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One Clean Solution jetzt mit Gehäuse? Das Seasonic Q704 Gehäuse im Test

Erinnert ihr euch noch an das Seasonic Connect? Seasonic hat das allgemeingültige Netzteilkonzept versucht neu zu erfinden. Anstatt die Elektronik in einen Kasten zu stecken, wurde die Elektronik aufgeteilt und dadurch näher an die Stellen gebracht, an die die Kabel auch hingehen sollen. Das Problem war nur, dass diese Lösung nicht in jedes Gehäuse passte. Es musste hinter dem Mainboard-Tray mindestens 28 mm Platz bis zur Seitenwand geben, sonst passte das Netzteil nicht hinein. Natürlich hat sich Seasonic nicht damit zufriedengegeben und hat eine zweite Variante entworfen und direkt in ein Gehäuse integriert. Im Folgenden erfahrt ihr, was das Seasonic Q704 Gehäuse inklusive Connect so zu bieten hat.

Verpackung und Lieferumfang

Gerade bei Gehäusen ist man zwar eine große Verpackung gewohnt, jedoch ist der Verpackung immer wieder aufs Neue unfassbar riesig. Mit einem Gewicht von 22 kg ist das Paket auch nicht gerade leicht, sodass einem die Postboten bei der Lieferung nur leidtun können. Ist das Paket jedoch einmal aufgemacht, so wird auch direkt klar, warum es so groß ist. Denn das Gehäuse und auch das Seasonic Syncro sind einzeln verpackt und werden zusammen in einem großen Paket geliefert. Gerade was aber auch die Verpackung an sich angeht hat man dafür gesorgt, dass wirklich gar nichts kaputtgehen kann. Alles ist gut umschlossen und voneinander getrennt.

Doch nun wollen wir wissen, was alles überhaupt drin ist! Natürlich ist neben dem Q704 auch das schon erwähnte Netzteil Syncro mit an Bord. Zusätzlich befindet sich im Gehäusepaket allerdings auch noch die im Bild zu sehende Box. Diese liegt quasi oben auf und das auch aus gutem Grund, denn in dieser Box befinden sich alle Utensilien, die man zum Aufbauen brauchen könnte, außer das Werkzeug. Von Handschuhen und einem Reinigungstuch um beim Aufbau nicht die Glasfronten zu beschmutzen über Klettkabelbinder bis hin zu weiteren Schrauben und Abstandshaltern ist alles mit dabei. Und wer zufälligerweise Ordnung liebt, den wird es so wie ich sehr freuen, dass die Schrauben direkt in einer passenden Box geliefert werden, in der man diese sogar einsortieren kann, sodass auch wirklich alles seinen Ort hat. Super, klasse! Da bekommt man schon direkt Lust am Aufbau, wenn man sieht, was es alles an Extras gibt und woran Seasonic gedacht hat. Hoffentlich zieht sich das weiter durch.

Seasonic Syncro Q704 850W
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Technische Details

Bevor wir uns das Gehäuse genauer anschauen, werfen wir erstmal einen Blick auf die technischen Daten des Gehäuses:

Bauform Midi Tower
Abmessungen 537mm (T) x 234mm (B) x 493mm (H)
Material Gehäuse Aluminium, Stahl, Plastik
Material Fenster Gehärtetes Glas
Farben Schwarz
I/O-Panel 1x USB-Typ C, 2x USB 3.0, je 1x Audio-Ein und Ausgang, Power- und Reset-Knopf
Laufwerksschächte 2x HDD 3.5“ (auch für 2,5“ SSDs)

3x SSD 2,5“

Erweiterungsslots 7x horizontal
Formfaktor Mainboard Extended ATX, ATX, Micro ATX, ITX, max. 305mm x 277mm
Belüftung Front: 3x 120mm / 3x 140mm
Deckel: 3x 120mm / 3x 140mm
Rückseite: 1x 120mm / 1x 140mm
Über Netzteil: 1x 120mm
Radiatoren Front: 240mm / 280mm, 360mm
Deckel: 240mm / 280mm, 360mm
Rückseite: 120mm
Max. CPU-Kühlerhöhe 185mm
Max Grafikkartenlänge 345mm
Max. Netzteillänge 280mm
Extras 3 Staubfilter, Kabelmanagement-Abdeckung, 4 vorinstallierte Lüfter
Preis Preis nicht verfügbar *

