PC-Komponenten

SilentiumPC Ventum VT4V EVO TG ARGB: Das Gehäuse mit den abgerundeten Ecken im Test

Die Marke SilentiumPC ist keine unbekannte, wenn es um PC-Gehäuse geht. Den Vorgänger vom Ventum VT4V EVO TG ARGB hatten wir daher bereits im vergangenen Jahr im Test und waren nicht mehr als zufrieden. Nun hat der polnische Hersteller nachgelegt und eine größere Version kreiert. Ganze 44 mm in der Höhe und 66 mm in der Tiefe ist die Gehäuse-Serie gewachsen. Inwiefern auch die Bewertung wachsen wird, werden wir sehen.

Dabei gibt es vom VT4 ebenfalls drei verschiedene Modelle. Während wir mit dem EVO TG ARGB das Komplettpaket zum Testen haben, gibt es noch die VT4 TG- und die VT4V TG-Varianten. Alle drei unterscheiden sich in der Anzahl der bereits verbauten Lüfter und natürlich eines verbauten ARGB-Controllers. Entsprechend unterscheiden sich auch die Preise. Das EVO TG ARGB gibt es zudem auch in Weiß, womit auch SilentiumPC die weiterwachsende Nachfrage dieser Farbe befriedigt.

Wir haben uns wie eingangs erwähnt dem Komplettpaket angenommen und konnten das Ventum VT4V EVO TG ARGB-Gehäuse auf Herz und Nieren prüfen – besser gesagt auf Airflow und Innenleben.

Technische Daten

Bauform Midi-Tower
Abmessungen (HxBxT) 485 x 210 x 440 mm
Gewicht 6,25 kg
Material (Gehäuse) Kunststoff, Metall
Material (Fenster) Gehärtetes Glas
Farben Schwarz oder Weiß
I/O-Panel 2x USB 3.2 Gen 1, je 1x Audio-Ein- und Ausgang, Reset, Powerbutton
Laufwerkschächte 2 x HDD 3,5“ (neben Netzteil)
3 x SSD 2,5“ (Rückseite vom Mainboard)
Erweiterungsslots 7 x horizontal
Formfaktor Mainboard ATX, MicroATX, Mini-ITX
Belüftung Front: 3 x 120 mm / 2 x 140 mm
Deckel: 2 x 120 mm / 2x 140 mm
Rückseite: 1 x 120 mm
Über Netzteil: 2 x 120 mm
Radiatoren Front: max. 1 x 360 mm
Deckel: max. 1 x 240 mm
AiO-Wasserkühlung möglich
Max. CPU-Kühlerhöhe 159 mm
Max. Grafikartenlänge 345 mm
Max. Netzteillänge 180 mm
Platz für Kabelmanagement 20 – 23 mm
Extras ARGB-Controller, 4 120 mm ARGB-Lüfter, PC-Lautsprecher
Preis Preis nicht verfügbar *
SilentiumPC Ventum VT4V Evo TG ARGB
Dieses Produkt ist nicht verfügbar.

Verpackungsinhalt: Ein Gehäuse mit viel nützlichem Zubehör

Karton und Zubehör sind auf den ersten Blick das Übliche. Auf den zweiten Blick auch. Neben dem Gehäuse kommen jede Menge Schrauben und Kabelbinder aus dem schwarzen sowie pappfarbigen Karton zum Vorschein. Außerdem werden vier Abdeckungen für die Erweiterungsslots mitgeliefert. All das steckt in einem Plastikbeutel, der auf der Rückwand der Mainboardseite angebracht ist.

Das Gehäuse macht beim Auspacken sofort einen guten Eindruck, was vor allem der Materialien Metall und Kunststoff geschuldet ist. Man merkt nicht viel, dass es für 70 Euro ein recht günstiges Exemplar ist, trotz der zahlreichen Extras, die das VT4V EVO TG ARGB mit sich bringt. Welche das sind und ob sie was taugen, haben wir uns selbstverständlich auch angeschaut. Der Part dazu kommt weiter unten.

Bis hier hin sind wir erst einmal zufrieden mit dem, was in der Verpackung zu finden war. Machen wir uns an das Eingemachte!

Aussehen: Eine (abge)runde(te) Sache

Was zunächst auffällt, sind die abgerundeten Ecken an der Front des Gehäuses. Scharfe Ecken, wie man sie woanders viel öfters vorfindet, erübrigen sich hier. Die Abrundungen kennen wir zwar bereits von den Vorgängern, doch für die VT4-Reihe hat SilentiumPC noch einmal mehr den Schwingschleifer geschwungen.

