PC- & Konsolen-Peripherie

MOZA R3 Bundle Test: Starkes Direct Drive-Lenkrad für Xbox und PC

Mit dem erst kürzlich angekündigten R3 bietet MOZA endlich auch ein Direct Drive-Lenkrad für Xbox-Konsolen (und den PC) an. Nachdem das herausragende R5 in unserem Test vollends überzeugen konnte, muss sich nun auch das günstigere Modell beweisen.

Technische Daten

Produkt R3 Bundle
Plattform  PC, Xbox Series X/S, Xbox One
Force-Feedback-Drive System Direct Drive
Maximale Kraft 3,9 Nm
Maximaler Lenkwinkel Unendlich Rotationen
Material Aluminium
Lenkrad Material Aluminium & Mikrofaserleder
Lenkrad Größe 11 Zoll (28 cm)
Lenkrad Knöpfe 22
Lenkrad RPM-Anzeige 10 RGB-LEDs
Pedalen Material Hochfester Stahl
Pedalen Sensor Hall-Sensor
Pedalen Konfiguration Individuell einstellbar
Preis: € 343,00 *

MOZA R3 Bundle: Lieferumfang und Montage

Das MOZA R3 Bundle kommt mit allem, was angehende virtuelle Rennsport-Profis benötigen. Im großen Karton findet sich zunächst das ES Lenkrad im Xbox-Layout. Darunter findet ihr die MOZA R3 Wheelbase, sowie die vormontierten SRP Lite Pedalen, die sich aus Brems- und Gaspedal zusammensetzen.

Abgerundet wird der Lieferumfang durch eine Tischhalterung und selbstverständlich alle benötigten Schrauben und Kabel. Optional gibt es zudem ein Kupplungspedal (SR-P Lite Clutch Pedal) sowie das Brake Pedal Performance Kit, das das Ansprechverhalten der Bremse verbessern soll. Kupplung und Add-On sind jedoch separat erhältlich.

Der Aufbau gestaltet sich als relativ einfach. Zunächst will die Tischhalterung verschraubt werden. Dafür montiert ihr zunächst die langen Schrauben und bringt dann die Base an der Halterung an. Schon kann der Verbund am Tisch montiert werden.

Nun müssen eigentlich nur noch die Kabel für Strom, Verbindung zu PC oder Konsole und Pedalerie verbunden und das Lenkrad eingesetzt werden. Letzteres gestaltet sich durch den Direct Drive-Anschluss ebenfalls denkbar einfach: über ein Quick Release-System findet dieses an der Base Halt und lässt sich genauso einfach wieder entfernen, indem der Ring des Lenkrads im ausgeschalteten Zustand einfach nach vorne geschoben wird.

Design und Verarbeitung

Die Verarbeitung des MOZA R3 Bundle ist exzellent und auch optisch macht das Lenkrad-Bundle eine Menge her. Die Wheel Base besteht dabei aus Aluminium in Luftfahrtqualität und fühlt sich enorm hochwertig an. An der Rückseite finden wir die verschiedenen beschrifteten Anschlüsse.

Neben dem USB-Port zum Verbinden mit PC/Konsole findet ihr dort den Anschluss für das Stromkabel, sowie den Power-Button. Darunter lässt sich jede Menge Zubehör nutzen. Neben Pedalen kann das R3 über RJ45-Stecker unter anderem mit einer Handschaltung, Handbremse, einem Display (Digital Dash) und mehr kombiniert werden.

MOZA R3 Bundle

Mit einer robusten Stahlkonstruktion machen auch die Pedalen einiges her, während das Lenkrad mit seinem Kunstlederüberzug angenehm in der Hand liegt.

Das Lenkrad kennen wir hinsichtlich der Form bereits aus dem R5 Bundle. Nur dass die Variation hier auf die Button-Bezeichnung der Xbox setzt. Aus Start wird der Xbox-Button, aus CAM und R hingegen LSB und RSB und so weiter.

Es ist mit einem Durchmesser von 28 cm relativ kompakt gehalten und kommt mit einer praktischen weißen 12-Uhr-Markierung daher, während das untere Ende abgeflacht ist. Es ist angenehm griffig und liegt sehr gut in der Hand, während sich die beiden Schaltwippen an der Rückseite seht hochwertig anfühlen.

Das MOZA R3 Bundle in der Praxis

Nachdem das MOZA R3 Bundle sehr schnell aufgebaut ist, kann es auch schon auf die Rennstrecken gehen. Die Wheel Base ist vergleichsweise winzig. Bereits die des R5 war sehr klein, die das R3 ist aber noch einmal kompakter, greift aber das X-Design des R5-Gegenstücks auf.

