
Der Aurvana Trio Wireless ist ein kabelloser In-Ear-Kopfhörer mit einer Akkulaufzeit von 20 Stunden, Super X-Fi Technologie und integriertem Mikrofon.
Sogenannte Nackenband-Kopfhörer verbinden die Vorteile der drahtlosen Übertragung und den damit einhergehenden höheren Tragekomfort, mit einer, im Vergleich zu In-Ears ohne Nackenband, deutlich längeren Akkulaufzeit.
Das Fehlen einer aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) fällt beim Aurvana übrigens kaum auf.
Wie der Aurvana Trio Wireless sich beim Test sonst noch geschlagen hat, berichten wir euch nun in aller Ausführlichkeit.
Technische Daten
Schnittstelle | Micro-USB (Aufladen) |
Gewicht | 40 g |
Farbe | Schwarz |
Frequenzumfang | 5–20,000 Hz |
Treibergröße | Doppel-Balance-Armaturetreiber, 11 mm Bio-Cellulose-Dynamiktreiber |
Akkutyp und Laufzeit | Akku im Nackenband: 1 x wiederaufladbarer Lithium-Polymer-Akku 130 mAh |
Steckertyp | Bluetooth 5.0 |
Bluetooth-Profile | HFP (Freisprecheinrichtungsprofil), A2DP (kabellose Stereoübertragung via Bluetooth), AVRCP (Fernsteuerung via Bluetooth), Unterstützt Multipoint-Verbindungen für 2 Geräte |
Bluetooth-Betriebsfrequenz | 2.4 GHz |
Audio-Codec | AAC, SBC, aptX HD, aptX LL |
Reichweite | bis zu 10 m |
Tragestil | In-Ear |
Betriebstemperatur | 0 ℃ bis 45 ℃ |
Eingebautes Mikrofon | Ja |
Wiedergabe und Anrufsteuerung | Ja |
Preis | € 14,99 * |
Lieferumfang
Im Lieferumfang enthalten sind laut Hersteller Creative die folgenden Dinge:
- 1x Aurvana Trio Wireless
- 1x Mikro-USB-Aufladekabel
- 3x Paar Silikon-Ohrstöpsel
- 3x Paar Schaumstoff-Ohrstöpsel
- 1x Trageetui
- 1x Kurzanleitung
- 1x Compliance-Merkblatt
- 1x Garantie-Merkblatt
Design, Verarbeitung & Tragekomfort
Die wesentlichen Bestandteile des Produktkartons, wozu neben dem eigentlichen Kopfhörer auch das Trageetui und das Ladekabel zählen, haben eine insgesamt sehr gute bis gute Verarbeitungsqualität. Ein paar unangenehme Details sind uns dennoch aufgefallen, die unter Umständen auf die ein oder andere Person störend wirken könnten.
Das Nackenband besteht zum großen Teil aus geschmeidigem Silikon und ist daher schon einmal sehr angenehm zu tragen. Seine beiden Enden sind jeweils metallisch umhüllt und beherbergen rechtsseitig die Bedienelemente in Form von drei Multifunktionstasten.
Diese drei Bedienelemente tasten sich leider sowohl ein wenig scharfkantig, als auch äußerst locker, was leider nicht die übrige Qualität widerspiegelt und daher durchaus schade ist.
Die Ladebuchse für das mitgelieferte Micro-USB-Kabel befindet sich gleich daneben und ist durch eine dünne Lasche bedeckt, welche beim Testexemplar ein wenig locker in der Buchse sitzt, wodurch sie sich theoretisch und unter Umständen auch mal ungewollt öffnen könnte. Während unseres Tests ist das allerdings nicht vorgekommen.
Die Ohrteile des Kopfhörers erscheinen gut durchdacht. Für eine praktischere Handhabe bei Nichtbenutzung, lassen sich beide Seiten durch eingebaute Magneten zusammenhalten. Das Wechseln der Ohrstöpsel mit einem der 6 mitgelieferten Paare lässt sich einfach und mit wenigen Handgriffen vollziehen, was auch die regelmäßige Reinigung erleichtert.
Beim Tragen schließen die Ohrstöpsel den Gehörgang dicht ab und haben dadurch auch einen relativ guten Sitz, was letztendlich wohl auch zu der recht guten Geräuschisolierung führt. Spätestens nach mehreren Stunden Tragedauer, machen sich die Ohrstöpsel jedoch unangenehm bis leicht schmerzhaft bemerkbar. Eine Pause oder Lockerung des Sitzes schaffen dann Abhilfe.
Das mitgelieferte Trage-Etui erschien zunächst nicht ausreichend dimensioniert, um den Kopfhörer darin verstauen zu können. Mit etwas geduldigem und vorsichtigem Biegen und Drücken des Nackenbands, klappt es letztendlich aber doch und ist allemal besser, als die teils doch etwas filigranen Kabel des Kopfhörers schutzlos in eine Tasche zu stopfen. Nebenbei passt dann auch praktischerweise noch das Ladekabel mit ins Etui.
