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MSI MPG Coreliquid K360 im Test – Flüssigkeitskühlung mit zusätzlicher Kühlung für die Spannungswandler

Mit der neuen K-Serie erweitert MSI sein eigenes Angebot an AiO-Wasserkühlungen auf dem Markt und bietet nun zu den hauseigenen Coreliquid-AiO-Wasserkühlungen eine neue Premium-AiO an. Vorerst wurden zwei Varianten, die MPG Coreliquid K240 und K360, mit jeweils zwei bzw. drei 120-mm-Lüftern, vorgestellt. Dabei haben sie neue Features, wie ein kleiner Lüfter unter der Pumpe zur Kühlung der umliegenden Spannungswandler und ein darüberliegendes 2,4-Zoll-Display im Schlepptau.

Viele schöne Neuheiten resultieren nicht gleich in einer guten AiO-Wasserkühlung. Deswegen haben wir die MPG Coreliquid K360 genauer unter die Lupe genommen und präsentieren euch im Folgenden unsere getesteten Ergebnisse. Wie gut sich das neue Schlachtschiff der AiO-Wasserkühlungen von MSI schlägt, erfährt ihr jetzt.

Spezifikationen

Lüfter
Lüfter Anzahl 3
Lüfter Größe 120 x 120 x 25 mm / 4.7 x 4.7 x 0.98 Zoll
Lüfter Drehzahl 0 ~ 2500 RPM
Lüfter Beleuchtung ARGB
Lüfter Air Flow 77.4 CFM
Lautstärke 39.9 dBA
Lüfter Luftdruck 4.29 mmH2O
Kugellager Two Ball Bearing
Erwartete Lebensdauer 100,000 Stunden
Lüfter Nennstrom 0.28 A
Lüfter Stromaufnahme 3.36 W
PWM Modus Ja
Kabellänge (5V ARGB / PWM Kabel) 550 / 350 mm; 21.65 / 13.78 Zoll
ARGB Kabel Verbindung Ja
Zubehör 1 zu 3 ARGB Splitter Kabel x 1
Radiator
Radiator Material Aluminium
Radiator Größe 394 x 120 x 27 mm / 15.5 x 4.7 x 1.06 Zoll
Material der Wasserkühlungsrohre Schwarzer Gummi + Mesh
Länge der Wasserkühlungsrohre 400 mm / 15.75 Zoll
Pump/Block
Block Dimensionen 94.66 x 83.36 x 94 mm / 3.73 x 3.28 x 3.7 Zoll
LCD Größe 2.4”
Pumpe Erwartete Lebensdauer 50,000 Stunden
Pumpe Lautstärke 20 dBA
Pumpe Laststrom 0.33 A
Pumpe Stromaufnahme 4 W
Pumpe Geschwindigkeit PWM kontrolliert; 100% w/ 2800 +/-300 RPM
Pumpe Nennspannung 12V DC
Pumpe 4pin Kabel 400 mm
Sata Strom Kabel 650 mm
USB 2.0 Kabel 750 mm
Sockel
Intel Sockel LGA 1150/1151/1155/1156/1200
LGA 1366/2011/2011-3/2066
AMD Sockel AM4/FM2+/FM2/FM1/AM3+/AM3/AM2+/AM2
Socket TR4/sTRX4/SP3

Verpackung & Lieferumfang

Die MPG Coreliquid K360 wird in einer optisch sehr edel aussehenden Verpackung geliefert. Auf einem mattschwarzen Hintergrund hebt sich auf der Vorderseite in der rechten Ecke die AiO-Wasserkühlung in Rot, Lila und Blau ab – der Name ist in einem glänzenden Silber gehalten. Auf der Rückseite finden wir Informationen über die verbauten Features wieder, welche genau so in ihrer Art auf der Website von MSI nachlesbar sind.

Beim Öffnen der Verpackung sieht die Verpackungsart grundlegend gleich aus. Unter der schwarzen dünnen Schaumstofffolie finden wir die übliche Anordnung der einzelnen Elemente wieder – hier wurden Lüfter, Radiator, Pumpenblock und das Zubehör einzeln mit Plastikfolie sowie Pappe verpackt. Insgesamt ist alles gut gesichert und verpackt, sodass beim Transport der MPG Coreliquid K360 eine beschädigungsfreie Lieferung gewährleistet wird. Das LCD-Bildschirm, die Kupferplatte und die Logos der Lüfter sind noch mal zusätzlich mit einer Folie und Plastikkappe versehen.

