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Raijintek Asterion: Geräumiges E-ATX-Gehäuse im Test

Der Raijintek Asterion vergrößert den Metis aufs Midi-Format. Die dezente und edle Optik hat ihre Ursache in der Ausführung des verbauten Materials. Es gibt ihn in zwei Ausführungen: Aluminium eloxiert mit schwarzer Brushed-Optik und silbernen Akzenten, oder in Silber mit schwarzen Akzenten. Der Innenraum wird durch drei vorinstallierte Lüfter beleuchtet und ermöglich den Blick auf die innenliegende Hardware. Optisch kann der Midi-Tower in der Extraklasse mithalten – wir haben für euch in unserem Test geklärt, ob das auch bei einem Blick hinter die Kulisse der Fall ist.

Lieferumfang

In einem stabilen Karton verpackt, wird der Asterion gut gepolstert angeliefert. Das Zubehör ist sparsam und besteht aus einer Anleitung, dem Montagematerial, dem System-Speaker sowie zwei Kabelbindern. Ein paar Schrauben sind auch dabei, doch Raijintek ist hier im Gegensatz zu anderen Herstellern eher zurückhaltend.

Äußeres Erscheinungsbild

Das Gehäuse ist in zwei Farben erhältlich: Schwarz und Silber. Verarbeitet wurde Aluminium, das in der Farbe Schwarz mit einer Brushed-Optik versehen wird. Seitlich geben zwei abgetönte Hartglasscheiben den Blick auf das Innenleben frei, das jedoch erst beim Einschalten der Beleuchtung sichtbar wird – und das auch nicht wirklich gut, man erahnt eher was sich im Inneren befindet. Auch sorgt die dunkle Tönung dafür, dass auf der Rückseite verlegte Kabel nicht zu sehen sind. Damit das Glas auch heil bleibt, sind die Schrauben mit Gummischeiben unterlegt. Typisch ist das weiß aufgedruckte „R“ auf der Front, das für „Raijintek“ steht. Im oberen Frontbereich befindet sich der Power-Schalter, der mit einem gut sichtbaren LED-Ring markiert wird.

I/O-Panel des Raijintek Asterion
I/O-Panel des Raijintek Asterion

Auf der Oberseite findet sich dann das gut ausgestattete I/O-Panel: vier USB 3.0 Anschlüsse sowie Audio-In und -Out. Übrigens: Zwei der USB 3.0 Anschlüsse verfügen über eine USB 2.0-Weiche. Das ist gut durchdacht, denn viele Mainboards bieten nur einen USB 3.0-Header. Ein Mesh-Gitter ist ebenfalls auf der Oberseite zu finden. Es erweitert die Belüftungsoptionen. Das restliche Gehäusematerial besteht aus eloxiertem und gebürstetem Aluminium.

Auf der Rückseite sind alle klassischen Anschlüsse zu finden:

  • ein Ausgang für Mainboard-Ausgänge
  • ein Platz, der einem 120- oder 140-mm-Lüfter Raum bietet
  • acht PCI-Slots

Der obere Bereich lässt noch reichlich Platz für die Installation dicker Radiatoren, dazu bieten sich vier Gummi-Durchführungen an. Der untere Bereich ist reserviert für ein klassisches ATX-Netzteil. Ein 120-mm-Lüfter ist an der Rückseite bereits vormontiert. Der Clou: ein Beleuchtungseffekt.

Die Unterseite ist mit vier gummierten Standfüßen und zwei Staubfiltern ausgerüstet. Die Staubfilter befinden sich jeweils unter dem Netzteil und unter dem Festplattenkäfig. Insgesamt ein gelungenes Ensemble, könnte man diese einfach herausziehen – leider sind sie jedoch verschraubt.

Eins bleibt noch zu sagen: Die Seitenteile sind anfällig für Staub und Fingerabdrücke, daher ist bei der Montage Vorsicht geboten.