Das Etui tastet sich außen glatt, besteht ansonsten aus Kunststoffgewebe und macht einen gut verarbeiteten Eindruck.
Features
Bluetooth 5.0
Die Verbindung per Bluetooth klappte auf beiden Testgeräten, Android-Smartphone (Bluetooth 4.2 LE) und Windows-10-PC per Hama Bluetooth-USB-Adapter (Bluetooth 4.0 C2), auf Anhieb. Der Aurvana Trio Wireless kann dann sowohl zur Wiedergabe von Audio-Inhalten, als auch zur Tonaufnahme genutzt werden, also auch für Telefon-Gespräche oder Voicechat. Das Mikrofon des Aurvana lässt sich in entsprechenden Programmen am PC als Audioquelle auswählen.
Super X-Fi Ready
Wie bei einer Reihe von anderen Creative-Produkten, unterstützt auch der Aurvana-Kopfhörer die Super X-Fi Technologie, welche es vermag die Audiowiedergabe zu personalisieren.
Einige Voraussetzungen und Einschränkungen gibt es allerdings. Sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem PC muss hierfür eine Software installiert sein, die das jeweilige Abspielgerät, in diesem Fall den Aurvana Trio WL, unterstützt. Zudem muss man sich ein Konto einrichten, in das man sich vor jeder Benutzung der App einloggt, und eine persönliche Head-Map anlegen.
Auf unserem Test-Smartphone befähigte uns die SXFI-App dann, lokale (nicht gestreamte) Audiodateien in einer angepassten Klang-Qualität abzuspielen, während in anderen Apps wie etwa Spotify abgespielte Streams davon nicht profitierten, was durch Creative allerdings auch ausdrücklich so angegeben wird.
Auf dem Windows-10-Test-PC scheiterte bereits die automatische Erkennung des Aurvana-Kopfhörers durch die SXFI-App. Er wurde dort lediglich als „Unknown In-Ear“ gelistet. Der Versuch ihn manuell auszuwählen, führte immer wieder mal zum kommentarlosen Absturz der App. Somit konnten wir am PC leider nicht in den Genuss von Super X-Fi kommen.
Nachtrag: Der Creative Kundendienst hat uns bestätigt, dass Super X-Fi mit dem Aurvana Trio WL nur mit der mobilen Variante von Windows 10 nutzbar ist. Wer SXFI auch auf einem Windows-10-Desktop-System nutzen möchte, sollte also auf ein Produkt zurückgreifen, das dies ausdrücklich unterstützt. Hierzu zählt beispielsweise der vergleichbare, aber kabelgebundene SXFI Trio
Verzögerungsfreie Audioübertragung
Um die durch die kabellose Übertragung verursachte Verzögerung zwischen Bild und Ton so gering wie möglich zu halten, arbeitet der Aurvana mit dem Qualcomm aptX Low Latency Codec.
Getestet wurde das mit einem einfachen Vergleich zwischen drei Wiedergabegeräten, eines davon der Aurvana, die mit einem PC verbunden wurden und jeweils den Ton zu einem Testvideo abspielten. Aufgenommen wurde dieser Vorgang dann jeweils per externer Kamera. Bei der Betrachtung der drei resultierenden Aufnahmen mit reduzierter Geschwindigkeit, ließ sich schließlich in etwa ablesen, wie groß die Verzögerung des jeweiligen Abspielgeräts zwischen Bild und Ton gewesen ist.
Und tatsächlich, der Aurvana war hierbei gleichauf mit einem kabelgebundenen Lautsprecher, während ein günstiger Bluetooth-Kopfhörer aus dem 20-Euro-Bereich eine deutliche Latenz aufwies.
Dieser Test war zwar eher ungenau, aber ausreichend um sagen zu können:
In diesem Punkt liefert der Aurvana was er verspricht.
Mit 2 Geräten gleichzeitig verbinden
Der Aurvana lässt sich mit 2 Geräten gleichzeitig verbinden, kann aber dann nur von einem zur selben Zeit den Ton wiedergeben. Geklappt hat das auf Anhieb mit einem Windows-10-PC und einem Samsung-Smartphone. Etwas sinnfrei fühlt es sich aufgrund der auf ein Gerät beschränkten Hör-Funktionalität zwar schon an, aber grundsätzlich lässt sich hierdurch natürlich dennoch viel Zeit einsparen, wenn man öfter zwischen 2 Geräten hin- und herwechseln möchte oder muss.
Gute Geräuschisolierung auch ohne ANC
Laut Creative besitzt der Aurvana eine hervorragende Geräuschisolierung, was man bereits nach kurzer Tragezeit bestätigen kann. Eine aktive Lösung hätte vielleicht einen noch größeren Effekt, doch auch ohne ANC ist die Geräuschisolierung bereits sehr gut, womit sich der Kopfhörer auch für lautere Umgebungen eignet.