Linksseitig ist das Gehäuse mit einer gehärteten Glasscheibe versehen, welche mit vier Schrauben fixiert wird. Simple Magnetlösungen wurden hier vermutlich aus Kostengründen weggelassen. Schließlich ist das 2007 in Warschau gegründete Unternehmen für hochwertig verarbeitete und gut bestückte Gehäuse bekannt, nicht für besondere Extras, die oftmals ins Geld gehen. In unseren Augen auch völlig in Ordnung, da die Verarbeitung tatsächlich erstklassig ist. Die Oberfläche der Scheibe schneidet ganz genau mit dem Rahmen ab – auch etwas, was man nicht unbedingt immer in dem Preissegment findet.

 

Auf der Mainboardseite wird das Gehäuse außerdem von einer glatten Platte verkleidet, die im gleichen matten Schwarz wie der Rest des Gehäuses gehalten ist.

Die Front ist mit einem Meshgitter versehen, dass sich den abgerundeten Ecken beugt. Das sorgte bereits beim Vorgänger für einen guten Airflow. Wir sind gespannt, ob es dabei geblieben ist.

Die Füße aus Kunststoff haben sich beim neuen Ventum nun optisch in die Gehäuseform eingefügt. Das gibt dem Ganzen ein noch kompakteres und einheitlicheres Aussehen. Ebenfalls unter dem Tower angebracht ist ein rechteckiger Staubfilter. Ein größeres Pendant dazu befindet sich auf dem Deckel. Beide halten dank eines Magnetrahmens an Ort und Stelle.

Der untere Staubfilter hat sich jedoch im Vergleich zum Vorgänger-Modell verkleinert und überspannt nicht mehr den gesamten Boden. Aber eben das hat uns bei diesem so begeistert. Groß Minuspunkte sammelt das neue Modell deswegen aber nicht. Das vorhandene Staubfiltersystem ist immer noch gut genug.

Für das Ein- und Ausschalten sowie die Anschlüsse wurde ein I/O-Panel mit Power- und Reset-Button, Audioein- und ausgang sowie zwei USB 3.2-Anschlüssen eingebaut.

Allgemein macht das Ventum VT4V EVO TG ARGB einen sehr schlichten Eindruck, wodurch das Innenleben umso mehr in den Vordergrund rücken kann. Wer also auf RGB und flotte Hardware steht, hat nicht nur genug Platz dafür, sondern kann es auch ansehnlich verbauen. Trotz des Preises und der üppigen Ausstattung wurde auch wenig an der Materialstärke gespart.

Für Modding-Einsteiger oder jemanden der einfach ein gutes Gehäuse für wenig Geld benötigt, ist das SilentiumPC Ventum VT4 genau richtig. Zudem hat man schließlich die Wahl, welche Variante man braucht. Die günstigste Version, das Ventum VTV TG, ist bereits ab 50 Euro zu haben.

Airflow: Kühl genug wird es

Durch das Meshgitter und den insgesamt vier vorinstallierten ARGB-Lüftern – drei vorne, einer hinten – bekommt die verbaute Hardware ordentlich Abkühlung. In unseren Tests entstand ein optimaler Airflow. Entsprechend waren die gemessenen Temperaturen im SilentiumPC Ventum VT4V EVO TG ARGB alle in einem ordentlichen Bereich.

Gemessen wurde anhand eines Intel i9-10850k auf einem Asus ROG Strix Z490-F Gaming mit 16 GB Corsair Vengeance RGB PRO 3200 RAM*. Gekühlt wird der Prozessor von einer Arctic Liquid Freezer II 240 mm oder einem SilentiumPC Grandis 3 EVO ARGB. Als Grafikkarte dient eine MSI GeForce RTX 2070 Super Ventus GP OC* und Strom kommt aus einem Seasonic Focus Gold 450W mit einem Effizienzgrad von 80 Plus Gold. Zusammengefasst würde es ganz schön warm darin werden, wenn der Airflow des polnischen Gehäuses nicht stimmen würde.

Für den Test haben wir den Prozessor 15 Minuten mit Prime95 eingeheizt, während die Grafikkarte mit FurMark belastet wurde. Anschließend wurden die Temperaturen ausgelesen.

Szenario
Temperatur
CPU (Arctic Liquid Freezer II 240): 50% PWM
Gehäuselüfter: 50% PWM
CPU:  68 °C
GPU:  75 °C
CPU (Arctic Liquid Freezer II 240): 100% PWM
Gehäuselüfter: 100% PWM
CPU:  62 °C
GPU:  72 °C
CPU (SilentiumPC Grandis 3 EVO ARGB): 50% PWM
Gehäuselüfter: 50% PWM
CPU:  70 °C
GPU:  77 °C
CPU (SilentiumPC Grandis 3 EVO ARGB): 100% PWM
Gehäuselüfter: 100% PWM
CPU:  63 °C
GPU:  73 °C

Auch hier vergeben wir eine gute Note und sind durchaus zufrieden mit dem Airflow des Ventum VT4V. Man sieht vor allem aufgrund der geringen Temperaturunterschiede zwischen 50 und 100% Lüftergeschwindigkeit, dass der Airflow im Gehäuse sehr gut ist.

