Das Beamer-Top-Modell aus dem Hause JMGO hört auf den Namen N1 Ultra. Dieser will nicht nur mit einem hochauflösenden und scharfen 4K-Bild überzeugen, sondern setzt noch dazu auf ein besonders handliches Auftreten und niedriges Gewicht. Einzigartige Besonderheit ist zudem das Gimbal-Design, das ein Drehen um 360° und Kippen um 135° erlaubt. Viel Tamtam um Nichts oder wirklich ein hervorragender Projektor? Diese und viele weitere Fragen klärt unser JMGO N1 Ultra Test.
Technische Daten
Modell | N1 Ultra |
Maße (BxTxH) | 241 mm x 236 mm x 203 mm |
Gewicht | 4,5 kg |
Farbe | Grau |
Native Auflösung | 3.840 x 2.160 Pixel (4K Ultra-HD) |
Helligkeit | 2.200 CVIA Lumen |
Einstellbare Bildgröße | bis 150 Zoll |
Throw-Rate | 1,2:1 |
Bildwiederholfrequenz | 60 Hz |
Betriebssystem | Android TV11 |
Konnektivität | Wi-Fi 6; Bluetooth 5.0 |
Anschlüsse | 2x HDMI 2.1; 1x USB-A; 1x 3,5-mm-Klinke |
Lautsprecher | 2 x Lautsprecher mit je 10 Watt (Dolby; DTS HD) |
Bildkorrektur |
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Besonderheiten | HDR10; 3D-Blu-Ray-Support; Gimbal-Standfuß |
Preis | € 1.749,00 * |
JMGO N1 Ultra Test: Design und Verarbeitung
- kompaktes und handliches Design
- überzeugende Verarbeitung
- praktisches Sockel-Design für zusätzliche Flexibilität
„Hui, ist der aber handlich,“ war mein erster Gedanke beim Auspacken des JMGO N1 Ultra. Denn mit seiner Größe von 241 mm x 236 mm x 203 mm ist er nur rund 10 Zentimeter tiefer und höher als beispielsweise der kompakte Nebula Mars 3 Air (unser Test).
Mit einem Gewicht von 4,5 kg wiegt er zwar deutlich mehr als die kompakten Mobil-Beamer, lässt sich aber immer noch schnell und einfach von A nach B transportieren. Transportieren ist auch ein gutes Stichwort, denn ausgeliefert wird der N1 Ultra in einer praktischen Transporttasche.
Oder… nennen wir es mal Transport-Styropor-Köfferchen. Das mutet zwar nicht sonderlich edel an, nimmt aber immerhin den Beamer samt Netzteil und Fernbedienung auf – womit wir dann auch schon den gesamten Lieferumfang abgefrühstückt hätten. Denn Kabel, Tücher und sogar die AAA-Batterien für die Fernbedienung fehlen. Unverständlich, in Anbetracht des hohen Preises. Aber nun ja.
Das Design des JMGO N1 Ultra ist außergewöhnlich und wirkt eher wie ein Flutscheinwerfer, denn wie ein typischer Beamer. Grund dafür ist vor allem das Sockel-Design, durch das die Projektor-Einheit auf einem Standfuß ruht.
Hier ruht auch eine einzigartige Besonderheit des Beamers. Denn der Sockel ist frei beweglich und kann um 360° gedreht, sowie um 135° gekippt werden. Das resultiert darin, dass du das Bild im Handumdrehen hinter dich oder sogar an die Decke werfen kannst.
Gummierte Füße am Drehteller sorgen dafür, dass der N1 Ultra dabei sicher in Position verbleibt. Die Aufhängung ist ebenfalls stabil genug, um die schwere Basiseinheit in der aktuellen Ausrichtung zu halten. Sollte sich das Ganze im Laufe der Zeit doch mal lösen, kann die Aufhängung mithilfe des beiliegenden Innensechskantschlüssel festgezogen werden.
Optisch setzt der JMGO N1 Ultra auf ein zweifarbiges Metall- und Kunststoff-Gehäuse, das im vorderen Bereich dunkelgrau (Metall), im hinteren Bereich hellgrau (Kunststoff) abgesetzt ist. An der Verarbeitungsqualität gibt es absolut nichts auszusetzen, diese wird in meinen Augen dem hohen Preis absolut gerecht.
Anschlüsse des JMGO N1 Ultra
- zweimal HDMI 2.1
- ungünstige Position der Anschlüsse
- USB-Port erkennt keine Speichermedien
Während der Netzanschluss an der Unterseite der Aufhängung eingesteckt wird, finden sich die anderen Anschlüsse an der Rückseite des Beamers selbst. Wirklich viel Auswahl wird hier zwar nicht geboten, vermisst habe ich allerdings ebenfalls nichts.
Zur Auswahl stehen zwei HDMI-Anschlüsse, einer davon fungiert auch als eARC. Diese werden durch einen USB-A-Port und einen 3,5-mm-Klinkenanschluss eingerahmt. Die Positionierung finde ich etwas unglücklich gelöst.
