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Rapoo VH800 Test: Günstiges kabelloses Gaming-Headset mit RGB

Ein kabelloses Gaming-Headset mit 40-mm-Treibern, RGB-Beleuchtung und dualer kabelloser Verbindung via 2,4-GHz-Funkband und Bluetooth. Und das alles für nur rund 80 Euro? Das klingt äußerst attraktiv. Was das Rapoo VH800 wirklich auf dem Kasten hat, klären wir im Rahmen des Tests.

Technische Daten

Produkt VH800
Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm (Graphene)
Konnektivität Kabellos (USB-Dongle / Bluetooth); Kabelgebunden (USB-C)
Mikrofontyp omnidirektional, mit KI-Rauschunterdrückung
Reichweite (Wireless) Circa 10 Meter
Akkulaufzeit Bis zu 46 Stunden
Ladezeit 1,5 Stunden
Gewicht 340 g
Kompatibilität PC, Mac, Smartphone, Tablet
Besondere Funktionen RGB-Beleuchtung; duale Verbindung
Preis € 79,99 *

Rapoo VH800 Test: Graue Maus mit RGB

  • recht ansprechendes, schickes Design
  • RGB-Beleuchtung in zwei Zonen
  • gute Verarbeitung; aber schwergängige Bedienelemente

bereits auf den ersten Blick fällt auf, dass das Rapoo VH800 auf sehr großen Ohrpolster setzt, was das gesamte Headset sehr wuchtig wirken lässt. Mit einem Gewicht von 333 Gramm liegt es für ein kabelloses Gaming-Headset aber im normalen Bereich.

Die beiden Ohrmuscheln kommen in einem eloxierten, grauen Design daher und tragen in der Mitte ein V, das genau wie der außen herumlaufende Ring mit einer RGB-Beleuchtung aufwartet. Optisch macht das Rapoo VH800 auf jeden Fall einiges her.

Das Mikrofon kann an der linken Seite des Headsets angeschlossen werden. Es verfügt über einen 3,5-mm-Klinkeneingang und wird dazu einfach in den passenden Anschluss gesteckt und danach leicht eingedreht. Das geht allerdings etwas hakelig vonstatten, da der Anschluss wie auch die Bedienelemente allesamt etwas schwergängig agieren.

Obwohl die Bauweise von Kunststoff dominiert wird, gibt es an der Verarbeitungsqualität nicht viel auszusetzen. Ich habe schon deutlich teurere Headsets getestet, die sich weitaus wackeliger angefühlt haben. Lediglich der etwas zu scharfkantige Metall-Kopfbügel muss bemängelt werden. Wirklich gefährlich ist der zwar vermutlich nicht, abgerundete Kanten wären aber besser gewesen.

Der Kopfbügel lässt sich in insgesamt zehn Stufen an die gewünschte Größe anpassen. In Kombination mit den wirklich riesigen, drei Zentimeter hohen Ohrpolstern realisiert das Rapoo VH800 einen wirklich hohen Tragekomfort.

Zumal auch Innen mit 68 mm x 48 mm genügend Platz für große Ohren zur Verfügung steht. Allerdings wird es unter dem Kunstleder, gerade jetzt im Sommer, sehr schnell unangenehm warm.

Klare Bedienung, ordentliche Akkulaufzeit

  • intuitive Bedienung
  • RGB-Beleuchtung kann deaktiviert werden
  • ordentliche Akkulaufzeit; aber keine Nutzung beim Laden

Sämtliche Bedienelemente des Rapoo VH800 finden sich an der linken Ohrmuschel und sind nach kurzer Eingewöhnung auch im laufenden Spiel gut erreichbar. Oberhalb des Mikrofons sitzt der Power-Button, der durch 5-sekündiges Gedrückt halten das Headset ein- und ausschaltet.

Darunter finden wir den USB-C-Port zum Laden, über den das Headset aber leider nicht betrieben werden kann. Leider ist es ebenso nicht möglich, das VH800 zu verwenden, während es aufgeladen wird. Sehr ärgerlich, da das mittlerweile selbst günstige Gaming-Kopfhörer hinbekommen. Nun ja.

Unterhalb des Ladeports findet sich ein Schalter, mit dem die RGB-Beleuchtung angeschaltet oder deaktiviert wird. Den Abschluss bilden ein angenehm geriffeltes Lautstärke-Drehrad und der Modus-Schalter, mit dem zwischen Funk- und Bluetooth-Betrieb gewechselt werden kann.

Die Bedienung ist also weitestgehend selbsterklärend und funktioniert tadellose. Mit der einzigen Einschränkung, das sämtliche Bedienelemente etwas hakelig und schwergängig sind, was ein Auslösen mit nur einer Hand nahezu unmöglich macht.

Die Akkulaufzeit des Rapoo VH800 kann sich aber wiederum sehen lassen. Rund 45 Stunden Laufzeit sind via 2,4-GHz-Dongle möglich, wenn auch nur bei deaktivierter RGB-Beleuchtung. Ganz genau lässt sich das allerdings nicht sagen, da es weder eine Begleit-App, noch eine Akkustandsanzeige gibt. Lediglich die Status-LED unterhalb des USB-C-Ports informiert anhand eines roten Blinkens, dass es Zeit wird, das Headset wieder mit Strom zu versorgen.

Positiv: Die Verbindung via Funk und Bluetooth funktioniert in beiden Fällen problemlos und schnell. Auch die kabellose Reichweite geht mit 10 Metern zur Quelle absolut in Ordnung.

