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Razer Seiren V3 Chroma Test: Gut klingendes Mikrofon mit RGB-Beleuchtung

Razer und RGB-Beleuchtung: das gehört einfach zusammen. Umso erstaunlicher, dass der Hersteller bei seiner Mikrofon-Reihe Seiren bislang auf die bunten Farbakzente verzichtete. Bis jetzt, denn nun bringt man ein neues Kondensator-Mikrofon an den Start, das nicht nur klanglich zulegen soll, sondern auch genau die Farbakzente setzt. Wie gut das klingt und aussieht, klärt unser Razer Seiren V3 Chroma Test.

Technische Daten

Produkt: Razer Seiren V3 Chroma
Anschluss: USB-Type-C
Mikrofon-Membran: Kondensator
Frequenzgang: 20 Hz – 20.000 Hz
Abtastrate: 96 kHz / 24 Bit
Richtcharakteristik: Niere
Empfindlichkeit: -34 dB (1 V/Pa zu 1 kHz)
SNR: 96 dB
Abmesungen: 211 mm x 91 mm (Höhe x Durchmesser)
Gewicht: 474 Gramm
Anschlüsse: USB-C; 3,5-mm-Klinke
Besonderheiten: RGB-Beleuchtung; Multifunktions-Sensor
Preis: € 112,00 *

Razer Seiren V3 Chroma Test: Design und Verarbeitung

  • Schlichtes, unaufgeregtes Design
  • Robuste Verarbeitung

Das Razer Seiren V3 Chroma kommt in einem kompakten schwarz-giftgrünen Karton daher, der nur wenige Bestandteile beinhaltet. Mikrofon, Metall-Standfuß und stoffummanteltes USB-A- auf USB-C-Kabel, sowie eine Anleitung finden im Karton Platz. Entsprechend schnell ist das Mikrofon zusammengebaut.

Rein optisch erinnert das V3 Chroma stark an die Vorgänger wie das Seiren V2 Pro (unser Test) und setzt fast vollständig auf ein robustes und hochwertiges schwarzes Metallgehäuse. Es ist rund 21 Zentimeter hoch und bringt 474 Gramm auf die Waage – die Verarbeitungsqualität ist exzellent.

Die Vorderseite wird vom Herstellerlogo geziert, darunter finden wir einen Drehregler, mit dem beispielsweise der Gain eingestellt werden kann. Hinter der löchrigen Oberseite befindet sich die Kondensatorkapsel, wobei durch die Löcher hindurch die RGB-Beleuchtung scheint.

Oben sitzt der sogenannte Muti-Function Tap-to-Mute-Sensor. Eine Sensor-Taste, die nicht nur das Mikrofon stummschaltet, sondern auch für verschiedene Einstellungen zuständig ist. An der Rückseite finden wir einen USB-C-Port, sowie einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Verbindung mit einem Kopfhörer, falls du das Mikrofon direkt abhören willst.

Der Gewindeanschluss an der Unterseite ist durch eine Gummikappe geschützt. Hier kann das Razer Seiren V3 Chroma an einen Boom-Arm angeschraubt werden, wenn du es nicht in der dafür vorgesehenen Halterung nutzen möchtest.

Diese erlaubt dank zwei robuster Metallschrauben eine exakte Positionierung des Mikrofons. Auch das kennen wir in dieser Form bereits aus dem Seiren V2 Pro.

Die RGB-Beleuchtung des Razer Seiren V3 Chroma

  • RGB-Beleuchtung in 10 Zonen
  • Umfangreich anpassbar
  • Steuerung direkt am Mikrofon

Die wohl offensichtlichste Neuerung des Razer Seiren V3 Chroma ist natürlich die namensgebende Razer Chroma-RGB-Beleuchtung. Sobald du das Mikrofon anstöpselst, geht es auch schon los. Grundsätzlich stehen dir hier die unterschiedlichsten Effekte zur Wahl, die sich natürlich auch mit deinem Setup oder Geschehen auf dem Bildschirm synchronisieren lassen.

In insgesamt 10 Zonen ist eine Anpassung möglich, womit das Razer-Gerät beispielsweise im Vergleich zum HyperX QuadCast S (unser Test) deutlich mehr zu bieten hat.

Zur Anpassung der Beleuchtung kommt wahlweise der Sensor an der Oberseite oder die Razr Synapse-App zum Einsatz. Ein Doppel-Tipp auf den Sensor lässt sich zwischen verschiedenen Effekten wechseln oder das Mikrofon passend zum aktuell eingestellten Gain erstrahlen.

Innerhalb der App lassen sich etliche Effekte einstellen und sogar eigene Leuchtmuster kreieren. Zudem kann auch hier die Helligkeit angepasst werden. Wer keine Lust auf die Beleuchtung hat, kann diese aber auch einfach vollständig aktivieren.

