Längst hat Dyson im Bereich der kabellosen Akkusauger mächtig Konkurrenz bekommen. Dabei sind es vor allem Geräte von fernöstlichen Herstellern, die dem britischen Traditionsunternehmen mächtig einheizen. Dazu gehört auch die hierzulande eher unbekannte Marke Ultenic. Diese hat mit dem FS1 nun einen ganz besonderen Akkustaubsauger an den Start gebracht. Das Alleinstellungsmerkmal des smarten Haushaltshelfers erinnert an moderne Saugroboter mit Vollausstattung. Schließlich kommt dieser mit einer praktischen Absaugstation daher. Ob das in der Praxis Früchte trägt oder ein unnötiges Gimmick ist und wie sich der schicke Sauger bei der alltäglichen Reinigung so schlägt, wollen wir im Ultenic FS1 Test überprüfen.
Technische Daten
Maße und Gewicht | 113.8 x 27.3 x 28.4 cm; 7 Kilogramm |
Leistung | 450 Watt |
Saugleistung | 30.000 Pascal |
Akkulaufzeit lt. Hersteller | bis zu 60 Minuten |
Farben | Dunkelblau und Grau |
Maximallautstärke | 78 dB |
Features | Absaugstation, Teleskopstange, LED-Beleuchtung, wechselbarer Akku |
Preis | € 55,00 * |
Lieferumfang
Neben dem Akkusauger selbst finden wir im Lieferumfang die Absaugstation sowie das passende Netzkabel vor. Weiterhin legt der Hersteller mit Textilbürste und Fugentülle zwei Aufsätze bei, die alternativ zur Hauptbürste zum Einsatz kommen können.
In Sachen Zubehör gibt es noch einen Ersatzfilter, zwei Ersatz-Staubbeutel für die Absaugstation sowie ein praktisches Reinigungswerkzeug. Das dürfte den allermeisten sicherlich ausreichen. Allerdings bleibt festzuhalten, dass die Konkurrenz hier zum Teil deutlich spendabler ist.
Ultenic FS1 Test: Design und Verarbeitung
- Kombination aus Grau und Blau
- Gute Verarbeitung
- Vornehmlich Kunststoff
Ein cooles Design kann man dem Ultenic FS1 keinesfalls absprechen. So erinnert er mit seiner modernen Linienführung und der vornehmlich blauen und grauen Farbgebung teils deutlich an Branchenkönig Dyson oder aber auch einige Geräte von Dreame. Für einen attraktiven Farbtupfer sorgt wiederum ein oranger Akzent. Der Schmutzbehälter wiederum kommt transparent daher, damit du einsehen kannst, wie weit dieser gefüllt ist. Beim Material setzt der Hersteller vornehmlich auf Kunststoff.
Das ist keineswegs ein Tabu. Schließlich setzen selbst die teuren Geräte von Dyson darauf, was insbesondere beim Gewicht einen entscheidenden Vorteil bringt. Als Besitzer eines Dyson V11 fand ich es wirklich beeindruckend, dass ich beim direkten Vergleich kaum qualitative Unterschiede feststellen konnte. Den deutlichen Preisunterschied spürt man hier jedenfalls nicht. Doch natürlich weist der Ultenic FS1 Unterschiede zu Dyson auf.
So kommt hier beispielsweise nicht die klassische Bedienung per Abzug zum Einsatz. Stattdessen setzt die chinesische Marke auf einen On/Off Button auf der Oberseite des Gerätes. Hier ist lediglich ein Knopfdruck vonnöten, um den Akkusauger ein- bzw. wieder auszuschalten. Der Vorteil liegt auf der Hand. So schonst du deinen Zeigefinger vor allem bei längeren Reinigungseinheiten davor, einen Krampf zu bekommen. Ein Nachteil ist hingegen, dass eine Zweihandbedienung unausweichlich ist.
Während du mit der einen Hand nämlich den Akkusauger wie eine Pistole hältst, musst du mit der anderen Hand den Knopf auf der Oberseite betätigen. Was einem besser gefällt, ist schlussendlich Geschmacksache. Ich persönlich bevorzuge eine Mischung aus beidem. So bieten mittlerweile viele Geräte die Möglichkeit, per einmaligem Druck auf den Abzug ein- bzw. wieder ausgeschaltet zu werden. Ein Beispiel hierfür ist der Tineco Pure One Air Pro (Test).