Verarbeitung & Design

Um einen genaueren Eindruck von der Verarbeitung und dem Design der MPG Coreliquid K360 zu bekommen, werfen wir zunächst einen Blick auf den Radiator samt Pumpenblock. Hier hat sich MSI Hilfe zukommen lassen – In Zusammenarbeit mit Asetek wurde bei der AiO-Wasserkühlung eine Pumpe aus Aseteks 7. Generation in der Pumpeneinheit verbaut. Obendrauf befindet sich dann ein kleiner 60 mm TORX FAN 3.0 welcher dann die umliegenden Bauteile belüftet.

Radiator mit Pumpenblock

Auf dem LCD-Bildschirm sitzt eine mit dem MSI-Schriftzug geprägte Plastikhaube mit seitlich angebrachten Belüftungsschlitzen. Ihren Halt bekommt sie dabei von vier kleinen Magneten, die auf der Innenseite angebracht sind. Die Größe der Belüftungsschlitze ist akzeptabel, sodass die Luft seitlich und nach unten fliehen kann. Diese mattschwarze Kappe dient gleichzeitig auch als Schutz für den 2,4 Zoll (ca. 6 cm) großen Bildschirm, da dieser mit einer Sichtscheibe ausgestattet ist. Insgesamt fällt einem besonders die extreme Größe des Pumpenblocks auf, wodurch die ganze Einheit etwas klobig wirken kann.

Der aus Aluminium gefertigte Radiator macht einen schönen ersten Eindruck. Die äußerliche Form ähnelt dabei der be quiet! Silent Loop 2 – leicht abgerundet an den Kanten mit einer ordentlichen Dicke von 27 Millimetern. An den sichtbaren Seiten sind auch hier wieder schöne glänzende Details angebracht. Alle Lamellen sind gut verarbeitet worden und weisen keine Verarbeitungsfehler auf. Die Ausgangspunkte der Schläuche sind etwas abgehoben, was eher untypisch ist. Die Schläuche der MPG Coreliquid K360 bestehen aus drei Lagen geflochtenem Kunststoff mit verstärktem Außengewebe und bieten dadurch genügend Schutz und Halt vor äußeren Einflüssen.

Als Letztes bleiben dann nur noch die Lüfter übrig. Dazu werden exklusive MSI TORX FANs 4.0 mitgeliefert, die bedauerlicherweise nicht separat im Handel erhältlich sind – was wir uns für die Zukunft wünschen. Denn diese sehen sehr ansehnlich und vielversprechend aus. Die acht einzelnen milchig weißen Rotorblätter sind jeweils mit ihrem Nachbar-Rotorblatt am Ende des Blattes verbunden. Hierdurch entstehen vier zusammenhängende Rotorblätter, die in Teamarbeit einen konzentrierten Luftstrom erzeugen sollen – dazu mehr beim Kühlungstest. Beleuchtet werden sie dann schließlich von der Mitte des Lüfters. Standardmäßig sind die Verschraubungspunkte natürlich mit kleinen dreieckigen Anti-Vibrations-Pads zur Dämpfung der Rotationen ausgestattet. Insgesamt wirken die Lüfter anhand des optisch kantig-modernen Design sehr modern und erzeugen einen hochwertigen Eindruck.

Montage

Für die Montage wurden wie immer die passenden Materialien für die aktuellsten Intel- als auch AMD-Mainboards mitgeliefert. MSI hat alles voneinander abgetrennt und einzeln verpackt. In unserem Test-Scenario haben wir die MPG Coreliquid K360 auf ein aktuelles AMD-Mainboard gesetzt – mehr Informationen über die benutzen Komponenten gibt es im nächsten Kapitel. Nachdem man sich den passenden Beutel zur Hand genommen hat, kann man mit dem ersten Schritt der Montage beginnen. Mithilfe der beigelegten Montageanleitung, die auch zum Download auf der MSI-Website zur Verfügung steht, geht dies ziemlich fix vonstatten. Alle Schritte wurden dabei eindeutig bebildert.

Dazu werden, wie üblich, zunächst die Standard AM4-Kühlerhalterungen ausgebaut und mit den neuen benötigen Halterungs-Schrauben festgeschraubt. Im nächsten Schritt wird der Pumpenblock für die Montage vorbereitet. Das System dahinter ist sehr handlich und einfach designt worden. In den jeweiligen Beuteln befinden sich kreisförmige Schienen, die man durch drehen und einrasten am unteren Teil des Pumpenblocks befestigt. Hier positioniert sich das Teil kräftig und ohne Spielraum an seine vorgesehene Position am Pumpenblock. Um den Pumpenblock am Sockel zu montieren, muss man die angesprochene Kappe abnehmen, um die Schrauben sehen und festziehen zu können – die Kappe wieder darauf und schon ist man mit der Montage fertig.

