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ALLPOWERS R600 Test: Ernster Konkurrent der Bluetti EB3A?

Mobile Energiespeicher in Form von Powerstations werden immer beliebter. Ein Hauptgrund für den Erfolg ist sicherlich deren Flexibilität. So lassen sich viele Modelle nicht nur im Van oder beim wochenendlichen Camping als praktische Stromquelle nutzen. Obendrein dienen sie bei Stromausfällen in den eigenen vier Wänden als Absicherung. Fällt der Strom einmal aus, springt das Gerät ein und überbrückt solange, bis die Stromversorgung wieder aktiv ist. Zu guter Letzt bieten viele Modelle die Möglichkeit, nicht nur per Haushaltssteckdose aufgeladen zu werden. Mittlerweile lassen sich die Akkus der Geräte in den meisten Fällen auch mithilfe eines passendes Solarpanels aufladen. So kann man in Eigenregie grünen Strom produzieren und ist unterwegs autark von jeglicher externen Stromquelle. Heute wollen wir mal einen Vertreter aus der Kompaktklasse unter die Lupe nehmen. Die mit einem 600 Watt starken Wechselrichter und einer Kapazität von 299 Wh ausgestattete ALLPOWERS R600 bietet nicht nur einen modernen LiFePO4-Akku. Obendrein punktet sie mit einem attraktiven Preis. Ob sie eine Alternative zu Big Playern wie Bluetti, EcoFlow oder Jackery ist, liest du im ALLPOWERS R600 Test.

Technische Daten

Akkukapazität 299 Wh
Batterietechnik LiFePO4
AC Input maximal 400 Watt
Solar Input maximal 300 Watt
Pkw Input maximal 200 Watt
AC Output 600 Watt Nennleistung, 1200 Watt Spitze
USB-C Output maximal 100 Watt
USB-A Output maximal 18 Watt
DC Output maximal 120 Watt
Pkw Output maximal 120 Watt
Wireless Charging maximal 15 Watt
Licht Ja
App-Bedienung Ja
UPS Power Supply Innerhalb von 10 ms
Ausgänge 2x AC, 2x USB-C, 2x USB-A, 2x DC, 1x Pkw-Anschluss, 1x Wireless Charging
Maße 285 mm x 195 mm x 190 mm
Gewicht 5,8 kg
Preis € 249,99 *

ALLPOWERS R600 Test: Lieferumfang

ALLPOWER R600 Test

Im Karton erblickt man zunächst eine Styroporabdeckung auf der sowohl Handbuch als auch digitale Garantiekarte in Form eines QR-Codes zu sehen sind. Nimmt man die Abdeckung ab, sieht man nicht nur die Powerstation selbst. Obendrein legt ALLPOWERS eine praktische kleinformatige Tasche bei, in der Netzkabel und Solarkabel Platz finden.

ALLPOWERS R600 Test: Design und Verarbeitung

  • Aufbau erinnert an Bluetti EB3A
  • Viele Anschlüsse
  • Qi-Ladefläche auf der Oberseite
  • LED-Leuchte an der Front

Mit ihren Maßen von 285 mm x 195 mm x 190 mm und einem Gewicht von gerade einmal 5,8 kg gehört die ALLPOWERS R600 zu den kompakten Powerstations. Damit spielt sie in einer Liga mit der überaus beliebten Bluetti EB3A (Test). Doch Gemeinsamkeiten finden sich nicht nur bei Größe und Formgebung. Obendrein verfügen beide Powerstations an der Oberseite über einen praktischen Tragegriff, der sich ein- und ausklappen lässt. Dass sich der Griff bequem einklappen lässt, hat einen Grund.

ALLPOWER R600 Test

Auf der Oberseite befindet sich nämlich eine Qi-Ladefläche. Mit eingeklapptem Tragegriff können hier selbst großformatige Smartphones problemlos Platz zum Laden finden. Auch ein Blick auf die Front fördert Gemeinsamkeiten zutage. So ist die Anordnung der Anschlüsse hier nahezu identisch. Die R600 kann hier jedoch mit mehr Vielfalt punkten. Dazu später mehr.

