PC-Komponenten

Thermaltake AH T200 – Ein Kampfhubschrauber für zu Hause

Als Nachfolger des AH T600 Full Tower Chassis brachte Thermaltake neuerdings eine kleinere Variante des aktuellen Gehäuses auf den Markt – Das AH T200 Micro Chassis. Dieses eignet sich im Gegensatz zum großen Bruder für MicroATX-Mainboards, ähnelt dem großen Bruder mit dem außergewöhnlichen Kampfhubschrauber Design jedoch sehr. Das AH T200 erweitert die Serie in drei verschiedenen Farben: In Schwarz, Weiß und in einem herausstechenden Pink.

Für euch haben wir das AH T200 Snow Micro Chassis im offenen Rahmen-Design getestet. Wie gut lassen sich alle Bestandteile des PCs ordentlich und sinnvoll in dem kleinen Gehäuse einsetzen? Lässt das herausstechende Design einen guten Airflow zu Stande kommen? Dies und noch vieles mehr erfahrt ihr nun im Praxistest!

Technische Daten

Modell AH T200 Snow
Gehäusetyp Micro Case
Abmessungen (H x B x T) 444,2 x 282 x 551,5 mm
Gewicht 10,8 kg
Seitenverkleidung Tempered Glass x 2
Farbe Weiß
Material SPCC
HDD/SSD Support 2 x 3.5″ oder 3 x 2.5”
Steckplätze 5
Mainboard 6.7” x 6.7” (Mini ITX), 9.6” x 9.6” (Micro ATX)
Front I/O-Anschlüsse 1 x USB 3.1 (Gen 2) Typ C , 2x USB 3.0, 1 x HD Audio
Netzteil (Position / Länge) Standard PS2 PSU (optional)
Lüfter Support Front: 2 x 120 mm, 2 x 140 mm Top: 2 x 120 mm, 2 x 140 mm
Radiator Support Front:
1 x 240 mm oder 1 x 120 mm
1 x 280 mm oder 1 x 140 mm
Spielraum CPU-Kühler max. Höhe: 150 mm
VGA max. Länge: 320 mm
PSU max. Länge: 180 mm
3,5″-Festplatten-Dickenbegrenzung: 22 mm

Außeneindruck

Betrachtet man die Verpackung sehen wir schon auf dem Produktbild, dass das AH T200 Micro Chassis äußerlich ein wahrer Blickfänger ist. Die optisch auffällige Form, die an einem Kampfhubschrauber angelehnt ist, wirkt auf den ersten Blick sehr kantig und gelungen. Zieht man das Gehäuse dann auch aus seiner Verpackung heraus, wird dieser erste Eindruck eindrucksvoll bestätigt. Das Gehäuse wird in passgenauem Styropor geliefert, wobei an einer der Seiten noch ein kleiner schwarzer Karton befestigt ist. In diesem Karton befindet sich dann das Zubehör, das aus Schrauben, Kabelbindern und einem zusätzlichen Mainboard-Lautsprecher besteht.

Leiten wir unsere Aufmerksamkeit wieder auf das Gehäuse weiter. Das AH T200 hat nicht nur eine Front die optisch ansprechend ist, sondern noch zudem eine sehr gut gestaltete Seite. Die Front ist oben mit drei Glasscheiben mit einem dicken schwarzen Rand als Umrandung bestückt, die etwas zu den Seiten abgerundet worden sind. Schaut man durch diese Front in das Innere, sieht man schon die Halterung für die Frontlüfter. Die Glasscheiben befinden sich in einer aus Plastik konstruierten Kappe, die sich mit sechs Schrauben an den Seiten lösen lässt. Unten drunter, mit einem kleinen Absatz hervorgehoben, befindet sich schon die eigentliche Basis aus Stahl, auf der das Firmenlogo als auch -name stehen.

Auf den Seiten geht es spannend weiter – Die Seiten sind vor allem mit vielen Öffnungen gebaut worden, wodurch viel Luft ins Gehäuse gelangen kann. Etwas weiter vorne sehen wir an den Seiten noch Plastikteile, die zur Verdeutlichung für des Kampfhubschrauberdesigns angebracht worden sind, aber auch als Stopper für die Glasscheiben dienen. Dahinter sind die Side-Panels aus ein wenig verdunkeltem Glas positioniert, die aufklappbar sind, wenn man eine sehr große Schraube etwas weiter oben losschraubt. Die Scheibe lässt sich nach oben hin aus den Scharnieren herausheben und auch wieder problemlos wieder hineinstecken. Das erleichtert einem beim Aufbau des Gehäuses dann die Montage.