Weiterer praktischer Vorteil der RGB-Beleuchtung: Sie zeigt sofort an, wenn das Mikrofon stummgeschaltet ist und informiert darüber, wenn du beispielsweise zu leise oder zu laut sprichst und es zu unschönem Clipping kommt. Für RGB-Fans und Streamerinnen/Streamer, die es gerne bunt mögen, ist das natürlich eine sehr schöne Ergänzung.

Praxistest und Einrichtung des Razer Seiren V3 Chroma

  • Tadellose Plug-and-Play-Konnektivität
  • Einsteigerfreundliche Nutzung
  • Touch-Bedienung etwas ungenau

Das Razer Seiren V3 Chroma ist dank Plug-and-Play-Konnektivität sofort einsatzbereit. Aufstellen, Kabel verbinden und los geht’s. Dann musst du natürlich nur noch darauf achten, in den Sound-Einstellungen die richtige Audioquelle auszuwählen.

Die Einrichtung ist dabei deutlich simpler als seinerzeit beim V2 Pro, denn hier werden lediglich Quellen für das Mikrofon und den Kopfhörer-Anschluss angelegt. Damit bietet das Seiren V3 Chroma für anspruchsvolle Streamerinnen und Streamer oder Creators natürlich weniger Möglichkeiten, erfüllt mit dem Gebotenen aber ohnehin die meisten Anforderungen.

Bedient wird das Mikrofon über den Touch-Sensor, dem verschiedene Funktionen innewohnen. Ein einmaliges Antippen schaltet das Mikrofon stumm oder entmutet es. Zweimaliges Tippen wechselt zwischen den Chroma-Effekten, dreimaliges Tippen schaltet die Beleuchtung aus.

Hältst du den Button drei Sekunden lang gedrückt, kannst du Mikrofon-Gain und Kopfhörer-Monitoring-Lautstärke mithilfe des Drehreglers an der Vorderseite erhöhen oder verringern. Ein zehn-sekündiges Gedrückt halten setzt das Seiren V3 Chroma auf Werkseinstellungen zurück.

Razer Seiren V3 Chroma
Der Drehregler arbeitet präzise, der Touch-Sensor hingegen nicht vollends.

Das Bedienkonzept wirkt durchdacht, allerdings dürfte die Bedienung gerne etwas reaktiver ausfallen. Gerade das doppelte und dreifache Antippen, aber auch das Gedrückt halten werden nicht immer akkurat und mit einer leichten Verzögerung erkannt.

Gerade beim Wechsel zwischen den Chroma-Effekten gab sich das Mikrofon im Test ein wenig zickig, doch nach zwei oder drei Versuchen klappte es dann letztlich immer.

Soundqualität des Razer Seiren V3 Chroma

  • Bis zu 96 kHz Abtastrate
  • Voller, warmer Klang
  • Sehr Gain-hungrig; will nah am Mund positioniert werden

Das Razer Seiren V3 Chroma setzt auf ein Kondensator-Mikrofon mit Supercardioid-Richtcharakteristik und eignet sich damit ideal für das frontale Besprechen von einer Person, während Umgebungsgeräusche wie Mausklicks oder ähnliches recht gut herausgefiltert werden.

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Abgedeckt werden ein Frequenzband von 20 Hertz bis 20.000 Hz bei einer Qualität von 24 Bit und einer Samplingrate von bis zu 96 kHz, die aber softwareseitig auf Wunch auch auf 44,1 kHz oder 48 kHz eingestellt werden kann.

Schon bei 48 kHz kann das Seiren V3 Chroma klanglich überzeugen. Allerdings zeigt sich das Mikrofon sehr Gain-hungrig. Denn, selbst rund 20 Zentimeter vor dem Mund positioniert, sind wir bei einem Gain von 75 Prozent zu leise. Also entweder noch näher heranholen oder den Gain erhöhen.

Dabei wird dann ein konstantes, wenn auch leises Rauschen im Hintergrund wahrnehmbar. Was dann jedoch mithilfe des hinzuschaltbaren Hochpassfilters ausgeglichen werden kann.

Hier ist also zunächst einmal etwas Fummelarbeit notwendig. Hat man diese jedoch hinter sich gebracht, kann das Razer Seiren V3 Chroma klanglich überzeugen. Der Grundton ist angenehm warm und detailreich, vor allem bei 96 kHz.

Bei niedrigeren Einstellungen wirkt der Klang etwas gedämpfter, wärmer und komprimierter, während die Bässe in der Stimme weiter in den Vordergrund gestellt werden. Das klingt angenehm und verleiht dem Mikrofon den charakteristischen „Radiosprecher-Klang“, wenngleich die Akustik bei 96 kHz mehr der Realität entspricht.

