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Sharkoon PURE STEEL im Test

Vor etwa vier Wochen hat der Hersteller Sharkoon den neuesten Spross aus ihrer Gehäusesparte vorgestellt. Der als geräumig vorgestellte Midi-Tower hört auf den Namen PURE STEEL und wird in drei verschiedenen Varianten angeboten. Neben einer schwarzen* und einer weißen* Version bietet Sharkoon das PURE STEEL auch in einer RGB-Version* an. Preislich liegen die weiße und schwarze Variante bei Preis nicht verfügbar * bzw. Preis nicht verfügbar * und die RGB Variante bei € 72,69 *. Der Hersteller wirbt mit einer hohen Kompatibilität für High-End-Hardware, einem minimalisch designten Korpus der komplett aus Stahl gefertigt ist und einer hohen Moddingfreundlichkeit.

Ob das PURE STEEL dieser Beschreibung gerecht werden kann und wie es allgemein abschneidet werden wir für euch in diesem Review herausfinden.

Lieferumfang

Das Sharkoon PURE STEEL kommt gut und sicher verpackt in einem schwarz-weißen und bedruckten Karton. Das Zubehör befindet sich in einem braunen Karton, der im HDD-Käfig untergebracht wurde, und beinhaltet alle wichtigen Schrauben, zehn schwarze Kabelbinder, eine Bedienungs- bzw. Einbauanleitung, ein MB-Speaker, ein Aufkleber mit dem Sharkoon-Logo und ein Tool zum Eindrehen der Abstandshalter. Außerdem finden sich im Gehäuse zwei vorinstallierte schwarze Gehäuselüfter und die ebenfalls vorinstallierten Abstandshalter für das Mainboard.

Design

Optisch gehört das Sharkoon PURE STEEL zu den minimalistischen Gehäusen. Die Front und der Deckel sind komplett aus Stahl gefertigt und in der Hauptfarbe des Gehäuses lackiert (schwarz oder weiß). Es gibt äußerlich keine sichtbaren Logos und Schriftzüge. Lediglich das Seitenfenster aus Glas und das rechte Seitenteil mit den Lüftungsöffnungen in Wabenoptik lassen das PURE STEEL etwas verspielter wirken. Insgesamt gesehen hat der Tower eine gewisse Ähnlichkeit mit dem IN WIN 101.

Etwas interessanter wird es allerdings im Innenraum. Dieser ist immer in der gleichen Farbe lackiert wie die Außenseite und besitzt entgegen des aktuellen Trends eine anderes Layout. Wo man in den meisten Gehäusen derzeit unten eine Netzteilabdeckung findet, bietet das PURE STEEL drei Lüfterplätze und einen seitlich entfernbaren Staubfilter. Die Netzteilabdeckung und den Festplattenkäfig findet man dagegen im oberen Bereich des Innenraums. Damit das Netzteil genug Luft bekommt, wurde ein Teil der Netzteilabdeckung im hinteren Bereich entfernt.

Der Rest des Innenraums ist sehr offen gestaltet und bietet viel Platz für Hardware. Rund um das Mainboard-Tray befinden sich zahlreiche und teils gummierte Kabelmanagement-Öffnungen. Des Weiteren befindet sich rechts neben dem Mainboard eine Stahlplatte, die zur Montage von einer 3,5″-Festplatte oder zwei 2,5″-Festplatten genutzt werden kann. Werden diese Laufwerkplätze nicht benötigt, lässt sich diese Platte mit vier Schrauben entfernen und ermöglicht die Montage eines 240-mm-Radiators.

Weitere Datenträger können auf der Rückseite montiert werden. Hinter das Mainboard-Tray passen zwei 2,5″-Geräte in die entsprechenden Rahmen. Für Festplatten im 3,5″-Format steht links neben dem Netzteil ein Käfig für zwei Datenträger zu Verfügung. Dieser lässt sich durch die Entfernung einer Rändelschraube ausbauen und verfügt über Gummiringe zur Entkopplung.

Sharkoon bewirbt das PURE STEEL unter anderem mit einer hohen Moddingfreundlichkeit. Durch die schlichte Front und den schlichten Deckel ist das auch tatsächlich der Fall. Um das Modding noch einfacher zu gestalten lässt sich die Front nach der Entfernung von sechs Schrauben im Inneren abmontieren. Zudem hat Sharkoon dahinter bereits Schienen für eine Lüfter- bzw. Radiator-Montage angebracht.

Verarbeitung

Mit einem Preis von Preis nicht verfügbar * bewegt sich das PURE STEEL zwischen dem Einsteiger-Bereich und der Mittelklasse. Trotzdem ist die allgemeine Verarbeitung des PURE STEEL sehr gut. Es sind keine Lackierungsfehler, scharfe Kanten oder sonstige Fertigungsfehler zu finden. Dadurch dass der Korpus komplett aus Stahl gefertigt ist, wirkt er sehr massiv und stabil. Zudem ist durch den hohen Anteil an Stahl das Gewicht mit 8,7 kg verhältnismäßig hoch für ein Gehäuse mit einem Volumen von 47 Litern. Was leider etwas billig wirkt ist der Kunststoffrahmen für das Seitenfenster. Hier hätte ein Rahmen aus Stahl die Optik und Haptik des Seitenteils definitiv verbessert.