Außerdem sehen wir an den Seiten vier weitere sehr dicke Schrauben, die sich abnehmen lassen. Diese dienen dazu, dass aus Stahlt bestehende Oberteil des Gehäuses abnehmen zu können, indem man dies aus seiner Schiene nach hinten rauszieht. Darunter finden wir nicht allzu spannendes wieder. Hier können nur weitere Gehäuselüfter montiert werden. Etwas weiter zur Front finden wir dann das Front-I/O-Panel wieder. Dieses ist mit einem seitlich großen Power-Button und darüber befindenden zwei USB 3.0 Ports, USB 3.1 Typ C Port und einem HD-Audio-Port ausgestattet. Der Power-Button muss man etwas härter herunterdrücken und er fühlt sich beim Drücken leider eher billig verarbeitet an – trotzdem sind die Anschlüsse hochwertig verarbeitet worden.

Die Rückseite ist mit einem Wort am besten zu beschreiben: offen. Eine Kleinigkeit dazu ist uns hier schon beim Auspacken aufgefallen. Es hat sich etwas Loses im Gehäuse befunden und klappernde Geräusche von sich gegeben. Dabei handelte es sich um eine PCI-Slotblende die sich bei der Lieferung wohl aus der Halterung verabschiedet hat. Das Gehäuse wurde davon innen jedoch zum Glück nicht beschädigt oder zerkratzt. Der weiße Lack scheint also einiges aushalten zu können. Abgesehen davon finden wir hier eine gänzlich abnehmbare PCI-Slotblende wieder und direkt darunter eine Halterung für das Netzteil, welche sich mit zwei Schrauben unten abschrauben lässt.

Als Letztes verlieren wir noch ein paar Wörter zur Unterseite des Gehäuses. Hier finden wir vier große schwarze Standfüße aus Plastik wieder, die jeweils mit einer Schraube an das Gehäuse festgeschraubt worden sind. Außerdem befinden sich auf den schwarzen Füßen jeweils zwei kleinere Streifen an Anti-Rutsch-Pads, die für Standfestigkeit der Standfüße sorgen. Von Außen haben wir somit die wichtigsten Punkte abgehackt und können nun einen Blick ins Innere wagen.

Inneneindruck

Im Inneren kann man im rohen Zustand des AH T200 wieder eine kleine Sache ganz gut – überall hindurchschauen. Der offene Rahmen des Gehäuses spiegelt sich im Innenraum auch wieder. Für die Montage des Mainboards befinden sich an den jeweiligen Ankerpunkten Gewinde für die Schrauben. Außen herum sehen wir insgesamt fünf etwas größere Löcher für die Kabelführung im Gehäuse. Diese sind ohne einen Kantenschutz ausgestattet. Abgesehen davon befinden sich noch zahlreiche weitere kleine Löcher im Stahl, die dem offenen Design geschuldet sind. Schaut man auf den Platz auf dem das Netzteil später montiert wird, fällt einem beim genaueren Betrachten eine kleine abstehende Auskerbung auf. Auf diese wird später das Netzteil gestellt und gestützt.

Schauen wir zum Front-Panel, sehen wir dort die Halterung für die Frontlüfter. Hier können wir oben auch 120- sowie 140-mm-Lüfter festschrauben. Dafür kann man die Halterung herausnehmen, indem man oben zwei Schrauben löst. Dies ist auch notwendig, da man sonst nicht die Lüfter auf die richtige Seite bekommt. Ein kleines Stückchen davor, genauer an kleinen Deko-Plastikteilen, können wir optional zwei 2,5″-HDDs befestigen. Die Position ist zwar ein bisschen ungewöhnlich, macht aber an der Stelle mehr als Sinn und ist lobenswert. Hier wurde der Platz eindeutig sinnvoll genutzt und die HDDs sind sinnvoll versteckt im Inneren – ein großes Lob von unserer Seite!