Denn da die Kabel gerade nach hinten aus dem Beamer führen, sind diese beim Projizieren an die Decke mitunter stets im Weg. Das ist zwar immer noch möglich, wirklich gut gefällt mir das im Hinblick auf den Druck auf die Kabel aber nicht.
Der USB-Port will aber offenbar nicht so recht. Entsprechende Speichersticks, die mit Videos bestückt sind, wurden im Test nicht erkannt oder ermöglichten keinen Zugriff auf die Dateien. Hier wurde mir lediglich angeboten, den Stick zu formatieren und so den internen Speicher zu erweitern.
Theoretisch sollen sich so auch externe Lösungen wie Fire Stick oder Apple TV mit dem Beamer verbinden lassen, das konnte ich allerdings leider nicht testen.
Einrichtung, Bedienung und Praxis
- schnelle, kinderleichte Einrichtung
- praktische Gimbal-Funktion
- hakelige, träge Bedienung
Die Ersteinrichtung des JMGO N1 Ultra ist ein Kinderspiel. Nach dem Start des Beamers finden wir uns sofort in der AndroidTV-Oberfläche wieder, die jedem Smartphone-Besitzer im Google-Kosmos bekannt vorkommen dürfte.
Nun gilt es nur schnell, das WLAN einzurichten, ein paar Einstellungen vorzunehmen und schon befinden wir uns im Hauptmenü, das mit dem typischen AndroidTV-Homescreen aufwartet.
Bedient wird der JMGO N1 Ultra übrigens voll und ganz mithilfe der beiliegenden Fernbedienung, die zunächst einmal mit Batterien versorgt und dann im System gekoppelt werden will. Klappt aber beides schnell und einfach.
Der Beamer selbst verfügt lediglich über einen Power-Button an der Unterseite der Aufhängung. Weitere Bedienelemente gibt es nicht. Dafür klappt die Bedienung mithilfe der Fernbedienung tadellos, wenngleich dieser eine Taste zum Stummschalten des Tons fehlt. Dafür gibt es immerhin alternativ auf die Möglichkeit, den Beamer per Sprachbefehl zu steuern.
Vorinstalliert sind bereits eine Handvoll Apps. Darunter YouTube, Disney+, ARD, ZDF oder Prime Video. Wem das nicht reicht, der kann natürlich auch auf den Google Play Store zugreifen und beispielsweise Netflix oder andere Apps herunterladen.
Was bei der Bedienung jedoch auffällt, ist, dass diese immer wieder aus unverständlichen Gründen etwas hakt. Bei der Navigation durch Apps zwar eher weniger, dafür müssen wir uns manchmal einen kurzen Moment lang gedulden, wenn wir die Mediensteuerung in einem Video aufrufen wollen. Auch die Regulierung der Lautstärke geht etwas schleppend vonstatten.
Pluspunkte gibt es für mich auch in dem handlichen Design. Das erlaubt es, den N1 Ultra schnell und einfach von einem Raum in den nächsten zu bringen und dort weiterzuverwenden. Besonders praktisch wird das in Kombination mit dem vollständig drehbaren und weit schwenkbaren Design:
Kino an der Decke, im Bett liegend, steht damit genauso wenig etwas im Wege, wie eine Projektion des nächtlichen Sternenhimmels an die Decke im Kinderzimmer. Ein sehr cooles Feature, wie ich finde, für das ich in der Praxis definitiv ein paar Anwendungsgebiete finden konnte.
Bildqualität des JMGO N1 Ultra
- exzellente Schärfe und Helligkeit
- satte Farben; HDR10
- zuverlässige automatisch Bildeinrichtung
All diese kleineren Makel macht der JMGO N1 Ultra in meinen Augen aber durch seine Bildqualität wieder wett. Ich habe mittlerweile bereits eine Reihe von Beamern getestet und der N1 Ultra spielt hier hinsichtlich des Bildes sehr weit vorne mit.
Das verdankt er unter anderem der Dreifach-Laser-Lichtquelle, die ein beeindruckend scharfes und helles Bild auf verschiedene Oberflächen wirft. Der Regenbogen-Effekt, den aber nicht alle Menschen gleich stark wahrnehmen, ist durchaus ausgeprägt.
Vor allem bei weißen Szenen sticht dieser ins Auge, wie in dem folgenden, von meiner DSLM-Kamera festgehaltenen, weißen Standbild gut erkennbar ist. Doch keine Sorge: In der Realität ist dies weitaus weniger ausgeprägt als auf dem Foto.
Besonders beeindruckend haben mich allerdings Schärfe und Helligkeit des Bildes. In Verbindung mit der hohen 4K-UHD-Auflösung kommt hier, bei einer großen Projektion, echtes Kino-Feeling auf.
JMGO gibt eine Helligkeit von 2.200 CVIA-Lumen an. Eine Maßeinheit für den chinesischen Markt, die in etwa 1:1 auf die hier gebräuchlichen ANSI-Lumen übertragen werden kann. Ein Top-Wert also und fast doppelt so hoch wie im Falle des beliebten XGIMI Horizon Pro.