Das ist absolut beachtlich wenn man bedenkt, dass unter der Haube ein Direct Drive-Motor arbeitet. Während sich die Base absolut hochwertig anfühlt, gilt das für das ES Lenkrad nicht vollends.

Gerade die unteren Buttons wie Radio und Xbox warten mit einem leicht schwammigen Druckpunkt auf. In Kombination mit dem kurzen Druckpunkt kommt es manchmal vor, dass man in einem Rennen nicht wirklich erfühlen kann, ob man die Knöpfe nun gedrückt hat oder nicht. Glücklicherweise bieten die anderen Knöpfe einen deutlich besseren und präziseren Druckpunkt.

Darüber befindet sich eine LED-Lichtleiste, die am PC oder über die Smartphone-App konfiguriert und hinsichtlich der Farben angepasst werden kann. Sie dient als Schalt-Indikator und zeigt entsprechend an, wann hoch- und runtergeschaltet werden sollte. Dabei lässt sich auf Wunsch der Zeitpunkt auch früh oder spät anzeigen – sehr praktisch.

Die Schaltwippen an der Rückseite punkten mit einem angenehmen Druckpunkt, die mit einem guten Widerstand gefallen. Das Auslösen ist allerdings relativ laut. Allgemein gibt das Lenkrad aber eine recht gute Figur ab.

Der Schwachpunkt des Bundles sind in meinen Augen die SR-P Lite Pedals. Diese fühlen sich mit ihrer Stahlkonstruktion zwar sehr hochwertig an, fallen im Vergleich zu hochwertigeren Pedalen anderer Hersteller aber merklich schwächer aus. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Einer ist der vergleichsweise niedrige Widerstand von Gas und Bremse, was inbesondere bei der Bremse zu einem Problem werden kann. Das sorgt dafür, dass die Bremse bereits ohne Betätigung eine leichte Berührung wahrnimmt und so konstant eine leichte Verzögerung wiedergegeben wird.

Das lässt sich in der Software zwar problemlos einstellen, indem die Totzone verschoben wird, allerdings verkürzt sich dadurch der Spielraum der Bremse. In Rennsimulationen ist es essenziell, dass das Bremspedal exakt auf Eingaben reagiert und auch ein leichtes Anheben des Fußes kann entscheidend sein.

Hier erweist sich das Performance Kit als absoluter Gamechanger, das in meinen Augen zum Lieferumfang gehören sollte und Widerstand und Ansprechverhalten des Bremspedals merklich verbessert.

Das zweite Problem der Pedalerie ist in meinen Augen der Fakt, dass diese aufgrund der recht kleinen und etwas zu wenig griffigen Gummierungen an der Unterseite auf glatten Untergründen wie Laminat sehr schnell verrutschen.

Die Gummierungen finden sich nur im unteren Bereich der Pedalen, nicht aber an der Oberseite. Auf meinem Fußboden ist die Pedal-Basis im Laufenden Spiel wirklich sehr stark verrutscht, was die Präzision merklich verringert. Das ist in einem Sim-Racing-Rig natürlich kein Problem, bei der Verwendung auf dem Fußboden aber durchaus, wenn keine stabilisierende Wand oder ähnliches dahinter als Stütze dient.

App-Anbindung: MOZA Pit House

Als sehr praktisch erweist sich die MOZA Pit House-Software des MOZA R3 Bundle, wenn auch nur am PC. Diese erlaubt eine detaillierte Anpassung von Lenkrad, Base und Pedalen. Die Einrichtung der App ist mit einer Mischung aus chinesischen Schriftzeichen und englischer Sprache zwar etwas abenteuerlich, ist aber erstmal alles eingerichtet, punktet die Software mit einem hervorragenden Umfang.

So lassen sich beispielsweise der maximale Lenkwinkel zwischen 90 Grad und 900 Grad einstellen, das Force Feedback der Base justieren und in den Detaileinstellungen viele weitere Parameter verändern.

Besonders die Einstellungen der Base erweisen sich als sehr nützlich. Neben der Stärke des Drehmoment, also Force Feedback, kann auch die Sensibilität der Darstellung der Straße angepasst werden – hier ist vor allem beim Zocken von Rallye- oder Offroad-Games eine Verringerung sinnvoll. Zudem stehen hier 7 Presets zur Wahl, wenn man sich nicht selbst mit den Einstellungen herumplagen möchte.

Auch die Einstellungen der Pedalerie erweisen sich als nützlich. Neben einer anpassbaren Kurve für das Ansprechverhalten jedes eizelnen Pedals lassen sich diese auch kalibrieren. Über den Game Launcher lassen sich zudem am PC installierte Spiele direkt über die Software starten. Das klappt allerdings nur, wenn diese über Steam installiert und gestartet werden. An den Xbox-Konsolen ist derlei Feintuning hingegen leider nicht möglich.

