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MSI Immerse GH50 – Faltbares Gaming-Headset mit RGB-Beleuchtung

Immerse GH50 heißt das neueste Headset aus dem Hause MSI, das das Unternehmen in der hart umkämpften Mittelklasse vertreten soll. Zum Start kostet das GH50 knapp 80 Euro, aktuell ist es bei Amazon für € 79,48 * erhältlich.

Das GH50 bietet eine RGB-LED-Beleuchtung und wird dementsprechend immer über USB angeschlossen. Zudem verbaut MSI, im Kontrast zu den anderen GH-Headsets, ein abnehmbares Mikrofon. Des Weiteren verspricht das Unternehmen, dass das Headset faltbar sein und sich somit besonders gut für den Transport eignen soll. Ob dieses Gesamtpaket reicht, um das GH50 zu einem empfehlenswerten Produkt zu machen, wird der folgende Test zeigen.

Lieferumfang

Das GH50 wird wie gewohnt in einem farbig bedruckten Pappkarton geliefert. In diesem befindet sich das Headset mit dem fest installierten Anschlusskabel. Zusätzlich gibt es das ansteckbare Mikrofon und eine schwarze Tragetasche mit dem typischen MSI-Drachen darauf.

Technische Daten

Modell MSI Immerse GH50
Tragesystem Kopfbügel
Kopfhörer-Format Over-Ear
Impedanz 32 Ω
Kabellänge 220 cm (Mit angebrachter Fernbedienung)
Gewicht 306 g
Anschlussstecker USB 2.0
Frequenzbereich 20 – 20.000 Hz
Frequenzbereich (Mikrofon) 100 – 10.000 Hz
Preis € 79,48 *

Design und Verarbeitung

MSIs Neuling setzt auf den typischen Headset-Aufbau: Das GH50 liegt an den Ohren sowie am Kopf auf Polstern mit Kunstlederbezug auf. Äußerlich besteht das Headset größtenteils aus grauem Kunststoff, die Hörer sind hingegen größtenteils in Schwarz gehalten. Dort befindet sich auch das MSI-Logo, das durch mehrere RGB-LEDs beleuchtet wird.

Im Inneren des Kopfbügels befinden sich zwei Metallstreifen, die die Hörer miteinander verbinden. Diese sind zu sehen, wenn man das Kopfband auszieht – pro Seite kann man es um rund drei Zentimeter verlängern. Außerdem soll sich das Headset durch nach vorne und hinten drehbare sowie leicht neigbare Hörmuscheln gut an den Kopf anschmiegen. Obendrein können die Ohrmuscheln als Ganzes eingeklappt werden. Das macht das Headset etwas kleiner und erleichtert so den Transport, der durch das fest installierte Kabel aber wiederum etwas erschwert wird.

Das Mikrofon des MSI GH50 besteht aus demselben schwarzen Kunststoff wie die Hörmuscheln. Dementsprechend ist es starr am Headset befestigt. Als Anschluss dient ein gewöhnlicher Klinkenstecker, im Falle eines Defekts dürfte man das Mikrofon also austauschen können.

Das Headset wird über ein insgesamt 2,2 Meter langes USB-Kabel angeschlossen. Dieses verfügt über eine Kabelfernbedienung die rund 70 Zentimeter vom Headset entfernt ist. Für die Einstellung der Wiedergabelautstärke steht an der Fernbedienung ein Drehrad zur Verfügung. Über zwei Tasten kann der (virtuelle) 7.1-Klang aktiviert sowie das Mikrofon deaktiviert werden, und über einen Schieberegler kann man ein von MSI beworbenes Vibrationssystem aktivieren.

Die Verarbeitungsqualität des GH50 ist lobenswert: Sowohl das Headset selbst als auch die Kabelfernbedienung sind frei von optischen oder haptischen Mängeln. Alle Bauteile sind sauber miteinander verbunden, scharfe Kanten oder andere Probleme gibt es bei unserem Sample nicht.

