PC-Komponenten

Kolink Rocket: Edles Mini-Gehäuse im Test

Die Budget-Marke Kolink hat mit dem Kolink Rocket ein wahrlich spannendes Gehäuse auf den Markt gebracht. Mit lediglich 9,6 Liter Volumen ist das Gehäuse ein kleiner Zwerg und macht sich optisch besonders schön auf dem Schreibtisch. Dazu trägt auch die moderne und hochwertige Optik in Form von gebürstetem Aluminium bei.
Preislich liegt das Kolink Rocket bei etwa 160 Euro. Ob der Preis für das Gehäuse angemessen ist und wie es sich ansonsten schlägt, klären wir in dieser Review.

Technische Details

Modell: Rocket
Gehäuse Typ: Mini-ITX Gaming-Gehäuse
Abmessungen: 125 x 235 x 328 mm (BxHxT)
Gewicht: 3,5 kg
Volumen 9,6 Liter
Material: Aluminium, Stahl
Farbe: Titangrau
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0
Laufwerkschächte: 2x 2,5″
Erweiterungsslots: 2
Formfaktoren: Mini-ITX
Belüftung: 1x 80 mm (vorinstalliert, 4-Pin-PWM)
Max. CPU-Kühlerhöhe: 54 mm
Max. Grafikkartenlänge: 310 mm
Max. Grafikkartenhöhe: 40 mm (Dual-Slot)
Netzteil (optional) SFX oder SFX-L
Max. Netzteillänge 130 mm
Features PCIe-3.0-x16-Riser-Modul für GPU-Montage
Preis: € 70,24 *

Verpackung und Lieferumfang

Das Kolink Rocket wird in einem kleinen, aber gut gepolsterten bedruckten Karton geliefert. Durch das geringe Gewicht des Gehäuses hat man schon beinahe die Befürchtung, dass der Karton leer ist. Dem ist aber natürlich nicht so.

Neben dem Gehäuse befinden sich auch alle benötigen Schrauben, vier Kabelbinder, acht gummierte Standfüße zum Aufkleben sowie ein Mainboard-Lautsprecher mitgeliefert. Außerdem liegt selbstverständlich eine Kurzanleitung bei, die durchaus hilfreich sein kann, da man sich aufgrund des begrenztes Platzes Gedanken über die Reihenfolge des Einbaus machen muss.

Zusätzlich im Lieferumfang enthalten, aber bereits im Gehäuse montiert, ist ein PCIe-3.0-x16-Riserkabel, um eine Dual-Slot-Grafikkarte in dem Mini-Gehäuse installieren zu können.

Außeneindruck

Wie bereits zu Beginn erwähnt, ist das Kolink Rocket durch seine moderne und hochwertige Optik ein kleiner Augenschmaus. Klein im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Gehäuse bringt es auf lediglich 12,5 x 23,5 x 32,8 cm und somit ein Volumen von 9,6 Liter. Das Gewicht liegt bei leichten 3,5 kg, das ist zwar immer noch schön leicht, durch das Stahlgrundgerüst jedoch mehr als es bei reinem Aluminium sein könnte. Denn lediglich die Außenhülle besteht aus gebürstetem, anodisierten Aluminium. Mir persönlich gefällt der Look sehr gut! Doch gehen wir im Folgenden ein wenig ins Detail.

Die Oberseite des Gehäuses ist komplett clean gestaltet und wird durch keine zusätzlichen Elemente gebrochen. Anders sieht es in der Front aus, doch auch hier fokussiert sich Kolink auf das wesentliche. So ist das I/O-Panel in der Vorderseite eingelassen, besteht aber lediglich aus einem beleuchteten Power-Button sowie zwei USB 3.0-Anschlüssen. Audio-Anschlüsse hingegen sucht man vergebens, das ist meiner Meinung nach bei diesem Gehäuse auch nicht notwendig. Der kleine Zwerg wird einfach auf dem Tisch platziert und man hat somit die rückseitigen Anschlüsse direkt in Reichweite.

Die beiden Seitenteile bestehen ebenfalls aus Aluminium und werden mit jeweils vier Schrauben gehalten. Durch viele Lüftungslöcher ermöglichen sie den Luftaustausch und somit die Kühlung der Komponenten im Inneren. Unterstützt werden sie dabei durch kleine Lüftungsschlitze, die nochmal um die Seitenteile herum verlaufen.

An der Rückseite finden wir zwei PCI-Slots, beispielsweise für eine Grafikkarte. Die Slotblenden sind verschraubt, leider jedoch ebenso wie die Seitenteile mit normalen Schrauben und nicht mit Rändelschrauben. Man muss somit auch hier zum Schraubendreher greifen.

