PC-Komponenten

Testbericht: 256GB SSD von Toshiba (THNSNH256GCST)

Dieses mal testen wir für euch eine SSD Festplatte mit 256GB Speicherplatz von Toshiba und zwar die THNSNH256GCST. Die Bezeichnung ist nicht wirklich ansprechend, doch die Festplatte wird auch vor allem für OEM-Geräte hergestellt. Die Bezeichnung ist zusammengesetzt aus „THNSNH“, was für das Model steht, gefolgt von der Kapazität. Das „GCST“ am Ende der Bezeichnung sagt aus, dass die Festplatte 2,5 Zoll misst und 7mm dick und somit auch mit Intel Ultrabooks kompatibel ist.

Die Toshiba THNSNHxxxGCST SSDs gehören zu den ersten Laufwerken mit 19 Nm MLC NAND-Flash Technologie, welche eine höhere Energieeffizienz verspricht. Die Toshiba THNSNHxxxGCST SSDs gehören zu den ersten Laufwerken mit 19 Nm MLC NAND-Flash Technologie, welche eine höhere Energieeffizienz verspricht.

Angeboten wird die Serie mit den Kapazitäten 60GB, 128GB, 256GB und 512GB. Außerdem kann man zwischen 7mm und 9,5mm Bauhöhe wählen und alle Versionen außer die mit 512GB sind auch mit mSATA lieferbar. Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTTF) soll laut Toshiba 1,5 Millionen Betriebsstunden betragen. Angeboten wird die Serie mit den Kapazitäten 60GB, 128GB, 256GB und 512GB. Außerdem kann man zwischen 7mm und 9,5mm Bauhöhe wählen und alle Versionen außer die mit 512GB sind auch mit mSATA lieferbar. Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTTF) soll laut Toshiba 1,5 Millionen Betriebsstunden betragen.

SSD-Festplatten lösen „normale“ HDD-Festplatten immer mehr ab, denn es gibt einige Punkte die für einen Wechsel sprechen. Neben den hohen Transferraten haben die SSDs auch eine geringe Zugriffszeit, sind unempfindlich und so gut wie lautlos. Nur der Preis ist noch deutlich höher als bei HDDs. Doch schauen wir uns nun an, ob die Toshiba THNSNH256GCST uns mit ihren Transferraten und Zugriffszeiten überzeugen kann. 😉

Testsystem

Auch dieses mal habe ich meinen eigenen PC als Testsystem verwendet:

  • AMD FX-8150
  • Asus Sabertooth 990FX
  • 16 GB Corsair Vengeance CMZ8GX3M2A1866C9
  • Corsair Force 3 120GB

Die Tests mit AS SSD Benchmark, Crystal DiskMark, ATTO Disk Benchmark und HD Tune wurden auf der frisch formatierten Festplatte durchgeführt. Dabei wurde NTFS mit der Standardgröße der Zuordnungseinheiten verwendet.

Benchmarks

Bei allen durchgeführten Benchmarks handelt es sich um den Mittelwert von drei aufeinanderfolgenden Testdurchläufen.

AS SSD Benchmark

ASS SSD Benchmark wird bei so gut wie jedem SSD-Testbericht genutzt und hat sich gegen die Konkurrenz schlagen können. Besonders gut gefällt mir, dass es von einem deutschen Programmierer kommt. Bei dem Benchmark werden zufällig generierte Muster getestet um einer Optimierung der Controller auf ein bestimmtes Muster entgegen zu wirken. Dabei wird eine 1GB große Datei geschrieben bzw. gelesen. Bei dem 4K-64-Thrd-Test werden diese Operationen außerdem auf 64 Threads verteilt um einen Unterschied zwischen dem IDE- und AHCI-Betriebsmodus aufzuzeigen. Nur der AHCI-Betriebsmodus unterstützt Native Command Queuing (NCQ), den SSDs zur Leistungsverbessserung verwenden. Die verschiedenen Scores setzen sich folgendermaßen zusammen: Lesegeschwindigkeits-Score: Seq-Leserate * 0.1 + 4k-Leserate + 4_64thrd-Leserate. Schreibgeschwindigkeits-Score: Seq-Schreibrate *0.1 + 4k-Schreibrate + 4-64thrd-Schreibrate Gesamt-Score=Seq-Schreibrate * 0.15 + Seq-Leserate * 0.1 + 4k-Leserate * 2 + 4k-Schreibrate + 4-64thrd-Schreibrate + 4-64thrd-Leserate * 1.5

