inter-Tech C-701 Panorama vier schwarze Füße aus Kunststoff. Zum Schutz des Untergrunds und zur Minimierung von Schwingungen, wurden die Füße zusätzlich mit kleinen Gummistreifen beklebt. Da das Netzteil im C-701 nicht unten montiert wird, gibt es hier stattdessen eine riesige Lüfteröffnung für bis zu drei 120-Millimeter-Lüfter und einen weiteren Staubfilter aus Mesh.

Die Rückseite weicht vom Design eines herkömmlichen Midi-Towers deutlich ab. Inter-Tech setzt beim C-701 Panorama nämlich auf ein vertikales Zwei-Kammer-System. Auf der linken Seite gibt es deshalb nur acht wiederverwendbare PCI-Slotblenden, den Bereich für das I/O-Shield und Lüfterplätze für zwei 80-Millimeter-Lüfter. Auf der linken Seite wird das Netzteil vertikal untergebracht und zudem gibt es hier ebenfalls Montagepunkte für zwei weitere 80-Millimeter-Lüfter.

Inneneindruck

Wie wir bereits aufgrund der äußeren Gestaltung vermutet haben, weicht das Layout im Innenraum deutlich vom üblichen Standard ab. So setzt der Hersteller beim C-701 Panorama auf ein vertikales Zwei-Kammer-System. Die Hauptkammer ist sehr offen gestaltet und bietet viel Platz für zahlreiche Komponenten. So gibt es hier theoretisch sogar Raum für E-ATX-Mainboards und für bis zu acht Erweiterungskarten. Baut man jedoch ein E-ATX-Mainboard ein, dann überragt dieses die drei seitlichen Lüfter-Montageplätze. Zuletzt ist noch zu erwähnen, dass zur Erleichterung der Verkabelung, das Mainboard-Tray mit sage und schreibe vierzehn Öffnungen ausgestattet wurde.

Aufgrund der Front aus Glas, gibt es im C-701 Panorama keine Möglichkeit direkte Frontlüfter zu verbauen. Stattdessen verfügt dieser Midi-Tower aber parallel zum Mainboard über Montageschienen an denen bis zu drei 120-Millimeter-Lüfter oder ein 360er-Radiator befestigt werden können. Auch die Platzverhältnisse über sowie unter dem Mainboard sind beachtlich. So liegen zwischen Boden und Mainboard-Tray bzw. zwischen Deckel und Mainboard-Tray fast 70 Millimeter. Somit dürfte die Montage eines 360er-Radiators auch hier gut möglich sein.

Wenden wir uns nun der Rückseite zu. Da das C-701 Panorama mit einer Breite von 260 Millimetern nicht gerade schmal ist, dürfte es niemanden verwunden, dass die zweite Kammer ebenfalls mit sehr viel Platz aufwarten kann. So stehen dem Käufer hier bis zu 95 Millimeter Platz zur Verlegung von Kabeln zur Verfügung. Außerdem werden das Netzteil und mögliche Datenträger durch die zweite Kammer wunderbar verdeckt. Das Netzteil ruht ohne Entkopplung auf drei Stahllaschen.

Die Montage von Datenträgern ist im C-701 simpel gestaltet. Auf der Rückseite des Mainboard-Trays gibt es einen Montagerahmen für zwei 3,5″- und zwei 2,5″-Festplatten. Zur Montage muss der mit Schrauben befestigte Rahmen abgebaut, mit den Datenträgern bestückt und dann wieder verbaut werden. Für eine leichte Entkopplung sorgt, zumindest bei großen Festplatten, eine dünne Schicht Moosgummi. Zur Unterbringung von zwei weiteren 2,5″-SSDs oder -HDDs befinden ich im Lieferumfang entsprechende Stahlrahmen. Diese können jeweils an einen der vier Befestigungspunkte für 80-Millimeter-Lüfter geschraubt werden.

In Bezug auf die äußere und innere Verarbeitung des Inter-Tech C-701 Panorama gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Lackierung ist sauber und es gibt keine scharfen Kanten. Entfernt man jedoch alle Seitenteile, so wirkt der Korpus nicht mehr ganz so verwindungssteif. Außerdem ist uns bei den Glas-Seitenteile aufgefallen, dass diese nach oben hin etwas über den Korpus hinausragen.

Systembau im Inter-Tech C-701 Panorama

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einer ALSEYE Xtreme X360 AiO-Wasserkühlung gekühlt und ist auf 3,8 Ghz (1,25V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Platinum.

In Anbetracht der großzügigen Platzverhältnissen in beiden Kammern, waren wir nicht gerade verwundert, dass der Einbau aller Komponenten sehr schnell erledigt war. Selbiges gilt natürlich auch für die Verkabelung. Durch die bis zu 95 Millimeter Luft hinter dem Mainboard-Tray, könnte man die Kabel theoretisch auch einfach in die Netzteilkammer stopfen und das Seitenteil ganz schnell verschließen. Wir haben uns jedoch wieder etwas mehr Mühe gegeben und durch die Kabellaschen konnte alles gut verzurrt werden. Das abschließende Ergebnis kann sich, zumindest in unseren Augen, auf jeden Fall sehen lassen.

