Wer bei der Wahl des passenden Fahrrads auf Flexibilität und Komfort setzt, sollte vielleicht mal über ein Faltrad nachdenken. Diese sind nämlich insbesondere für Pendler, die beim Arbeitsweg auf eine Kombination aus Rad und ÖPNV setzen möchten, äußerst interessant. Da sich die die Zweiräder für den Transport in Zug, Bahn oder Bus auf eine bequeme Größe schrumpfen lassen, siehst du dich hier auch nicht dem strengen Blick anderer Mitfahrer und des Schaffners ausgesetzt. Wenn du dann auch noch möchtest, dass die Fahrt mit dem Fahrrad ähnlich entspannt verläuft, wie mit dem ÖPNV, solltest du womöglich über ein Modell im integriertem Elektromotor nachdenken. Im SachsenRAD F12 Test habe ich genau solch ein Zweirad unter die Lupe genommen.
Technische Daten
Maße | aufgebaut: 1358x590x1098mm zusammengeklappt: 800x320x770mm |
Gewicht | 19,2kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | bis zu 120kg |
Rahmenmaterial | gegossenes Magnesium |
Farben | Titansilber, Lagunenblau, Space Grau |
Reifen | 16″ x 1,95″ |
Schaltung | SingeSpeed mit 3 Unterstützungsstufen |
Bremsen | mechanische Scheibenbremse vorne und hinten |
Motor | Bürstenloser Heckmotor mit 36V und 250W |
Geschwindigkeit | bis zu 25 km/h |
Akku | 36V / 5,2 Ah Li-Ionen-Akku mit Reichweite bis zu 50km |
Sattel | höhenverstellbar |
Ständer | Hinterbauständer aus Aluminium |
Federgabel | Starrgabel |
Weitere Features | faltbar, Hinterradfederung, Hilfsschieberad, Magnethalterung, LCD-Steuerdisplay, Fahrmodus Pedelec, LED-Frontlicht, Schutzblech, StVZO-Zulassung |
Preis (UVP) | 1.999,00 Euro (Zum Start für 1.699,00 Euro) |
SachsenRAD F12 Test: Lieferumfang und Aufbau
Die kompakte Form der Verpackung macht bereits deutlich, dass wir uns hier im Segment der Falträder befinden. Nach dem Öffnen des Paketes lässt sich neben dem Faltrad selbst noch die passende Ladetechnik, Sattel und Sattelstütze, Schutzbleche sowie die Bedienungsanleitung finden.
Das war es auch schon mit dem Lieferumfang. Aber mehr benötigst du auch nicht, um das SachsenRAD F12 durch deine Stadt manövrieren zu können. Ähnlich viel Understatement gibt es beim Aufbau. Denn auch dieser ist in seiner Komplexität überschaubar. Zunächst musst du das Fahrrad hierbei aus der Verpackung heben.
Wer seinen Rücken schonen möchte, erbittet sich hierfür Unterstützung von einer zweiten Person. Nun musst du die fixierenden Kabelbinder entfernen und das entsprechende Schutzmaterial abnehmen. Anschließend darfst du dein SachsenRAD F12 in halber Pracht genießen. Schließlich ist es noch zusammengeklappt. Um es aufzuklappen, musst du einfach nur den Rahmen aufklappen.
Sind die beiden Rahmenhälften zu einer Stange verbunden worden, legst du nur noch den Klappbügel um und verriegelst ihn gemäß Bedienungsanleitung. Als nächstes ist der Vorbau an der Reihe. Diesen klappst du hoch und fixierst ihn mittels Schnellspanner. Anschließend wird der Lenker in der entsprechenden Klemme montiert. Nun ist der Sattel an der Reihe. Diesen montierst du ebenfalls mittels Klemme.
Nun musst du nur noch die Pedale umklappen und das Stromkabel mit dem Motor verbinden. Überprüfe zum Schluss noch, ob ausreichend Luft auf den Reifen ist. Nun ist das SachsenRAD F12 bereit für die erste Spritztour. Für den Aufbau habe ich alles in allem eine knappe Viertelstunde benötigt. Und das ohne Unterstützung einer zweiten Person. Der Hersteller punktet hier mit einer sehr gut bebilderten und beschrifteten Aufbauanleitung.
SachsenRAD F12 Test: Design und Verarbeitung
Das SachsenRAD F12 ist ein sehr sportliches Faltrad. Das liegt in erster Linie an der modernen schnittigen Form, die mehr auf gerade Linien, denn auf geschwungene Formen setzt. Im aufgebauten Zustand misst das Faltrad 1358 x 590 x 1098 mm. Klappst du es für den Abstellraum oder die Mitnahme im ÖPNV zusammen, ist es mit den Maßen von 800 x 320 x 770 mm erfreulich kompakt.
