Anker stellt nicht nur Unterhaltungselektronik zum fairen Preis-Leistungs-Verhältnis her. Neben Bluetooth-Lautsprechern und Qi-Ladeflächen kann Anker nämlich auch im Bereich der smarten Haushaltshelfer auftrumpfen. Dafür steht seit dem Jahr 2016 die Tochterfirma eufy. Mit dem eufy RoboVac G20 möchte das Unternehmen nun erneut klarstellen, dass ein Hybridsauger nicht viel Geld kosten muss. Das Einsteigermodell möchte deine Wohnung nicht nur von Staub befreien, sondern verspricht obendrein feuchte Reinigung dank spezieller Wischfläche.
Dabei klingen einige Details zum Sauger nicht wirklich nach Einsteigermodell. Insbesondere im Bereich der Navigation verspricht eufy nämlich Großes. Dank der Gyrosensoren soll der Saugwischer sich weit besser in deinen eigenen vier Wänden zurecht finden können als es bei Modellen der selben Preisklasse der Fall ist. Ob das auf dem Papier attraktiv klingende Gesamtpaket auch halten kann, was es verspricht, wollen wir in unserem Test einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Technische Daten
Name | Anker eufy RoboVac G20 |
Maße | Durchmesser: ca. 32 cm, Höhe: ca. 7,2 cm |
Sensoren | Gyrosensoren für Navigation + Fallsensoren |
Saugstärke | 2.500 Pa |
Reinigung | Saug- und Wischfunktion |
Steuerung | Gerätetasten oder App für iOS und Android |
Reinigungsmodi | vier Saugmodi und ein Wischmodus |
Preis | € 1,77 * |
Lieferumfang
Wirft man einen Blick in die hochwertige Verpackung des RoboVac G20 Hybrid fällt schnell auf, dass die Tochterfirma von Anker hier neben dem Saugwischer selbst jede Menge weiteres Zubehör beilegt.
- Anker eufy RoboVac G20 Hybrid
- Ladestation
- Netzteil
- Reinigungsbürste
- Ersatzfilter
- 2x Ersatz-Seitenbürsten
- 5x Kabelbinder
- wasserdichte Unterlegscheibe für Bodenschutz
- Wassertank mit Mop
- Bedienungsanleitung
Verarbeitung & Design
Zum Design des G20 Hybrid lässt sich nicht allzu viel sagen. Der Saugwischer setzt auf die gängige kreisförmige Optik, die wir auch von anderen Haushaltsrobotern kennen. Dieses eignet sich schlichtweg am besten, um durch Wohnungen manövrieren zu können. Dank seiner schicken schwarzen Farbe in glänzender Optik ist der G20 ein echter Hingucker. Seinen vergleichsweise günstigen Preis sieht man ihm auf jeden Fall nicht an.
Obendrein ist der Saugwischer mit etwas über 7 cm Höhe vergleichsweise flach. Damit findet er seinen Weg auch unter flache Möbel, womit hässlichen Staubecken vorgebeugt wird. Gegenüber meinem Roborock S7 ist der eufy diesbezüglich klar im Vorteil. Da dieser nämlich auf Lasernavigation setzt, kommt er nicht ohne eine kleine Erhöhung auf dem Gerät aus. Auf dieses „Türmchen“ kann der G20 Hybrid durch seine Gyrosensoren verzichten.
Die Inbetriebnahme
Die Einrichtung des G20 Hybrid soll laut eufy schnell und unkompliziert von statten gehen. Nachdem man die Docking-Station einem Platz zugewiesen hat, kommt diese zunächst ans Stromnetz. Dann lässt man den Saugwischer in der Ladestation zunächst einmal seinen Akku aufladen. Parallel dazu lädt man sich die App herunter, die wahlweise für iOS oder Android verfügbar ist. Um den Sauger einrichten zu können, kommt man um die Einrichtung eines Nutzerkontos leider nicht herum.
Das ist nervig, aber leider auch bei fast allen anderen Anbietern die Regel. Nun muss man den Saugwischer nur noch mit dem hauseigenen WLAN-Netzwerk verbinden. Was in der Theorie idiotensicher klingt, erforderte bei mir ein wenig hin und her probieren. Nach wenigen erfolglosen Kopplungsversuchen schaffte ich es dann aber, den Saugwischer mit meinem heimischen Netzwerk zu verbinden. Ist diese Verbindung einmal hergestellt, kann es auch schon losgehen.