Neben dem Gehäusedaten auch kurz noch die technischen Daten zum Syncro:

Bezeichnung Seasonic Syncro Connect DGC
80Plus Zertifizierung Gold
Netzteil-Abmessungen 140mm (L) x 150 mm (B) x 86 mm (H)
Connect-Abmessungen 3000mm (L) x 105 mm (B) x 33 mm (H)
Lüfter 135mm
Modularität Vollmodular
Anschlüsse 6x 8Pin (GPU), 2x 8 Pin (CPU), 6x Sata/Molex, 1x PWM Sync, 7x Fans (aRGB, PWM)
Ausgangsleistungen 750 W (auch erhältlich mit 850 W und 650 W)

Außeneindruck

Auch wenn einen die Verpackung zu Anfang etwas überrumpelt hat, so wirkt das Gehäuse selbst nicht mehr so riesig. Es macht erstmal einen sehr schlichten, aber modernen Eindruck, der von einigen Designspielereien aufgelockert wird. Zum Beispiel die etwas abgesetzte Front sorgt nicht nur für einen guten Luftdurchlass, sondern sieht auch einfach schick aus. Des Weiteren ist der freistehende Teil aus Aluminium gefertigt, sodass dieser auch nicht mal eben abbricht, wenn man das Gehäuse falsch gepackt hat. Die Belüftungsgitter sind mit recht dicken Streben aus Plastik gebaut, was das Gesamtbild gut widerspiegelt, da alles sehr robust aussieht. Zudem sind die Gitter über Magnete gehalten, sodass man diese einfach herausnehmen kann.

Ein weiteres Highlight ist auch die riesige Glasscheibe, die sich über die komplette Seite erstreckt. Diese ist auch in die Seitenwand eingefasst, sodass man die Scheibe nicht erst abmontieren muss, sondern man kann die Seitenwand öffnen und hinten einfach aus dem Scharnier herausheben. Das eigentlich Besondere ist jedoch auf der Rückwand zu sehen. Dort befindet sich nämlich ein recht großes Loch, das von der Kabelmanagement-Abdeckung gefüllt wird. Hier wird das Syncro zu sehen sein und etwas Luft von außerhalb zur Kühlung bekommen. Doch nun genug von außen, auf geht es in das Gehäuse.

Inneneindruck

Spätestens jetzt fällt auf, dass hier etwas anders ist. In dem Gehäuse wird das Mainboard nämlich invertiert aufgebaut. In der Regel befindet sich oben die CPU und die Erweiterungsslots unten, hier ist das jedoch umgekehrt. Das Ganze bedarf keinerlei weitere Investitionen, es kann einfach alles weitergenutzt werden, so wie wir das im Systemaufbau zeigen, doch dazu gleich mehr. Sind einmal die Seitenteile abgenommen, so zeigt sich wie viel Raum und Platz zur Verfügung steht. Nicht nur im Bereich des Mainboards, sondern auch dahinter. Sollte man selbst nur das Gehäuse gekauft haben, hat man auch so unglaublich viel Platz um seine Kabel passend zu ziehen und zu verstecken.

Des Weiteren sind bereits vier 120-mm-Lüfter im Gehäuse verbaut, die für die nötige Kühlung sorgen sollen. Gerade wenn es dann um den Luftstrom im Gehäuse geht muss man natürlich ein bisschen genauer hingucken, damit das alles funktioniert. Wer sich keinen Kopf darum machen möchte, kann die Lüfter einfach so lassen, denn es wird genug kalte Luft nach innen transportiert und die warme Luft, die sich möglicherweise bei der CPU stauen könnte, wird durch den rückseitigen 120-mm-Lüfter wieder nach außen gepustet, während die übrige warme Luft einfach nach oben aus dem Gehäuse entweichen kann. Also auch auf den zweiten, genaueren Blick macht das Innere des Seasonic Q704 einen ziemlich guten Eindruck, doch nun muss natürlich auch erstmal das System eingebaut werden.