AS SSD Benchmark Toshiba THNSNH256GCST

Test Lesen Schreiben
Seq (MB/s) 487,52 431,6966667
4K (MB/s) 18,09666667 49,89333333
4K-64Thrd (MB/s) 230,6066667 144,3233333
Zugriffszeit (ms) 0,112 0,068
Score 297,3333333 237,3333333
Score Gesamt 689,6666667

Die Festplatte hält sich bei diesem Test im vorderen Mittelfeld der SSDs auf. Die Zugriffszeit ist etwa doppelt so hoch wie bei den Marktführern, doch immer noch deutlich niedriger als bei mechanischen HDDs, welche einen Wert zwischen 15-20ms haben. Merkbar macht sich dieser Unterschied jedoch höchstens geringfügig beim Öffnen von Dateien. Auch die anderen Werte sind im Mittelfeld anzutreffen, vor allem die Lese- und Schreibraten beim 4K-Test sind jedoch sehr niedrig. Mit diesen Dateigrößen hat man in der Regel jedoch sowieso relativ wenig zu tun, daher sind diese zu vernachlässigen.

Kompression-Benchmark

AS SSD Kompression-Benchmark Toshiba THNSNH256GCST

Beim Kompressions-Benchmark wird die Lese- und Schreibgeschwindigkeit in Abhängigkeit zur Komprimierbarkeit der Daten gemessen. Dabei werden zufällige Datensätze genutzt um eine Controller Optimierung zu verhindern. Die THNSNH256GCST schneidet hierbei gut ab.

Kopier-Benchmark

Bei den Kopier-Benchmarks von AS SSD werden Test-Ordner erzeugt. Bei ISO werden zwei große Dateien, bei Programmen viele kleine Dateien und bei Games große und kleine Dateien erzeugt. Mit eingeschaltetem Cache werden die drei Ordner kopiert und dabei die Geschwindigkeit gemessen. Die Transferrate gibt dabei die Leistung bei gleichzeitigem Lesen und Schreiben an. Je nach Betriebssystemversion können die Werte schwanken.

AS SSD Kopier-Benchmark Toshiba THNSNH256GCST

Chrystal DiskMark

Beim Chrystal DiskMark Test wurden 9 Durchgänge mit 50 MB Blöcke durchgeführt. Die Testdaten werden zufällig generiert und sind dadurch praxisnah. Das Tool gibt dabei nur die maximal erreichte Datenrate aus.

Chrystal DiskBenchmark Toshiba THNSNH256GCST

Größe Lesen (MB/s) Schreiben (MB/s)
Seq 495,5 448,7666667
512k 429,1333333 433,7333333
4k 22,00333333 58,50333333
4k QD32 154,4666667 139,3

Wie man sieht hat die THNSNH256GCST bei Chrystal DiskMark bessere Werte als bei AS SSD abgeliefert. Da bei beiden zufällige Muster verwendet werden, kann es da zu Abweichungen je nach Komprimierbarkeit der Daten geben. Man sieht jedoch in welchem Leistungsraum sich die SSD aufhält.

ATTO Disk Benchmark

Im ATTO Disk Benchmark wird die SSD nur mit komprimierten Daten gefüttert. Dabei wurde das Tool auf partielle Transfergrößen zwischen 0,5KB und 8192KB bei einer totalen Transfergröße von 2GB eingestellt. Außerdem bleib die Einstellung Direct I/O aktiviert, aber auf I/O Comparison mit zufälligen Test Pattern eingestellt.