Ultenic FS1 Test: Display
- Display wirkt falsch platziert
- Akkustand, Modus und Fehlermeldungen einsehbar
- On/Off Button gleich daneben
Bei modernen Akkusaugern ist ein Display mittlerweile Gang und Gäbe. Dementsprechend verwundert es auch nicht, dass der Ultenic FS1 ebenfalls mit einem Bildschirm daherkommt. Hier kannst du die wichtigsten Kerninformationen wie gegenwärtigen Akkustand sowie Leistungsstufe einsehen. Insgesamt bietet das Gerät mit Auto, niedrig und hoch drei verschiedene Stufen. Leider wird der Akkustand nur in Balken und nicht wie sonst üblich als Prozentwert angegeben. Obendrein nutzt der smarte Haushaltshelfer den Bildschirm, um seinen Nutzer auf eventuelle Fehler hinzuweisen. In der Theorie klingt das natürlich nach einer praktischen Hilfe.
Bei der Anwendung fällt aber auf, dass die Positionierung nicht gut durchdacht ist. Während die Konkurrenz das Ganze nämlich in der Regel an der Rückseite des Gerätes platziert, entscheidet sich Ultenic dafür, das Display auf der Oberseite zu verbauen. So musst du das Gerät immer ein wenig herabsenken, um die Inhalte erkennen zu können. Weiterhin sorgt die fragwürdige Platzierung des Displays dafür, dass du es nicht sehen kannst, wenn der Sauger in der Absaugstation verweilt. Das ist ein wenig ärgerlich, da du den Ladestand nicht einsehen kannst, während das Gerät lädt. Das mag kein Totalausfall sein, es nagt aber ein wenig am Bedienkomfort.
Ultenic FS1 Test: Absaugstation
- Absaugstation saugt Staubbehälter ab
- Schmutz landet in Staubsaugerbeutel
Mittlerweile durfte ich bereits viele smarte Haushaltshelfer mit praktischer Absaugstation testen. Allerdings handelte es sich dabei stets um Saugroboter und keine Akkusauger. Der Ultenic FS1 bietet aber genau so ein Feature. So bekommst du hier keine klassische Ladehalterung bzw. einen Ladeständer. Stattdessen nimmt das Gerät nach getaner Arbeit in einer Absaugstation Platz, um entleert und geladen zu werden.
Der Hersteller hat seine Basisstation dabei so designt, dass hier auch gleich ein Ersatzakku Platz findet. Richtig cool ist, dass du den zweiten Akku hier nicht nur unterbringen kannst. Obendrein lässt er sich direkt laden. Anders als bei Saugrobotern beginnt der FS1 nicht automatisch mit dem Absaugvorgang, wenn er in der Station platziert wird. Stattdessen nutzt du hierfür den dafür vorgesehenen Knopf am Akkusauger selbst. Das solltest du allerdings immer tun, da ansonsten eine ärgerliche Verschmutzung droht.
Schließlich öffnet der Sauger die Klappe seines Schmutzbehälters jedes Mal automatisch, wenn du ihn in der Station platzierst. Wer nun zu schwungvoll und schnell den FS1 aus der Halterung herausnimmt, riskiert, dass der Inhalt des Schmutzbehälters zu einem gewissen Teil auf den Boden fällt. Im besten Fall sorgst du durch Nutzung der Absaugfunktion also immer für einen leeren Behälter. Wenn sich der Behälter nicht automatisch öffnet, sondern erst mit Start der Absaugfunktion aufklappen würde, gäbe es das Problem gar nicht erst.
Ultenic FS1 Test: Bedienkomfort
- Wendiges Design
- Praktische LED-Beleuchtung
- Perfekt für flache Möbel und enge Räume
Anders als doch recht langsame Saugroboter oder schwere Saugwischer kommen Akkusauger dann zum Einsatz, wenn es schnell gehen muss. Umso wichtiger ist es, dass die Geräte wendig und nicht zu schwer sind. Beim Ultenic FS1 trifft beides zu. Zwar handelt es sich hierbei mit 7 kg um kein Leichtgewicht, dennoch konnte ich den Sauger im Test dank seines wendigen Designs problemlos von A nach B manövrieren. Insbesondere bei schnellen Richtungswechseln reagiert das Gelenk wieselflink wodurch der FS1 ein erfreulich schneller Akkusauger ist. Dabei kommt man auch gut unter flache Möbel. Hierbei unterstützt die am Bürstenkopf sitzende LED-Beleuchtung dabei, den Überblick zu behalten. Gut durchdacht wirkt der Gesamtaufbau des Akkusaugers.
Schließlich setzt der Ultenic FS1 auf ein smartes Stecksystem, das nicht nur einen flexiblen Einsatz verspricht. Obendrein ermöglicht das unkomplizierte zusammen und auseinander bauen eine einfache Reinigung. Selbst die insgesamt fünf Filter kannst du auf diesem Wege problemlos erreichen und reinigen bzw. austauschen. Beim Saugrohr setzt der FS1 auf keine starre Lösung. Hier kommt stattdessen ein Teleskoprohr zum Einsatz. Dieses kannst du nach Belieben ein- und ausfahren. So eignet sich der smarte Haushaltshelfer für Personen unterschiedlicher Körpergrößen. Weniger schön ist hingegen die Tatsache, dass man die Teleskopstange stets einfahren muss, wenn man den Sauger in der Basisstation platziert.