Das Netzteil ist von außen nicht sichtbar. Stattdessen gibt es im Inneren eine Kabelverlängerung, die an der Rückseite einen Anschluss für ein Kaltgerätekabel bietet.

Die Unterseite des Gehäuses ist komplett eben und geschlossen, hier müssen zunächst die Gehäusefüße angeklebt werden, damit nichts zerkratzt.

Die Verarbeitung des Kolink Rocket ist überzeugend hochwertig. Es gibt keine scharfen Kanten oder abstehenden Elemente.

Inneneindruck

In das kleine Kolink Rocket passt genau so viel, wie rein muss. Ein Mini-ITX-Mainboard wird in der rechten Gehäusekammer installiert, während die Grafikkarte in die linke Gehäusekammer kommt.

Die Grafikkarte darf bis zu 31 Zentimeter lang sowie 4 cm breit sein. Eine moderne Dual-Slot-Grafikkarte kann also problemlos montiert werden. Die Länge ist da weniger das Problem als die Breite. Hier muss man beim Kauf der Grafikkarte aufpassen.

Auch der CPU-Kühler wird stark eingeschränkt. Mit einer maximalen Bauhöhe von 5,4 Zentimetern ist die Auswahl nicht sonderlich groß. Neben den meisten (nicht alle!) Stock-Kühlern von AMD und Intel passen hier beispielsweise der Alpenföhn Black Ridge, Noctua NH-L9a sowie der Cryorig C7. Diese drei Kühler bieten eine höhere Kühlleistung als die Stock-Kühler und sollten daher bevorzugt werden. Auf die Kühlleistung werden wir an späterer Stelle noch eingehen.

Die Kühlung unterstützen soll ein 80-mm-Lüfter mit PWM-Steuerung, der im Deckel montiert ist. Weitere Lüfter können leider nicht installiert werden. Auch die Montage eines Radiators für eine Wasserkühlung ist nicht möglich.

Das Netzteil im SFX- oder SFX-L-Formfaktor wird direkt hinter der Front hängend montiert. Ein Verlängerungskabel sorgt für Strom von der Rückseite des Gehäuses aus. Das Netzteil darf maximal 13 Zentimeter lang sein, ansonsten kann es zu Problemen mit Kabeln und Anschlüssen kommen.

Neben M.2-SSDs auf dem Mainboard können auch zwei weitere 2,5-Zoll-Datenträger installiert werden. Hierfür muss eine Schraube im Inneren des Gehäuses gelöst werdn, um dann eine Art zweiten Boden herauszuziehen, in dem die SSDs montiert werden können. 3,5-Zoll-Laufwerke finden keinen Platz im Kolink Rocket.

Systembau im Kolink Rocket Mini-ITX Gehäuse

Selbstverständlich haben wir uns das Gehäuse nicht nur angeguckt, sondern auch Hardware verbaut. Verbaut haben wir folgende Komponenten:

Wie ihr an den Komponenten sehen könnt, haben wir kein High-End-System im Kolink Rocket verbaut. Stärkere Komponenten würden natürlich auch mehr Wärme erzeugen, die auf dem kleinen Raum schwierig zu kühlen ist – aber nicht unmöglich. Besonders in Bezug auf die Grafikkarte ist da noch viel Spielraum, man muss nur darauf achten, dass die Kühlung eher in die Länge, statt in die Breite geht.

Mit der Breite der Grafikkarte sprechen wir auch schon das Problem im Kolink Rocket an: Es ist klein und somit muss alles auf engstem Raum montiert werden. Der Einbau aller Komponenten gestaltet sich dadurch nicht schwerer als in einem großen Gehäuse, allerdings muss man sich überlegen, welche Komponenten man zuerst einbaut.

So muss der Prozessor und dessen Kühler auf jeden Fall vor dem Einbau auf dem Mainboard installiert werden, denn das Mainboard-Tray hat keinen Ausschnitt, um den CPU-Kühler nachträglich zu montieren. Dieser würde auch wenig Sinn machen, denn unter dem Mainboard wird das PCIe-Riserkabel für die Grafikkarte entlang geführt. Dies stört dort ein wenig, doch der Einbau des Mainboards wird dadurch nicht unmöglich. Man muss nur aufpassen, dass das PCIe-Riserkabel den 80-mm-Lüfter im Deckel nicht blockiert, am besten drückt man es nach dem Einbau des Mainboards daher mit einem Schraubendreher unter das Mainboard.