ATTO Disk Benchmark Toshiba THNSNH256GCST

Partielle Transfergröße Lesen in MB/s Schreiben in MB/s
0.5 8,117 4,86566667
1 15,9936667 9,59366667
2 30,3746667 18,7233333
4 56,6246667 60,8413333
8 94,605 101,557333
16 157,213667 162,228667
32 234,401 223,840667
64 307,217667 287,254
128 373,963 367,528333
256 390,635333 400,672667
512 428,587333 415,558333
1024 441,821 431,516
2048 451,654667 438,124667
4096 457,890667 435,303333
8192 458,551333 435,009333

Mit diesem Test kann man sehr gut vergleichen, wie die SSD mit verschiedenen Dateigrößen zurecht kommt. Die kleineren Dateien, wie etwa viele kleine TXT-Dateien, werden relativ langsam bearbeitet, bei größeren Dateien kommt dann erst die Geschwindigkeit. Das ist jedoch vollkommen normal und bei jeder Festplatte so. Das liegt an der Clustergröße. Die THNSNH256GCST befindet sich hier also nicht außerhalb der Norm, sondern befindet sich knapp hinter den Spitzen-SSDs.

HD Tune

HD Tune spricht alle Sektoren an und misst sowohl Geschwindigkeit als euch Zugriffszeit. Dadurch, dass alle Sektoren getestet werden, kann man die Kontinuität von Festplatten gut feststellen. Bei dem Benchmark geht HD Tune nach einem festen, unbekannten Muster vor. Leider lässt sich bei partitionierten Festplatten nur die Lesegeschwindigkeit ermitteln.

HD Tune Toshiba THNSNH256GCST

Minimale Transferrate in MB/s 247,9666667
Maximale Transferrate in MB/s 334,0666667
Durchschnittliche Transferrate in MB/s 267,2
Burst-Rate in MB/S 245,4666667
Zugriffszeit in MS 0,094666667

Die THNSNH256GCST liefert hier nicht besonders gute Werte, da liefern andere SSDs deutlich bessere Werte. Diese Differenz macht sich vor allem beim Verschieben zwischen verschiedenen Laufwerken bemerkbar, da man meistens jedoch sowieso nur eine SSD verbaut hat und diese deutlich schneller als eine HDD ist, bremsen diese Werte die HDD beim Kopieren nicht aus.

Weiteres

Da die SSD für den OEM-Markt konzipiert ist und somit relativ wenig Endverbraucher die SSD zu Gesicht bekommen werden, wurde beim Gehäuse anscheinend auf einen Designer verzichtet. Bei den meisten PCs wird das Aussehen jedoch auch egal sein, denn die meisten PCs sind sowieso geschlossen und nicht von außen einsehbar. Dadurch kann Toshiba die SSD sicherlich ein wenig günstiger als manche Konkurrenz anbieten. Doch es hat leider auch einen Nachteil, dass die THNSNH256GCST für den OEM-Markt gedacht ist: der Hersteller bietet keine Garantie an. Das heißt Endverbraucher mit einer fehlerhaften SSD haben lediglich die Möglichkeit sich an ihren Einzelhändler zu wenden, welcher die gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren geltend macht. Das kann im Fehlerfall jedoch schon nervend sein.

Der Stromverbrauch der SSD ist relativ gut, im Leerlauf ist sie zwar höher als bei manch anderer SSD, doch in Benutzung kann sie überzeugen. Und da man SSDs meistens als Systemplatten nutzt ist sie sowieso meistens in Benutzung. Man bekommt also eine recht energiesparende Festplatte. Im Gegensatz zu HDDs sind SSDs sowieso um einiges besser. Im Laptop ist die THNSNH256GCST also durchaus gut zu gebrauchen.

Fazit

Die THNSNH256GCST ist eine durch den geringen Stromverbrauch und die gute Geschwindigkeit eine gute Wahl für Laptops (auf Grund des Gewichts von 50g) und Standrechner. Es gibt zwar auch geringfügig schnellere SSDs, diese sind jedoch stromhungriger und teurer. Den Geschwindigkeitsunterschied sollte man in der Praxis jedoch kaum spüren. Außerdem kann der Preis mit 0,74€ pro GB (188,41 auf Amazon) auch überzeugen, dabei misst man nur die fehlende Hersteller-Garantie. Bei größeren Händlern wie Amazon, Alternate oder Mindfactory sollte man sich da jedoch keine Sorgen machen müssen.

Toshiba THNSNH256GCST

Zugriffszeit
Transferrate (Lesen)
Transferrate (Schreiben)
Preis
Preis-/Leistungsverhältnis

Die THNSNH256GCST bietet eine gute Leistung bei geringem Stromverbrauch im Betrieb!

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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