Wie bei der EB3A lassen sich auch hier die Ausgänge mithilfe physischer Knöpfe aktivieren bzw. deaktivieren. Auch das Display gleicht sich nicht nur in Sachen Optik, sondern auch Größe und Inhalten. So bekommst du hier in einem Mix aus Weiß und Blau auf schwarzem Untergrund wichtige Informationen zu Akkustand, Input, Output und voraussichtlicher Ladedauer bzw. noch vorhandener Akkupower. Auch eine passende LED-Leuchte, die im Notfall ein SOS-Signal absetzen kann, ist vorhanden.

ALLPOWERS R600 Test: Anschlussvielfalt für viele Geräte

Doch in einem Punkt hat die R600 deutlich die Nase vorn. So bietet sie für ihre beiden Schuko-Ausgänge auch eine passende Schutzabdeckung. Diese vermisse ich bei der EB3A schmerzlich. Seine Inputs für das Laden der Powerstation verstaut ALLPOWERS wiederum an der Seite. Hier findest du passende Eingänge für Pkw-, Solar- und Netzkabel. Auf der Unterseite setzt der Hersteller wiederum auf vier kleine Gummifüße, die ein Verrutschen der kleinen Powerstation gekonnt verhindern. Alles in allem punktet der mobile Energiespeicher mit einer soliden Verarbeitungsqualität, die jedoch nicht mit einer Bluetti EB3A mithalten kann. Insbesondere das Displayglas wirkt ein wenig wackelig. Ob das generell der Fall ist oder eine kleine Macke unseres Testgerätes ist, wissen wir jedoch nicht.

Insbesondere der Schutz der Anschlüsse sorgt dafür, dass man auch bei Anwendungen im Freien keine Angst vor etwaigen Schäden haben muss. Eine Powerstation sollte als kompakter Energiespeicher vor allem eines bieten: jede Menge Anschlüsse. Und da macht die ALLPOWERS R600 einen richtig tollen Job. So bekommst du hier nicht nur zwei klassische Schukodosen geboten, die maximal 600 Watt Nennleistung und in der Spitze sogar 1200 Watt bieten. Darüber hinaus bekommst du zwei DC-Ausgänge mit einer maximalen Ausgangsleistung von 120 Watt sowie eine 12-Volt-Autosteckdose geboten.

Dazu gesellen sich neben zwei USB-A-Ports mit 18 Watt auch zwei USB-C-Ports, die beide stolze 100 Watt Leistung bieten. Per Knopfdruck können die jeweiligen Abschnitte ein- und ausgeschaltet werden. Cool finde ich dabei, dass die Knöpfe über eine Beleuchtung verfügen. So erkennst du immer auf den ersten Blick, was gerade aktiviert ist und was nicht. Eine Beleuchtung spendiert ALLPOWERS auch dem ON/OFF Knopf. Ein Highlight, das alles andere als typisch ist in dieser Größenklasse ist die Qi-Ladefläche auf der Oberseite. Diese versorgt dein Smartphone oder ein anderes Gerät, das kabelloses Laden unterstützt, mit bis zu 15 Watt Leistung.

ALLPOWERS R600 Test: Powerstation setzt auf LiFePO4

  • LiFePO4 Akkutechnik
  • nach 3500 Ladevorgängen nach mindestens 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität

Als nächstes werfen wir einmal einen Blick auf das Herzstück einer jeden Powerstation – den Akku. Bei seiner 299 Wh messenden Batterie setzt ALLPOWERS auf einen modernen LiFePO4 Akku. Diese Technologie ist der mittlerweile etwas angestaubten Lithium-Ionen-Technik in einigen Disziplinen eine Nasenlänge voraus. Das betrifft zum einen die Sicherheit.

Beide Schukoanschlüsse kommen mit einer Abdeckung daher. Sehr gut!

