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Inter-Tech T-11 TELEVEN – Midi-Tower zum Schnäppchenpreis

Der deutsche Hersteller von Computerteilen Inter-Tech Elektronik Handels GmbH hat in den letzten Wochen wieder fleißig neue Produkte veröffentlicht. Dazu gehört unter anderem das Inter-Tech T-11 TELEVEN. Hinter diesem Namen verbirgt ich ein normalgroßer Midi-Tower. Der Hersteller wirbt vor allem mit einer schlichten und eleganten Optik und dem Support zahlreicher Lüfter. Außerdem kann das T-11 mit einem leicht getönten Seitenfenster aus Acryl aufwarten. Mit einem Preis von lediglich 25,99 € ist dieses Gehäuse zudem sehr günstig. Ob man aufgrund des Preises am Ende aber zu viele Abstriche machen muss und wie das T-11 im Allgemeinen abschneidet, lest ihr in diesem Review.

Technische Details

Modell: Inter-Tech T-11 TELEVEN
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Abmessungen: 200 mm (B) x 425 mm (H) x 390 mm (T)
Gewicht: 2,93 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Acryl-Glas
Farbe: Schwarz
Front-Anschlüsse 1x USB 3.0 Typ-A, 2y USB 2.0 Typ-A, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 2x 3,5″/ 2,5″ (intern)
2x 2,5″ (intern)
Erweiterungsslots: 7x horizontal
Formfaktoren: ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung: Front: 3x 120 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 2x 120 mm
Netzteiltunnel: 2x 120 mm
Radiatoren: Front: 1x 240 mm
Heck: 1x 120 mm
Deckel: 1x 240 mm (abhängig von Höhe VRM-/RAM-Kühler)
Max. CPU-Kühlerhöhe: 165 mm
Max. Grafikkartenlänge: 305 mm
Max. Netzteillänge: 150 mm
Platz für Kabelmanagement: 5-15 mm
Preis: € 39,99
Besonderheiten: Staubfilter, Kabelmanagement, Seitenteil aus Acryl

Lieferumfang

Das Inter-Tech T-11 TELEVEN kommt gut und sicher verpackt in einem unscheinbaren braunen Karton mit schwarzer Schrift und ist von normalen Styropor-Blöcken umhüllt. Auf dem Karton sind nur Bilder des Produktes abgedruckt, technische Daten findet man hier nicht. Um die Gefahr von Kratzern zu reduzieren, hat der Hersteller zudem das Seitenfenster mit zwei Schutzfolien beklebt.

Das mitgelieferte Zubehör befindet sich in einem durchsichtigen Beutel aus Kunststoff. Dieser wurde innerhalb des Gehäuses mit einem Kabelbinder befestigt. Der Beutel beinhaltet alle wichtigen Schrauben, vier schwarze Kabelbinder und einen Mainboard-Speaker. Eine Bedienungsanleitung legt Inter-Tech nicht bei. Außerdem gehören zum Lieferumfang die teilweise vorinstallierten Abstandshalter, sowie ein Staubfilter für den Deckel.

Außeneindruck

Die äußerliche Gestaltung des T-11 TELEVEN ist als schlicht zu bezeichnen. Die Front wird dominiert durch eine große geschlossene Fläche aus Kunststoff. Diese wurde optisch ansprechend in einer Optik von gebürstetem Aluminium gestaltet. Um aber auch Airflow zu ermöglichen, gibt es zudem zwei Mesh-Elemente. Durch die angeschränkten Formen wirkt die Front zwar schlicht aber nicht langweilig. Zieht man das Frontpanel ab, kommen insgesamt drei Montageplätze für Lüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern zum Vorschein. Staubfilter gibt es vor den Lüfterplätzen aber nicht.

