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Civilization: Beyond Earth – Rising Tide im Test

Nach einem Jahr ist mit Sid Meiers Civilization Beyond Earth – Rising Tide nun das Addon für den jüngsten Ableger der Civilization-Familie erschienen. Viele Kritikpunkte des Grundspiels wurden eindrucksvoll beachtet und überarbeitet. So zum Beispiel die “Gefallen“. Gerne wurden sie uns von der KI angeboten, ungerne bzw. nie kamen sie zum Tragen, wenn wir sie dann einfordern wollten. Doch was hat sich verändert?

Mit Beyond Earth – Rising Tide bekommen wir 4 neue Fraktionen. So die Nordsee-Allianz angeführt von Duncan Hughes aus Großbritannien und Skandinavien, INTEGR („Initiative for sustainable technologies, efficiency, justice and righteousness“ zu deutsch „Initiative für Nachhaltige Technologien, Effizienz, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit„) angeführt von Lena Ebner aus Deutschland, Al Falah angeführt von Arshia Kisk aus dem mittleren Osten und Nordafrika und zuletzt Chungsu, die ihren Anführer in Han Jae-Moon fanden und aus Korea stammen.

Abgesehen von den neuen Fraktionen gibt es reichlich zu Entdecken, so finden wir nun bei Ausgrabungen oder in Aliennestern Artefakte, welche wir nutzen können um passive Fertigkeiten für unsere Einheiten, neue Gebäude oder Weltwunder zu entdecken. Doch auch die Aliens haben sich weiterentwickelt und so finden wir neben den alt bekannten Sea-Dragon nun den Ripper. Dieses Alien ist nicht ganz so stark, tritt aber gern in Gruppen auf und kann sich weiter bewegen. An Land stehen zwischen der Erkundung der Nester nun unter anderem die Scarabs.

Damit wir im Techtree nun endlich Übersicht erhalten, wurde alles mit Farben markiert. So sind Gebäude nun hellblau, Wunder gelb, Orbitalsonden grau. Verbesserungen für Geländeausbauten lila, Verbesserungen für unsere Gebäude dunkelblau und Spezialgebäude für die verschiedenen Siegtypen nun grün. Hinzu kommt, dass an jeder Forschung zu erkennen ist, auf welche Affinität sie sich auswirkt bzw. unsere Affinitätsstufe erhöht.

BeyE - RT Techtree 1

Es gibt nun 2 Anzeigen, die uns helfen unseren Stand bei den anderen Fraktionen zu erkennen. Respekt, welchen wir durch das Einhalten und Schließen von Abkommen erhalten, und Furcht, welche durch militärische Übermacht erzeugt wird. Beide sind von Stufe 0 bis 9 einzuordnen und je höher wir stehen, umso einflussreicher sind wir. Haben wir viel Respekt, fällt es leichter Abkommen zu schließen. Fürchtet man uns, werden unsere Forderungen schneller erfüllt.

Neben den Abkommen gibt es auch persönliche Eigenschaften, diese werden wie die Abkommen durch diplomatisches Kapital bezahlt, welches ihr durch verschiedene Gebäude und Wunder erhaltet. Während die Abkommen von beiden Seiten ründlich bezahlt werden und auch beide die Belohnung erhalten, sind die persönlichen Eigenschaften kaufbar und dann gegen einmalige Bezahlung bis auf Stufe 3 aufwertbar. Solltet ihr später eine andere Eigenschaft bevorzugen, könnt ihr diese, gegen einen kleinen Preis, austauschen.

