Im Segment der Saugroboter heißt es mittlerweile weiter, höher schneller. So wetteifern die zahlreichen Hersteller nicht nur darum, wer die meiste Saugleistung bietet. Inzwischen kommt auch kaum ein smarter Haushaltshelfer für die Bodenreinigung ohne eine anständige Wischfunktion mehr aus. Doch vor allem bei Geräten in der unteren Mittelklasse gelingt der Versuch einer eierlegenden Wollmilchsau häufig mehr schlecht als recht. Lefant möchte beim M210 Pro einen anderen Weg gehen und tritt als Purist im Bereich der Saugroboter an. Dieser punktet auf dem Papier nämlich nicht nur mit einem unschlagbaren Preis. Auf eine Wischfunktion wird verzichtet und stattdessen kommt eine zuverlässige Saugfunktion zum Einsatz. Obendrein soll das kompakte Format dafür sorgen, dass er selbst unter flache Möbel problemlos passt. Im Lefant M210 Pro Test wollen wir sehen, ob das auch im Jahr 2022 noch ausreicht.
Technische Daten
Maße | 28 cm x 7,85 cm x 28 cm |
Gewicht | ca. 2 kg |
Reinigungsmodi | Zufällige Reinigung, Fleckenreinigung, Kantenreinigung, Geplante Reinigung |
Features | Automatische Teppicherkennung (Erhöhung der Saugstärke), Automatische Rückkehr zur Ladestation bei schwachem Akku |
Bedienung | App-Steuerung und Sprachsteuerung (Alexa und Google Assistant) |
Saugkraft | 2.000 Pascal |
Akkulaufzeit | bis zu 120 Minuten |
Fassungsvermögen Staubbehälter | 500 ml |
Preis | € 99,99 * |
Lefant M210 Pro Test: Lieferumfang
Angesichts des Preises habe ich mit keinem üppigen Lieferumfang gerechnet. Lefant hat mich diesbezüglich allerdings eines besseren belehrt und kommt mit jeder Menge Zubehör daher. In der Verpackung befindet sich:
- Saugroboter
- Ladestation
- Netzteil
- Reinigungstool
- 2x HEPA-Filter
- 4x Seitenbürsten
- Bedienungsanleitung
Lefant M210 Pro Test: Design und Verarbeitung
- schlankes und flaches Design
- mattschwarzes Gehäuse, das an schusssichere Weste erinnert
- kein LiDAR und keine Hauptbürste
Auf den ersten Blick erkennen selbst Laien, dass es sich hier um das klassische Design von Saugrobotern handelt. So setzt auch Lefant auf eine Kreisform. Mit einem Durchmesser von gerade einmal 28 cm und einer Höhe von weniger als 8 cm ist der M210 Pro dabei erfreulich kompakt. Folglich dürfte er auch in kleinen, bzw. mit Möbel vollgestellten Wohnungen gut zurecht kommen. Die niedrige Höhe hilft ihm dabei, selbst unter flache Möbelstücke fahren zu können. Die Verarbeitungsqualität befindet sich auf einem guten Niveau, das ich angesichts des niedrigen Preises nicht erwartet hätte.
So weit, so bekannt vom Lefant M1 (Test). Doch im Gegensatz zum Schwestergerät, das in seiner weißen Hochglanzoptik stark an die Konkurrenz erinnert, geht Lefant beim M210 Pro einen deutlich anderen Weg. Auf mich wirkt das Design fast schon martialisch, aber definitiv cool. So sieht es ein wenig so aus, als hätte der Hersteller dem kompakten Saugroboter eine schusssichere Weste verpasst. Dank des mattschwarzen Designs muss man sich dabei wohl kaum davor fürchten, so schnell Kratzer oder andere Schäden am Gerät erkennen zu müssen.
Doch das war es noch nicht mit den Unterschieden zum M1. Obendrein verzichtet der M210 Pro auf das klassische Türmchen auf der Oberseite, welches früher lediglich Modellen der Oberklasse vorbehalten war. Damit wird deutlich, dass der M210 Pro keine Lasernavigation bietet. Welche Auswirkungen das für seine Orientierung hat, klären wir später. So finden wir auf der Oberseite lediglich einen Power-Button vor – mehr nicht.
Gemeinsamkeiten finden wir wiederum beim Blick auf die Seite. Während sich an der Rückseite Löcher für die Abluft befinden, findet man an der Front die Sensoreinheit für die Navigation vor. Auf einen Bumper verzichtet Lefant auch hier. Stattdessen kommen abermals die beiden dicken Gummilippen zum Einsatz, die wir auch vom M1 kennen. Diese sollen Roboter und Mobiliar vor Schäden bewahren. Unterschiede gibt es dann wieder im Hinblick auf den Unterboden.