Der Deckel entspricht dem aktuellen Standard. Vorhanden ist hier ein großes Lüfter-Gitter mit einem versetzten Schienen-System zur Montage von zwei 120-Millimeter-Lüftern oder 240-Millimeter-Radiatoren. Um die Staubbelastung im Inneren zu reduzieren und die Deckelpartie etwas schlichter wirken zu lassen, wurde das T-11 mit einem magnetischen Mesh-Staubfilter ausgestattet. Ansonsten lässt sich im Deckelbereich noch das I/O-Panel entdecken. Dieses ist mit dem Frontpanel verbunden und verfügt über 1x USB 3.0- bzw. zwei USB 2.0-Anschlüsse, Ports für Kopfhörer und Mikrofon, sowie zwei Taster für Power und Reset.

Das linke Seitenteil ist aus Acryl-Glas gefertigt und mit vier flachen Rändelschrauben am Korpus befestigt. Acryl-Glas wurde aus diversen Gründen mittlerweile selbst bei günstigen Gehäuse häufig durch Tempered Glass ersetzt. Das rechte Seitenteil besteht aus Stahl und verfügt zur Anbringung über herkömmliche Rändelschrauben. Außerdem ist es leicht nach außen gewölbt damit auf der Rückseite des Mainboard-Trays mehr Platz für Kabel ist.

An der Rück- bzw. Unterseite gibt es ebenfalls eine Standard-Ausstattung. Das Netzteil wird unten montiert und darüber finden sich sieben PCI-Slotblenden. Des Weiteren gibt es an der Rückseite Platz für einen 120-Millimeter-Lüfter und die Öffnung für das I/O-Shield. Das T-11 steht auf vier einfachen Füßen aus Kunststoff mit einer zusätzlichen Gummischicht. Auf einen Staubfilter für das Netzteil wurde zugunsten des Kaufpreises aber verzichtet.

Anhand der Gewichts von lediglich drei Kilogramm kann man schon fast erahnen wie das Inter-Tech T-11 TELEVEN verarbeitet ist. Die Lackierung ist grundsätzlich in Ordnung. Die Materialstärke lässt aber an vielen Stellen zu wünschen übrig und diverse Flächen können sehr einfach eingedrückt werden.

Inneneindruck

Der Innenraum des Inter-Tech T-11 TELEVEN ist sehr offen gestaltet und verfügt über den aktuellen Standard eines Zweikammer-Systems. Die Kammern sind durch eine Netzteilabdeckung getrennt. Um den unteren Bereich aber nicht komplett abzuschotten, verfügt die Abdeckung über zwei Plätze für 120-Millimeter-Lüfter und zwei Öffnungen zur Verlegung von Kabeln. In der unteren Kammer verstecken sich das Netzteil und der HDD-Käfig für zwei 3,5″-Festplatten.

Oberhalb der Abdeckung finden wie gewohnt das Mainboard und die Erweiterungskarten Platz. Aufgrund der kompakten Größe unterstützt dieser Midi-Tower aber maximal ATX-Mainboards. Rund um das Mainboard-Tray gibt es, neben den bereits genannten, sechs weitere Öffnungen für das Kabelmanagement. Drei dieser Öffnungen werden durch ein normalgroßes Mainboard aber vermutlich verdeckt. Der vordere Bereich des Innenraums ist so gestaltet, dass mögliche Lüfter ungehindert Luft in den Innenraum befördern können. Die sieben PCI-Slotblenden an der Rückseite sind, erstaunlicherweise, alle wiederverwendbar, verfügen über Lüftungsschlitze und sind außerhalb der Gehäuses verschraubt.

Werfen wir nun einen Blick auf die Rückseite. Was hier zuerst auffällt ist, dass zwischen Mainboard-Tray und Sidepanel sehr wenig Platz ist und das Verlegen von Kabeln dadurch erschwert werden könnte. Im linken Bereich wurde ein Kabelmanagement-Kanal eingelassen und es gibt zwei Haltepunkte für Kabelbinder. Dieser Kabelkanal dient gleichzeitig als Montageplatz für zwei 2,5″-SSDs. Zwei weitere Datenträger können in Form von zwei 3,5″-HDDs im Käfig unterhalb der Abdeckung untergebracht werden. Rechts neben dem Käfig wird das Netzteil montiert und liegt zur Entkopplung auf vier Elementen aus Moosgummi.