Dabei erzielt der N1 Ultra auch in nicht vollständig abgedunkelten Räumen eine wirklich gute Bildqualität die weiter zunimmt, je dunkler die Umgebung ist. Erstaunlicherweise eignet sich der Beamer auch recht gut für Gaming-Ambitionen.
Hierzu steht im Menü ein spezieller Gaming-Modus zur Wahl, der die Latenz via HDMI 2.1 auf 15ms reduziert. MEMC gleicht dabei digital Bewegungsunschärfe aus, was minimal auf Kosten der Bildqualität geht. Wirklich sehen lassen kann sich das 4K-Spielebild aber allemal noch, auch wenn die Bildrate auf 60 Hz beschränkt ist und VRR (Variable Refresh Rate) nicht geboten wird.
Die Bildanpassung nimmt der N1 Ultra dabei übrigens vollständig automatisch vor. Keystone-Korrektur, Objektvermeidung oder Autofokus regelt der Beamer alles selbst und das sowohl schnell als auch zuverlässig.
Zudem gibt es einen Low-Bluelight-Modus und „Smart Eye Detection“. Letzteres erkennt Menschen und Bewegungen in einem Umkreis von rund 4 Metern um den Projektor herum und reduziert automatisch die Helligkeit, um eine Schädigung der Augen beim Schauen in den Laser zu vermeiden. Auch das klappt in der Praxis tadellos.
Soundqualität
- überzeugendes Klangbild in allen Frequenzen
- hohe Maximallautstärke
- geringe Betriebsgeräusche
Erfreulicherweise kann der JMGO N1 Ultra auch klanglich sehr gut mithalten. Verbaut sind zwei 10-Watt-Lautsprecher, die nicht nur eine sehr gute Maximallautstärke erreichen, sondern auch ein wirklich stimmiges Klangbild abliefern.
Dedizierte Lautsprecher oder eine Soundbar ersetzen die verbauten und von Dynaudio getunten Lautsprecher zwar nicht, für einen gemütlichen Filmabend reicht die gebotene Qualität aber allemal aus. Zumal selbst die Basswiedergabe gefallen kann.
Egal ob Tiefen, Mitten oder Höhen: Der Sound, der da aus diesem kompakten Gehäuse dringt, klingt wirklich klasse. Zumal diese mit Dolby Audio und DTS HD auch ein gutes Raumklang-Erlebnis bieten.
Der Beamer selbst wird dabei selbst im Dauerbetrieb nie lauter als 26 dB, was erstaunlich leise für einen Projektor ist. Ein Yaber K2s (unser Test) oder Wanbo X2 Pro (unser Test) werden hier mit 50 dB(A) beziehungsweise 43 dB(a) deutlich lauter.
JMGO N1 Ultra Test: Fazit
Der JMGO N1 Ultra hat mich im Test wirklich beeindruckt. Vor allem die Bildqualität liegt auf hervorragendem Niveau und punktet mit exzellenter Schärfe und einer beeindruckenden Helligkeit bei besonders hoher 4K-Auflösung samt HDR.
Das resultiert in einem detailreichen Bild mit satten Farben und hervorragendem Detailgrad. Egal ob beim Streamen der Lieblingsserie oder beim Zocken. Schade nur, dass maximal 60 Hertz drin sind, einen echten Fernseher kann der N1 Ultra für mich persönlich damit nicht ersetzen.
Auch klanglich ist das, was da aus dem kompakten Kasten dringt, ziemlich beeindruckend. Das Gimbal-Design bietet zudem einzigartige Möglichkeiten mit der Projektion an die Decke.
Schade nur, dass die Anschlüsse nicht vollends zu Ende gedacht und beim Kippen des Beamers etwas im Weg sind. Zudem hätten dem Projektor ein paar mehr Ports gut zu Gesicht gestanden. Warum USB-Medien nicht erkannt werden, ist mir schleierhaft. Dafür gibt’s Punktabzüge, wenngleich dieses Feature bei mir keinen allzu hohen Stellenwert einnimmt.
Etwas nervig ist zudem das langsame Betriebssystem beziehungsweise die hakelige Bedienung, die nicht immer so flott reagiert, wie man es sich wünschen würde. Nicht unerwähnt bleiben darf zudem der ausgeprägte Regenbogeneffekt, der bei empfindlichen Personen stark erkennbar ist – mich hat dieser in der Praxis aber nur bedingt gestört. Hier sollte man unbedingt vor dem Kauf testen.
Wer damit keine Probleme hat und einen portablen Beamer mit hervorragender Bildqualität für den Innenraum sucht, kommt mit dem JMGO N1 Ultra voll auf seine Kosten. Zumal man im Rahmen etlicher, immer wieder stattfindender, Rabattaktionen auch noch ordentlich sparen kann.
JMGO N1 Ultra
Einrichtung & Bedienung
Design & Verarbeitung
Anschlüsse & Verbindungsmöglichkeiten
Bildqualität
Soundqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Kompakter 4K-Beamer mit einzigartigem Gimbal-Design, exzellenter Bildqualität und sattem Klang. Lediglich das etwas hakelige Menü und die wenigen Anschlüsse sorgen für Punktabzug.