So ist die Brand- oder gar Explosionsgefahr bei LiFePO4 Akkus deutlich geringer als es bei klassischer Lithium-Ionen-Technik der Fall ist. Weiterhin punkten LiFePO4 mit einer höheren Langlebigkeit. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern sorgt obendrein dafür, dass du länger was von deiner Powerstation hast. Angesichts dieser Vorteile nimmt man auch gerne die etwas geringere Energiedichte in Kauf, die LiFePO4-Akkus im Vergleich zur Lithium-Ionen-Technik aufweisen.

ALLPOWERS R600 Test: Von 0 auf 100 in einer Stunde

  • Knapp 10 Jahre Lebensdauer
  • bei Schnellladung innerhalb von 1 Stunde von 0 auf 100 Prozent
  • Netzteil ist ins Gerät eingebaut

Die Vorteile der modernen Batterietechnik machen sich auch bei der R600 bemerkbar. Selbst nach über 3500 Ladevorgängen soll die Powerstation noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität aufweisen können. Bei einer durchschnittlichen Benutzung bedeutet das eine ungefähre Nutzungsdauer von knapp 10 Jahren, was ein sehr guter Wert ist. Trotz ihrer kompakten Größe setzt die ALLPOWERS R600 auf ein eingebautes Netzteil. Damit musst du beim Transport lediglich das kleinformatige Netzteil mitnehmen. Selbstverständlich ist das leider nicht bei allen Modellen. So kommt beispielsweise die ebenfalls recht kompakte Jackery Explorer 500 (Test) mit einem externen Netzteil daher. Das Onboard-Ladegerät sorgt offenbar auch für gute Ladegeschwindigkeiten.

ALLPOWER R600 Test
Die Ladeports für Netz-, Solar- und Pkw-Kabel befinden sich an der rechten Geräteseite.

Im Test konnte ich die R600 innerhalb von nur einer knappen Stunde von 0 auf 100 Prozent laden. Dabei ist Schnellladen mit stolzen 400 Watt möglich. Wer ausreichend Zeit zur Verfügung hat, sollte jedoch auf das schnelle Laden verzichten. Schließlich schadet das auf lange Sicht der Lebensdauer einer Powerstation. Um dennoch für ausreichend Schutz zu sorgen und eine möglichst lange Lebensdauer zu gewährleisten, setzt der Hersteller auf einen BMS-Schutz. Hierbei werden die Parameter der Powerstation wie Temperatur und Spannung überwacht, um möglichen Schäden vorzubeugen. Doch laden lässt sich der mobile Energiespeicher nicht nur per Haushaltssteckdose oder Pkw-Anschluss. Auch mit dem passenden Solarpanel kannst du hier für einen vollen Akku sorgen. Eine Eingangsleistung von bis zu 300 Watt sorgt dafür, dass der Akku binnen 1,5 Stunden voll ist.

ALLPOWERS R600 Test: App-Steuerung mit Anmeldepflicht

  • Einstellungen in App erfordern eine Anmeldung mit Nutzerkonto
  • App gibt Übersicht über Status der Powerstation

Mittlerweile gehört eine App auch bei Powerstations zum guten Ton. Dementsprechend bekommst du auch bei der ALLPOWERS R600 eine praktische Smartphone-Anwendung für iOS und Android. Hier lässt sich nicht nur der Status der Powerstation einsehen. Obendrein kannst du Einstellungen am Gerät vornehmen. Insbesondere ein Blick auf den Restakku ist dabei nützlich. Schließlich musst du so beispielsweise beim Camping nicht jedes Mal aufstehen und auf des Display am Gerät selbst blicken.

Doch im Test fielen mir ein paar Schwachpunkte an der App auf. So ist sie mitunter etwas unübersichtlich. Obendrein kann der Funktionsumfang nicht mit dem namhafter Hersteller mithalten. Solltest du dennoch einmal Einstellungen vornehmen wollen, bist du gezwungen, dich hier mit deinen persönlichen Daten anzumelden. Angesichts der Tatsache, dass die App keine Netzwerkfunktionen bietet, finde ich das etwas unnötig. Da es sich hierbei allerdings nur um eine Software handelt, ist Besserung definitiv möglich.