Audio- und Mikrofonqualität des Rapoo VH800

  • wuchtige Bässe… die aber Details vermissen lassen
  • merklich zurückgenommene Mitten und Höhen
  • zum Musikhören in einigen Genres recht gut geeignet

Das Rapoo VH800 setzt auf 40 mm große Graphene-Treiber wie die, die wir beispielsweise auch im Logitech G Pro X 2 finden (auch wenn diese dort 50 mm groß sind). Details zu den Spezifikationen der Treiber verrät der Hersteller allerdings nicht, verspricht allerdings vollmundig einen „immersiven, präzisen Klang“, was ich nach dem Rapoo VH800 Test jedoch nur bedingt unterschreiben kann.

Keine Frage: Klanglich ist das durchaus gut, was da so aus den Lautsprechern dringt. Nur dass es eben eine ganze Reihe an Headsets gibt, die weitaus besser klingen. Auch im Preisbereich von unter 100 Euro – wie beispielsweise das Corsair HS 55 Wireless Core (unser Test), das ein deutlich räumlicheres und detailreicheres Klangbild abliefert.

Recht gut gefällt mir die Bassdarstellung des VH800, die angenehm wuchtig daherkommt, allerdings etwas Präzision vermissen lässt. Das ist zum Musikhören und beim Konsum von Videos, Filmen und Serien nicht tragisch, da hier der Bass angenehm dargestellt wird. Beim Spielen jedoch gehen leider merklich die Details verloren.

Die Mitten stehen im Klangbild leider etwas im Hintergrund, wobei das ebenfalls beim Musikhören weniger auffällt, sondern vielmehr in besonders dialoglastigen Spielen wie RPGs in einem etwas flachen Klang resultiert. Die Höhen präsentieren sich zudem merklich zurückgenommen – gerade in Shootern sind dabei wichtige akustischer Hinweise kaum wahrnehmbar, was auch durch die vergleichsweise niedrige maximale Lautstärke nicht unbedingt begünstigt wird.

Ganz allgemein wirkt die klangliche Bühne zu unausgewogen. Die Bässe stehen klar im Vordergrund, was äußerst effekthascherisch ist: Auf den ersten Blick klingt alles angenehm druckvoll, bei genauerem Hinhören aber fehlt es einfach merklich an Details.

Schade, denn klanglich ist das Rapoo VH800 vollkommen in Ordnung. Und in verschiedenen Genres wie Renn- und Sportspielen und Strategietiteln reicht das Gebotene auch absolut aus. In Shootern und anderen Spielen, in denen vor allem Details in den Mitten und Höhen wichtig sind, reicht das Gebotene aber leider kaum aus. Hier liefern andere Gaming-Headsets einfach einen deutlich besseren Klang für das Geld.

Mikrofonqualität auf In-Ear-Kopfhörer-Niveau

  • omni-direktionales Aufnahmemuster
  • Umgebungsgeräuschunterdrückung
  • blecherner, wenig natürlicher Klang

Ganz ähnlich verhält es sich leider mit dem abnehmbaren Mikrofon, das eine omni-direktionale Charakteristik aufweist. Es verfügt an der Vorderseite über einen Mute-Schalter, mit dem es schnell stummgeschaltet werden kann. Zudem integriert der Hersteller eine Umgebungsgeräusch-Unterdrückung, die laute Geräusche wie das Tippen auf der Tastatur oder ähnliches weitestgehend unterbinden soll.

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Und das funktioniert in der Praxis auch wunderbar. Nicht so wunderbar ist hingegen die Klangqualität des Mikrofones. Diese liegt auf dem Niveau durchschnittlicher In-Ear-Kopfhörer und gibt die eigene Stimme wenig detailreich wieder und offenbart Probleme bei scharfen S- und Plosivlauten.

Mikrofontestaufnahme Rapoo VH800 Gaming-Headset:

Mikrofontestaufnahme Cherry XTRFY Ngale R USB-Mikrofon Referenzaufnahme:

Vielmehr klingt die Stimmt damit, als würde man sich irgendwo im Wasser befinden. Dennoch ist eine durchaus gute Verständlichkeit gegeben und auch die maximale Lautstärke des Mikrofons geht absolut in Ordnung.

Rapoo VH800 Test: Fazit

Das Rapoo VH800 ist ein ordentliches kabelloses Gaming-Headset, das mit einem ansprechenden Design samt RGB-Beleuchtung, guter Akkulaufzeit und einem überzeugenden Tragekomfort punktet. Positiv hervorzuheben ist darüber hinaus die duale Konnektivität, die eine Verbindung per Funk- und Bluetooth erlaubt, zwischen der schnell und einfach gewechselt werden kann.

Bei den wichtigsten Merkmalen eines Gaming-Headsets, allem voran dem Klang, leistet sich das VH800 jedoch einige Patzer. Der satte Bass steht klar im Vordergrund, kommt dafür aber wenig definiert daher. Die Mitten und allem voran die Höhen stehen deutlich im Hintergrund, was in einem engen, etwas detailarmen Klangbild resultiert.

Auch die Qualität des verbauten Mikrofons liegt unterhalb des Durchschnitts in der Preisklasse bis 100 Euro und warum man das Headset beim Laden nicht weiterverwenden kann, ist mir unerklärlich.

Rapoo VH800 Test: Bronze Award

 

Rapoo VH800

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

78/100

Schickes kabelloses Gaming-Headset mit RGB-Beleuchtung, sehr gutem Tragekomfort und guter Akkulaufzeit, das aber vor allem beim Klang und der Mikrofonqualität eine unterdurchschnittliche Leistung liefert.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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