Oder man verzichtet einfach auf den 80-mm-Lüfter, denn wie erwartet haben unsere Temperaturmessungen ergeben, dass dieser kaum zur Kühlung des Gehäuses beiträgt. Stattdessen ist er mit bis zu 3500 Umdrehungen pro Minute sehr laut und stört daher im Betrieb.

Das Netzteil wird direkt hinter der Front montiert. Dazu wird zunächst ein Montageschlitten aus dem Gehäuse entfernt, an den das Netzteil dann angeschraubt werden kann. Hierbei muss man darauf achten, dass das Stromkabel zwischen Montageschlitten und Netzteil durchgeführt wird (dazu gibt es Einkerbungen), ansonsten klappt die Montage des Schlittens im Gehäuse nicht mehr.

Falls neben M.2-SSDs auch noch zusätzliche Festplatten genutzt werden sollen, können im zweiten Boden des Kolink Rockets zwei 2,5-Zoll-Datenträger montiert werden. Da diese nicht entkoppelt sind, sollte hier auf SSDs zurückgegriffen werden, da rotierende Datenträger die Klangkulisse stören würden.

Kabel können im Kolink Rocket bequem verlegt werden. Es gibt allerdings keine Möglichkeit diese zu verstecken. Dies ist aufgrund des geschlossenen Aufbaus jedoch auch nicht nötig.

Temperaturen von Prozessor & Grafikkarte

Kommen wir nun zu den Temperaturen, die wir im Betrieb gemessen haben. Es kamen wie gesagt ein AMD Ryzen 5 2400G und eine Sapphire Pulse Radeon RX 580 zum Einsatz. Um den Prozessor aufzuheizen wurde der Prozessor 15 Minuten mit Prime95 belastet, die Grafikkarte mit 15 Minuten FurMark. Anschließend wurde die Temperatur ausgelesen. Die Raumtemperatur betrug etwa 20 Grad.

Prozessor

Kühlung Temperatur
AMD Wraith Stealth-Kühler 79°C
AMD Wraith Stealth-Kühler + 80-mm-Gehäuselüfter 77°C
Noctua NH-L9a-AM4* 77°C
Noctua NH-L9a-AM4 + 80-mm-Gehäuselüfter 74°C
Cryorig C7 79°C
Cryorig C7 + 80-mm-Gehäuselüfter 78°C

Wie man deutlich erkennt, sind die Temperaturen des Prozessors unter Last eindeutig noch im grünen Bereich. Der Noctua NH-L9a-AM4 bietet die beste Kühlung der getesteten Low-Profile-Kühler. Außerdem ist zu beobachten, dass der 80-mm-Lüfter kaum zur Kühlung beiträgt und daher guten Gewissens deaktiviert bleiben kann. Ansonsten ist er wie bereits erwähnt mit bis zu 3500 Umdrehungen pro Minute auch entsprechend laut und stört die Soundkulisse des PCs.

 Grafikkarte

Messungsart Temperatur Lüftergeschwindigkeit
Offenes Gehäuse 76°C 74%
Geschlossenes Gehäuse 80°C 100%

Durch das geschlossene Gehäuse konnte die Grafikkarte, trotz der vielen Lüftungsöffnungen im Seitenteil, deutlich schlechter gekühlt werden. Die Lüfter mussten schneller drehen, weshalb auch die Lautstärke angestiegen ist. Dennoch ist die Temperatur durchaus noch in Ordnung und man muss sich keine Sorgen machen. Auch eine leistungsstärkere Grafikkarte könnte verbaut werden.

Fazit zum Kolink Rocket Test

Kompakt, elegant, preiswert. Das fasst eigentlich alles zusammen, was das Kolink Rocket* ausmacht. Mir gefällt das Mini-Gehäuse deshalb sehr gut. Es nimmt wenig Platz auf dem Schreibtisch, neben dem Fernseher, oder wo auch immer es aufgestellt wird, weg. Mit dem gebürstetem Aluminium sieht es sehr modern aus und der Preis von 160 Euro ist absolut angemessen. Wer auf der Suche nach einem Gehäuse in diesem Formfaktor ist, ist mit dem Gehäuse somit auf jeden Fall gut beraten – muss sich aber natürlich auch Gedanken um die zu verbauende Hardware machen, denn anders als bei einem großen Gehäuse passt hier nicht alles rein.

Kolink Rocket

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Das Kolink Rocket ist kompakt, elegant und preiswert. Somit hat es unsere Empfehlung absolut verdient.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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