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Edifier D32 im Test: Multiroom-Lautsprecher in Retro-chic

Der Vintage-Look ist ja aktuell wieder hochmodern. Nun springt auch Edifier auf den Retro-Zug auf und bringt mit dem D32 einen edlen Multiroom-Lautsprecher an den Start, der per Wi-Fi mit Apple AirPlay 2 kommuniziert und einen hochauflösenden satten Klang via Bluetooth 5.3 verspricht. Ob der Bluetooth-Speaker nur gut aussieht oder zur UVP von rund 130 Euro auch klanglich etwas auf dem Kasten hat, klärt unser Test.

Technische Daten

Produkt D32
Audioleistung 60 Watt
Treiber 2x Hochtöner (15 Watt)
1x Mittel-Tieftöner (30 Watt)
Bluetooth-Version 5.3
Bluetooth-Codecs SBC, AAC, LDAC und ALAC (nur via AirPlay)
Verbindung USB-C; AUX; Wi-Fi; Bluetooth
Akkukapazität 5.200 mAh
Akkulaufzeit bis zu 11 Stunden
Besonderheiten Digitaler Soundprozessor; Apple AirPlay 2-Support
Größe 250mm x 162 mm x 180,5 mm
Gewicht 3.047 Gamm
Farben Black Walnut, White
Lieferumfang Edifier D32; Stromkabel; USB-C- auf USB-C-Kabel; Anleitung
Preis € 199,99 *

Edifier D32 Test: Ein hochwertiger Hauch von Nostalgie

  • edler Retro-Look
  • hochwertige Verarbeitung; nur Bedienelemente etwas fragil
  • praktischer Tragegriff

Mit seiner an die 1960er und 1970er Jahre erinnernden Optik und den gediegenen Farben ist der Edifier D32 geradezu prädestiniert für den Einsatz im Wohnzimmer, in dem er allein optisch im Regal eine hervorragende Figur abgibt.

250 mm breit, 162 mm hoch und 180,5 mm tief ist der Bluetooth-Lautsprecher und nimmt damit nicht allzu viel Platz in Anspruch. Dabei ruht der robuste Speaker auf vier großzügigen Gummi-Standfüßen, die ihm einen sicheren Halt gewähren.

Bei der Materialwahl setzt Edifier auf eine Kombination aus Holz, Metall, Kunststoff und einem Kunstlederüberzeug für unser Testmodell in der Farbe Weiß, während das schwarze Walnussholz-Modell den texturierten Lederüberzug verzichtet und mit einer strukturierten Maserung aufwartet.

Eines haben beide Varianten gemeinsam: Sie sehen nicht nur äußerst edel aus, sie fühlen sich auch so an. Im Vergleich zum kleineren Klipsch Heritage Groove (unser Test), der ebenfalls eine historisch anmutende Optik anstrebt, wirkt der D32 wesentlich robuster und wertiger – so, wie wir es eben von Edifier gewohnt sind.

Die Lautsprecherpartie an der Vorderseite ist von einem angenehmen Stoff überzogen und von einem goldenen Metallrahmen umgeben, was für einen stimmigen Look sorgt.

Darunter befinden sich die Bedienelemente in Form von insgesamt fünf Schaltern aus Plastik, die allerdings recht viel Spiel haben und hinsichtlich der Verarbeitungsqualität im Vergleich zum Rest des Lautsprechers etwas abfallen. Sie wirken relativ fragil, allzu fest sollte man die Tasten wohl besser nicht betätigen.

Auf der Rückseite verfügt der Edifier D32 über einen praktischen Haltegriff, mit dem der Lautsprecher schnell geschnappt und an einen anderen Ort gebracht werden kann. Zwei große Öffnungen sollen zudem die Bassdarstellung verbessern, während ein AUX- und ein USB-C-Anschluss die kabelgebundene Konnektivität abrunden.

Bedienung, Akkulaufzeit und Reichweite

  • intuitive Bedienung
  • schnell eingerichtet
  • praktische App-Steuerung

Die Bedienung des Edifier D32 erfolgt über die bereits angesprochenen Schalter an der Vorderseite des Lautsprechers. Eine Taste schaltet das Gerät ein, eine dient der Bluetooth-Kopplung, eine pausiert die Wiedergabe oder setzt sie fort und die anderen beiden verringern oder erhöhen die Lautstärke. Der Wechsel der Audioquelle erfolgt über ein kurzes Drücken des Power-Buttons.

Einfacher geht es nicht, was auch für die Einrichtung des D32 gilt. Einschalten, Bluetooth koppeln und schon seid ihr einsatzbereit. Alternativ kann für die Bedienung die Edifier Connex Smartphone-App hinzugezogen werden.

Die App ist klar strukturiert aufgebaut, setzt allerdings auf die englische Sprache. Hier kann unter anderem zwischen die verschiedenen Eingabequellen gewechselt werden, während ihr mit dem Equalizer Einfluss auf den Klang nehmt.

Vier EQ-Presets stehen dafür zur Wahl (Classic, Monitor, Dynamic und Vocal), wobei auch ein individualisiertes Preset mithilfe eines 6-Band-Equalizers erstellt werden kann.

Zudem lässt sich in der App das HD-Audio-Codec via Bluetooth aktivieren, denn der D32 unterstützt dank LDAC sogar die Wiedergabe mit 96 kHz bei 24 Bit Tiefe. Auch die „Dual-device connection“, also Bluetooth-Multipoint kann in der App ein- und ausgeschaltet werden. Ist Multipoint aktiv, steht der LDAC-Codec jedoch nicht zur Wahl.