Tragekomfort

Das GH50 bietet mehrere Möglichkeiten, um sich an den Träger anzupassen: Der Kopfbügel kann verlängert werden, und die Ohrmuscheln sind sowohl dreh- als auch neigbar. Dadurch passt sich das Headset in der Praxis gut an den Träger an. Der mögliche Drehradius der Ohrmuscheln dürfte für alle Kopfformen ausreichend sein, und auch die Höhenverstellung deckt selbst große Schädel noch gut ab.

Ebenso gut zeigt sich das Headset bei den Ohrpolstern: Diese sind großzügig dimensioniert und liegen angenehm auf. Wie üblich ist die Wärmeentwicklung in den Ohren gut spürbar, stark schwitzen sollte man mit dem Headset aber nicht.

Kritik muss sich das GH50 indes für den Anpressdruck gefallen lassen: Dieser ist verhältnismäßig hoch, was gerade bei breiten Köpfen zum Tragen kommen dürfte. Schmerzen tut das Headset so nicht, doch ist das Tragegefühl dennoch nicht ganz ideal.

Unterm Strich ist der Tragekomfort des GH50 der Preisklasse gut angemessen: Die beiden Freiheitsgrade bei den Ohrmuscheln sind lobenswert, der hohe Anpressdruck sorgt wiederum dafür, dass wir das Headset eher für Spieler mit schmaleren Köpfen empfehlen würden. Brillenträger haben indes kein Problem: Die Bügel werden nicht eingedrückt.

Praxistest: Kopfhörer und Mikrofon

Nun zur Kerndisziplin des GH50: Der Klangqualität. Zur Wiedergabe hat MSI dem Headset zwei 40-mm-Treiber spendiert, als zusätzliche Optionen gibt es virtuellen 7.1-Klang und ein „Vibrationssystem“. Zur Aufnahme dient ein abnehmbares und starres Mikrofon, das laut Hersteller den Frequenzbereich von 100-10.000 kHz abdecken soll. Im Vergleich zum hörbaren Bereich ist das, zumindest auf dem Papier, ein deutlicher Einschnitt.

Bei der Wiedergabe präsentiert sich das GH50 solide: Der Klang hört sich satt an und verschluckt wenig Details. MSI rollt das Feld von unten her auf, so sticht vor allem der recht harte Bass hervor, der andere Details etwas in den Hintergrund rücken lässt. Das ist eine wohl recht massentaugliche Abstimmung, mit der sich das Headset für den Preis gut präsentiert – Wunder sind aber nicht zu erwarten.

Der zuschaltbare, simulierte 7.1-Klang ist eine nette Ergänzung – in der Tat vermittelt er durch einen aktivierten EQ und einen in drei Stufen konfigurierbaren Hall-Effekt das Gefühl einer höheren Räumlichkeit, allerdings wird dafür das Klangbild auch deutlich verbogen. Wer sein Gaming-Erlebnis etwas aufpeppen möchte kann die Funktion nutzen, für den „neutralen“ Musikgenuss ist sie hingegen nicht geeignet.
Durch das beworbene Vibrationssystem können wir hingegen keine nennenswerte klangliche Veränderung feststellen. Möglicherweise wird der Bass dadurch minimal stärker, doch ist diese Auswirkung dann nur so gering, dass man keinen nennenswerten Unterschied wahrnimmt.

Beim Mikrofon kann das GH50 leider nicht voll überzeugen: Man kann das Gesprochene zwar problemfrei verstehen, doch verliert die aufgenommene Stimme einen Teil ihrer „Klangfarbe“. Dem gelegentlichen Einsatz im Voicechat wird das GH50 so gerecht, wer aber auch nur leichte Tendenzen in Richtung Streaming hat, dürfte sich nach einer besseren Aufnahmequalität sehnen.