Alle modularen Bauteile wie z. B. der Staubfilter oder die Laufwerkskäfige lassen sich einfach entfernen. Zudem ist die Haptik der Taster des I/O-Panels als angenehm zu bezeichnen.

Insgesamt gibt es bei der Verarbeitungsqualität des Sharkoon PURE STEEL keine Beanstandungen in Bezug auf die Verarbeitungsqualität. Lediglich die Materialauswahl des Rahmes für das Seitenfenster hätte besser sein können.

Ausstattung

Das Sharkoon PURE STEEL ordnet sich im Bereich der Midi-Tower mit sieben PCI-Slots ein. Mit den gegebenen Abmessungen und einem Gesamtvolumen von 47 Litern ist der Tower normal groß. Das PURE STEEL unterstützt Mainboards bis zur Größe E-ATX und CPU-Kühler mit einer maximalen Höhe von 160 mm. Für Grafikbeschleuniger stehen 420 mm Platz zur Verfügung wenn kein Radiator in der Seite verbaut ist. Bei der Verwendung eines Radiators reduziert sich der die maximale Länge auf 300 mm. Verbaute Netzteile dürfen eine Gesamtlänge von 295 mm nicht überschreiten.

Modell: Pure Steel
Gehäuse Typ: Midi-Tower
Dimensionen: 210 mm (B) x 475 mm (H) x 474 mm (T)
Gewicht: 8,7 kg
Material: Stahl, Kunststoff, Tempered Glass
Farbe: Schwarz, Weiß, Schwarz mit RGB-Lüftern
Front-Anschlüsse 2x USB 3.0, 1x Lautsprecher, 1x Mikrofon
Laufwerkschächte: 3x 3,5″, 5x 2,5″
Erweiterungsslots: 7
Formfaktoren: E-ATX, ATX, mATX, mini-ITX
Belüftung: Heck: 1x 120 mm
Seite: 2x 120 mm
Boden: 3x 120 mm
Radiatoren: Heck: 1x 120 mm
Seite: 1x 240 mm
Boden: 1x 360 mm
Max. CPU-Kühlerhöhe: 160 mm
Max. Grafikkartenlänge: 300 mm (mit Radiator)
420 mm (ohne Radiator)
Max. Netzteillänge: 295 mm
Platz für Kabelmanagement: 20 mm
Preis: ab Preis nicht verfügbar *
Besonderheiten: Netzteil oben, Staubfilter, Grafikkartenhalterung, Sichtfenster aus Glas

Um ausreichend Frischluft in das Gehäuse zu befördern verbaut Sharkoon bei der schwarzen bzw. weißen Variante zwei schwarze Lüfter mit einer Umdrehungszahl von 1500 rpm. Entscheidet sich der Käufer für die RGB-Version erhält er vier RGB-Lüfter inklusive eine adressierbaren Steuerung. Um diese Lüfter und den Innenraum vor Staub zu schützen hat der Hersteller im Boden einen langen Staubfilter implementiert, welcher seitlich herausgezogen werden kann.

Möchte man im PURE STEEL eine Wasserkühlung verbauen, wäre das auch möglich. Sharkoon gibt hier offiziell an, dass man im Boden einen 360-mm-Radiator und an der Seite einen 240-mm-Radiator verbauen kann.

Systembau im PURE STEEL

Nun kommen wir zum Systemeinbau. Als Hardware verwende ich einen Intel Xeon 1230v3 auf einem Gigabyte H87M-D3H mit 16GB RAM. Der Xeon wird durch eine Arctic Cooling Liquid Freezer 240 All-in-One-Wasserkühlung mit zwei Fractal Design HP-12 PWM gekühlt. Für die Bildausgabe ist eine HD 7850 2GB von Asus zuständig. Die Stromversorgung erledigt das nichtmodulare be quiet! Pure Power mit 400W*.

Durch den mittlerweile unkoventionellen Aufbau des PURE STEEL war es wirklich erfrischend das System einzubauen. Die Kabelmanagement-Öffnungen sind gut platziert und erlauben zusammen mit den 20 mm Platz hinter dem Mainboard ein aufgeräumtes System. Hinzu kommt hier noch der großzügig gestaltete Innenraum, der viel Platz für große Komponenten bietet. Lediglich beim CPU-Kühler kann man aufgrund der maximal unterstützten Höhe von 160 mm nicht jeden CPU-Kühler einbauen.

Weitere Features, die den Einbau aller Teile erleichtert haben, sind die werkzeuglosen Mechanismen, die beschrifteten Zubehörbeutel und der Aufsatz für einen Schraubendreher, um die Abstandshalter einzudrehen. Beide Seitenteile verfügen über praktische Ausziehhilfen und „unverlierbare“ Rändelschrauben, die nach der Demontage am Seitenteil verbleiben. Auch die Abdeckung für die PCI-Slots und die Festplattenkäfige sind jeweils mit einer einzigen Rändelschraube gesichert und lassen sich leicht entfernen.