Edifier stattet den D32 mit einem 5.200 mAh starken Akku aus, der eine Laufzeit von bis zu 11 Stunden realisieren soll. Das gilt, anders als bei vielen anderen Herstellern, jedoch nicht für eine Lautstärke von rund 50 Prozent, sondern ist auch bei 70 Prozent Lautstärke realisierbar.

Edifier D32

Allerdings muss man dazu sagen, dass der D32 wirklich extrem laut wird und bereits 50 Prozent mehr als ausreichend sind, um einen großen Raum zu beschallen. Auch die Wireless-Reichweite fällt überzeugend aus. Eine Entfernung von rund 12 Metern zur Audioquelle meistert der Lautsprecher problemlos, ohne dass es zu Soundaussetzern oder Problemen käme.

Soundqualität und Performance

  • 2.1-Klang mit 60 Watt Leistung
  • 52 Hz bis 40.000 Hz Frequenzgang
  • kräftiger, voller und detailreicher Sound

Der Edifier D32 verfügt über insgesamt drei Treiber: Zwei 1-Zoll-Seidenkalotten-Hochtöner und ein 4-Zoll-Mitteltieftöner sind verbaut, die insgesamt mit 60 Watt Leistung aufwarten und eine 2.1-Klangbühne bilden.

Hinsichtlich der Power liegt der D32 damit auf Augenhöhe mit dem soundcore Boom 2 (unser Test), der auf eine ähnliche Treiberanordnung setzt und auch preislich in derselben Region angesiedelt ist.

Auch aus klanglicher Sicht präsentiert sich das Edifier-Modell fast auf Augenhöhe und begeistert mit einem angenehm voluminösen, detailreichen und satten Klang, der vor allem in den Mitten stark aufspielt. Der Frequenzgang reicht bis 40.000 Hz hinauf und stellt die Höhen recht breit dar, allerdings kann es in den obersten Frequenzen durchaus etwas scharf werden, was das Klangbild mitunter etwas anstrengend machen kann. Grundsätzlich wirkt das Klangbild aber etwas eng, sodass es nach oben hin etwas an Luftig- und Räumlichkeit fehlt.

Auch die Basswiedergabe kann sich hören lassen, wenngleich der Frequenzbereich hier erst ab 52 Hz einsetzt und Tiefbässe entsprechend kaum darzustellen vermag. Doch nicht falsch verstehen: Auch im Basssegment spielt der D32 stark auf, sodass Fans von Hip-Hop und Electro-Musik hier zweifelsohne gut bedient werden. Das Gegenstück aus dem Hause soundcore liefert in diesem Bereich aber etwas mehr.

Damit der Klang aber voll zur Geltung kommt, will der Edifier D32 etwas lauter betrieben werden. In den unteren Lautstärken zeigen sich vor allem die Mitten etwas zurückgestellt, wodurch die Instrumentalisierung und die Stimmen gedämpft daherkommen. Das ändert sich jedoch, sobald die Lautstärke auf 40 Prozent oder einen höheren Wert eingestellt wird.

Edifier D32

Grundsätzlich kommt der Bluetooth-Lautsprecher mit den meisten Genres sehr gut zurecht. Wobei er bei klassischer Musik (mit Streichern) etwas zurückfällt. Gerade Pop-, Hip-Hop/Electro- und Rockfans bekommen hier aber einen wirklich gut klingenden Lautsprecher an die Hand.

Der Bauform geschuldet spielt aber auch die Positionierung eine wichtige Rolle. Während der Klang direkt frontal am sattesten und ausgeglichensten ist, nimmt die Dynamik zu den Seiten hin bereits merklich ab.

Edifier D32 Test: Fazit

Mit dem Edifier D32 liefert der Hersteller einen wirklich hübschen und angenehm handlichen Bluetooth-Lautsprecher ab, der auch bei der Verarbeitung und Anschlussauswahl überzeugen kann. Dass sich der D32 vor allem im gediegeneren Wohlzimmer zu Hause fühlt und nicht für unterwegs gedacht ist, macht sich auch beim Klangbild bemerkbar.

Das überzeugt vor allem in den Mitten und allgemein mit einem sehr runden Sound, der allerdings sehr eng aufgestellt ist und etwas die Luftigkeit vermissen lässt. Auch die Basswiedergabe kann sich, mit Ausnahme des Tiefbass-Segments, wirklich hören lassen.

Positiv hervorzuheben ist zudem der hochauflösende LDAC-Codec bei der Zuspielung via Bluetooth, sowie die Multipoint-Konnektivität die eine gleichzeitige Kopplung mit zwei Endgeräten erlaubt. Die Akkulaufzeit von rund 11 Stunden geht in Ordnung, allerdings bieten einige Konkurrenten hier mehr.

Mangels IP-Zertifizierung eignet sich der D32 natürlich nur für den Innenraum und fühlt sich dort vor allem auf dem Wohnzimmer-, Küchen- oder Schreibtisch pudelwohl, da die Positionierung zum Hörenden eine wichtige Rolle spielt.

Wer also nach einem Bluetooth-Lautsprecher für zu Hause sucht und hohen Wert auf ein ansprechendes Design legt, wird mit dem Edifier D32 garantiert glücklich. Rein klanglich und hinsichtlich der Flexibilität hat aber beispielsweise der vergleichbar teure soundcore Boom 2 leicht die Nase vorn.

Edifier D32 Test: Silver award

Edifier D32

Verarbeitung
Nutzerkomfort
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

89/100

Handlicher Bluetooth-Multiroom-Lautsprecher im edlen Retro-Look, der mit hochwertiger Verarbeitung und vielen Anschlüssen punktet. Pluspunkte gibt's für den LDAC-Codec, während das Klangbild im Vergleich zur Konkurrenz leicht abfällt.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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