Systemaufbau im Seasonic Q704

Gerade beim Systemaufbau fällt meist auf, was der Hersteller nicht bedacht hat oder wo man sich Kosten gespart hat. Deshalb wird es jetzt besonders interessant. Wir werden in dem Gehäuse einen Intel-Core i7-8700k mit der Corsair H115i AiO.Wasserkühlung mit einem 280-mm-Radiator verbauen. Die CPU und die 16 GB Corsair Vengeance RGB Arbeitsspeicher sind auf dem MSI Z370 Gaming Pro Carbon AC Mainboard verbaut. Als Grafikkarte ist eine RTX 2070 Super von Palit mit an Bord während als Speichermedien neben einer M.2-SSD auch eine 2,5“-SSD angeschlossen wird.

Als erstes kann direkt das Seasonic Syncro verbaut werden. Die Halterung für das Netzteil kann einfach herausgenommen werden, um das Netzteil schon außerhalb des Gehäuses anzuschrauben. Um das Connect zu befestigen wird die magnetisch befestigte Kabelmanagement-Abdeckung einfach herausgenommen und das Connect dann mit vier Schrauben befestigt. Das Connect selbst wird mit dem Netzteil über zwei Stecker verbunden, wobei der kleinere für die Steuerung zuständig ist, während über den anderen die 12V- und 5V-Spannung weitergeleitet wird.

Da das System vorher schon verbaut war, konnten wir direkt das Mainboard, mit RAM, CPU und Kühler in das Q704 einsetzen und festschrauben. Das Mainboard sitzt gut auf den Abstandhaltern auf und passt sehr gut. Wir nutzen hier zwar keine Luftkühlung, doch auch so ist erkennbar, dass genug Platz vorhanden ist, um eventuell noch nachträglich die CPU-Stromversorgung anzuschließen, falls der CPU-Kühler schon montiert wurde. Bevor wir die Grafikkarte einbauen, verbinden wir noch die Kabel des I/O-Panels und schließen die Festplatte an. Die 2,5“-SSD kann zuvor außerhalb des Gehäuses auf eine Halterung geschraubt werden, die dann anschließend mit einer Lasche eingesteckt und mit einer Schraube wieder am Mainboard-Tray befestigt wird.


Zu guter Letzt fehlt jetzt nur noch die Verkabelung vom Netzteil aus, wobei das in diesem Fall heißen sollte „vom Connect“ aus. Anstatt nämlich sämtliche Kabel durch das Gehäuse zu ziehen, können von dem Seasonic Syncro kurze Strecken mit kurzen Kabeln realisiert werden. Die entsprechenden Kabel befinden sich im Lieferumfang und gerade für ein ATX-Mainboard sind sie perfekt. So einfach konnte ich bisher noch nie die CPU mit Strom versorgen oder den Mainboard-Stecker platzieren, ohne das gesamte Kabelmanagement auf den Kopf zu stellen. Das Syncro Connect bietet in dem Gehäuseinnenraum nämlich direkt die Möglichkeit das Mainboard zu verbinden. Zudem sind gleich sechs 8-Pin-Stecker vorhanden, um die Grafikkarte (oder mehrere) mit Strom zu versorgen.

An den Seiten lassen sich dann bis zu sieben Lüfter anschließen und die übrigen Geräte mit den sechs SATA-/Molex-Steckern versorgen. Auch, weil Seasonic unterschiedliche Kabellängen mit versendet, hat man die Möglichkeit das Kabelmanagement sehr sauber zu halten, wobei zum Beispiel nur vier 8-Pin-Stecker für die GPU mit im Lieferumfang enthalten sind. Hier und da wurde dann etwas gespart, aber trotzdem sind wir vollends begeistert. So schön und leicht war ein Systemaufbau selten, jedoch steht nun der Praxistest an.

