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Test: SteelSeries Rival 700 – OLED-Display nötig?

Mittlerweile versuchen Hersteller von Peripheriegeräten für das Gaming immer ausgefallenere Kreation zu erschaffen. SteelSeries verbaut in der Rival 700 einen Rumble-Motor für ein haptisches Feedback, ein OLED-Display, um spielspezifische Informationen auf der Maus anzeigen zu lassen, und setzt noch auf Modularität. Wie sich die Maus schlägt und ob ein Display auf einer Maus wirklich notwendig ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Rival 700 zeigt sich in einer schlanken Form und scheint mehr den Ansprüchen für Shooter-Spieler gerecht zu werden. Sie bietet nicht viele Makro-Tasten und der Rumble-Motor lässt sich nur über die GameSense-Funktion des Treibers ansprechen – bisher gibt es dort nur Counter-Strike: Global Offensive, Dota 2 und Minecraft zur Auswahl. Besonders fällt das OLED-Display auf der linken Seite des Displays ins Auge. Dazu später mehr.

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SteelSeries Rival 700
Sensor:
Pixart PMW-3360, optischer Sensor (modular)
Auflösung:
max. 16.000 DPI
Beschleunigung:
max. 50 g
Abtastgeschwindigkeit:
bis zu 7 m/s
Switches:
SteelSeries, bis zu 30 Millionen Betätigungen
Zusätzliche Tasten:
Daumentasten – 3, Top-Cover – 1
Design:
ergonomisches Rechtshänderdesign, flach und schlank
Gleitfüße:
3
Kabel:
1 m kunststoffummantelt oder 2 m gesleevt
Abmessungen:
125 x 68 x 42 mm (L x B x H)
Gewicht:
135 g
Preis:
87,99 Euro

Nicht nur das OLED-Display soll ein Markenzeichen des Top-Modells von SteelSeries sein. Teile der Maus können ausgetauscht werden. Unter anderem die Handballenauflage der Maus, der Sensor oder das Anschlusskabel. Im Lieferumfang sind sogar zwei Kabel enthalten. Die Handballenauflage gibt es in verschiedenen Varianten. Es gibt verschiedene Packs nach zu kaufen, in denen gleich mehrere sind, zum Preis von 19,99€. Ein einzelnes mit DOTA2-Aufdruck kostet dann 9,99€. Falls ihr schon einen 3D-Drucker haben solltet.

Selbst das mitgelieferte PWM-3360-Modul kann getauscht werden. Es kann nämlich durch den Lasersensor Pixart ADNS-9800 getauscht werden – für nur 29,99€. Bleibt noch abzuwarten, ob SteelSeries weitere Module zur Verfügung stellt, dann bräuchte man sich theoretisch keine neue Maus mehr zu kaufen, sondern rüstet einfach nach. Wie angesprochen kann auch das USB-Kabel getauscht werden. Ihr habt die Wahl zwischen einem gummierten 1-m-Kabel oder einem gesleevtem 2-m-Kabel.

Ein OLED-Display an einer Maus?

Neben den anderen Features und der Modularität stellt sich die Frage, ob ein Display auf einer Maus überhaupt Vorteile bringt. Das Display sitzt vor den Daumentasten auf der linken Seite der Maus. Das Display ist einfarbig und ist recht grobpixelig (128 x 36 Pixel). So wirkt die Maus, als ob sie aus der Zukunft käme. Wer braucht schon ein Display auf einer Maus? Der Nutzen ist auch eher beschränkt. Über GameSense können zwar diverse Informationen auf der Maus angezeigt werden, selbst erstellte Bilder sollten natürlich in der Auflösung des Displays und in Schwarz-Weiß sein. Auch Animationen können angezeigt werden, diese werden dann mit 10 fps abgespielt. Eine paar Demonstrationen finden sich auf der SteelSeries Seite.

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Auf dem Mausrücken finden wir das übliche 2-Wege-Scrollrad und eine Taste, um zwischen den eingestellten DPI-Stufen zu wechseln. Für den Links- und Rechtsklick verbaut SteelSeries eigene Schalter. Zu Beginn sind sie zwar noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, durch die präzise Auslösung und ein deutliches Feedback gewöhnt ihr euch sicher schnell. An der Seite befinden sich noch drei Makrotasten. Über die SteelSeries Engine 3 lassen sich diese frei belegen – zum Beispiel mit Markos oder Multimediafunktionen. Allgemein ist die SteelSeries 700 sehr gut verarbeitet. Das Material fühlt sich wertig an, die Spaltmaße stimmen und es gibt keine hervorstehenden Kanten.