Der Rahmen des F12 besteht aus gegossenem Magnesium. Dieses macht einen sehr robusten Eindruck, bringt aber auch so einiges auf die Waage. So wiegt das Faltrad stolze 19,2 kg, was man ihm auf den ersten Blick gar nicht ansieht. Doch SachsenRAD ist sich ganz offensichtlich darüber im Klaren, dass es sich hierbei um kein Leichtgewicht handelt. Deshalb platziert der Zweirad-Experte kurzerhand eine kleine Rolle auf der Unterseite des Rahmens.
So lässt sich das F12 im zusammengeklappten Zustand ganz einfach über den Bahnsteig oder andere feste Untergründe rollen. Sehr praktisch! Unser Testmodell kommt in der Farbe Titansilber. Alternativ kannst du es aber auch in den beiden anderen Farben Lagunenblau und Space Grau kaufen. Alles in allem macht das Faltrad in Sachen Optik wie auch Verarbeitung einen tollen Eindruck. Nicht ohne Grund gab es den IF Design Award.
Alles wirkt sehr hochwertig. Hierbei kommt auch wieder das gegossene Magnesium zum Tragen. Schließlich sorgt dieses dafür, dass du hier keinerlei Schweißnähte zu Gesicht bekommst. Geschmälert wird die ansonsten runde Optik aus meiner Sicht nur durch den dicken Kabelschlauch an der Vorderseite. Schade, dass SachsenRAD diesen nicht anderweitig unterbringen konnte. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Schließlich ist es bei einem Faltrad nicht ohne weiteres möglich, die Kabel im Rahmen zu verstauen.
SachsenRAD F12 Test: Tolle Ausstattung
Kommen wir zur technischen Ausstattung. Klein, aber oho passt hier tatsächlich wie die Faust aufs Auge. Denn trotz seiner kompakten Maße kommt das SachsenRAD F12 mit einer Ausstattung daher, die sich wirklich sehen lassen kann. Herzstück bildet ein 250 Watt starker bürstenloser Heckmotor. Dieser beschleunigt das Faltrad bis maximal 25 km/h.
Als maximale Reichweite gibt SachsenRad insgesamt 50 km an. Das ist natürlich nicht die Welt, doch für den kurzen innerstädtischen Verkehr dürfte das den meisten sicher ausreichen. Im Test konnte ich die Maximalreichweite von 50 km nicht erreichen, sondern nur 30 km. Bei optimalen Bedingungen kann das aber auch besser ausfallen. So hat der Hersteller die von ihm angegebenen 50 km Reichweite bei 20 km/h, geringster Unterstützung, flachem Gelände, auf Asphalt und bei einem Fahrergewicht von 75 kg erreicht.
Insgesamt kannst du zwischen drei verschiedenen Stufen wählen. Das geschieht über die Steuereinheit an der linken Lenkerseite. Hier befindet sich auch das LCD-Steuerdisplay. Auf diesem kannst du die wichtigsten Daten zur gegenwärtigen Fahrt ablesen.
Und das auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Neben Geschwindigkeit und Akkukapazität gehört auch die aktuelle Unterstützungsstufe dazu. Beim SachsenRAD F12 handelt es sich um ein Singlespeed. Du bekommst also keine Gangschaltung, sondern nur einen Gang geboten. In der Praxis hat mich das durch die drei Unterstützungsstufen nicht weiter gestört.
Ab Werk bekommst du außerdem eine runde Sicherheitsausstattung geboten. Neben einem hellen Vorderlicht, gibt es auch ein abnehmbares Rücklicht. Das passende Micro-USB-Kabel zum Laden befindet sich ebenfalls im Lieferumfang. Im Test überzeugten mich die mechanischen Scheibenbremsen vollends.
Diese agierten selbst bei sportlichen Bremsmanövern sofort und brachten mich zuverlässig zum Stehen. Auch die Allroundreifen in der Größe 16″ x 1,95“ wissen zu überzeugen. Neben einem Schutzblech gibt es dann auch noch einen zuverlässigen Fahrradständer.
SachsenRAD F12 Test: Fahr- und Bedienkomfort
Nachdem wir die technische Ausstattung unter die Lupe genommen, wollen wir das Faltrad auf seine Alltagstauglichkeit überprüfen. Bei klappbaren Fahrrädern spielt dabei natürlich nicht nur der Fahrkomfort, sondern auch der Bedienkomfort eine große Rolle. Das F12 verfügt über keine Vorderradfederung, sondern setzt auf eine Starrgabel. Das wirst du auf glattem Asphalt kaum spüren.