Systembau im Inter-Tech T-11 TELEVEN

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem EKL Alpenföhn Matterhorn Pure gekühlt und ist auf 3,9 Ghz übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabte AORUS zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare Berlin Pro RGB 650W mit RGB-Lüfter.

Der Einbau aller Komponenten war aufgrund des offen gestalteten Innenraums und der teilweise vorinstallierten Abstandshalter schnell erledigt. Was sich schwieriger gestaltet hat, war die Verkabelung. Hinter dem Mainboard-Tray ist sehr wenig Platz um dort Kabel zu verlegen. Zudem gibt es oben links keine separate Öffnung für das 4+4-Pin-Stromkabel der CPU und ein Großteil der Kabelmanagement-Öffnungen werden durch das Mainboard oder durch SSDs verdeckt. Auf Kabelverlängerungen* sollte man aber definitiv verzichten um Frustration zu vermeiden. Dennoch ist es uns mit etwas Arbeit gelungen, ein recht ordentliches Endergebnis zu erreichen.

In Bezug auf Platz für Hardware schlägt sich dieser Midi-Tower dann deutlich besser. Für CPU-Kühler stehen maximal 165 Millimeter Platz zur Verfügung. Das reicht für fast alle leistungsstarken Luftkühler aus. Auch bei einer maximal möglichen Länge von 305 Millimetern für Grafikkarten dürften kaum Wünsche offen bleiben. Lediglich die maximal 150 Millimeter für das Netzteil schränken etwas ein. Bedenkt man aber die Zielgruppe dieses Gehäuses, werden wahrscheinlich kaum längere Netzteil in Verbindung mit diesem Gehäuse gekauft.

Die Montage von Datenträgern gestaltet sich simpel. 3,5″-HDD werden mit zwei Schienen aus Kunststoff einfach werkzeuglos in den Käfig unterhalb der Netzteilabdeckung geschoben. Bei Bedarf kann die HDD noch mit einer Schraube gesichert werden. Zwei 2,5″-SSDs können mit vier Schrauben direkt am Mainboard-Tray befestigt werden.

Zu den Lüftern gibt es nicht viel zu sagen. Ab Werk werden im Inter-Tech T-11 TELEVEN keine Lüfter verbaut.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im Inter-Tech T-11 TELEVEN erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden bei einer Raumtemperatur von 19°C 15 Minuten lang Prime95 und FurMark ausgeführt. Zusätzlich wurde dieser Test in zwei verschiedenen Varianten (Serienausstattung ohne Lüfter, drei Gehäuselüfter auf 50% PWM) durchgeführt.

Szenario
Temperatur
CPU: 50% PWM (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
ohne Gehäuselüfter (Serie)
CPU:  100 °C (Absturz)
GPU:  90 °C
CPU: 50% (1100 rpm)
GPU: 50% PWM (1650 rpm)
3x Arctic P12 auf 50% PWM (1100 rpm)
CPU:  88 °C
GPU:  82 °C

Der Test ohne sämtliche Gehäuselüfter ist zwar unrealistisch, da das T-11 aber ab Werk über keine Lüfter verfügt, wollten wir zumindest einmal diese Variante testen. Das Ergebnis war, wie zu erwarten, nicht gut. Bereits vor Ablauf der 15 Minuten stieg die CPU-Temperatur auf 100 °C an und der Rechner stürzte ab. In der zweiten Variante haben wir den Midi-Tower mit drei Lüftern (Arctic P12 PWM) ausgestattet. Auch hier waren die abschließenden Ergebnisse nicht so gut. Mit 88 °C ist die CPU gefährlich nah am angegebenen Maximum des Herstellers. Auch die Grafikkarte ist mit 82 °C nicht gerade kühl. Zum Schluss lässt sich also sagen, dass das Inter-Tech T-11 TELEVEN nicht für hitzige Gaming-Systeme geeignet ist und sich eher als Gehäuse für Office-Systeme eignet.

