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Dreame W10 Pro im Test: Lohnt sich das Upgrade?

Vor einigen Monaten brachte Dreame mit dem Dreame W10 das Segment der automatisierten Saugwischroboter auf ein völlig neues Level. Dabei war es nicht die Saug-, sondern die Wischfunktion die für Wow-Effekte sorgte. Das Unternehmen entschied sich hier nämlich gegen eine klassische Wischeinheit. Stattdessen kommen beim Dreame W10 gleich zwei rotierende Mopps im Kleinformat zum Einsatz. Entsprechend beeindruckend waren die Wischergebnisse, entsprechend überschwänglich die Lobeshymnen. Wie wir bereits Ende Mai berichteten kommt nun mit dem Dreame W10 Pro ein Upgrade vom beliebten Saugwischroboter der Premiumklasse in den Handel. Der Saugwischroboter der Premiumklasse kommt zu einem stolzen Preis von knapp 1000 Euro daher und verspricht umfangreiche Verbesserungen zum Vorgänger. Ob sich der Aufpreis zum Standardmodell lohnt, erfahrt ihr in unserem umfangreichen Dreame W10 Pro Test.

Alles neu macht der Mai?

Im Mai kündigte Dreame mit dem W10 Pro ein verbessertes Modell des W10 an. Doch was genau hat die Dreame am bereits sehr guten Saugwischroboter noch verbessert? Ein Blick auf das Gerät selbst macht schnell klar, dass sich optisch so gut wie nichts getan hat. Wen wundert’s? Schließlich ist der Dreame W10 Pro baugleich zum Standardmodell. Deckungsgleich ist übrigens nicht nur die Optik. Auch bei der Technik hat sich nicht wirklich viel getan. Das bedeutet, dass du auch hier 4.000 Pascal Saugleistung und einen Akku mit 6.400 mAh Größe bekommst.

Dreame W10 Pro Lieferumfang

Letzterer soll laut Dreame für maximal 210 Minuten Reinigungsdauer sorgen können. Beim genaueren Hinsehen lässt sich dann aber doch ein Unterschied feststellen. Und dieser befindet sich an der Vorderseite des Gerätes. Hier verbaut Dreame eine Dual-Kamera, die das sogenannte Action AI bieten soll. Action AI soll für eine verbesserte Erkennung von Objekten sorgen, die sich dem smarten Haushaltshelfer in den Weg stellen. Damit soll insbesondere das Verheddern mit Kabeln oder das durch die Gegend schieben anderer Objekte der Vergangenheit angehören. Ob das Vorhaben gelingt? Wir schauen es uns an!

Technische Details des Dreame W10 Pro

Produkttyp Saugwischroboter
Maße 334 mm x 105,5 mm x 430 mm (inkl. Basisstation)
Saugleistung 4000 Pascal
Gewicht Saugroboter: 4,9 kg
Basis: 8,9 kg
Material Kunststoff
Staubbehälter 450 ml
Wasserbehälter Basis: 4500 ml Frischwassertank, 4000 ml Schmutzwassertank
Sensoren LDS LiDAR-Sensor, Dual-Kamera Action AI
Akku 6.400 mAh für bis zu 210 min Reinigungsdauer
Sprachassistenten Amazon Alexa, Google Assistant
Preis € 999,00 *

Lieferumfang

In der hochwertigen Verpackung des Dreame W10 Pro befinden sich zum einen natürlich der Saugroboter selbst und zum anderen die Basisstation. Obendrein gibt es hier einen Staubbehälter, Frischwassertank, Kehrbürste, 2x Reinigungsbürsten, 2x Wischpads, Stromkabel sowie die übliche Bedienungsanleitung.

Design in D-Form

Schick ist er ja, der Dreame W10 Pro. Aber lasst uns den smarten Haushaltshelfer der Reihe nach begutachten. Anfangen wollen wir mit dem Saugroboter selbst. Anders als der weit günstigere Kollege D10 Plus, welchen wir ebenfalls bereits testen durften, setzt Dreame hier nicht auf das gängige Kreis-Design, welches bei einem Großteil der Saugroboter zum Einsatz kommt. Stattdessen kommt der Korpus des Dreame W10 Pro in einem Design daher, welches an den Buchstaben D erinnert.