Kühlleistung und Lautstärke

Das schönste Gehäuse, mit den besten Features bringt einem nichts, wenn die Kühlung einfach nicht funktioniert. Darum kommen wir nun zum Stresstest. An dieser Stelle sei nochmal angemerkt, dass wir nicht nur die vorinstallierten Lüfter nutzen, sondern auch die zwei 140-mm-Lüfter der H115i von Corsair. Die drei in der Front installierten 120-mm-Lüfter haben wir in den Deckel versetzt und davon den vordersten als einen zusätzlichen In-Take-Lüfter verwendet, während die zwei anderen die warme Luft nach außen blasen. Um unser System nun so richtig ins Schwitzen zu bringen, setzen wir die CPU mit Prime95 und die GPU mit FurMark für 15 Minuten unter Last.

Im Officebetrieb Nach 15 Minuten Volllast
Zimmertemperatur 22,7° 24,1°
Grafikkarte 40° 73°
CPU 36° 79°
Wassertemperatur 31° 33,6°

Es ist gut zu beobachten, die Temperatur im Gehäuse gerade am Anfang des Tests immer weiter ansteigt und parallel dazu natürlich auch die Lautstärke. Trotzdem muss man leider sagen, dass gerade die Lautstärke das größte Problem darstellt. Die Lüfter werden sehr schnell sehr laut, sodass man selbst mit Headset die Lüftergeräusche deutlich wahrnimmt. Trotzdem bleibt die Temperatur innerhalb des Gehäuses maximal bei 50°. Auch die übrigen Temperaturen bleiben in einem ungefährlichen Bereich.

Alltagserfahrung

Im Alltag ist das Bild aus dem Härtetest exakt das gleiche. Sobald die Lüfter etwas aufdrehen, werden sie fast direkt störend. Etwas schade, bei dem sonst so durchdachten Konzept. Doch gerade was die Lüfter angeht, lässt sich ja aufgrund der breiten Lüftungsschächte auch noch einiges Austauschen. Des Weiteren zieht das Gehäuse, auch wenn es unter dem Tisch stehen sollte, immer wieder seinen Blick auf sich, da es super aussieht.

Fazit zum Seasonic Q704 Gehäusetest

Nach dem recht ausgiebigen Test könnten wir das folgende mit Sicherheit behaupten: auch wenn einen das zunächst riesige Paket etwas erschreckt und auch wenn in der Praxis die Lüfter recht laut sind, so hat das Gehäuse extreme Vorteile. Der absolut einfache Aufbau gepaart mit sehr einfachem Kabelmanagement bietet für ein aufgeräumtes Gehäuse alles, was es muss. Die Extras im Lieferumfang sind absolut top. Es mangelt nicht nur an nichts, sondern es gibt noch die Kirsche auf der Sahnetorte.

Die Temperaturen sind zwar auch nicht die niedrigsten, jedoch sind wir von dem Gehäuse mehr als nur beeindruckt. Ein einziges Problem wäre da jedoch noch. Das Gehäuse kostet zusammen mit dem Seasonic Syncro etwa 300 Euro. Das ist eine ganze Menge, wobei sich der Preis recht genau auf die zwei Komponenten aufteilt. Wer also nicht vorhat sich ein High-End-System oder zumindest ein System am oberen Ende zusammenzustellen, der sollte sich besser nach günstigeren Alternativen umschauen. Wer jedoch sowieso das Geld hat und gerne ein aufgeräumtes Gehäuse sieht, darf und sollte das Seasonic Q704 mit Syncro Connect in Betracht ziehen.

Seasonic Syncro Q704

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Das Gehäuse ist elegant, aufgeräumt, bietet viel Platz und hat einen großen Lieferumfang. Das Manko sind die sehr lauten Lüfter, die man eventuell austauschen sollte.

Seasonic Syncro Q704 850W
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Jonathan Klein

Ich studiere Elektrotechnik und bin leidenschaftlicher Zocker. In meiner Freizeit bin ich im CVJM aktiv unterwegs und beschäftige mich gerne mit allem rund ums Thema Gaming und Computer.

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