Bei den zwei vorinstallierten Lüftern handelt sich um schlichte schwarze Ventilatoren mit einer Maximalgeschwindigkeit von 1500 rpm und einem 3-Pin- bzw. 4-Pin-Molex-Anschluss. Leider ist das Verhältnis zwischen Fördervolumen und Lautstärke eher schlecht. Ab 900 rpm sind beide Lüfter deutlich aus dem Gehäuse herauszuhören und erzeugen bei jeder Geschwindigkeit hörbare Nebengeräusche. Hier wäre es vielleicht sinnvoller gewesen beide Lüfter zu entfernen und das Gehäuse noch etwas günstiger anzubieten.

Auch Wasserkühlungen können im PURE STEEL verbaut werden. Im Boden passt ein 360-mm-Radiator und an der Seite ein 240-mm-Radiator. Grobe Messungen haben aber ergeben, dass diese Kombination nur eingeschränkt verbaut werden kann. Zwischen dem Lüfter im Boden und der verbauten Artic Freezer Liquid sind noch ca. 20-25 mm Platz. Insgesamt 50 mm könnten für einen Radiator inklusive Lüfter recht knapp bemessen sein.

Zuletzt kommen wir noch zu den Temperaturen, die im PURE STEEL erreicht wurden. Während des Belastungstests wurden 15 Minuten Prime95 und FurMark ausgeführt. Bei einer Raumtemperatur von 17,5°C wurden die folgenden Werte während drei verschiedenen Szenarien gemessen: sämtliche Lüftereinstellungen auf Silent (CPU:65 °C, GPU:70°C), CPU-Kühler auf Silent und Gehäuselüfter auf Full Speed (CPU:61 °C, GPU:70°C) und alle Lüftereinstellungen auf Full Speed (CPU:57 °C, GPU:70°C). Insgesamt liegen die Temperaturen also auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten im grünen Bereich.

Fazit zum Sharkoon PURE STEEL Test

Das Sharkoon PURE STEEL bietet für einen Preis von Preis nicht verfügbar * eine gute Verarbeitung, viel Platz für Hardware und ein Seitenfenster aus Echtglas. Dazu kommen noch das sehr schlichte Design und die damit verbunden Moddingmöglichkeiten. Zudem gibt es das PURE STEEL für alle RGB-Fans für ca. 15 € mehr auch in einer entsprechenden Version inklusive einer Steuerplatine und vier RGB-Lüftern.

Das mittlerweile außergewöhnliche Layout mit einem oben verbauten Netzteil stößt bei dem ein oder anderen PC-Bauer auf Kritik, da das Netzteil durch die Position der Wärmeentwicklung der CPU ausgesetzt ist. In unseren Tests mit Wasser- bzw. Luftkühlung konnten wir mit dem aktiv gekühlten Netzteil auch bei längeren Belastungstests keine Probleme feststellen. Lediglich passive Netzteile sollte man im PURE STEEL nicht verbauen.

Mit Blick auf die namhafte Konkurrenz ist die Auswahl von Gehäusen mit Sichtfenster aus Glas im Preisbereich zwischen 50 € und 70 € recht hoch. Aufgrund der Features und der Verarbeitungsqualität muss sich das Sharkoon PURE STEEL vor der Konkurrenz aber nicht verstecken und stellt ein solides Angebot dar.

Sharkoon PURE STEEL

Verarbeitung
Ausstattung
Aufbau
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein solider Midi-Tower mit einem Seitenfenster aus Glas und viel Moddingpotential.

Jonas

Ich bin Redakteur für diesen Blog und habe ein großes Interesse an PC-Hardware und PC-Basteleien aller Art. Mein Hauptfokus liegt derzeit jedoch im Bereich der PC-Gehäuse. Auch hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs und wohne in Osnabrück

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Avatar of Mellymaus33
Mellymaus33

Mitglied

134 Beiträge 7 Likes

Ich fand den Testbericht sehr ausführlich fand nur nicht in welcher farbe es leuchtet :(

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c
chris3210

Mitglied

113 Beiträge 7 Likes

Ich fand den Testbericht sehr ausführlich fand nur nicht in welcher farbe es leuchtet :(

Ich denke mal da kann man keine eindeutige Antwort darauf geben, weil ja RGB Lüfter verbaut sind, welche bekanntlich in mehr als nur einer Farbe leuchten können.

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Avatar of jonas
jonas

Öfters hier

287 Beiträge 30 Likes

@Mellymaus33
Danke für dein Feedback. Beim Sharkoon Pure Steel kommt es drauf an für welche Variante du dich entscheidest. Die normale schwarze und weiße Variante haben zwar ein großes Seitenfenster aus Glas, innerhalb des Gehäuses leuchtet aber bei diesen Varianten nichts. Das Pure Steel RGB kommt aber mit vier vorinstallierten RGB-Lüftern bei denen du die Farbe (z.B. über das Mainboard) frei konfigurieren kannst.

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