Die Verarbeitung des Asterion Midi-Tower ist nicht immer ganz hochwertig, wie man beispielsweise am Staubfilter auf der Unterseite sieht (wo es zum Glück nicht auffällt). Bemängelt werden kann außerdem, dass die Seitenwand direkt auf dem Aluminiumrahmen des Unterteils aufliegt, was mit der Zeit Kratzer nach sich zieht. Mit Schaumstoffstreifen oder einer anderen Lösung kann hier noch nachgebessert werden. Das gesamte Gehäuse ist jedoch verschraubt und nicht genietet. Für Casemodder ist es also ein Leichtes, das Case zu zerlegen, ohne Blindnieten aufbohren zu müssen.

Innenaufbau

Vorsicht beim Einbau von RAM, es fehlen Schrauben an den Ecken
Vorsicht beim Einbau von RAM

Gleich zu Beginn wird das Mainboard mit dem bereits eingebauten Kühler montiert. Die Abstandshalter sind bereits am Platz, allerdings ist die Verteilung nicht optimal. Ein ATX-Mainboard kann nicht einwandfrei befestigt werden, denn es fehlen auf der rechten Seite schlicht Vorbohrungen. Besonders beim Einsetzen von RAM ist daher Vorsicht geboten, damit man nicht zu viel Druck auf das Mainboard ausübt und es durchbricht.

Bei der Grafikkarte stößt man auf keine Probleme, denn es ist kein Festplattenkäfig vorhanden, der die Länge der Grafikkarte einschränken würde. Es können somit Grafikkarten mit bis zu 40 cm verbaut werden. Zwar finden sich im Internet angaben dazu, dass mit Lüftern nur noch 34 cm möglich sind, mit den vorinstallierten Lüftern sind jedoch 40 cm möglich.

Innenaufnahme vom Raijintek Asterion
Innenaufnahme vom Raijintek Asterion

Insgesamt können jeweils drei 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten verbaut werden. Diese werden auf und unterhalb der Netzteilabdeckung sowie hängend im Gehäuse verbaut. Einen Festplattenkäfig rechts vom Mainboard gibt es nicht, wodurch dort eine riesige ungenutzte Lücke ensteht, die man sicherlich besser hätte nutzen können. Beispielsweise für 5,25″-Laufwerke oder einen herausnehmbaren Festplattenkäfig.

Das Netzteil wird unterhalb einer Abdeckung verbaut, wodurch das Gehäuse sehr aufgeräumt wirkt. Überflüssige Kabel verschwinden einfach in der Abdeckung und Kabel können sauber hinter dem Mainboard verlegt werden, denn dort ist ausreichend Platz. Die zahlreichen Öffnungen erlauben es, die Kabel fast unsichtbar zu verlegen. Dazu zählt auch das 8-Pin-CPU-Stromkabel, das, im Gegensatz zu anderen Gehäusen, hier ganz problemlos seinen Platz findet.

Dämm- und Kühlmöglichkeiten

LED-Lüfter im Raijintek Asterion
LED-Lüfter im Raijintek Asterion

Die zwei der drei vormontierten 120-mm-LED-Lüfter haben leider eine sehr geringe Effektivität, da sie in der Front angebracht sind – die komplett geschlossen ist. Hier kann also keine Luft aus dem warmen Gehäuse herausgelassen werden. Raijintek hätte Öffnungen in der Front lassen oder die Lüfter an einem sinnvolleren Ort vorinstallieren sollen.

Die Raijintek-Lüfter gehören nicht unbedingt zu den leisesten Vertretern ihrer Art, wer nicht unbedingt die Optik der weißen LED-Beleuchtung benötigt, sollte die Lüfter als austauschen. Insgesamt können sieben Lüfter verbaut werden, das Gehäuse bietet dafür reichlich Platz.

Ausreichend Platz für max. je einen 360-mm-Radiator bei der Verwendung von Wasserkühlungen bieten Gehäusefront und -deckel. Zur einfachen Montage kann die Oberseite einfach abgenommen und das Mesh-Gitter entfernt werden. Die vier gummierten Durchlässe an der Rückseite liefern den Durchgang für Kabel oder Wasserleitungen nach draußen, falls eine externe Wasserkühlung zu Einsatz kommen soll.