Bemerkbar macht sich das Ganze aber spätestens dann, wenn du erstmalig über Kopfsteinpflaster oder anderen unwegsamen Untergrund fährst. Auch Bordsteinkanten solltest du hier nicht mit Höchstgeschwindigkeit passieren. Doch das heißt nicht, dass das Fahrrad gar keine Federung bietet.
Während der Fahrt sitzt du nämlich dank Hinterradfederung jederzeit bequem dem recht weichen Sattel. Der Sattel selbst lässt sich in der Höhe verstellen. SachsenRAD gibt für das Faltrad übrigens ein zulässiges Gesamtgewicht von 120 kg an. Dabei solltest du beachten, dass dies nicht nur dein Körpergewicht, sondern unter Umständen auch dein Gepäck betrifft, das du bei dir führst.
Ab Werk bietet dir das F12 keine wirklichen Transportmöglichkeiten. Da ist etwas schade, da im Gegensatz dazu ein SachsenRAD F6 Safari (Test) bereits über einen vormontierten Gepäckträger verfügt.
Doch SachsenRAD hat eine Lösung in petto. So soll es einen optionalen Gepäckkorb geben, den du ganz einfach an der Sattelstütze montieren kannst. Hier dürfte man problemlos Kleinigkeiten unterbringen können.
Das Fahren selbst bereitet jede Menge Spaß. So bietet der Motor im Alltag ordentlich Schub. Insbesondere auf der höchsten der drei Unterstützungsstufen war ich durchaus überrascht. Wenn du dann einmal schnell in Bus, Bahn oder Zug einsteigen möchtest, ist das Fahrrad auch im Nu zusammengeklappt. Hier kommt die patentierte Falttechnik zum Einsatz. Mithilfe einer Magnethalterung an der Achse musst du beim Transport auch keine Angst haben, dass es plötzlich ungewollt wieder aufklappt.
Was mir auf den ersten Blick nicht so gut gefallen hat, war das Akkudesign. Schließlich ging ich zunächst davon aus, dass dieser fest verbaut ist und nicht aus dem Rahmen entnommen werden kann. Doch weit gefehlt. Solltest du keine Lust haben, das Fahrrad in deine Wohnung zu schleppen, kannst du den 5,2 Ah großen Akku auch einfach ausbauen und separat laden. Dein Rücken wird es dir danken.
Fazit
Mit dem SachsenRAD F12 hat die Fahrradschmiede aus Leipzig ein spannendes Faltrad für Pendler entwickelt, die beim Arbeitsweg nicht nur auf das Zweirad, sondern auch den ÖPNV setzen möchten. Dabei punktet das Rad mit einer schicken Optik und toller Verarbeitungsqualität. Obendrein bekommst du einen spritzigen Motor geboten, der stolze 250 Watt Leistung bringt und dich so blitzschnell und mit viel Komfort von A nach B bringt. Ein großer Vorteil gegenüber vieler Konkurrenten ist die blitzschnelle Umwandlung. Mit einigen wenigen Handkniffen ist das Fahrrad zusammengeklappt und bereit für den Transport.
Dank der praktischen kleinen Transportrolle musst du es dabei gar nicht tragen. Zu Meckern gibt es hier eigentlich kaum etwas. In der nächsten Version würde ich mir lediglich wünschen, dass dem Faltrad ein etwas schöneres Kabelmanagement spendiert wird. Über einen Gepäckträger bereits ab Werk würden sich ganz bestimmt auch einige Nutzer freuen. Aber SachsenRAD liefert diesbezüglich mit dem optionalen Korb ja eine passende Lösung. Abseits davon ist das F12 aber ein wirklich sehr gutes Faltrad für all diejenigen, die einen fahrbaren Untersatz für den urbanen Raum und die Mitnahme im ÖPNV suchen.
SachsenRAD F12
Design und Verarbeitung
Aufbau
Leistung und Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Das SachsenRAD F12 ist das fast perfekte E-Bike für ÖPNV-Pendler.
Gibt es eine Empfehlung für die max. Größe der Person die das F12 fahren sollte?
Hallo Joachim,
laut Herstellerangaben (https://sachsenrad.de/products/e-faltrad-f12-magpanther?srsltid=AfmBOooV5UQhn2n6AToiKdcIkg3Zfa_Uym3VGBVVBqJMWdCtm3UoHHXO) sollten Fahrer oder Fahrerin nicht größer als 1,90m sein.