Spezielle Gyrosensorik
Das Navigationssystem des G20 Hybrid bezeichnet eufy als „Smart Dynamic Navigation“. Was hochtrabend klingt, ist anderen Hybrid-Geräten in der Preisklasse um die 300 Euro tatsächlich um einiges voraus. Mithilfe seiner Gyrosensoren muss der G20 Hybrid nämlich nicht per Zufallsprinzip durch deine Wohnung irren. Stattdessen kann auch dieser vor Antritt der Reinigung eine Route planen und dabei die sinnvollsten Reinigungswege erarbeiten. In der Praxis spürte man dies sofort. So fuhr der Saugwischer dank seiner Navigation stets gerade Bahnen auf und ab und konnte damit vergleichsweise schnell und vor allem auch gründlich reinigen – dazu aber später mehr.
Doch der Verzicht auf Lasertechnik hat auch seine Nachteile. So zeichnet der Saugwischer beispielsweise keine Karten auf. Folglich kannst du auch keine Bereiche festlegen, in denen er nicht fahren oder verstärkt fahren soll. Eine Gemeinsamkeit zu anderen Saugrobotern mit Lasertechnik ist allerdings, dass auch der eufy G20 weiß, wo sich seine Ladestation befindet. Sollte er also mal eine ausgiebige und akkuzeerende Reinigungstour hinter sich gebracht haben, sucht er automatisch seine Docking-Station auf.
Unsere Testbedingungen
Um wirklich sehen zu können, was der eufy RoboVac G20 auf den Kasten hat, habe ich mich dieses Mal dafür entschieden, ihn zunächst keine Reiskörner oder dergleichen aufwischen zu lassen. Stattdessen ließ ich den kleinen Saugroboter kurzerhand meinen Wochenputz der Böden erledigen. Dafür ließ ich meinen Roborock S7 drei Tage in seiner Dockingstation ruhen, um beste Testvoraussetzungen zu schaffen. Anders als bei einem „Hindernisparcours“ mit Reis, Chips & Co. lässt sich bei einem herkömmlichen Reinigungsgang nämlich am besten erkennen, wie praxistauglich der Sauger ist.
Außerdem bietet es sich vor allem beim G20 mit seinen speziell beworbenen Gyrosensoren durchaus an, einen Blick auf die Navigationsfähigkeit zu werfen. Hat der G20 die Wohnung durchquert, möchte ich einen Blick auf die Saugstärke werfen. Hierbei bekommt der Sauger unterschiedliche Herausforderungen wie Katzenstreu und besagten Reis „kredenzt“. Mal schauen wie er sich in der Praxis schlägt.
Die Saugleistung
Kommen wir zur Paradedisziplin eines jeden Saugroboters – der Saugleistung. Und hier hat der G20 zumindest auf dem Papier schonmal einiges zu bieten. Stolze 2.500 pa sprechen für jede Menge Leistung. In der Praxis spürte man die Power durchaus. So lieferte der G20 eine wirklich gute Saugleistung ab. Das galt für alle Holz-, Fliesen- und Teppichflächen in meiner Wohnung. Die Maximalleistung von 2.500 Pa hat allerdings auch ihre Schattenseiten. So neigt der G20 dazu, bei Höchstleistung doch etwas lauter zu werden. Das ist aber auch bei den hochpreisigen Topmodellen nicht anders.
Wem der Sauger zu laut ist, der entscheidet sich einfach für eine schwächere der insgesamt vier Leistungsstufen. Wirklich smart ist die Fähigkeit des G20, unterschiedliche Bodentypen erkennen zu können. Im sogenannten „BoostIQ“-Modus steigert der Sauger seine Leistung beispielsweise automatisch, wenn er auf einen Teppichboden fährt. Geht es dann wieder zurück aufs Parkett, wird die Leistung wieder reduziert. Dies funktionierte in der Praxis wirklich gut.
Wenn man über das Saugen spricht, darf man auch nicht die anschließende Reinigung außer Acht lassen. Und hier muss man über den eufy G20 leider ein wenig meckern. Die Reinigung kann sich nämlich als echte Sauerei herausstellen, wenn man nicht aufpasst. So verzichtet eufy leider auf eine separate Klappe seines Schmutzbehälters. Hältst du das Gerät also falsch herum, droht der Schmutz schlimmstenfalls nicht in, sondern neben den Mülleimer zu fallen.
Gezielte Reinigung möglich
Wie eingangs erwähnt, verfügt der G20 Hybrid nicht über Lasernavigation, sondern Gyrosensoren. Diese machen das Gerät zwar flacher, schränken aber auch den Funktionsumfang ein wenig ein. So kann der Sauger keine Kartierung deiner Wohnung vornehmen. Folglich lassen sich in der App beispielsweise keine gezielten Bereiche zur Reinigung auswählen. Doch es gibt zwei Möglichkeiten, um dieses Problem zu umgehen. Zum einen kannst du deine analoge Armkraft nutzen und den Saugwischer ganz einfach dorthin tragen, wo sich der Schmutz befindet. Alternativ bietet dir die App die Möglichkeit zur Fernsteuerung. So kannst du den G20 wie ein ferngesteuertes Auto zum betreffenden Ort fahren. Erfahrungsgemäß macht dies aber nur ein paar Mal Spaß.
