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Tineco Floor One S3 im Test: Wie schlägt sich der smarte Saugwischer?

Der wöchentliche Hausputz ist ohne Staubsauger und Mopp wohl unvorstellbar. Da verwundert es kaum, das sich einige findige Experten im Bereich der smarten Haushaltshelfer dazu veranlasst sahen, ein praktisches Kombigerät zu entwickeln. Geboren war der Saugwischer. Zu den beliebtesten Herstellern der Mischung aus Staubsauger und Wischmopp gehört zweifelsohne Tineco. Mit seinem Floor One S3 hat der Hersteller seit nunmehr zwei Jahren ein Gerät mit App-Support am Start, das nicht nur leistungsstark, sondern auch überaus smart sein soll. Wir haben den vielversprechenden Haushaltshelfer, der zu einer UVP von 399,00 Euro an den Start geht, auf Herz und Nieren getestet. Los geht’s mit dem Tineco Floor One S3 Test.

Saugwischer werden immer beliebter

Wenn man so möchte ist Tineco der Hersteller, der Saugwischer quasi gesellschaftstauglich gemacht hat. Insbesondere der Floor One S3 gilt nämlich als erster richtig guter Saugwischer. Aus diesem Grund konnte das Modell, welches schon 2020 in den Handel kam, auch einige Preise einheimsen. Anders als es in der Branche üblich ist, hat Tineco seinen S3 auch noch nicht aus dem Handel genommen. Dies liegt nicht nur daran, dass der Saugwischer auch heute noch überzeugt. Obendrein verdeutlicht dies die lobenswerte Firmenstrategie des Mutterunternehmens Ecovacs. Dieses kennt man eher von Saugrobotern wie den Deebot T9 AIVI, welchen wir erst kürzlich im Test hatten. Auch dieser ist bereits älter als ein Jahr, aber noch immer im Handel erhältlich.

Tineco Floor One S3 Lieferumfang

Genug der Theorie. Lasst uns einen Blick ins Innere der Verpackung werden – Es lohnt sich. So zeigt sich Tineco hier erstaunlich spendabel.

Tineco Floor One S3 Zubehör

Zum Lieferumfang gehören:

  • Tineco Floor One S3
  • Ladeschale
  • Zweite Wischwalze
  • Ersatz-HEPA-Filter
  • Reinigungsflüssigkeit
  • Reinigungstool
  • Zubehörhalterung

Design und Verarbeitung

Da wir bereits andere Saugwischer wie den Dreame H11 Max (Test) sowie den Roborock Dyad (Test) auf Herz und Nieren testen durfen, bieten sich natürlich unmittelbare Vergleiche bereits bei der Optik an. Ähnlich wie der H11 Max kommt auch der Tineco Floor One S3 eher wuchtig daher. Dies mag den einen oder anderen vielleicht stören. Schließlich ist der Saugwischer in Konsequenz des Ganzen natürlich auch alles andere als unauffällig. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man das Gerät mitten im Wohnzimmer platzieren möchte.

Da der Tineco Floor One S3 bei der Farbgebung aber ähnlich unaufgeregt ist, wie das Pendant von Roborock, lässt er sich in der passenden Umgebung auch ganz gut kaschieren. So setzt Tineco auf eine klassische und gleichsam schicke Kombination aus Schwarz und Weiß. Eines der technischen, aber eben auch optischen Highlights ist zweifelsohne das große Display des Saugwischers. Hier hat man die wichtigsten Parameter wie Saugstufe und gegenwärtigen Ladestand des Akkus immer im Blick.

Tineco Floor One S3

Wenn man einen genauen Blick aufs Display wirft, wird man schnell feststellen, dass der Tineco Floor One S3 nicht nur viel Leistung verspricht. Das WiFi-Symbol signalisiert, dass sich der Saugwischer auch mit deinem Drahtlosnetzwerk verbinden kann. Dies ist vonnöten, wenn du das Gerät mit der praktischen App nutzen möchtest. Zu dieser aber gleich mehr. In Sachen Verarbeitungsqualität ist das Kombigerät über jeden Zweifel erhaben. Hier knarzt es an keiner Stelle und alles fühlt sich einfach wunderbar hochwertig an.