Drei Multifunktionstasten
Mit den drei am Nackenband vorhandenen Tasten, lassen sich verschiedene Aktionen ausführen, wobei zwischen dem Playback- und dem Call-Mode unterschieden wird. So lässt sich mit den Tasten für die Lautstärke etwa auch zum nächsten oder vorherigen Titel springen und, bei einem Anruf, die Annahme oder Stummschaltung eines Gesprächs erwirken.
Die mittlere Taste dient nicht nur zum an-, ausschalten, pausieren, Anrufannahme und -beendigung und der Kopplung des Geräts, sondern ruft, wenn nicht gerade Musik abgespielt wird, eine Assistenz-App wie Siri oder Google Assistant auf.
Welche Aktion ausgeführt wird, hängt jeweils von der Länge oder der Häufigkeit der Betätigung der Taste ab.
Audioqualität
Dank eines Hybrid-Dreifachtreibersystems seien beim Aurvana eine makellose Audiowiedergabe, sowie klare Mitten und Höhen und präzise und kraftvolle Bässe gewährleistet. Tatsächlich klingt der Aurvana auch ohne SXFI bereits sehr gut und erscheint in einem simplen und nicht ganz fairen Vergleichstest beinahe gleichauf mit dem SXFI Gamer Headset von Creative, welches seinerseits jedoch auch bei abgeschaltetem Super X-Fi noch um einiges voller rüberkommt.
Erstellt man über die SXFI App ein persönliches Profil in Form einer Head-Map und spielt lokale Audiodateien über die App ab, erhält man mehr Kontrolle über die Höhen und Tiefen der Wiedergabe und unter Umständen, aber nicht automatisch, ein besseres Klangbild.
Die Qualität des eingebauten Mikrofons wurde testweise mit der eines Android-Smartphones verglichen. Geworben wird beim Aurvana mit kristallklarer Sprache dank Qualcomm cVc 8.0-Technologie. Es lässt sich sagen, dass seine Aufnahme-Qualität die des im Smartphone verbauten Mikrofons an Klarheit übertrifft.
Verglichen mit der Original-Tonspur ist jedoch logischerweise ein deutlicher Unterschied wahrnehmbar, die Aufnahmen klingen verglichen mit ihr etwas dumpf und blechern. Für ein eingebautes Mikrofon dieser geringen Größe ist das jedoch völlig akzeptabel und deckt den Haupteinsatzzweck für VoIP-Gespräche an mobilen Geräten mehr als ab.
Irritierend ist, dass man die eigene Stimme während eines Gesprächs dumpf und dröhnend wahrnimmt.
Fazit
Der Aurvana Trio Wireless bietet bei einem Preis von zum Testzeitpunkt etwa 80 Euro (aktuell € 14,99 *) eine sehr gute und vor allem verzögerungsfreie Tonqualität in der Wiedergabe und eine gute Aufnahmequalität für Gespräche. Während eines Testgesprächs nahmen wir die eigene Stimme allerdings unangenehm dröhnend wahr.
Super X-Fi ist grundsätzlich eine gute Ergänzung zum bereits guten Klangbild, ist jedoch nicht ohne Einschränkungen nutzbar. Auf einem Windows 10 System ließ es sich in unserem Test gar nicht nutzen.
Die sehr üppige Akkulaufzeit und eine gute Geräuschisolierung ohne ANC machen ihn zum perfekten Reise-Begleiter, der Tragekomfort nimmt bei längerem ununterbrochenen Einsatz jedoch leider ein wenig ab, gelegentliche Pausen sind daher angeraten.
Die Verbindung mit anderen Geräten klappte im Test ebenfalls auf Anhieb und hielt meistens zuverlässig. Die Verarbeitungsqualität ist hoch, mit einigen kleinen Ausnahmen, die zu verkraften sind.
Insgesamt ist der Aurvana Trio Wireless ein zuverlässiges Gerät mit guter Verarbeitung, angemessener Ausstattung und sehr guter Wiedergabequalität. Für die alltägliche Nutzung fallen die meisten der Schwächen, die uns aufgefallen sind, daher auch nicht so sehr ins Gewicht.
Empfehlenswert finden wir ihn besonders für Musikliebhaber*innen, die gerne auch mal länger unterwegs sind.
Creative Aurvana Trio Wireless
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
87/100
Insgesamt ist der Aurvana Trio Wireless ein zuverlässiges Gerät mit guter Verarbeitung, angemessener Ausstattung und sehr guter Wiedergabequalität. Für die alltägliche Nutzung fallen die meisten der Schwächen, die uns aufgefallen sind, daher auch nicht so sehr ins Gewicht. Empfehlenswert finden wir ihn besonders für Musikliebhaber*innen, die gerne auch mal länger unterwegs sind.