Bekannt sind die beiden Seitenbürsten sowie zwei dicke Hartgummiräder, die ausreichende Dämpfung bieten. Doch eine Hauptbürste sucht man vergeblich. Der Lefant M210 Pro verzichtet kurzerhand auf selbige. Stattdessen setzt er auf eine einfache Saugöffnung. Diese soll Verwicklungsfreiheit versprechen. Haustierbesitzer werden wissen was damit gemeint ist. So verhängen sich in der Hauptbürste vieler Saugroboter gerne man die Haare der felltragenden Mitbewohner. Diesem Problem kann man nur mit Vollgummi-Hauptbürsten vorbeugen, wie sie beispielsweise der Roborock S7 (Test) bietet.
Lefant M210 Pro Test: Navigation
- keine Lasernavigation
- keine Kamerasensoren
- Insgesamt 13 Sensoren sollen Kollisionen und Stürze vermeiden
- Vier Reinigungsmodi
Eines sei vorweg gesagt. Angesichts eines Preises von 150 Euro darf man beim Lefant M210 Pro keine Wunder in Sachen Navigationstechnik erwarten. So verfügt er beispielsweise über keine LiDAR-Technik, wie sie mittlerweile fast schon Gang und Gäbe ist. Das sorgt nicht nur dafür, dass er sich in dunkler Umgebung nicht gut zurechtfindet. Obendrein fällt die Kartenerstellung weg, wie man sie selbst von Geräten der Mittelklasse kennt.
Doch in seiner Funktionsweise schränkt das den Saugroboter nur wenig ein. Schließlich setzt dieser bei seiner Navigation auf klassische Mittel. Während Saugroboter mit ausreichend Sensorik zunächst ihre Umgebung ausmessen und im Anschluss daran einen exakten Reinigungsplan verfolgen, reagiert der M210 Pro dann, wenn es nötig ist. Seine 13 Sensoren lassen ihn nämlich spüren, wenn ein Hindernis vor ihm liegt oder aber ein Treppenabsturz droht.
Es mag anfangs zwar verwirren, wenn man die strikten Reinigungstouren von höherpreisigen Saugrobotern gewöhnt ist, in der Praxis funktioniert aber auch das Chaosprinzip des M210 Pro gut. Der Saugroboter bietet insgesamt vier unterschiedliche Modi. In der zufälligen Reinigung versucht der smarte Haushaltshelfer im Zufallsprinzip so viel Fläche wie möglich abzufahren. Dabei lässt er schlussendlich aber auch einige Quadratmeter aus.
Weiterhin bietet er die geplante Reinigung. Hier läuft alles weniger chaotisch ab, da der Roboter den Raum in spiralförmigen Bewegungen abfährt. Der Modus Fleckenreinigung ist dann gut, wenn dir zum Beispiel eine Packung Mehl heruntergefallen ist und die Verschmutzung lediglich eine kleine Fläche betrifft. Hier fährt der Sauger im Kreis, um gezielt die Verschmutzung abzusaugen. Bei der Kantenreinigung wiederum reinigt der Roboter die Raumecken und -kanten.
Schlussendlich lag immer noch ein wenig Staub auf dem Boden und vor allem auch in den Ecken herum. Doch dafür, dass der Sauger weder Lasernavigation, noch Kameratechnik bietet, lieferte er doch ein solides Ergebnis ab. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, den kompakten Roboter als Ergänzung zum klassischen Staubsauger zu nutzen. Schließlich erreicht dieser auch Stellen unter flachen Möbeln, an die ich mit meinem Dyson Akkusauger nicht gelange.
Lefant M210 Pro Test: Bedienkomfort
- App-Steuerung möglich
- Sprachsteuerung möglich (Alexa, Google Assistant)
Wie eingangs erwähnt, verfügt der Lefant M210 Pro am Gerät selbst lediglich über einen Start/Stopp-Button. Wer mehr möchte, kann sich die App von Lefant herunterladen. Angesichts des niedrigen Preises finde ich es wirklich toll, dass der Roboter diese unterstützt. Lobenswert muss ich dabei die Einrichtung erwähnen. Diese ging kinderleicht und vor allem schnell von der Hand.
Da man sich mithilfe der App viele Einstellungsmöglichkeiten eröffnet, sollte man dies auch tun. Hier kannst du nämlich nicht nur die Saugleistung anpassen. Obendrein wählt man hier einen der Modi aus und kann den Zeitpunkt der Reinigung festlegen. Cool ist natürlich auch die Steuerung per Sprachassistenten.
Hier unterstützt der Lefant M210 Pro sowohl Amazon Alexa als auch den Google Assistant. Auch in der Wartung ist der Roboter sehr nutzerfreundlich. Hierfür musst du lediglich über dem Mülleimer den entsprechenden Knopf betätigen und schon leert sich der 500 ml fassende Behälter. Angesichts des geringen Gewichts des smarten Haushaltshelfers ist das problemlos möglich.