Insgesamt verlief die Montage simpel und ohne irgendwelche Probleme. Vor der Anschaffung der MPG Coreliquid K360 sollte man sich aber über die Größe des Pumpenblockes Gedanken machen. An der rechten Seite, auf der die Schläuche sind, ist der Platz zu den RAM-Riegeln eher eng – damit ist die Position, an der die AiO befestigt wird, ausschlaggebend und sollte im Voraus gut bedacht werden, denn hier wurde jeder freie Zentimeter an Platz ausgenutzt. Abgesehen davon ist umliegend genügend Platz für die Luft-Zirkulation.

Kühlleistung & Lautstärke

Nachdem wir die MPG Coreliquid K360 in unser System eingebaut haben, können wir mit den Leistungs- und Kühlungstest beginnen. Um dies zu testen haben wir die CPU mithilfe von Prime95 über einen 30 minütigen Intervall belastet und dabei mit CPUID Hardwaremonitor die Temperatur unter Last ausgelesen. Gleichzeitig haben wir die Temperatur im Idle als Vergleichswert angegeben. Die Raumtemperatur lag bei 22 °C. Außerdem haben wir den Temperaturverlauf beobachtet, um Auslesefehler der Sensoren zu vermeiden.

Das Testsystem:

Um einen besseren Luftzug zu gewährleisten und nochmals die Vergleichbarkeit anzuheben, haben wir das Gehäuse im ganzen Test offen gelassen und die Gehäuselüfter in den Idle gestellt. Nachdem wir unseren Ryzen 5 3600 nun schön ins Schwitzen gebracht haben, können wir unsere getesteten Ergebnisse präsentieren. Dabei haben wir für Vergleichbarkeit ein paar andere AiO-Wasserkühlungen und den AMD-Boxed-Kühler aufgelistet, die unter genau denselben Test-Bedingungen und Test-System getestet worden sind.

Produkt Idle Volllast
MSI MPG Coreliquid K360 33 °C 53 °C
be quiet! Silent Loop 2 32 °C 54 °C
Alpenföhn Gletscherwasser 360 34 °C 55 °C
Deepcool Gammaxx L360 V2 36 °C 57 °C
AMD Ryzen 3600 Boxed Kühler 46 °C 74 °C

Im Vergleich zu den aktuellsten AiO-Wasserkühlungen, kann die MPG Coreliquid K360 auf jeden Fall mithalten. Die neulich herausgekommene be quiet! Silent Loop 2 schlägt die MPG Coreliquid K360 im Idle zwar um ca. 1 °C, jedoch ist dies natürlich kein schlechtes Zeichen. Unter Last führt die MSI-Wasserkühlung sogar. Schaut man sich die Werte des Boxed-Kühlers an, fällt der bedeutende Unterschied direkt ins Auge. Im Idle verhält sich die AiO sehr ähnlich wie die anderen getesteten Kühlungen – die Lüfter drehen leise und sind nahezu nicht zu hören.

Unter Volllast sieht es etwas anders aus: Hier hebt sich die Lautstärke der MPG Coreliquid K360 deutlich hörbar an. Die entstehende Geräuschkulisse ist mit einem Windtunnel zu vergleichen und bringt keine klackernden oder knirschenden Geräusche mit sich. Der ausschlaggebende „Vorteil“ ist jedoch die Kühlung der Spannungswandler durch den unter dem Display angebrachten Lüfter. Dieser läuft grundsätzlich problemlos und ist auch unter Volllast nicht lauter oder leiser zu hören als die MSI TORX 4.0 Lüfter. Jedoch hätte man dieses Feature weglassen können, da bei Mid-Range- bis High-End-Mainboards die Kühlkörper die nötige Kühlung der Spannungswandler gewährleisten und höhere Temperaturen unproblematisch sind. Die Temperatur wird jedoch um 10-20 °C gesenkt, was an sich vorteilhaft für das gesamte Klima im Gehäuse ist.

