Konsumerelektronik, Gadgets & Zubehör

Soundpeats T3 Test: Was leisten die günstigen TWS-In-Ears mit ANC?

Nach den Air 3 (unser Test) erreichen mit den Soundpeats T3 bereits die nächsten In-Ear-Kopfhörer des Herstellers unser Testlabor. Der Preis ist derselbe, der Ansatz allerdings ein ganz anderer, denn hier wird eine aktive Geräuschunterdrückung samt Transparenz-Modus geboten. Der „herausragende Klang“ ist ein vollmundiges Versprechen. Ob die T3 dieses halten können, klärt unser Test.

Technische Daten

Bluetooth-Version 5.2
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 5,5 Std., insgesamt bis zu 19 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 1,5 Std. (für Kopfhörer via USB-C); 2 Std. (für Ladeetui + Kopfhörer via USB-C)
Größe Ladeetui (B x H x T) 54 mm x 50 mm x 25 mm
Gewicht  4,6 g pro Earbud; 46,0 g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; Einzelnutzung
Preis € 10,19 *

Lieferumfang der Soundpeats T3

Im kompakten Karten der Soundpeats T3 findet sich das wichtigste Zubehör. Neben dem Ladeetui samt darin liegender In-Ear-Kopfhörer, legt der Hersteller ein USB-Typ-A-auf-USB-C-Kabel zum Laden mit einer Länge von rund 30 Zentimetern bei. In einem kleinen Tütchen finden sich zudem zwei weitere Paare an Silikon-Eartips in verschiedenen Größen, während die obligatorische Anleitung den Lieferumfang abrundet.

Soundpeats T3 Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Im Vergleich zum Pendant der Air 3 fällt das Ladeetui der Soundpeats T3 ungemein größer aus. 54 mm x 50 mm x 25 mm (Breite x Höhe x Tiefe) misst das Case und ist damit noch problemlos taschentauglich.

Den Deckel des matt-schwarzen Etuis ziert das Herstellerlogo, während der USB-C-Eingang zum Laden an der rechten Seite zu finden ist. Ein glänzender grauer Ring umzieht das Ladecase unterhalb des Deckels als optisches Highlight. Darüber findet ihr eine kleine Mulde zum Öffnen, darunter eine LED-Anzeige, die über den Akkustand und Pairing-Prozess informiert.

Die Innenseite des Case ist in mattem grau gehalten und beherbergt die eigentlichen In-Ear-Kopfhörer, darunter befindet sich eine Beschriftung der jeweiligen Seite (L und R). Das Design der Earbuds präsentiert sich recht klassisch und unaufgeregt.

Auch hier dominiert ein matt-schwarzes Exterieur, bei dem lediglich der glänzend abgesetzte Name des Herstellers auf der Außenseite der Ohrmuschel, sowie eine LED-Anzeige ins Auge springen. Einmal mehr setzt der Hersteller auf ein Design, dass an die Airpods angelehnt ist – inklusive eines Stifts, der aus dem Ohr herausragt. Der fällt mit einer Länge von 20 mm allerdings recht kurz aus und präsentiert sich abgeflacht.

Die Verarbeitung der Soundpeats T3

Positives gibt es hinsichtlich der Verarbeitung zu berichten, denn hier leisten sich die Soundpeats T3 keinerlei Patzer. Sowohl Ladeeuti als auch die Earbuds selbst fühlen sich durchaus wertig und robust an. Natürlich darf man nicht die Qualität eines deutlich teureren Produktes erwarten, gemessen am Preis kann die Verarbeitungsqualität jedoch überzeugen.

Das Ladeetui gefällt mir zudem deutlich besser als im Falle der Soundpeats Air 3, denn der Klappmechanismus samt Magnetverschluss hält sehr fest. Da die Unterseite zudem eine gerade Fläche aufweist, kann man das Case im geöffneten Zustand problemlos auf den Tisch stellen, ohne dass es umkippt. So soll es sein.

Soundpeats T3

Soundpeats T3: Der Tragekomfort

Der Tragekomfort war für uns der größte Kritikpunkt an den Air 3. Erfreulicherweise leisten die Soundpeats T3 hier deutlich bessere Arbeit. Dank der Silikon-Ohreinsätze finden die In-Ears auch bei schnellen Bewegungen sicheren Halt im Ohr. Hier rutscht oder wackelt nichts.

Wählt ihr zudem die richtige Größe der Eartips, kann auch die passive Geräuschunterdrückung durchaus überzeugen, denn die T3 dichten sehr gut ab.

