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Need for Speed Heat im Test – Palm City erwartet euch

Vor rund 25 Jahren wurde mit The Need for Speed der Startschuss für eine der erfolgreichsten Rennserien gesetzt. Am 8. November 2019 lieferten Ghost Games mit Need for Speed Heat den aktuellen Ableger und schicken euch damit erneut auf ein heißes Pflaster. Ob die Entwickler aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben und den Titel auch diesmal mit knallharten Kontrahenten gespickt haben, erfahrt ihr in dem folgenden Test.

Eine Spritztour bei Nacht

Die Story in Need for Speed Heat ist schnell erzählt und dient nur als loses Beiwerk. Angesetzt ist die Handlung in der Stadt Palm City, die unter der Kontrolle des etwas fragwürdigen Cops Lt. Frank Mercer steht, der seine ganz eigenen Methoden im Kampf gegen die illegalen Autorennen anwendet. Während ihr tagsüber in legalen Rennen euer Können beweist, erkundet ihr nachts die wilde Streetracing-Szene, in der euch nicht nur die Cops, sondern auch verschiedene Crews auf den Fersen sind. Mit jedem neuen Rennen verbessert ihr euren Ruf in der Szene und merkt schon bald, dass diese Stadt erst bei Nacht richtig erwacht.

Im Visier der Cops

Bereits nach wenigen Spielminuten ist erkennbar, dass Need for Speed Heat durch den steten Wechsel aus Tag- und Nachtrennen seinen besonderen Reiz entfaltet.

Während ihr bei den offiziellen Wettrennen bei Tag ordentliche Preisgelder einkassiert, steigert ihr in den illegalen Fahrten bei Nacht euer Ansehen und könnt dadurch immer neue Rennen freischalten. Doch euer Können bleibt nicht unbemerkt und schon bald hat euch auch die Polizei auf dem Radar.

Während die Cops tagsüber in gewohnter Manier Bußgelder erteilen, zeigen sie sich bei Nacht besonders korrupt. Seid ihr zu schnell auf den Straßen unterwegs oder legt einen waghalsigen Sprung zuviel hin, heften sich die Herren höchst aggressiv an eure Stoßstange und jagen euch quer durch die Stadt. Je länger eine Verfolgungsjagd andauert, desto mehr steigt euer Heat-Meter an, was wiederum eure Rufpunkte in die Höhe schießen lässt.

Allerdings verfolgen euch auf Stufe 5 sogar gepanzerte Schlitten, Nagelbänder, Rinos oder Helikopter und bringen euch dabei ordentlich in die Bredouille. Solltet ihr der direkten Konfrontation aus dem Weg gehen wollen, könnt ihr die Cops alternativ mit einem netten Sümmchen bestechen und euch zumindest temporär freikaufen.

Umfassende Tuningmöglichkeiten

In Sachen Fahrgefühl erweist sich Need for Speed Heat voll und ganz als Arcade-Titel, sodass selbst Neulinge keine Schwierigkeiten haben werden. Die einzelnen Flitzer besitzen allesamt ihr individuelles Profil, lassen sich auf verschiedene Art und Weise tunen und sind selbst bei nasser Fahrbahn gut zu beherrschen.

Im Laufe des Spiels könnt ihr euren Schlitten mithilfe verschiedener Preisgelder noch aufrüsten sowie auch in höherwertige Fahrzeuge investieren. Die enorme Bandbreite an Tuningmöglichkeiten lädt zu umfassenden Spielereien und Personalisierungen des eigenen Wagens ein. So könnt ihr nicht nur an der Optik, dem Lack oder den Felgen schrauben, sondern auch das Fahrverhalten oder den Motorensound anpassen. Mehr als 100 Fahrzeuge stehen euch dabei zur Auswahl, wobei vom Mercury über den Mercedes bis hin zum Lamborghini sämtliche namhaften Marken vertreten sind.

Die Kampagne umfasst rund 20 Stunden Spielzeit, wobei im Laufe der Zeit verschiedenste Streckentypen freigeschaltet werden. Während ihr bei den normalen Rundkursen vor allem auf Schnelligkeit setzen müsst, sind die Straßen von Palm City mit engen Kurven, Radarfallen sowie verschiedenen Hindernissen gespickt. Bei den Drifts müsst ihr euren Schlitten sicher in den Kurven halten und bei den Offroadpisten müsst ihr unliebsamen Untergrund mit Gefällen, Geröll oder Schlamm meistern.

Mit Palm City haben die Entwickler eine beschauliche Kulisse kreiert, der es jedoch vor allem dauerhaft an Facettenreichtum fehlt. Mit einem palmengesäumten Stadtzentrum sowie verschiedenen Küsten- und Landstraßen bietet die Kulisse dauerhaft zu wenig neue Herausforderungen.