Dreame W10 Pro

Warum das so ist, stellt man fest, wenn man das Gerät einmal umdreht. Hier müssen nämlich zwei große Wischpads Platz finden, die später für eine gründliche Bodenreinigung sorgen sollen. Beim Blick von oben unterscheidet sich der Saugwischer bis auf die Form nicht großartig von anderen Modellen. Hier findet man wie auch beim D10 Plus den LiDAR-Sensor wieder, welcher sich unter einem kleinen Türmchen verbirgt.

Eine Bedieneinheit mit drei Knöpfen ermöglicht die Steuerung am Roboter selbst. Alternativ steht auch eine App zur Verfügung, auf die wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einen Blick werfen wollen. Ansonsten lässt sich von der Oberseite aus noch ein Deckel öffnen, der den Zugang zum Innenleben des Dreame W10 Pro ermöglicht. Hier befindet sich nicht nur eine Kontrollleuchte für die WiFi-Verbindung. Obendrein kann man so auch den 450 ml fassenden Staubbehälter erreichen, um ihn zu entleeren.

Hauptbürste nur teilweise mit Gummilamellen

Während an der Rückseite Lüftungsschlitze für den nötigen Luftaustausch sorgen, befindet sich an der Front die eigentlich spannende Neuerung des Dreame W10 Pro – die Dual Kamera. Was die neue Sensortechnik namens Action AI zu leisten imstande ist, beleuchten wir später. An der Unterseite findet man neben den oben angesprochenen beiden Wischpads auch die Hauptbürste vor. Diese besteht leider nicht vollständig aus Gummi, wie es beispielsweise beim Roborock S7 der Fall ist. In dieser Preisklasse hätte Dreame die weitaus bessere Wahl durchaus spendieren dürfen. Neben den beiden großen Rädern und der obligatorischen Seitenbürste runden die Absturzsensoren die Ausstattung der Unterseite ab.

Dreame W10 Pro Unterseite

Alles in allem ist die Verarbeitungsqualität des Dreame W10 Pro im Test auf einem sehr hohen Niveau. Da bereits der D10 Plus mit einem Bruchteil des Preises in Sachen Verarbeitung keine Wünsche offen ließ, hätte mich alles andere aber auch gewundert. Es ist schon erstaunlich, was Dreame hier trotz der hauptsächlichen Verwendung von Kunststoff auf die Beine gestellt hat. Ein echter Wermutstropfen ist für mich allerdings die Hauptbürste auf der Unterseite. Als Besitzer von zwei Katzen und einem Hund habe ich die Hauptbürste meines Roborock S7 wirklich lieben gelernt. Da diese lediglich aus Gummilamellen besteht und keine herkömmlichen Borsten verwendet, muss ich sie so gut wie nie reinigen. Ob das bei der klassischen Bürste des Dreame W10 Pro ebenfalls der Fall ist, wage ich zu bezweifeln.

Der braucht jede Menge Platz

Bevor wir zur Reinigungsleistung des Dreame W10 Pro kommen, müssen wir erst einmal den Elefanten im Raum ansprechen. Und das ist ganz klar die Größe. Bevor du dir den W10 Pro anschaffst, solltest du dir darüber im Klaren sein, dass du jede Menge Platz für diesen benötigst. Da er sehr schick aussieht, darf das auch gerne im Wohnzimmer sein. Mit einem Gewicht von 4,9 kg (Saugroboter) und 8,9 kg (Basisstation) ist das Reinigungsteam nämlich nicht nur alles andere als leicht. So macht er sich mit 334 mm x 105,5 mm x 430 mm inklusive Basisstation auch sehr dick in deinen eigenen vier Wänden. Die Basisstation ist wie der Saugroboter selbst ebenfalls sehr gut verarbeitet.

Blickt man von oben darauf, erkennt man ein schickes Display im Miniaturformat. Dieses informiert den Nutzer über den gegenwärtigen Status der Basisstation. Öffnet man den Wartungsdeckel erblickt man den Frischwassertank mit 4500 ml und den Schmutzwassertank mit 4000 ml Fassungsvermögen. Wer sich ein wenig mit Saugrobotern inklusive Basisstation auskennt, wird nun einen Staubbehälter vermissen. Folglich kommst du nicht umhin, den Saugroboter selbstständig zu entleeren. Dies liegt daran, dass die Station den W10 Pro nicht absaugt. Stattdessen ist sie speziell für die Reinigung der Wischpads geeignet. Dazu aber später mehr.