Drehen wir das Gehäuse einmal um und schauen uns die Rückseite an. Hier finden wir an der linken Seite zwei Klettverschlüsse wieder, um die Kabel später an den richtigen Positionen fest machen zu können. Unter der Mainboard-Aussparung befinden sich drei SSD-Halteschienen, die jeweils mit einer Schraube an einer weiteren dahinter befindenden Schiene montiert sind. An diese können maximal zwei 3,5″-HDDs festgeschraubt werden. Etwas weiter unten sehen wir dann noch einen kleinen Vorsprung, indem man später die Kabel sinnvoll hineinlegen kann. Hier wurde auch wieder alles einwandfrei verarbeitet und keine Punkte offen gelassen.

Montage

Als Nächstes sprechen wir über die Montage der PC-Komponenten in das Gehäuse und besprechen dabei wie gut es gelaufen ist, oder wo es noch etwas zum Nachbessern gibt. Dafür haben wir folgende PC-Komponenten in das Thermaltake AH T200 eingebaut:

Der Aufbau insgesamt verlief ohne große Hindernisse, trotzdem können wir einige Worte darüber verlieren. Das Mainboard ließ sich einfach festschrauben, jedoch war es etwas Fummelarbeit es auf die richtige Position geschoben zu bekommen. Das Netzteil einzubauen hat uns besonders gut gefallen, da die Idee hinter der Halterung schlau ist. Nachdem man die eine Schraube der Halterung gelöst hat und die Halterung in der Hand hat, lässt sich das Netzteil so viel einfacher als bei normalen Gehäusen festschrauben. Danach kann man es wieder problemlos in die vorgesehene Schiene hineinschieben. Auch der kleine Vorsprung hält das Netzteil gut an seiner Position, sodass sich dort nicht mehr viel bewegen kann. Leider konnten wir bei uns die Schrauben nicht mehr richtig fest drehen, sodass unser Netzteil noch ein bisschen Spiel hatte.

Nach diesen Schritten haben wir die Lüfter am Gehäuse festgeschraubt. Oben ging dies problemlos, einfach die Kappen mit den vier sehr groß geratenen Schrauben an den Seiten losschrauben und aus der Schiene ziehen. Nun kann man mithilfe der mitgelieferten Schrauben zwei Lüfter von oben an das Gehäuse montieren. Die etwas längeren Schrauben sind in diesen Fall sehr nützlich und könnten auch bei anderen Anwendungsfällen in der Zukunft wieder nützlich sein. Um an die vordere Halterung der Lüfter zu gelangen muss man die Plastikhaube mit den drei Glasscheiben abschrauben. Hiernach lassen sich dann wieder am oberen Rand zwei Schrauben lösen und die Halterung nach hinten raus aus dem Gehäuse nehmen. Jetzt müssen nur noch die Lüfter fest gemacht werden und die Schiene auf den gleichen Weg wieder zurück in das Gehäuse. Für das ist auch mehr als genügend Platz vorhanden, selbst wenn schon einige Komponenten montiert worden sind. Insgesamt ist es hier sehr überzeugend umgesetzt worden.

Auf der Rückseite haben wir testweise eine 2,5″-SSD und eine 3,5″-HDD auf die vorgesehene Halterung angeschraubt. Hier gibt es auch nichts zu kritisieren. Alles passt genau in die Schienen und schließt sauber ab. Als Letztes müssen nur noch die Kabel verbunden werden. Anfangs hatten wir hier etwas Angst gehabt, da wir vermutet haben, dass es etwas enger werden könnte im unteren Vorsprung. Diese Angst hatte sich dann aber nicht bewährt. Die Kabel lassen sich gut im Gehäuse führen und mit ein bisschen Arbeit und mit der Hilfe der beigelegten Kabelbinder lässt sich alles sinnvoll und gut aussehend verkabeln. Von vorne sieht es schick aus, von hinten dazu auch!