Gameplay mit dem MOZA R3 Bundle

Das MOZA R3 Bundle habe ich mir mit verschiedenen Rennspielen einmal genauer angeschaut. Darunter F1 24 (unser Test), Assetto Corsa Competizione, Forza Horizon 5, Forza Motorsport oder EA Sports WRC. In einigen der Titel wird das Lenkrad sofort richtig erkannt und es kann sofort losgehen, in F1 24 und ACC musste ich es aber erst einmal manuell einstellen.

Auf dem Asphalt (oder Schotter) gibt das R3 eine sehr gute Figur ab. Vor allem die Vorteile des Direct Drive-Antriebs macht sich schnell bemerkbar, gerade wenn man andere Lenkräder wie das Logitech G923 oder ähnliches gewohnt ist.

Nicht nur, dass die Übertragung des Force Feedback enorm stark und direkt erfolgt, auch das Gefühl beim Fahren kommt dem eines echten Autos merklich näher. Dass das R3 mit einem Drehmoment von 3,9 Nm deutlich niedriger angesetzt ist als das R5 mit 5 Nm oder gar das R12 (12 Nm), merkt man in der Praxis kaum.

Allerdings kommt es schneller zum FFB-Clipping, also dem Abschneiden der Spitzen beim Force Feedback, dem man mit der Software aber entgegenwirken kann. Eine Verringerung des FFB um 10-20 Prozent schafft hier schnell Abhilfe.

Das Force Feedback fühlt sich sehr stark an und gibt euch ein hervorragendes Gefühl für das Gewicht der Boliden. Gleichzeitig ergibt sich, nach kurzer Eingewöhnung, ein unglaublich präzises und überzeugendes Fahrgefühl das, durch den Motor, deutlich leiser umgesetzt wird als bei Riemenantrieben günstigerer Lenkräder.

Wer die anderen, leistungsstärkeren Wheel Bases von MOZA nicht kennt, wird den Unterschied natürlich nicht bemerken. Das MOZA R3 Bundle liefert genügend Leistung, um Einsteiger wie auch Fortgeschrittene zu begeistern. Im direkten Vergleich mit dem Logitech G923 oder beliebten Thrustmaster T248 hat das MOZA-Lenkrad deutlich die Nase vorn.

MOZA R3 Bundle Praxis

Insbesondere an Xbox-Konsolen die von dem vollen Funktionsumfang des Lenkrades profitieren und das Feature-Set ohne Einschränkungen nutzen können. Auch am PC, wo der Großteil meines Tests stattfand, gibt das R3 eine sehr gute Figur ab – wenngleich hier der minimale Aufpreis zum R5 Bundle in meinen Augen lohnenswert ist, da dies eine noch bessere Performance abliefert.

MOZA R3 Bundle Test: Fazit

Mit dem MOZA R3 Bundle legt der Hersteller ein preislich attraktives Paket auf, das fast alles umfasst, das zum Spielen benötigt wird. Fast, denn das Performance Kit für das Bremspedal sollte in meinen Augen zwingend im Lieferumfang enthalen sein, da es das Ansprechverhalten und den Widerstand der Bremse merklich verbessert.

Mal abgesehen davon liefert das R3 Bundle aber ein durch die Bank überzeugendes Spielgefühl, was dem günstigerer Lenkräder oder Modelle mit Riemenantrieb merklich überlegen ist. Und das trotz „nur“ 3,9 Nm Drehmoment. Gerade auf Xbox-Konsolen sucht das Fahrverhalten damit seinesgleichen, doch auch am PC liefert das Lenkrad-Bundle mehr als genügend Leistung, um Anfänger und Fortgeschrittene zu begeistern.

Wer allerdings hauptsächlich (oder ausschließlich) am PC Gas geben möchte sollte sich überlegen, ob man den minimalen Aufpreis zum MOZA R5 Bundle nicht in Kauf nimmt, das eben noch einmal das gewisse Quäntchen mehr liefert.

Punktabzug gibt es für die etwas zu rutschigen Gummierungen der Pedalerie, die die Nutzung ohne Playseat oder Halt an der Rückseite etwas erschweren. Auch die unteren Buttons dürften gerne etwas direkter und präziser auslösen, doch abgesehen davon schnürt das MOZA R3 Bundle ein stimmiges Gesamtpaket zu einem Preis, der deutlich unterhalb der vergleichbaren Konkurrenz liegt.

MOZA R3 Bundle Test: Gold Award

MOZA R3 Bundle

Verarbeitung
Base
Lenkrad
Pedalen
Force Feedback
Ausstattung
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Das MOZA R3 Bundle ist ein überzeugendes Direct Drive-Lenkrad für Einsteiger, das mit einer sehr guten Performance und tollem Force Feedback punktet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis fällt hervorragend aus.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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