Nach ein bis zwei Stunden dauerhafter Nutzung drücken die T3 allerdings ein wenig im Ohr, für den Dauereinsatz sind sie also nur bedingt geeignet. Und das trotz des relativ geringen Gewichts von nur rund 4,6 Gramm pro Earbud.

Soundpeats T3 Tragekomfort

Ausstattung und Akkulaufzeit

Die Soundpeats T3 bieten eine aktive Geräuschunterdückung (ANC) samt Transparenz-Modus, bei dem vor allem die Stimmen verstärkt wiedergegeben werden. Drahtlos funken die True-Wireless-In-Ears via Bluetooth 5.2. Die Stabilität und Reichweite der Verbindung lässt dabei keine Wünsche offen, selbst aus rund 12 Metern Entfernung zur Audio-Quelle bricht die Musikwiedergabe nicht ab.

Gespart hat der Hersteller allerdings bei den Audio-Codecs, denn die hochauflösenden Qualcomm aptX-Codecs glänzen vollständig durch Abwesenheit. Lediglich SBC und AAC werden geboten. Auch auf eine Trageerkennung, die die Musik beim Herausnehmen eines Earbuds pausiert, verzichtet der Hersteller.

Soundpeats T3

Dafür könnt ihr die T3 auch im Mono-Modus nutzen, also nur einen Ohrhörer verwenden. Multipoint, also die gleichzeitige Verbindung mit zwei Audio-Quellen via Bluetooth, wird ebenfalls nicht geboten.

Die Akkulaufzeit der Soundpeats T3

Bei der Akkulaufzeit solltet ihr keine Wunder erwarten. Das Ladecase bietet eine Akkukapazität von 320 mAh, die Earbuds selbst sind mit einer 40 mAh fassenden Batterie ausgestattet. Insgesamt sind, mit aktiver ANC-Funktion, rund vier Stunden Musikwiedergabe möglich. Ohne ANC hingegen geht den T3 nach rund 5,5 Stunden die Puste aus.

Das Ladeeuti versorgt die In-Ears rund 2-mal mit Saft, insgesamt sind – abhängig von Lautstärke und aktivierten Features, maximal zwischen 16 und 19 Stunden in Kombination mit dem Ladecase drin. Kein sonderlich guter Wert.

Kabelloses Laden unterstützt das Case nicht, via USB-C ist es allerdings in rund zwei Stunden am Stromnetz wieder zu 100 Prozent vollgeladen, die Earbuds selbst brauchen im Etui rund anderthalb Stunden von 0 auf 100 Prozent.

Soundpeats T3 Akkulaufzeit

Bedienung der T3

Bei den Soundpeats T3 setzt der Hersteller einzig und allein auf eine Touchbedienung. Hier kommen die beiden berührungsempfindlichen Außenseiten zum Einsatz, denen verschiedene Funktionen innewohnen.

Ein Tippen erhöht oder verringert die Lautstärke, doppeltes Tippen rechts startet oder pausiert die Wiedergabe, während links Anrufe entgegengenommen werden können. Die Touch-Bedienung ist durchaus intuitiv, während die T3 sämtliche Eingaben präzise umsetzen.

Einzig und allein die Möglichkeit, zum vorherigen Song zurückzuspringen, fehlt im Bedienschema. Zum nächsten zu wechseln ist hingegen möglich. Seltsam. Auch der Wechsel zwischen den ANC-Modi (an, normaler Modus, Transparenzmodus) klappt einwandfrei und wird von einem akustischen Hinweis begleitet. Auf eine Begleit-App für Feinjustierungen, Equalizer oder Firmware-Updates, verzichtet Hersteller Soundpeats einmal mehr, was etwas schade ist.

Soundpeats T3 Bedienung

Audio-Qualität und ANC der Soundpeats T3

Hinsichtlich der Sound-Abmischung sind die Soundpeats T3 einmal mehr auf Hörspaß getrimmt. Entsprechend zeigen sich vor allem die Bässe äußerst präsent, jedoch erfreulicherweise, ohne dabei zu übersteuern oder die anderen Frequenzen zu überblenden.

Auch die Mitten klingen, vor allem bei niedriger bis mittlerer Lautstärke, sehr gut. Wobei die T3 vor allem mit Frauenstimmen oder hohen Männerstimmen gut zurechtkommt, während es tiefen Stimmen etwas an Dynamik und Detailreichtum mangelt.

Große Probleme offenbaren sich allerdings bei den Höhen, die bereits ab einer Lautstärke von rund 60 Prozent verzerren und derart scharf dargestellt werden, dass von einem Hörgenuss wahrlich keine Rede mehr sein kann. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den oberen Mitten, wie beispielsweise einem Piano, das entweder zu leise oder zu scharf wiedergegeben wird. Gut ausbalanciert wirkt das Klangbild leider nicht.