In Bezug auf Platzverhältnisse für PC-Komponenten ist das Inter-Tech C-701 Panorama eher ein zwei-schneidiges Schwert. So stehen für Grafikkarten maximal 370 und für Netzteile maximal 200 Millimeter Platz zur Verfügung. Das ist sehr großzügig und dürfte die Montage fast aller Komponenten in diesen Bereichen ermöglichen. Wo es jedoch etwas anders aussieht, ist der Bereich der CPU-Kühlung. Möchte man in diesem Midi-Tower einen Luftkühler verbauen, muss man sich mit lediglich 130 Millimeter Platz begnügen. Das ist für die meisten leistungsstarken Luftkühler aber leider nicht ausreichend.

Möchte man im C-701 Panorama eine leistungsstarke CPU verbauen, sollte man stattdessen als Kühllösung lieber auf eine Custom- oder AiO-Wasserkühlung setzen. Durch den Raum für bis zu drei 360er-Radiatoren (abhängig von der Dicke der Radiatoren) ist dieser Midi-Tower eindeutig ein Gehäuse, welches nach dem Einbau einer Wasserkühlung nur so schreit. Wenn die Kühllösung, wie zum Beispiel die von uns verbaute ALSEYE Xtreme X360, dann noch über schicke RGB-Effekte verfügt, ist das umso besser. Befestigt man einen Radiator parallel zum Mainboard-Tray, sollte das PCB der Grafikkarte jedoch nicht zu lang sein. In unserem Fall war die ALSEYE Xtreme X360 nämlich zu dick und die Grafikkarte konnte nicht montiert werden. Alternativ kann man die Grafikkarte mit einem zusätzlichen Umbausatz auch aufstellen, dann kommt sie dem Radiator auch nicht in die Quere.

Das Inter-Tech C-701 Panorama kommt ab Werk ohne jegliche Lüfter. Damit sind bei leistungsstarker Hardware höhere Temperaturen der einzelnen Komponenten zu erwarten. Deshalb folgt zuletzt nun noch der Belastungstest. Dazu wurden, unter der Zuhilfenahme der Tools Prime95 und Furmark, Prozessor und Grafikkarte voll ausgelastet. Während der Belastung betrug die Raumtemperatur 22°C und die Temperaturwerte wurden nach 15 Minuten ermittelt. Außerdem wurde der Test mit zwei verschiedenen Lüfterkonstellationen (Serienausstattung, 4x 120-Millimeter-Lüfter) durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
keine Lüfter (Serienausstattung)
CPU:  76 °C
GPU:  72 °C
CPU: 50% (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
4x Arctic P12 auf 50% PWM (1050 rpm)
CPU:  71 °C
GPU:  67 °C

Wie wir bereits vermutet haben, wirkt sich die Abwesenheit von Gehäuselüftern negativ auf die Temperaturen aus. Mit zusätzlichen Lüftern sinkt die maximal erreichte Temperatur von Prozessor und Grafikkarte um jeweils fünf Grad. Aber selbst in diesem Worst-Case-Szenario sind beide Komponenten noch weit von ihren erlaubten Maximalwerten entfernt. An dieser Stelle sei aber noch zu erwähnen, dass uns nach dem Einbau der Lüfter sind unangenehme Vibrationen aufgefallen sind. Diese wurden vermutlich von den Lüftern an das Stahl-Seitenteil übertragen. Wurde das Sidepanel entfernt oder festgehalten, waren die Störgeräusche weg. Plant man also den Einbau vieler Lüfter, dann sollte man diese definitiv entkoppeln.

Fazit zum Inter-Tech C-701 Panorama

Kommen wir nun zu einem abschließenden Fazit zum Inter-Tech C-701 Panorama. Mit diesem Midi-Tower konnte Inter-Tech beweisen, wie viel Gehäuse und vor allem Glas man zu einem verhältnismäßig günstigen Kurs erwerben kann. Das C-701 bietet eine solide Verarbeitung, Platz für viel Hardware bzw. eine Wasserkühlung sowie zwei Elemente aus Tempered Glass. Damit eignet es sich perfekt als Showcase um das eigene System auf dem Schreibtisch präsentieren zu können. Auch die Tatsache, dass alle wichtigen Gehäuseöffnungen mit magnetischen Staubfiltern versehen wurden, muss an dieser Stelle nochmal hervorgehoben werden. Mit einem Preis von € 91,89 * ist es zudem deutlich günstiger als andere Gehäuse dieser Kategorie.

Doch das Layout kommt auch mit negativen Punkten daher. Das C-701 bietet für CPU-Luftkühler nur 130 Millimeter Platz. Soll also eine leistungsstarke CPU zum Einsatz kommen, hat man eigentlich kaum eine andere Wahl und muss zusätzliches Geld in eine AiO-Wasserkühlung investieren. Selbiges gilt natürlich auch für Lüfter und RGB-Elemente. Davon sind im C-701 ab Werk nämlich keine vorhanden.

Trotzdem ist das Inter-Tech C-701 in unseren Augen eine sehr gute Alternative zur teureren Konkurrenz. Plant man ein System mit Wasserkühlung und bevorzugt das Würfel-Design, dann sollte man diesen Tower definitiv in die engere Auswahl mit aufnehmen.

Inter-Tech C-701 Panorama

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Durch viel Platz für eine Wasserkühlung und den Einsatz von Tempered Glass, eignet sich das Inter-Tech C-701 Panorama perfekt als Showcase.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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