ALLPOWERS R600 Test: Der Praxistest

Kommen wir zur wohl wichtigsten Frage. Wie schlägt sich die Powerstation in der Anwendung? Hier kann ich nur Positives berichten. Die insgesamt 299 Wh lassen sich einfach und bequem auf viele verschiedene elektronische Geräte verteilen. Dafür sorgt die Vielzahl an Anschlüssen. Egal, ob du dein Notebook an dem USB-C-Port oder dein Smartphone auf der Qi-Ladefläche laden möchtest – die R600 zeigt sich stets spendabel mit ihrem gespeicherten Strom. Auch echte Stromfresser kannst du hier problemlos mit der notwendigen Energie versorgen. Dabei sind auch Geräte wie ein Wasserkocher dank 1200 Watt Spitzenleistung kein Problem. Ist der Akku dann einmal leer, lässt er sich bequem aufladen. Dabei hast du in der App die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Lademodi.

Die vier Gummifüße auf der Unterseite verhindern gekonnt ein Verrutschen der Powerstation.

Am schonendsten für Akku und Ohren ist der Silent-Modus. Hier lädt die Powerstation mit maximal 115 Watt, was erfreulich leise ist. Etwas geräuschintensiver aber keineswegs laut wird es im Standard-Modus. Hier lädt die Powerstation mit 285 Watt. Wenn es schnell gehen muss, ist der Schnelllade-Modus ratsam. Die Ladeleistung springt in diesem Fall auf beachtliche 429 Watt, was den Akku zwar rasend schnell auflädt, dafür aber auch deutlich vernehmbare Lüftergeräusche erzeugt. Trotz ihrer kompakten Größe kann die ALLPOWERS R600 auch mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) punkten. Dieses Feature versorgt deine wichtigsten elektronischen Geräte im Fall der Fälle mit dem notwendigen Strom. Innerhalb von nur 10 ms soll die Powerstation dann als Notstromquelle einspringen können.

Fazit

Die ALLPOWERS R600 hat mich im Test in so ziemlich jeder Hinsicht überzeugt. So bietet sie mit 299 Wh nicht nur eine erfreulich gute Akkukapazität. Da sie dabei auch auf moderne LiFePO4-Technik setzt, kann man sich über ein sicheres wie langlebiges Produkt freuen. Weiterhin punktet der mobile Energiespeicher mit einer Dauerleistung von 600 Watt und ist obendrein zu einer Spitzenleistung von 1200 Watt in der Lage. Damit lassen sich gängige elektronische Geräte problemlos betreiben. Und davon nicht zu wenige. Schließlich punktet das Gerät mit einer beeindruckenden Anschlussvielfalt. Insbesondere beim Campingausflug oder sonstigen Outdoor-Aktivitäten fühlt sich die kompakte Powerstation pudelwohl.

Ein praktischer Tragegriff macht den Ansatz als mobiler Energiespeicher deutlich.

Das macht das robuste Design mit praktischem Tragegriff deutlich. Einzige Wermutstropfen sind aus meiner Sicht die App und die Verarbeitungsqualität des Displays. Die Smartphone-Anwendung bietet nicht nur weniger Funktionen als die Konkurrenz, sondern verlangt trotz fehlender Netzwerkfunktionen auch noch eine Anmeldung mit vorhandenen Daten eines Google- oder Apple-Nutzerkontos. Abseits der App ist die ALLPOWERS R600 hingegen ein echter Preis-Leistungs-Kracher, der sich sehen lassen kann und in Sachen Anschlussvielfalt sogar die Konkurrenz aussticht. Wer jedoch ein paar Euro mehr ausgeben kann und nicht allzu großen Wert auf die vielen Anschlüsse setzt, dem rate ich zur Bluetti EB3A.

Allpowers R600 Test

ALLPOWERS R600

Verarbeitung und Design
Hardware
Leistung
App-Anbindung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Die ALLPOWERS R600 punktet mit Anschlussvielfalt, toller Ladeleistung und einem guten Preis.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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