Durchaus gute Arbeit liefern die Soundpeats T3 aber bei Genres ab, die Höhen und Mitten reduzieren. Techno-, Electro- oder gar Jazz-Musik stehen den günstigen In-Ears durchaus gut zu Gesicht. Zumindest, wenn es keine oder nur wenig Vocals innerhalb der Songs gibt.

Soundpeats T3 Klang

Zur Videowiedergabe sind die Soundpeats T3 zudem ebenfalls nur bedingt geeignet, was auf die recht hohen Latenzen zurückzuführen ist. Bereits nach wenigen Sekunden sind Bild und Ton nicht mehr ganz synchron.

Die ANC- und Transparenz-Funktion

Die aktive Geräuschunterdrückung der T3 ist eine Enttäuschung. Der Unterschied zur deaktivieren ANC-Funktion ist zwar zu hören und vor allem Verkehrslärm wird durchaus zufriedenstellend minimiert, mit anderen Frequenzen kommt das ANC aber schnell an seine Grenzen.

Stimmen, Lüftergeräusche oder das Tippen auf der Tastatur kommen fast ungehindert hindurch. Da liefern bereits besser passiv abdichtende Earbuds ohne aktive Geräuschunterdrückung ein besseres Ergebnis ab.

Ähnlich enttäuschend fällt der Transparenz-Modus (hier Passthough-Mode genannt) aus. Zwar werden hier Verkehrsgeräusche und Stimmen verstärkt wiedergegeben, mit dem realen Klang hat das verzerrte Bild allerdings nur noch wenig gemeinsam. Allen Modi gemein ist zudem ein recht penetrantes, mechanisches Grundrauschen.

Soundpeats T3

Mikrofonqualität

Vor allem das Mikrofon der Soundpeats T3 wird vom Hersteller intensiv beworben und soll dank „Sound+ AI“ die eigene Stimme besonders klar wiedergeben, während Hintergrundgeräusche effektiv ausgeblendet werden.

Tatsächlich markiert das Mikrofon der In-Ear-Kopfhörer die vielleicht größte Stärke im Audio-Bereich. Die eigene Stimme wird laut, klar und äußerst dynamisch abgebildet. Vor allem in Video-Telefonaten mit verschiedenen Software-Lösungen sind wir klar zu verstehen. Bei Telefonaten außerhalb der eigenen vier Wände, können die Resultate nicht mehr vollends überzeugen.

Vor allem bei der Ausblendung von Hintergrundgeräuschen wie Verkehrs- oder Baulärm, stoßen die T3 schnell an ihre Grenzen. Auch Windgeräusche kommen leider relativ laut bei unserem Gegenüber an.

Soundpeats T3

Fazit zu den Soundpeats T3

Während die Soundpeats T3 hinsichtlich Verarbeitung, Tragekomfort und Bedienung punkten können, leisten sich die günstigen True Wireless-In-Ear-Kopfhörer eklatante Schwächen bei dem wohl wichtigsten Kriterium eines Kopfhörers: Dem Klang.

Earsbuds mit ANC-Funktion für weniger als 50 Euro klingen sehr verlockend und gemessen am Preis geht das Gesamtpaket der T3 Earbuds durchaus in Ordnung. Für rund 20 Euro mehr bekommt ihr jedoch deutlich bessere Kopfhörer. Vor allem Fans von Electro- oder Akustik-Musik werden zwar durchaus gut bedient, sobald jedoch Stimmen oder intensivere Hochtöne hinzukommen, wird das unausgewogene Klangbild schnell unangenehm.

Soundpeats T3 Award

Soundpeats T3

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

79/100

Günstige In-Ears mit guter Verarbeitung und hohem Tragekomfort, die hinsichtlich der Akustik eklatante Schwächen aufweisen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Neue Antworten laden...

Avatar of Basic Tutorials
Basic Tutorials

Gehört zum Inventar

11,661 Beiträge 2,774 Likes

Nach den Air 3 (unser Test) erreichen mit den Soundpeats T3 bereits die nächsten In-Ear-Kopfhörer des Herstellers unser Testlabor. Der Preis ist derselbe, der Ansatz allerdings ein ganz anderer, denn hier wird eine aktive Geräuschunterdrückung samt Transparenz-Modus geboten. Der „herausragende Klang“ ist ein vollmundiges Versprechen. Ob die T3 dieses halten können, klärt unser Test. Technische … (Weiterlesen...)

Antworten Like

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"