Die App als Alleinstellungsmerkmal

Während der Tineco Floor One S3 in Sachen Optik sehr an die Konkurrenz von Roborock und Dreame erinnert, bietet er bei der Konnektivität einen entscheidenden Vorteil. So verfügt er als einziger der drei über eine praktische App-Anbindung. Dementsprechend läuft auch die Einrichtung ein wenig anders ab – zumindest dann, wenn du die App nutzen möchtest. Als aller erstes lädst du dir die App von Tineco herunter. Dort wählst du dann aus der Produktpalette des Herstellers den Floor One S3 aus. Ist dies geschehen, musst du den Saugwischer nur noch einschalten. Anschließend registriert die Tineco-App das Gerät und die Einrichtung kann beginnen.

Hier erfindet Tineco das Rad nicht neu. So erschafft das Kombi-Gerät einfach einen eigenen Hotspot, mit dem du dann Verbindung aufnehmen musst. Anschließend kann er sich mit deinem Netzwerk verbinden. Einmal eingerichtet, erschließt sich einem dann der erfreulich große Funktionsumfang der App. Hier kannst du beispielsweise einsehen wie es um den Akku des Saugwischers bestellt ist. Obendrein kannst du die Füllmenge von Schmutz- und Frischwassertank einsehen. Doch die Smartphone-Anwendung erfüllt nicht nur Kontrollfunktionen. Außerdem kannst du hier Details zur Reinigung einstellen. Insbesondere die Leistung der Wischfunktion bzw. Saugfunktion lässt sich regulieren.

Tineco Floor One S3 App
Die Tineco Life App gibt es für iOS und Android. (Bild: Apple App Store)

Zur Auswahl steht dabei neben einem Automatikmodus auch eine Powerstufe. Für die Wartung des Gerätes kann man hier nicht nur die praktische Selbstreinigung aktivieren. Obendrein nutzt du die App, um die Firmware des Saugwischers immer auf dem neuesten Stand zu halten. Schlussendlich muss man sich natürlich die Frage stellen, ob die App nun wirklich so eine große Bereicherung beim Tineco Floor One S3 ist.

Tineco Floor One S3 Handgriff
Das Bedienfeld ist übersichtlich, mit insgesamt drei Knöpfen (On/Off, Modus und Selbstreinigung) aber völlig ausreichend.

Fest steht, dass auch die Konkurrenz ohne App-Anbindung den gleichen Leistungsumfang ohne Smartphone-Verbindung bietet. Hier setzt Roborock respektive Dreame aber auf eine einfache Bedienung über die am Griff befindlichen Knöpfe. Praktisch fand ich allerdings die Überwachungsfunktion, die die App ermöglicht. So kann man auch ohne Betätigung des Tineco Floor One S3 nachsehen, wie es um den Restakku oder die Füllmenge der Wasserbehälter bestellt ist. Alles in Allem ist die App aus meiner Sicht also eine gute Sache.

Großes Display für gute Übersicht

Die Handhabung des Tineco Floor One S3 ist im Test überaus praktisch. Dies liegt auch daran, dass man den Saugwischer bequem abstellen kann. Wer sich an unseren Test des Roborock Dyad erinnern kann, weiß vielleicht, dass dies ein großer Kritikpunkt bei dem Gerät war. Schließlich setzte die Xiaomi-Tochter auf einen eher ungewöhnlichen Standfuß, welcher dafür sorgt, dass der Saugwischer jede Menge Platz benötigt.

Tineco Floor One S3 Test
Leider steht das Display in der Ladeschale auf dem Kopf, was beim Akkustand für Verwirrung sorgen kann. Hier verfügt der S3 nicht über 25, sondern 52 Prozent Restakku.

Ein praktischer Vorteil des Tineco ist außerdem, dass er sich automatisch ausschaltet, wenn er hingestellt wird. Stellt man ihn hin, kann man auch sehr gut die beiden Wassertanks erkennen, die beim einem Saugwischer erfahrungsgemäß eine große Rolle spielen. Mit 600 ml (Frischwassertank) und 500 ml (Schmutzwassertank) fallen diese ausreichend groß aus. Ein Highlight ist das große Display. Hier kann man anhand verschieden farbiger Streifen die wichtigsten Parameter ablesen.