Das dicke Hartglas der Seitenteile (bis zu 5 mm) dämmt den Lüfterlärm viel besser, als billiges Plexiglas. Ein kleiner bitterer Tropfen in Sachen Geräuschdämmung sind große Lüftungslöcher, Meshgitter-Elemente und Luftschlitze, aus denen dann doch einige Laufgeräusche aus dem Innenraum zu vernehmen sind. Extra-Dämmmatten würden dem Gehäuse gut tun, denn im Vergleich zu einem mit Dämmmatten ausgestatteten Gehäuse, ist es immer noch verhältnismäßig laut.

Technische Daten

Gehäuse-Typ: Aluminium-Gehäuse, Midi-Tower
Maße: 230 x 525 x 464 mm (B x H x T)
Gewicht: ca. 10,4 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Aluminium, Hartglas
Farbe: Schwarz oder Silber (Akzentfarben Silber oder Schwarz)
Mögliche Lüfter:
  • Vorderseite: 3 x 120 mm oder 2 x 140 mm
  • Deckel: 3 x 120 mm oder 2 x 140 mm
  • Rückseite: 1 x 120 mm oder 1 x 140 mm
  • davon vorinstalliert 2 x 120 mm (Vorderseite), 1 x 120 mm (Rückseite)
Laufwerkschächte:
  • 3 x 3,5 Zoll
  • 3 x 2,5 Zoll
Lüfterfarbe: Schwarz
Erweiterungsslots: 8
I/O-Panel:
  • 4 x USB 3.0
  • 1 x je Audio In/Out
Max. Länge Grafikkarte: 400 mm
Max. CPU-Kühler-Höhe: 180 mm
Mainboardschlitten: Nein
Filter: Ja
Netzteil-Format: ATX
Position Netzteil: Hinten, unten
Position I/O: Front u. Deckel
Radiator-Mounting: 2x bis 360 mm
Schlauchdurchführung: Ja

Fazit zum Raijintek Asterion

Das Innere des Classic-Towers erweist sich als sehr geräumig. Das lässt viel Raum für die Gaming-Hardware, der aber besser genutzt werden könnte. Die besondere Optik sowie die Geräumigkeit weiß zu begeistern.

Mit knapp 150 Euro erhält der Kunde ein Gehäuse mit wirklich gut gelungenen Features. Das Gehäuse ist komplett verschraubt und nicht vernietet. So lässt sich das Case einfach zerlegen, ohne dass Blindnieten aufgebohrt werden müssen. Insgesamt lässt sich sagen:

  • tolles und ausgereiftes Design
  • großes Platzangebot für gutes Kabelmanagement
  • reichlich Montagemöglichkeiten für Kühlungen
  • Staubfilter im Boden
  • eATX-kompatibel
  • ringförmige Lüfter-Beleuchtung

Ein wenig gibt es zu bemängeln:

  • Hartglasscheiben anfällig für Staub und Fingerabdrücke (vor der Montage die Innenseiten reinigen)
  • Seitenwände sitzen direkt auf dem Aluminiumrahmen, was zu Kratzern auf dem Hartglas führen kann
  • die perfekte Lärmdämmung (Lüfterlärm) leidet durch Lüftungslöcher, Meshgitter-Elemente und Luftschlitze
  • Viel verschwendeter Platz durch großen Leerraum
  • Nicht alle Vorbohrungen für ATX-Mainboards vorhanden
  • Lüfter sind vergleichsmäßig laut und können Vorne keine Luft ziehen
  • Staubfilter verschraubt

Raijintek Asterion

Verarbeitung
Design
Ausstattung
Dämmung
Kühlung

Geräumig!

Das Innere des Classic-Towers erweist sich als sehr geräumig. Das lässt viel Raum für die Gaming-Hardware, der aber besser genutzt werden könnte. Die besondere Optik sowie die Geräumigkeit weiß zu begeistern.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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