Die SteelSeries Rival 700 liegt auch in meinen riesigen Händen sehr gut, obwohl sie doch relativ klein ist. Das liegt vor allem an der schmalen, langgezogenen Form. Um auch in den hitzigsten Gefechten immer dran zu bleiben, sind die Seiten mit einer Gummierung und Noppen versehen.

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SteelSeries Engine 3 – Treiber für alles

Wie schon bei der SteelSeries Apex M800 oder dem Arctis 5 wird wieder die SteelSeries Engine 3 unterstützt. Mit dieser Software lassen sich alle angeschlossenen Produkte von SteelSeries auf einen Schlag bearbeiten und anpassen. Unter „Meine Ausrüstung“ sehen wir eine Zusammenfassung aller bisher angeschlossenen SteelSeries-Produkte. Mit einem Klick auf die Rival 700 öffnet sich ein separates Fenster. Dort können dann direkt Einstellungen an der Maus vorgenommen werden. Anpassungen an der Tastenbelegung, festlegen der zwei DPI-Stufen, die Beleuchtung, Polling-Rate und noch einiges mehr. Beim Festlegen der Tastenbelegung könnt ihr auch direkt auf den Makro-Editor zugreifen. Nach einem Klick auf das OLED im Treiber öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem das Bild- bzw. Animationsdateien auf der Maus gespeichert werden können.

Der zweite Hauptpunkt neben „Meine Ausrüstung“ ist die „Programmbibliothek“. Für jedes einzelne Spiel können Profile erstellt werden. Sollte eines der ausgewählten Programme gestartet werden, ändert sich automatisch das Profil.

Im wohl wichtigsten Punkt der Engine 3 wirken sich verschiedene Ereignisse direkt auf die Maus aus. Erst mit dieser Funktion wird der Umfang der Maus komplett ausgereizt. Je nach Gesundheitsstand kann sich die Farbe der Rival 700 verändern oder es gibt ein haptisches Feedback über den Rumble-Motor sollte die Abklingzeit einer Fähigkeit ablaufen. Auch die Beleuchtung kann sich je nach Gesundheit ändern. Ein nettes Gimmick ist ein Herzschlag, solltet ihr geringe Gesundheit haben.

Bisher ist die GameSense aber eher mau ausgestattet. Einzig und alleine drei Spiele werden unterstützt. Razers Chroma Workshop bietet hingegen schon 25 Titel, die offiziell unterstützt werden. Die Community dort ist auch wesentlich fleißiger. SteelSeries hängt in diesem Hinblick wesentlich hinterher, obwohl man mit haptischem Feedback bessere Hardwarevoraussetzungen bietet.

Allgemein kann ein Profil auf der Maus gespeichert werden. So könnt ihr euer Bild im OLED-Display, die aktuellen Beleuchtungseinstellung und zwei DPI-Stufen immer mit nehmen ohne die Treiber zu installieren. Sollen eure Profile und Einstellungen auch nach einer Neuinstallation vorhanden sein, ist eine Anmeldung bei SteelSeries nötig – anders können diese nicht gesichert werden.

Fazit

Die SteelSeries Rival 700 ist eine sehr solide Maus. Die Verarbeitung stimmt, die Treiber bieten viele Einstellungsmöglichkeiten. Ein OLED-Display macht auf einer Maus aber leider wenig Sinn. Die Augen sind doch mehr auf dem Bildschirm, immerhin möchte man den Anschluss zur Action nicht verlieren. Pluspunkte sammelt die Rival 700 durch den Rumble-Motor. Dieser bietet neue Möglichkeiten, Gaming-Peripherie in die Spiele zu integrieren, bietet aber noch zu wenig Unterstützung durch Spiele.

Bewertung94

SteelSeries Rival 700

Design
Ergonomie
Software
Ausstattung
Preis/Leistung

Gute Maus - mit OLED-Display!

Ein Display auf einer Maus ist zwar ein nettes Extra, findet aber keinerlei nützliche Anwendung. Die Modularität ist auf jeden Fall in Richtung Zukunft gerichtet.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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