Beleuchtung & Display

Das schönste und interessanteste Feature der MPG Coreliquid K360 ist wohl das 2,4-Zoll-LCD Bildschirm auf dem Pumpengehäuse. Um dies ansprechen und steuern zu können, muss man sich zunächst die MSI CoreLiquid APP von der MSI-Website downloaden. Nach der Installation können wir nun mithilfe der Software nicht nur das Design auf dem LCD-Bildschirm ändern, sondern gleichzeitig die Beleuchtung und Geschwindigkeit der Lüfter anpassen. Die GUI ist dabei sehr übersichtlich gehalten – am oberen Rand können wir zwischen drei Optionen durchwechseln und mit einem Klick auf die Symbole Anpassungen vornehmen.

Für die Beleuchtung der Lüfter haben wir dazu die standardmäßigen Anpassungsmöglichkeiten, von RGB-Farben bis hin zu Blitzen und Blinken im petto. Nichts was das Rad neu erfindet, aber genügend Spielraum zum Individualisieren. Optisch sind die Farben alle schön hell und kräftig dargestellt und können somit mit den neusten Lüftern anderer Hersteller ohne Probleme mithalten.

Für den LCD-Bildschirm hat man die Möglichkeit aus einem Hardware-Monitor, einen Bild, einem Banner und einer Uhrzeit auszuwählen. Besonders schön sind dabei die in Echtzeit ausgelesenen Temperaturen der CPU und weiterer Komponenten. Für die kreativeren Käufer dieser AiO-Wasserkühlung steht die Option ein eigenes Bild einzufügen auch offen. Dafür muss lediglich eine Windows-Bitmap-Datei (.bmp) erstellt werden und in die MSI CoreLiquid APP importiert werden. Hier ist alles einfach und übersichtlich gestaltet, wobei ein Import einer PNG- oder JPEG-Datei deutlich einfacher wäre. Als Letztes ist uns eine weitere kleine negative Auffälligkeit bei der Benutzung der System-Uhrzeit aufgefallen. Hier scheint es manchmal Probleme mit der Synchronisation der Uhrzeit zu geben – als Beispiel hatten wir laut Windows-Uhrzeit 14.00 Uhr, jedoch wurden 21:00 Uhr auf dem Bildschirm angezeigt.

Fazit

Nach der Begutachtung aller angesprochenen Punkten hinterlässt die MPG Coreliquid K360 einen soliden und qualitativ hohen Eindruck. Die Verarbeitung untermauert dabei die Qualität, mit der die AiO hergestellt worden ist. Ihr Design hat uns besonders überzeugt, die optisch edlen Details aus Silber und Schwarz werten den äußerlichen Eindruck um einiges auf. Besonders die Lüfter haben uns gut gefallen, weshalb wir nochmal erwähnen, dass wir diese künftig gerne separat im Handel sehen würden. Das Montagesystem ist einfach zu verstehen und umzusetzen.

Im Betracht auf die Kühlleistung lässt sich die MPG Coreliquid K360 nicht viel nehmen. Sie macht hier einen ordentlichen Job auf einem hohen Niveau. Dabei ist die Lautstärke auch unter der vollen Belastung mehr als auszuhalten und kühlt dabei die Komponenten gut ab. Das Feature von dem kleinen Lüfter unter der Pumpe macht vor allem auf Mainboards Sinn, die eine schlechte Kühlung der Spannungswandler mit sich bringen. Hat man jedoch ein recht neues und gutes Mainboard zur Hand, sollte man dieses Feature nicht als Kaufkriterium in Betracht ziehen. Außerdem macht der 2,4-Zoll-LCD-Bildschirm einen hochwertigen Eindruck und bringt spannende Features mit sich.

Nach einem Testzeitraum von insgesamt 3 Wochen, können wir die von MSI hergestellte MPG Coreliquid K360 mit gutem Gewissen empfehlen. Die Kühlleistung und eingehende Lautstärke stimmt, das Design sieht edel aus und der LCD-Bildschirm bringt einiges an Individualisierungsmöglichkeiten mit sich. Aktuell ist die MPG Coreliquid K360 für rund 280 Euro (aktuell: € 82,40*) zu erhalten. Im Preis-Leistungs-Verhältnis schneidet die AiO eher nicht so gut ab, da sie im Vergleich zu anderen AiOs auf dem Markt recht teuer ist – hätte man den kleinen Lüfter unter der Pumpe weggelassen, hätte man an der Stelle die Produktionskosten und den Preis der AiO senken können. Trotzdessen gratulieren wir zu einem gut verdienten Gold-Award!

MSI MPG Coreliquid K360

Design
Verarbeitung
Montage
Kühlung
Lautstärke
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Die MSI MPG Coreliquid K360 ist eine hochwertige AiO-Wasserkühlung mit einem edlen Design und einer Kühlleistung, die mit den aktuellsten Modellen mithalten kann.

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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