Ultenic FS1 Test: Leistung
- Solide Saugergebnisse
- Teppicherkennung unzuverlässig
Kommen wir zur Königsdisziplin – der Reinigungsleistung. Hier lassen die technischen Daten Großes erhoffen. So soll der 450 Watt starke Motor des Akkusaugers stolze 30.000 Pascal Saugleistung ermöglichen. Bei diesen Voraussetzungen verwundert es auch nicht, dass der smarte Haushaltshelfer gute Reinigungsergebnisse zutage fördert. Allerdings haben hier einige Konkurrenten die Nase vorn.
Geräte wie der Tineco Pure One S15 Pro (Test) liefern einfach bessere Reinigungsergebnisse ab. Dabei saugt er den Schmutz zwar zuverlässig auf, beim Manövrieren über den Boden, kann er diesen aber mitunter nicht „festhalten“. Im Endeffekt landet dabei ein kleiner Schmutzrest wieder auf dem Boden. Ansonsten kommt dem Akkusauger in der Praxis die Wendigkeit zugute. Ich bin in nahezu jede Ecke gekommen, wodurch das Endergebnis nach der Reinigung wirklich solide war.
Begeistert bin ich von der Absaugstation. Schließlich geht der Plan hier voll auf. Mit jeder Menge Power saugt die Station den Schmutzbehälter des Saugers leer. Dabei bleiben nicht einmal Hunde- oder Katzenhaare im Behälter hängen. In regelmäßigen Abständen musst du dann natürlich auch den Staubbeutel der Station leeren. Hier muss ich wieder ein wenig meckern.
Schließlich war es meines Erachtens nach eine große Errungenschaft, dass Staubsauger über Jahre hinweg ohne Staubbeutel auskamen. Mit Einführung von Absaugstationen halten diese nun bei Saugrobotern und womöglich bald auch bei Akkusaugern wie dem FS1 wieder Einzug. Wirklich nachhaltig ist das nicht, praktisch aber allemal. Schließlich lässt sich der Beutel beim FS1 spielend leicht ausbauen, wegwerfen und durch einen neuen ersetzen.
Ultenic FS1 Test: Kein Freund von Teppichen
In Sachen Akkulaufzeit lehnt sich der Ultenic FS1 dann sehr aus dem Fenster. Stolze 60 Minuten möchte der Akkusauger durchhalten können. In der Praxis waren es jedoch eher 45 Minuten bei recht normaler Nutzung. Je nach dem für welche der drei Saugstufen du dich entscheidest, schrumpft oder verlängert sich dann natürlich auch die Akkulaufzeit. Ich persönlich halte die Laufzeit für vollkommen ausreichend. Sollte mehr nötig sein, besorgt man sich einfach einen Ersatzakku und legt zwischendurch einen Boxenstopp ein. Beim Test war ich sehr froh, dass ich nur recht wenig Teppichboden in meinen eigenen vier Wänden besitze.
Schließlich scheint das eine echte Achillesferse des Ultenic FS1 zu sein. Das liegt nicht nur daran, dass er sich recht schwer auf Teppichen manövrieren lässt. Obendrein funktionierte die automatische Teppicherkennung recht unzuverlässig. Nach Wechsel auf Teppichboden hob das Gerät zunächst die Leistung deutlich spürbar an. Unmittelbar danach sank die Leistung dann aber wieder. Zwischenzeitlich hob der FS1 sie dann wieder an. Hier muss der Hersteller wohl noch einmal etwas am Sensor schrauben. Wer damit ein echtes Problem hat, sollte einfach den Auto-Mode verlassen und manuell in den Power-Modus wechseln, wenn es um einen Teppichboden geht.
Fazit
Der Ultenic FS1 ist ein guter Akkusauger, der vor allem in der Disziplin Preis-Leistungs-Verhältnis absahnt. So punktet er mit einem schicken Design, einer praktischen Absaugstation und solider Saugleistung zum fairen Preis, der deutlich unter vergleichbaren Geräten liegt. Sicherlich gibt der smarte Haushaltshelfer hier und da Anlass zum Meckern. Da wären zum Einen fragwürdige Designentscheidungen wie das fehlplatzierte Display oder die automatisch öffnende Klappe des Staubbehälters. Da das allerdings keine Sparmaßnahmen sind, sondern einfach offensichtliche Fehler im Konzept, erhoffe ich mir in der nächsten Generation Nachbesserungen. Dann könnte der Ultenic (FS2?) nämlich eine echte Kampfansage für die teure Konkurrenz von Dyson und Co. sein.
Ultenic FS1
Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
89/100
Der Ultenic FS1 ist ein solider Akkusauger, der mit toller Ausstattung und einem beeindruckenden Preis-Leistungs-Verhältnis punktet.