In der Mitte wiederum kannst du den Akkustand anhand der Zahl ablesen. Aufs Display kannst du auch blicken, wenn der Saugwischer in seiner Ladestation steht. Doch leider steht die Akkuanzeige dann auf dem Kopf. Schade, dass die Zahlen sich in diesem Fall nicht kurzerhand um 180 Grad drehen. Dies technisch umzusetzen, kann meines Erachtens nach nicht schwer sein.

Sehr gesprächiger Saugwischer

Dass der Tineco Floor One S3 ziemlich smart ist, wird übrigens nicht nur an der App-Anbindung deutlich. Obendrein ist er kompatibel zu Amazon Alexa. In Zusammenarbeit mit der Sprachassistentin ist ein Skill möglich, der es dir ermöglicht, Fakten vom Gerät abzufragen. Doch auch abseits von Alexa zeigt sich der Tineco ziemlich gesprächig. Die ab Werk englische Sprachausgabe mag zwar sympathisch klingen, doch ich persönlich benötige dies bei einem Saugwischer nicht. Anders als beispielsweise bei einem Saugroboter befindet man sich ja in der Regel immer direkt beim Gerät, während man es nutzt. Folglich kann man auch einfach einen Blick auf den Akkustand werfen oder eben die App zu Rate ziehen. Eine lustige Spielerei ist es trotzdem und wen es nervt, der kann es auch einfach ausschalten.

Tineco Floor One S3: Sehr gute Reinigungsleistung

Nach den ganzen technischen Spielereien wollen wir einmal auf das Herzstück eines jeden Saugwischers eingehen. Die Reinigungsleistung. Wenn es hier hakt, dann bringt auch der übrige technische Schnickschnack nichts. Der Tineco Floor One S3 agiert nach dem selben Prinzip wie der Dreame H11 Max. Will meinen, dass sich an der Unterseite des Gerätes eine rotierende Walze befindet, die dauerhaft mit Flüssigkeit benetzt wird, um den Boden zu reinigen. Der befeuchtete Boden wird dann abgesaugt wodurch sich mit der Zeit der Schmutzwasserbehälter füllt.

Mir persönlich hat zwar das System des Roborock Dyad mit den beiden in entgegengesetzte Richtungen drehenden Walzen besser gefallen, die Reinigungsergebnisse des Tineco Floor One S3 sind im Test aber dennoch sehr gut. Selbst hartnäckige Verschmutzungen wie eingetrocknete Marmeladenflecken kann man nach mehrmaligem Überqueren problemlos entfernen. Bei schweren Verschmutzungen eignet sich ein Wechsel zur maximalen Reinigungsstufe. In den allermeisten Fällen reichte in unserem Test aber der Auto-Modus völlig aus. Leider hinterlässt der Tineco einen kleinen ungereinigten Rand über, wenn man mit ihm eine Wand bzw. Fußbodenleiste entlangfährt. Hier agiert der Roborock Dyad mit seinem dünnen Rand deutlich besser.

Die Konkurrenz bietet mehr Nutzerkomfort

Im Bezug auf Konnektivität, Verarbeitung und Reinigungsleistung merkt man dem Tineco Floor One S3 nicht an, dass er bereits zwei Jahre auf dem Buckel hat. Doch es gibt einen Punkt, in dem der Saugwischer sich leider dem Roborock Dyad und Dreame H11 Max geschlagen geben muss. Und das ist der Nutzerkomfort. Während sich die Konkurrenz nämlich erfreulich wendig von A nach B bugsieren lässt, wirkt der Tineco etwas behäbig. Insbesondere dann, wenn man einmal unter Möbeln wischen möchte, kann dies mitunter etwas nervig sein.

Wie der Dreame H11 Max besitzt auch der Tineco One Floor S3 „nur“ eine Walze.