Auch bei 50% Lüfterleistung sind die Lüfter noch deutlich zu hören, aufgrund des guten Airflows können diese jedoch auch noch langsamer drehen, ohne dass sich die Kühlleistung deutlich verschlechtert.

Innenleben: Was ist verbaut und was passt noch rein?

Begeisterung entfachen in uns die vier vorinstallierten Lüfter. Dabei sind drei in der Front verbaut und einer hinten. Allesamt sind einzeln adressierbar und versorgen so das Ventum VT4V EVO TG ARGB mit ordentlich viel Farbe.

Für die Adressierbarkeit sorgt ein ARGB-LED Controller Marke Eigenbau. Anhand eines Splitters lassen sich insgesamt 5 ARGB-Geräte sowie 5 Lüfter daran anschließen. Mehr ist nicht vorinstalliert, ist aber für den Preis auch völlig ausreichend. Abgesehen davon, braucht ein Gehäuse nicht mehr, den Rest baut man selbst ein.

Der Hersteller SilentiumPC sagt aus, dass in das Ventum VT4V EVO TG ARGB insgesamt drei SSD-Platten auf die Rückseite der Trennwand und zwei 3,5-Zoll-Platten unten neben das Netzteil montiert werden können. Außerdem können noch insgesamt vier weitere Fans installiert werden: oben ein Radiator bis 280 mm und unten zwei Lüfter à 120 mm oder ein entsprechender Radiator.

Allerdings mussten wir feststellen, dass die Kompatibilität oben eingeschränkt ist, so passt der sehr beliebte Arctic Liquid Freezer II aufgrund seiner Dicke nicht – die maximale Dicke für Radiator und Lüfter liegt laut SilentiumPC hier bei 53 mm. Hierauf muss man beim Kauf also unbedingt achten. Auch vorne war die Montage aber nicht möglich, da dort ein metallischer Steg im Weg war. Dieser verhinderte, dass wir den Radiator im Gehäuseinneren verbauen konnten. Alternativ gibt es die Möglichkeit den Radiator bei den vormontierten Lüftern hinter der Frontabdeckung zu montieren. Hier stehen jedoch nur etwa 25 mm für den Radiator zur Verfügung.

Um die Temperaturen in dem Gehäuse dennoch mit der Flüssigkeitskühlung von Arctic testen zu können, haben wir im Deckel einfach passende Montagelöcher gebohrt.

Darüber hinaus passt noch eine Grafikkarte mit einer Maximallänge von 345 mm rein. Zum Testen haben wir wie erwähnt eine RTX 2070 Super reingesteckt, die gerade mal 257 mm lang ist. Aber im Gegensatz zur oben genannten Problematik mit dem Decken-Radiator können wir nach dem Messen bestätigen, dass 345 mm auf jeden Fall hereinpassen und dabei nichts im Weg ist.

Leider müssen wir bei diesem Part den ein oder anderen Abstrich an Punkten vollziehen. Man sollte erwarten, dass die Hardware einfach und schnell in ein Gehäuse einbaubar ist – auch bei Budget-Modellen wie das von SilentiumPC. Steht dem etwas im Wege, ist das für ein Gehäuse schon ein Armutszeugnis.

Fazit

Mit diesem Satz haben wir wohl schon das Fazit eingeläutet. Die unverständlichen Beschränkungen des Innenlebens ist schon ein ordentlicher Kritikpunkt – denn Platz genug ist da. Dem entgegen stehen eine gute Verarbeitung, ein sehr guter Airflow und die vorinstallierte Ausstattung, bestehend aus vier Lüftern und einem ARGB- und Lüfter-Controller.

Im Vergleich zum Vorgänger aus dem letzten Jahr hat SilentiumPC das Ventum VT4V EVO TG ARGB ein wenig aufgemotzt. Das Gehäuse ist größer geworden und es wurden drei weitere Laufwerkplätze hinzugefügt – ein Mangel dieser wurde in der Review des Ventum VT2 von uns zum Nachteil des Herstellers bewertet.

Wenn gleich das Gehäuse 70 Euro kostet, darf man erwarten, dass Radiatoren ohne hausgemachte Einschränkungen verbaut werden können. Leider war dies nicht der Fall, weswegen wir auch lediglich den Silber Award vergeben können – also keine Steigerung zum Vorgänger-Test.

SilentiumPC Ventum VT4V EVO TG ARGB

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Das Gehäuse aus dem Hause des polnischen Herstellers SilentiumPC kommt auch in der vierten Generation nicht über einen Silber Award hinaus. Verarbeitung, Airflow und Ausstattung sind gut, allerdings ist das Einsetzen der Hardware ein Geduldsakt gewesen, da wir Probleme beim Einsetzen der Flüssigkeitskühlung hatten.

SilentiumPC Ventum VT4V Evo TG ARGB
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Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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