Lefant M210 Pro Test: Die Reinigungsleistung
- 2.000 Pascal Saugleistung
- verwicklungsfreier Sauganschluss
- Gute Reinigungsleistung auf Hartböden, schlechte Leistung auf Teppichen
Wollen wir mal einen Blick auf die Saugleistung des Roboters werfen. Wirkliche Wunder habe ich hier ehrlich gesagt nicht erwartet. Das liegt nicht nur an der im Vergleich zur Konkurrenz eher schwachen Saugstärke von 2.000 Pascal. Obendrein kommt hier keine klassische Hauptbürste zum Einsatz. Ob da ein wirkliches Vakuum entstehen kann? In der Praxis wurde ich dann abermals eines besseren belehrt. Schließlich punktet der Roboter mit einem wirklich guten Saugergebnis. Egal, ob Tierhaare oder Staub – er konnte jeden Schmutz zuverlässig aufsaugen. Beim Entleeren des Staubbehälters war ich dann auch ob der Menge überrascht, die er bei nur einer Tour aufsammeln konnte.
Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass er Ecken meiner Wohnung erreicht hat, die weder mein Roborock S7 geschweige denn ich mit meinem Akkusauger erreiche. Wirft man dann einen genaueren Blick in die Ecken des Raumes, stellt man dann aber schon fest, dass das eine oder andere Staubkorn liegen bleibt. Etwas weniger positiv war ich von der Reinigung meines Teppichbodens überrascht. Hier zeigt sich deutlich, welche Nachteile der Verzicht auf die Hauptbürste mit sich bringt. Hier befand sich nämlich auch nach der Reinigung noch jede Menge Schmutz im Teppich.
An dem Problem ändert leider auch die automatische Teppicherkennung des Saugers nicht. Hierbei verdreifacht der M210 Pro die Saugleistung. Dies liegt mutmaßlich daran, dass eine Hauptbürste beim Teppichboden die einzelnen Fasern anhebt, um an den tieferliegenden Schmutz heranzukommen. Findet dies nicht statt, ist nur eine unzureichende oberflächliche Reinigung möglich. Wer allerdings ohnehin kaum oder gar keinen Teppichboden in der eigenen Wohnung hat, dürfte zufrieden mit dem Ergebnis sein. Insbesondere Haustierbesitzer dürften sich sogar darüber freuen, dass keine Hauptbürste vorhanden ist, die regelmäßig gereinigt werden muss.
Lefant M210 Pro Test: Solide Akkulaufzeit
- Akkulaufzeit: maximal 120 Minuten auf niedrigster Saugstufe
Das Durchhaltevermögen des M210 Pro kann sich wirklich sehen lassen. So spendiert Lefant seinem 2 kg leichten smarten Haushaltshelfer einen ausdauernden Akku, der eine Laufzeit von bis zu 120 Minuten bieten können soll. Hierbei muss man allerdings betonen, dass das Maximum lediglich bei niedrigster Stufe möglich ist. Da der Roboter mit 2.000 Pascal ohnehin kein Weltmeister bei der Saugstärke ist, kann man den Wert als solide bezeichnen.
Erhöht man die Saugstufe dann einmal, ist der Akku umso schneller leer. Doch dabei muss man sich nicht davor fürchten, dass der Sauger mit leerem Akku irgendwo in der Wohnung liegen bleibt. Sobald sich der Akkustand dem Ende neigt, sucht der Roboter selbstständig seine Ladestation auf. Ist der Akku dann wieder voll, setzt er an der Stelle an, wo er zuletzt gesaugt hat.
Fazit
Du bist auf der Suche nach einem soliden Saugroboter, der eine gute Reinigungsleistung zum niedrigen Preis bietet? Dann dürfte der Lefant M210 Pro das perfekte Modell für dich sein. Dank seines kompakten Designs erreicht er nicht nur nahezu jede Stelle deiner Fußböden. Obendrein musst du hier nicht auf hohen Bedienkomfort verzichten. App-Support und Sprachsteuerung sorgen für eine unkomplizierte Steuerung. Den niedrigen Preis spürt man dann allerdings im Bereich der Navigation, die mitunter etwas planlos wirkt. Auch die Saugleistung auf Teppichen ist nicht befriedigend. Obendrein dürfte der eine oder andere eine Wischfunktion vermissen. Wer mit diesen kleinen Mankos leben kann, bekommt hier ein gutes Gerät zu einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Lefant M210 Pro
Design und Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
86/100
Der Lefant M210 Pro verzichtet auf Vieles und konzentriert sich auf das Wesentliche. Wer mit dem Verzicht leben kann, bekommt hier einen soliden Saugroboter zum Top-Preis.