Dreame W10 Pro im Saugtest

Kommen wir zur Königsdisziplin im Bereich der Saugroboter – der Reinigungsleistung. Dabei wollen wir zunächst einmal die klassische Saugleistung unter die Lupe nehmen. Mit 4000 Pascal hat der Dreame W10 Pro zumindest auf dem Papier einiges in petto. Doch bringt er die Leistung auch auf den Boden? Was mir bei dem Premium-Saugroboter als aller erstes aufgefallen ist, ist seine vorsichtige Vorgehensweise beim Reinigen. Hier musst du dir wirklich keine Gedanken um deine Möbel machen. Selbst flache Gegenstände, die auf dem Boden liegen, sind vor dem Saugroboter sicher. Und hier hat Dreame definitiv die Achillesferse des normalen W10 beheben können. Dieser fuhr mitunter über Kabel, T-Shirts oder andere flach auf dem Boden liegende Gegenstände.

Dreame W10 Pro AI Kamera

Grund hierfür waren die unzureichenden Sensoren an der Front des Saugroboters. Dank der neuen Dual-Kamera verdient der Dreame W10 Pro seinen Namenszusatz definitiv. Hier verarbeitet eine künstliche Intelligenz namens „Action AI“ die von der Doppelkamera aufgezeichneten Bilder zuverlässig. In der Praxis machte der Saugroboter folglich selbst um Kabel und sogar Zettel einen Bogen. Das dürfte all diejenigen freuen, bei denen es manchmal einfach schnell gehen muss und die nicht Zeit haben, die Wohnung vor Fahrtantritt des Saugroboters noch einmal aufzuräumen.

Ansonsten war ich sehr beeindruckt nachdem der W10 Pro im Test seine erste Saugeinheit durch meine ca. 85 m² große Wohnung hinter sich gebracht hat. Haare von Hund und Katz saugte er zuverlässig weg. Lediglich in den Ecken hinterließ er noch den einen oder anderen Krümel. Allerdings ist das ein klassisches Problem von Saugrobotern. Im Vergleich zu anderen smarten Haushaltshelfern benötigt der W10 Pro wirklich viel Zeit, um deine Böden abzusaugen. Das mag den einen oder anderen hektischen Zeitgenossen mit chronischem Zeitdruck mitunter stören.

Ich persönlich finde das besser als wenn er meine Wohnung in Rekordzeit abfahren würde und schlussendlich noch die Hälfte des Schmutzes liegen bleiben würde. Wer die Geduld mitbringen kann, wird hier definitiv belohnt. Schließlich kann sich das Endergebnis wirklich sehen lassen. Doch angesichts der Bewaffnung mit zwei gewaltigen Wischpads ist die Wischfunktion bei weitem spannender als das schnöde Saugen. Und diese wollen wir uns jetzt einmal ansehen.

Wischleistung beim Dreame W10 Pro Test

Die Wischfunktion des Dreame W10 Pro ist optional. Da der Hersteller hierin aber offensichtlich das große Alleinstellungsmerkmal seines Saugers sieht, sollte man sie auch unbedingt in Anspruch nehmen. Damit der smarte Haushaltshelfer sie vollführt, musst du lediglich die beiden Wischpads auf der Unterseite aufstecken. Wie wir bereits ausgeführt haben, macht der Dreame W10 Pro bei seiner Wischfunktion einiges anders als andere Hersteller. Das betrifft nicht nur die beiden Miniatur-Mopps.

Dreame W10 Pro im Wischtest

Obendrein befindet sich im Sauger selbst kein Frischwassertank, der für Nachschub an Wasser sorgt. Stattdessen setzt Dreame hier auf ein Zusammenspiel zwischen Basisstation und Saugwischroboter. Je nach dem wie hoch du die Wisch-Intensität reguliert hast, kehrt der Roboter nach einigen m² wieder zurück zu seiner Basis, um die beiden Wischpads wieder frisch zu befeuchten. Da die beiden Wischflächen dabei auch direkt gereinigt werden, sind die Ergebnisse wirklich erstaunlich gut. Ein weiterer Grund dafür, dass selbst hartnäckige Flecken weggewischt werden, ist der Druck, den der Sauger auf die Wischpads ausübt.