Fazit zum Inter-Tech T-11 TELEVEN

Kommen wir nun zum abschließenden Fazit dieses Reviews. Wir haben uns zu Beginn dieses Test die Frage gestellt, was man vom einem Gehäuse, mit einem Preis von 25,99 €, erwarten kann. Beim Inter-Tech T-11 TELEVEN bekommt man für diesen Preis einen unaufgeregten und durchschnittlich ausgestatteten Midi-Tower der ausreichend Platz für Hardware bietet.

Hier hören die positiven Eigenschaften aber schon auf. Auf der Schattenseite stehen die niedrige Materialstärke bzw. -qualität, ein schlechter Airflow, wenig Platz für Kabelmanagement, fehlende Staubfilter und ein Seitenfenster aus Acrylglas. Der Preis des Inter-Tech T-11 TELEVEN ist zwar niedrig, der Gegenwert den der Käufer bekommt ist ebenfalls nicht gerade hoch. Aufgrund des schlechten Airflows eignet sich dieser Tower nur für Office- oder kleine Budget-Gaming-Systeme. Investiert man 10 bis 15 € mehr, bekommt man für das zusätzliche Geld schon deutlich mehr Gehäuse. Hier wäre beispielsweise das Inter-Tech A-3411 Creek zu nennen.

Inter-Tech T-11 TELEVEN

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

70/100

Sehr günstiger Midi-Tower mit Acrylfenster aber einigen Schwächen.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Zezuma

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16 Beiträge 6 Likes

Schönes Review!
Ich würde aber zum AeroCool Rift tendieren. Kostet nur 10 Euro mehr, hat einen vorinstallierten Lüfter, einen RGB-Strip?, Kartenleser und mehr Platz fürs Kabelmenagement.
Das Case ist auch nicht schlecht, nur braucht man noch unbedingt min. 1 Lüfter. Hat man ja gesehen, was sonst passiert...?.

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M
Marius87

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2 Beiträge 0 Likes

Hi, wie hoch ist der Abstand zwischen eurem Alpenföhn Matterhorn Pure und dem Lüftergitter oben?

Der Alpenföhn Matterhorn Pure ist 138 mm breit richtig?

Muss meine CPU Kühlerwahl danach treffen, immerhin müssen oben noch zwei 120x25mm Lüfter Platz finden

Viele Grüße
Marius

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jonas

Öfters hier

239 Beiträge 26 Likes

Moin!
Das Testsystem hat sich bei uns ja mittlerweile geändert und das Gehäuse ist in der Form auch nicht mehr vorhanden. Dennoch kann ich sagen, dass es mit 120 Millimeter-Lüftern im Deckel bei diesem Midi-Tower eh etwas schwieriger werden kann. Die Bohrungen sind so nah am Mainboard-Tray, dass der Lüfterrahmen bereits mit dem 8pin-CPU-Kabel in Berührung kommen könnte. Gleiches gilt für hohe Heatspreader auf dem Mainboard.

Der EKL Matterhorn Pure ist 138 Millimeter breit.

Gibt es einen Grund, dass du diese Gehäuse nutzen möchtest? Außer des Preises gibt es nicht so viele Features die für diesen Tower sprechen.

Gruß
Jonas

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M
Marius87

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2 Beiträge 0 Likes

Hi Jonas, danke für die schnelle Antwort.
Ja, es geht bei uns um jeden Euro...
Ich baue gerade eine kleine CPU-Renderfarm, die Gehäuse müssen relativ klein sein, Qualität völlig egal, Hauptsache 6* 120er Lüfter (2* Front, 1* Bottom, 2* Top, 1* Rear) und ein relativ kompakter (150*123*103mm) Push-Pull AM4 Kühler, MT6, aus China

Die sind sehr potent, wenn man 2 Arctic P12 PWM im push-pull auf 100% drauf laufen lässt, die restlichen Lüfter sind ebenfalls Arctic P12 PWM laufen ebenfalls alle auf 100% 24/7 bei 100% CPU Last, Lärm ist egal und die P12 bringen ordentlich cfm und sind im 5er Pack so billig wie ein einziger Noctua

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