Ein weiteres Problem teilt er sich mit dem Dreame H11 Max. Schließlich wird er durch die einzelne rotierende Walze genauso wie sein Konkurrent automatisch nach vorn gezogen. Roborock hat für mich hier deutlich die Nase vorn, da der Dyad den Nutzer durch die beiden Walzen nicht automatisch nach vorn zieht. Dies führt zu dem Problem, dass man den Tineco Floor One S3 zumindest auf maximaler Stufe immer mit etwas Kraft manövrieren muss, um ihn auf Spur zu bringen. Das könnte für den einen oder anderen womöglich etwas ungewohnt sein.

Praktische Selbstreinigung

Tineco verspricht, dass sein Floor One S3 bis zu 35 Minuten Reinigung ermöglichen soll. Für die gute Ausdauer sorgt ein 4000 mAh großer Akku. Ich bin mit meiner knapp 83 m² großen Wohnung locker mit der Reinigungsdauer hingekommen und hätte sicher noch ein paar mehr m² reinigen können. Böse Überraschungen gibt es dank der Restakkuanzeige auf dem Display nicht. Wer es ganz genau wissen möchte, wirft einen Blick in die App. Hier kann man die einsehen wie viele Minuten Reinigung noch möglich sind.

Die Selbstreinigung aktivierst du per App oder Knopfdruck.

Ist der Akku dann leer, benötigt der Tineco Floor One S3 in seiner Basisstation vier Stunden, um wieder eine volle Batterie zu haben. Nicht neu, aber dennoch cool, ist die Selbstreinigungsfunktion des Tineco Floor One S3. Um diese zu aktivieren, stellst du den Saugwischer einfach in seine Basisstation. Hier spült er einmal kräftig durch und saugt das dabei entstandene Schmutzwasser einfach wieder ab. Dieses Feature solltest du regelmäßig nutzen, da die Walze bereits nach den ersten Reinigungsdurchläufen entsprechend schmutzig ist. Apropos schmutzig.

Richtig cool: Tineco legt das passende Reinigungsmittel gleich bei.

Das Schmutzwasser, welches sich im passenden Behälter ansammelt solltest du sogar nach jeder Reinigung entleeren. Ansonsten kann es zu unschöner Geruchsbelästigung kommen, was vor allem dann nervt, wenn der Tineco im Wohnzimmer steht. Ansonsten ist die Wartung des Saugwischers denkbar einfach. So lassen sich Verbrauchsgüter wie der HEPA-Filter und die Reinigungswalze kurzerhand austauschen. Lobenswert ist, dass Tineco seinem Saugwischer bereits ab Werk einen Ersatzfilter und eine zweite Walze beilegt.

Tineco Floor One S3 Test: Fazit

Wie bereits der Dreame H11 Max und Roborock Dyad ist auch der Tineco Floor One S3 ein sehr guter Saugwischer. Dies beginnt bereits bei der hervorragenden Verarbeitung und dem hübschen Design. Aber auch in Sachen Reinigungsleistung lässt er keine Wünsche offen. Selbst hartnäckige Flecken wischt er mit etwas Ausdauer problemlos weg. Dabei behältst du dank großem Display immer die wichtigsten Parameter im Blick. Die praktische Selbstreinigung sorgt dafür, dass er jedes Mal frisch gereinigt ans Werk gehen kann.

Seine App-Anbindung mag zwar nur eine kleine Spielerei sein, dennoch hat er diesbezüglich ein Alleinstellungsmerkmal, was ihn von der Konkurrenz abhebt. Zu meckern gibt es wirklich wenig. Neben der etwas staksigen Bedienung, ist es auch der kleine Rand, den er beim Reinigen zur Fußbodenleiste lässt, der den ansonsten sehr positiven Gesamteindruck minimal trübt. Ansonsten ist der Tineco Floor One S3 auch zwei Jahr nach Release noch ein richtig guter smarter Haushaltshelfer und kann im Test überzeugen.

Tineco Floor One S3

Verarbeitung
Konnektivität
Reinigungsleistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Der Tineco Floor One S3 ist ein richtig guter Saugwischer, der sich auch zwei Jahre nach Release nicht hinter der Konkurrenz verstecken muss.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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