Angeblich lernt man ja aus begangenen Fehlern, doch die KI scheint hier lernresistent zu sein. Schon auf der Erde waren Kriege große Materialschlachten, das hat sich auf unserer neuen Welt nicht verändert. Wieder einmal ist das Besiedeln von Gebieten, die unsere KI für ihr Territorium erklärt, ein Grund zu den Waffen zu greifen. Auch hier gibt es eine Neuheit, wenn wir während eines aktiven Krieges das Diplomatiemenü aufrufen, bekommen wir bei unserem Kriegsgegner eine Übersicht, in Punkten, wie der Krieg läuft. Je nach Upgrades der Truppen oder Gebäude in einer Stadt geben diese mehr oder weniger Punkte. Je deutlicher und größer der Unterschied wird, umso eher können wir hohe Forderungen für den Frieden stellen. Doch Vorsicht: das gilt für beide Seiten. Solltet ihr in einem Krieg unterlegen sein, wird euch ein Friedensabkommen auch viel kosten.

Wo wir gerade beim Thema Krieg und Kämpfen sind. Neben den neuen Marineeinheiten, ein Schiff für den Nahkampf und ein U-Boot, sind nun auch über die Hybrid-Affinitäten Einheiten verfügbar. Diese bekommen andere Werte als wir sie aus Sid Meiers Civilization Beyond Earth und seiner doch sehr linearen Affinitätsausrichtung kennen und sie bekommen ein neues Aussehen, das zu den zwei Affinitäten passt die benötigt werden.

Doch wozu gibt es eigentlich die bereits angesprochenen neuen Schiffe? Da wir nun auch Städte im Meer ansiedeln können brauchen wir dort auch eine stärkere militärische Präsenz. Nach meiner Erfahrung neigen die Meeresbewohner, im Vergleich zu ihren Artgenossen an Land, schneller dazu unsere Geländeverbesserungen zu zerstören oder auch Städte anzugreifen. Die Städte zu Wasser verhalten sich allerdings anders als jene zu Land. Das Einflussgebiet der Stadt wächst nicht automatisch, ihr müsst das Gebiet hinzu kaufen oder durch das Bewegen der Stadt vergrößern. Ja richtig, wir können unsere Städte nun bewegen. Zu Anfang dauert es noch lange 17 oder mehr Runden um 1 Feld zu wechseln, dies wird aber später durch Forschungen und Gebäude durchaus schneller. So ist es möglich eine Stadt zu bewegen und als Brückenkopf für eine Offensive zu benutzen.

Nach der Ernüchterung bei Sid Meiers Civilization Beyond Earth, bin ich von Rising Tide absolut angetan. Zwar sind es immer noch nicht so viele Fraktionen wie in Civilization 5, allerdings bringen die Veränderungen im Diplomatiemenü endlich richtig Schwung in die Bude. Durch den angezeigten Respekt kann man nun viel besser einschätzen, ob eine andere Fraktion unserem Komplott zustimmt und mitzieht oder uns die kalte Schulter zeigt. Das Siedeln im Meer und das Bewegen unserer Städte zu Wasser bringt neue taktische Elemente für den Krieg oder das Erweitern unseres Territoriums auf die Meere.

Durch das Addon Rising Tide ist Beyond Earth nun ein würdiger Nachfolger von Civilization 5 geworden. Daher bekommt es meine klare Kaufempfehlung.

Bewertung

Pro
Contra
Grafik
90%
  • Stimmige Geländegestaltung
  • Viele Details
  •  Wieder mal Achterbahnfahrten bei Straßen
Sound
90%
  • Stimmungsvolle, den Situationen angepasste Musik
Inhalte
100%
  • Städte sind nun auch zu Wasser siedelbar
  • Neue Aliens und Fraktionen
  • Übersicht des Kriegsgeschehen
Balance
100%
  • Alles optimal einstellbar, daher ein perfektes Balancing
    der Schwierigkeit für jeden möglich
  • Aliens verhalten sich oft nicht der Schwierigkeit
    entsprechend
Steuerung
100%
  • Gewohnte, einfache Steuerung
  • Viele Tooltips als Hilfe

Philipp Wahler

Was soll ich euch zu mir sagen? Mein Name ist Philipp aber alle sagen Phil. Wenn ich noch zum Zocken komme verbringe ich meine Zeit in Guildwars 2 und dort im WvW. Also wenn ihr auf Elona spielt und eine WvW Gilde sucht, meldet euch bei mir ;)

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