Dreame W10 Pro Absaug- und Reinigungsstation

Mit 10 N drückt er die rotierenden Wischflächen auf den Boden. Das Endergebnis kann sich wirklich sehen lassen und übertrifft alles, was ich bislang von einem Saugwischroboter gesehen habe. Ist der Saugwischroboter mit seiner Reinigung fertig, besucht er automatisch seine Basis. Dies tut er nicht nur, um nach der wirklich Akku-zehrenden Wischtour wieder neue Energie zu tanken.

Dreame W10 Pro Buttons

Obendrein reinigt die Dockingstation hier gleichzeitig seine Wischpads. Diese werden noch einmal ordentlich durchgespült und das dabei entstandene Schmutzwasser wird abgesaugt und landet im Schmutzwasser-Behälter der Basis. Egal, ob der Dreame W10 Pro saugt oder wischt – unangenehm laut war er im Test nie. Hier habe ich definitiv schon weitaus lautere Konkurrenten im Test gehabt. Laut Herstellerangaben werkelt er mit maximal 65 dB.

App-Anbindung

Um die Steuerung so komfortabel und unkompliziert wie möglich zu gestalten, muss ein Saugroboter heutzutage natürlich auch eine App-Steuerung mitbringen. Dementsprechend kann auch der Dreame W10 Pro eine solche vorweisen. Diese bietet an sich genau die Features, die du auch in der Dreame App für den D10 Plus wiederfinden kannst. Neben der Saugstärke lässt sich hier unter anderem auch die Feuchtigkeitsstufe beim Wischen regulieren. Obendrein kannst du den Räumen unterschiedliche Bodentypen zuordnen und dementsprechend die Parameter festlegen. Während Steinböden erfahrungsgemäß feuchter Reinigung bedürfen, sollte es auf Holz nicht allzu viel sein.

Dreamehome App (Bild: Apple App Store)

In der App macht sich dann auch der LiDAR-Sensor des Saugroboters bemerkbar. Schließlich kartiert er deine Wohnung zuverlässig und erstellt sogar automatisch Räume. Sollten deine eigenen vier Wände eher einen extravaganten Schnitt haben, kannst du in der App aber auch selbstständig Räume erstellen. Auch No-Go-Areas oder Reinigungen in gezielten Bereichen sind möglich. Weiterhin lassen sich hier Reinigungs-Routinen festlegen. Bestimme zum Beispiel eine Zeit, in der dein W10 Pro die gesamte Wohnung oder nur bestimmte Räume reinigen soll. Die App sorgt für einen sehr hohen Bedienkomfort und ist sehr schön übersichtlich.

Fazit zum Dreame W10 Pro Test

Beim Dreame W10 Pro muss man wirklich das Haar in der Suppe suchen um meckern zu können. So bietet er nicht nur ein tolles Design und eine hochwertige Verarbeitung. Obendrein punktet er mit einer tollen Saugleistung und einer konkurrenzlos guten Wischleistung. Das Konzept mit den beiden rotierenden Wischpads ist einmalig. Meiner Meinung nach läuft Dreame der Konkurrenz hier meilenweit davon. Auch das Zusammenspiel mit der Basisstation ist toll. So sorgt diese zuverlässig dafür, dass die Wischpads immer schön befeuchtet ans Tagewerk gehen. Abgerundet wird das Ganze mit einer selbsterklärenden App, die für einen hohen Bedienkomfort sorgt. Allerdings gibt es auch zwei Gründe zum Meckern.

Da wäre zum Einen die Hauptbürste des W10 Pro. Da diese noch immer auf klassische Bürstenhaare setzt und nicht gänzlich Gummi verwendet, ist sie anfällig für das Verheddern von Tierhaaren und anderem hartnäckigen Schmutz. Hier ist regelmäßige Wartung angesagt. Außerdem wird der eine oder andere vergeblich einen Staubbehälter in der Basisstation suchen. Dieser ist nicht vorhanden, da sie den Schmutz vom Saugroboter schlichtweg nicht absaugt. Das bedeutet, dass du regelmäßig den Mini-Schmutzbehälter des Roboters selbst entleeren musst. Wen das nicht stört, der bekommt hier zu einem hohen Preis einen der wohl besten Saugwischroboter aller Zeiten geboten.

Dreame W10 Pro Test: Gold Award

Dreame W10 Pro

Verarbeitung und Design
Saugleistung
Wischleistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Dreame bringt mit seinem W10 Pro die Wischfunktion auf ein neues Level, das die Konkurrenz bislang nicht erreichen kann. Für dieses Feature muss man aber auch einen hohen Preis in Kauf nehmen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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