Praxis & Kühlung

Der PC ist zusammengebaut, alles ist bereit für den Start des PCs. Somit kann das Kapitel „Praxis“ losgehen. Beim Start ist uns sofort die Lautstärke aufgefallen. Anders als bei normalen Towers ist der AH T200 bei dem Punkt der Lautstärke oben mit dabei. Durch den offenen Rahmen kann zwar sehr viel Luft in das Gehäuse gelangen, was sehr gut ist, aber dadurch im gleichen Zuge auch viel Krach nach außen gelangen. Am auffälligsten hört man dabei die 3,5″-HDD mit ihren dazugehörigen Geräuschen. Beim Kauf sollte man sich vorab Gedanken machen, ob man dies als störend empfindet. Dafür hat man aber ein außergewöhnliches Design. Eine Ungereimtheit finden wir bei der Power-LED. Das ganze Gehäuse ist in Schwarz und in Weiß gehüllt. Die Power-LED leuchtet in Blau und zerstört etwas das Gesamtbild von oben.

Um die Kühlung des Gehäuses zu testen, haben wir die Temperatur des Systems im unbelasteten Zustand und im belasteten Zustand in einem 30 minütigen Intervall getestet. Die Zimmertemperatur lag dabei bei ungefähr ~22 °C. Für die Belastung haben wir das System mit Prime95 und FurMark zum Schwitzen gebracht. In der folgenden Tabelle seht ihr unsere Testergebnisse:

Lüfterleistung Temperatur CPU Temperatur GPU
5V ohne Belastung 34 °C 26 °C
12V mit Belastung 70 °C 76 °C

Die Kühlleistung ist wie im Voraus zu erwarten sehr gut. Durch den offenen Rahmen-Design gelangt sehr viel neue und frische Luft in das Gehäuse und damit wurde für ein guten Airflow gesorgt. Der Airflow ist zwar nicht ganz perfekt kontrolliert gesteuert, reicht aber wegen des offenen Rahmen perfekt aus. Eine wichtige Bemerkung müssen wir an dieser Stelle machen. Aufgrund dessen, dass das Gehäuse offen designt worden ist, kann die Luft ungefiltert aus mehreren Winkeln in das Gehäuse gelangen und auch wieder ausweichen. Das hat zur Folge, dass viel Staub im und rund um das Gehäuse gesammelt wird. Wer das Gehäuse und seinen PC nicht oft aussaugen möchte, sollte auf diese Bauart von Gehäuse verzichten – Das AH T200 ist nicht nur ein Kampfhubschrauber, sondern auch ein „Hubstauber“.

Fazit

Das Thermaltake AH T200 ist ein außergewöhnliches Gehäuse mit einer außergewöhnlichen Zielgruppe. Diese Punkte wirken sich aber in keinen Fall auf das Gehäuse an sich aus. Das Design ist rundum gelungen, die Montage der Komponenten verläuft einwandfrei und ohne irgendwelche Makel. Schade ist es, dass im Lieferumfang keine Lüfter erhalten sind und nur Kabelbinder zum Verkabeln mitgeliefert werden. Abgesehen davon ist das Gehäuse qualitativ sehr gut umgesetzt worden und die Kühlleistung stimmt! Falls ihr nach einen neuen Gehäuse sucht, welches mal nicht 0815 ist, dann ist das AH T200 eine Empfehlung wert aus unserer Seite aus wert. Die Kühlleistung stimmt mit den richtigen Lüftern, es muss in dem „Hubstauber“ nur ab und zu Staub gewischt werden.

Es ist im jeden Fall ein gewagtes Design, welches nicht nur durch seine Kanten am Gehäuse aneckt, sondern dazu noch ein gelungenes. Wir hoffen auf mehr Gehäuse in diese Richtung und schauen gespannt auf die Zukunft, welche kreative Ideen noch von Thermaltake realisiert werden!

 

Thermaltake AH T200

Verarbeitung
Aufbau
Ausstattung
Dämmung
Kühlung
Preis-Leistungs-Verhältnis

83/100

Das Thermaltake AH T200 ist optisch ein wahrer Hingucker und kann seine Zielgruppe sehr gut abholen!

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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T
Theseus

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Servus,

die im Review verwendete HDD Seagate Constellation ES.3 HDD 3,5″ 3TB hat laut Hersteller eine Höhe von 26mm. Im Case sind laut Thermaltake aber nur slim Festplatten mit 22mm zulässig. Ließ sich die Glastür auch mit der 26mm HDD richtig schließen? Wäre spitze wenn ihr euch an dieses Detail noch erinnern könntet, schließlich ist der Beitrag ja schon über ein Jahr alt. Danke schonmal.

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