In Kombination mit dem Hochpassfilter lässt sich so, mit ein wenig Zeit für die Positionierung, ein wirklich überzeugender Klang realisieren, der dem V2 Pro in nichts nachsteht. Klar, ein hochwertiges XLR-Mikrofon zaubert noch einmal mehr Nuancen hervor. Doch für ein USB-Mikrofon klingt das Seiren V3 Chroma wirklich überzeugend.

Lediglich der digitale Verstärkungsbegrenzer (Gain Limiter) und die automatische Verstärker-Steuerung (Auto Gain), die sich in Synapse hinzuschalten lassen, konnten uns nicht überzeugen. Ersteres Feature soll den maximalen Gain limitieren, um so Clipping und Peaking zu verhindern, was noch ganz gut funktionierte.

Auto-Gain hingegen, dass die Verstärkung automatisch um bis zu 3 dB erhöht und verringert, je nachdem ob wir zu laut oder zu leise sprechen, funktionierte im Rahmen des Razer Seiren V3 Chroma Tests nicht vollständig zuverlässig.

Zumal wir den Gain ohnehin jenseits der 90-Prozent-Marke anlegen müssen, um aus rund 10 cm Entfernung einen vollen, lauten Klang zu erreichen. Doch dann klingt das Mikrofon wirklich ausgesprochen gut, wie auch die folgende Testaufnahme beweist.

App-Anbindung: Razer Synapse

  • Übersichtliche Software
  • Stimmiger, nicht zu komplexer, Funktionsumfang

Als Begleit-App kommt natürlich Razer Synapse zum Einsatz, in der das Razer Seiren V3 Chroma sofort erkannt und eingerichtet wird. Hier offenbaren sich dann drei Reiter für das Mikrofon.

Im Bereich „Mikro“ können wir grundlegende Einstellungen festlegen. Darunter Gain, Abhör-Lautstärke, Sidetone, Abtastrate oder Hochpassfilter und weitere Verstärker-Einstellungen. Stream Mixer hingegen erlaubt es, Mikrofon und Wiedergabe miteinander zu mischen und dabei die Lautstärke getrennt voneinander anzupassen.

Unter „Beleuchtung“ können wir dann die Helligkeit der RGB-Beleuchtung justieren, den Indikator der Gain-Anzeige farblich anpassen und weitere Einstellungen vornehmen. Ein aufgeräumtes Interface, in dem sich auch Neulinge schnell und einfach zurechtfinden werden.

Razer Seiren V3 Chroma Test: Fazit

Mit dem Razer Seiren V3 Chroma liefert der Hersteller ein klanglich überzeugendes USB-Mikrofon ab, das dank Plug-and-Play-Konnektivität auch Einsteiger überzeugen dürfte. Selbst, wer dann keine weiteren Einstellungen vornimmt, erhält einen angenehm klaren und warmen Klang, mit dem sich sofort im Chat, Podcast oder Stream loslegen lässt.

Dennoch bietet das Mic genügend Reserven, um mit etwas Zeit und Geduld sowie der richtigen Positionierung auch anspruchsvollere Gemüter zu befriedigen. Im direkten Vergleich bildet das Serien V2 Pro noch einmal weitere klangliche Nuancen ab und erlaubt tiefergehende Einstellungen. Doch für die meisten Ansprüche dürfte das neue Modell vollkommen ausreichen.

Die überzeugen RGB-Beleuchtung gibt natürlich „On Air“ in Videos und Streams eine gute Figur ab und lässt sich Razer-typisch bis ins kleinste Detail anpassen. So Gain-hungrig wie das Mikrofon ist, ist es für den idealen Klang aber auch immer im Bild zu sehen. Denn es will wirklich nah vor dem Mund positioniert werden.

Zudem dürfte die Touch-Steuerung gerne etwas schneller und präziser arbeiten. Die UVP ist natürlich Hersteller-typisch recht hoch angesetzt, dafür liefert das Razer Seiren V3 Chroma aber auch ein stimmiges Gesamtpaket ab.

Wer im Razer-Kosmos zu Hause ist und ein überzeugendes Mikrofon samt RGB-Beleuchtung sucht, wird mit dem Seiren V3 Chroma zweifelsohne fündig. Alternativen wie beispielsweise das Endgame Gear XSTRM (unser Test) liefern mitunter aber etwas mehr für das Geld.

Razer Seiren V3 Chroma Test: Gold Award

Razer Seiren V3 Chroma

Verarbeitung
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Hübsches und klanglich überzeugendes USB-Mikrofon mit überzeugender Verarbeitung, das abseits der etwas ungenauen Touch-Bedienung kaum Wünsche offenlässt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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