Wenn ihr vorzugsweise mit anderen Spielern die Straßen unsicher machen wollt, könnt ihr im Online-Modus mit bis zu 15 weiteren Spielern das virtuelle Palm City erkunden.

Leider zu nachgiebige KI

Insgesamt erweist sich Need for Speed Heat als wenig anspruchsvoller Racer, was vor allem Neulingen den Einstieg erleichtert. Selbst der anspruchsvollste der drei Schwierigkeitsgrade lässt sich sehr gut meistern. Dies liegt vor allem an der wenig aggressiven KI, die sich schnell auf der Straße abhängen lässt und euch nur selten in Bedrängnis bringt. Wer also spannende Duelle mit der Konkurrenz erwartet, der wird an dieser Stelle leider enttäuscht.

Sehr einsteigerfreundlich

Die Steuerung in Need for Speed Heat ist schnell verinnerlicht und erleichtert daher vor allem Genre-Neulingen den Einstieg. Die Fahrzeuge lassen sich auch bei Regen sehr gut beherrschen, sodass ihr problemlos durch Pfützen und Schlamm brettern könnt. Auch das Driften stellt euch vor keine allzu großen Herausforderungen, sodass sich selbst enge Kurven per Knopfdruck sehr gut meistern lassen.

Die Details überzeugen

Die Grafik von Need for Speed Heat ist durchaus ansehnlich, kann aber zweifelsohne nicht mit der Präsentation der Genregrößen mithalten. Die einzelnen Schauplätze kommen vor allem dank der gelungenen Licht- und Wettereffekte zur Geltung. Während sich tagsüber die Sonne im Wasser spiegelt oder plätschernde Regentropfen euren Scheiben benetzen, wird das pulsierende Palm City bei Nacht durch grelle Neonfarben geziert. Angetrieben werden eure Fahrten durch einen rockigen Soundtrack, der euren Adrenalinspiegel noch einmal ansteigen lässt.

Die Erfolgsserie ist wieder im Rennen

Nachdem der Vorgänger zuletzt hart in der Kritik stand, ist die erfolgreiche Serie dank Need for Speed Heat nun endlich wieder im Rennen.

Zwar dient die Story lediglich als seichtes Grundgerüst – dafür funktioniert vor allem das wechselnde Spiel aus Tag- und Nachtmodus sehr gut. Vor allem die wilden Verfolgungsjagden bei Nacht machen ordentlich Laune und sorgen für den gewünschten Adrenalinkick.

Dank der vielfältigen Tuningmöglichkeiten lässt sich der eigene Schlitten zudem noch Belieben aufrüsten und personalisieren.

In Sachen Schwierigkeitsgrad erweist sich Need for Speed Heat zudem dank der arcadigen Steuerung sowie der handzahmen KI als sehr einsteigerfreundlich. An dieser Stelle hätten die Entwickler den Anspruch ruhig noch etwas erhöhen dürfen, um auch eingefleischte Rennspiel-Enthusiasten ins Schwitzen zu bringen.

Zwar sind die Wettereffekte in Need for Speed Heat durchaus ansehnlich – allerdings bewegt sich der Racer auch in diesem Punkt eher im guten Mittelfeld.

Insgesamt erweist sich Need for Speed Heat als unterhaltsamer Racer mit kleinen Schwächen, der die Erfolgsserie gekonnt fortsetzt.

Pro
Contra
Story
75%
+ neues Setting – keine wirkliche Hintergrundgeschichte
Gameplay
85%
+ gelungener Wechsel von Tag- und Nachtmodi
+ spannende Verfolgungsjagden
+ umfangreiche Tuningmöglichkeiten
+ mehr als 100 verschiedene Fahrzeuge
+ motivierendes Rufpunkte-System
+ verschiedene Streckentypen, wie beispielsweise Drift- oder Offroad-Pisten
– für passionierte Rennspiel-Fans zu arcadelastig
– generische Spielwelt
Balance
80%
+ drei verschiedene Schwierigkeitsgrade
+ sehr einsteigerfreundlich
– wenig anspruchsvolle KI
Steuerung
85%
+ Steuerung lässt sich schnell verinnerlichen
+ Fahrzeuge sind selbst bei Matsch und Regen gut zu beherrschen
Grafik & Sound
80%
+ stimmungsvolle Lichtspiele sowie dynamische Wettereffekte
+ antreibender Soundtrack
– kann optisch nicht mit anderen Genregrößen mithalten

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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S
Starback33

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28 Beiträge 8 Likes

hey das game habe sehr oft gespielt und hat mir spaß gemacht thanks

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Chantal

Mitglied

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daaaaaaaaaa, bin ich gerade dabei. Stehe noch ganz am Anfang. Muss mich erstmal an die fahrweise gewöhnen. Aber, is schon nice

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