Um Zeit zu sparen, trägt man den Sauger dann aber doch lieber händisch zum Ort des Geschehens. Einmal angekommen bietet dir der G20 Hybrid die Möglichkeit einer „Fleckenreinigung“. Wie der Name bereits sagt, soll diese gezielt zum Reinigen schwerwiegender Verschmutzungen zum Einsatz kommen. Startest du diese, beginnt der Saugwischer mit einer intensiven Reinigung auf höchster Stufe in einem relativ kleinen Radius. Insbesondere bei meinem Härtetest mit Reis und Katzentreu konnte der Saugwischer gute Saugleistungen abliefern. Wenn es einmal schnell gehen muss, ist das sehr praktisch. Dabei ist übrigens sowohl Saugen als auch Wischen möglich.
Die Wischfunktion
Eingangs sei erwähnt, dass ein Saugwischer niemals eine ausgiebige händische Reinigung mit einem klassischen Mop oder gar Dampfreiniger ersetzen kann. Hierbei handelt es sich vielmehr um ein „nice to have“, das die Reinigung per Sauger noch einmal perfektioniert. Will meinen, dass leichte Staubrückstände kurzerhand vom Mop aufgewischt werden und gar nicht erst drohen, in die Wohnungsluft zu gelangen.
Dabei erfindet eufy bei seinem G20 Hybrid das Rad nicht neu. Die Wischeinheit setzt sich aus einem Wasserbehälter und einem montierten Wischmop in Form eines Mikrofasertuchs zusammen. Möchtest du die Wischfunktion nutzen, füllst du den Behälter mit Wasser und montierst anschließend das Tuch an der Unterseite. Während des Wischvorgangs befeuchtet der Wasserbehälter durch zwei Düsen das Tuch permanent mit Wasser, um Wischen zu ermöglichen.
Möchte man gute Ergebnisse erzielen, sollte man dabei dringend darauf achten, dass das Tuch bereits vor dem Reinigungsbeginn befeuchtet wird. Wird es erst durch den Wassertank befeuchtet, droht eine ungleichmäßige Reinigung mit hässlichen Streifen. Da es sich bequem aus der Halterung mit Klettverschluss lösen lässt, kann man das bequem vor jeder Reinigung bewerkstelligen. In der Praxis funktionierte das alles wirklich problemlos und die Ergebnisse konnten sich sehen lassen.
Dabei verwendet der G20 Hybrid weder zu viel, noch zu wenig Wasser. Der Boden trocknete erstaunlich schnell. Anders als beim Saugen lässt sich beim Wischen leider kein Leistungsmodus auswählen. Das bedeutet, dass der eufy hier stets mit der selben Intensität wischt. Das ist schade, da man auf Fliesen beispielsweise mehr Feuchtigkeit benötigt, als es auf Holzböden der Fall ist. Dabei muss man aber immer im Hinterkopf behalten, dass wir uns bei G20 Hybrid in einer Preisklasse befinden, in der eine Kombilösung aus Saugen und Wischen eher selten anzutreffen ist. Verschiedene Wischstärken wären hier wirklich beachtlich.
Fazit
Natürlich kann man den Anker eufy RoboVac G20 Hybrid nicht mit Flaggschiffen wie dem Roborock S7 vergleichen. Doch angesichts einer UVP von knapp 300 Euro wäre das auch wirklich unfair. Fest steht, dass Ankers Tochterfirma hier einen wirklich guten Saugwischer abliefert, der vor allem dann punktet, wenn er täglich zum Einsatz kommt. Auf ein paar Features muss man aufgrund der fehlenden Lasernavigation zwar verzichten, doch das Gesamtbild ist dennoch positiv. Dafür sorgt insbesondere die spezielle Gyronavigation. Diese sorgt nämlich für ein systematisches, schnelles und gründliches Reinigen der eigenen vier Wände. Dank seiner flachen Bauhöhe fährt der G20 Hybrid dabei sogar in Ecken deiner Wohnung, wo viele Geräte mit Lasernavigation schlichtweg nicht drunter passen würden. Ein wirklich guter Saugwischer zu einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Anker eufy RoboVac G20 Hybrid
Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Anker liefert mit dem eufy RoboVac G20 Hybrid einen Saugwischer ab, der trotz eines vergleichsweise niedrigen Preises eine tolle Performance abliefert.