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Software und Beleuchtung

Um die Klangeigenschaften des Headsets anzupassen, hat MSI das GH50 in die eigene Universalsoftware, das Dragon Center, eingebunden. Wie bereits kürzlich im Test der Maus GM30 erwähnt, benötigt diese für die Installation zwar einen Neustart, doch ist sie danach schnell und zügig zu bedienen. Die Toneinstellungen sind  im Produktreiter zu finden, die Beleuchtung wird über einen getrennten Menüpunkt konfiguriert. Das ist besonders dann nützlich, wenn mehrere MSI-Produkte gemeinsam angesteuert werden sollen, andernfalls ist diese Lösung etwas umständlich.

Das Dragon Center deckt den üblichen Einstellungsbereich einer Soundkarte ab: Man kann die Abtastrate auswählen, die Lautstärke des Mikrofons sowie für beide Hörer einstellen und einen optionalen EQ auswählen. In der Software lässt sich auch der 7.1-Effekt anpassen: Es gibt zwei Modi sowie jeweils drei Stufen zur Auswahl.

Auch bei der Beleuchtung gibt es mehrere Optionen: Es stehen drei dynamische Effekte (Regenbogen, Atmen, Musik-Modus) sowie ein statisches Leuchten zur Verfügung. Die Effekte können im Bezug auf ihre Farbe, und Wiedergabegeschwindigkeit angepasst werden und bieten somit genug Flexibilität für die meisten Einsatzzwecke. Leider verzichtet MSI aber erneut auf eine Möglichkeit, die LEDs einzeln in einer statischen Farbe leuchten zu lassen.

Im Betrieb ist die Beleuchtung des GH50 in jedem Fall ein Hingucker. Die LEDs leuchten hell und die Lichtverteilung ist gleichmäßig. Wer für derartige Spielereien empfänglich ist, kommt mit dem Headset durchaus auf seine Kosten.

Fazit

Mit dem Immerse GH50 hat MSI ein durchaus rundes Produkt auf den Markt gebracht, das viel fürs Geld bietet, sich aber nicht über die durch den Preis gesetzten Grenzen hinwegsetzen kann.

Auf der Habenseite des Headsets stehen eine solide Verarbeitung, eine gut umgesetzte RGB-Beleuchtung und viele Freiheiten bei der Anpassung an den Träger. Die Klangqualität ist dabei auf der Höhe der Konkurrenz, wobei MSI insbesondere den Bass hervorhebt – leicht zulasten von Details in diesem Frequenzbereich.

Etwas Kritik muss sich MSI hingegen für zwei Punkte gefallen lassen: Die Aufnahmequalität des Mikrofons ist zwar für den täglichen Voicechat-Gebrauch ausreichend, doch wird die eigene Stimme durch die Aufnahme merklich verfärbt – das geht besser. Auch der Anpressdruck des Headsets ist uns, subjektiv, etwas zu hoch geraten: Das mindert, gerade bei breiteren Schädeln, das Tragegefühl und steht im Kontrast zu der sonst lobenswerten Ergonomie.

MSI Immerse GH50

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Solides Headset mit vielen Features, aber auch leichten Schwächen.

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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Immerse GH50 heißt das neueste Headset aus dem Hause MSI, das das Unternehmen in der hart umkämpften Mittelklasse vertreten soll. Zum Start kostet das GH50 knapp 80 Euro, aktuell ist es bei Amazon für € 83,07 erhältlich.
Das GH50 bietet eine RGB-LED-Beleuchtung und wird dementsprechend immer über USB angeschlossen. Zudem verbaut MSI, im Kontrast zu den anderen GH-Headsets, ein abnehmbares Mikrofon. Des Weiteren verspricht das Unternehmen, dass das Headset faltbar sein und sich somit besonders gut für den Transport eignen soll. Ob dieses Gesamtpaket reicht, um das GH50 zu einem empfehlenswerten Produkt zu machen, wird der folgende Test zeigen.
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