Yaber T2 Plus im Test: Portabler 1080p-Beamer mit starkem Akku

Dass Beamer nicht unbedingt schwer, wuchtig und ausschließlich für zu Hause geeignet sind, wissen wir bereits seit geraumer Zeit. Mit dem Yaber T2 Plus bietet der Hersteller nun auch ein handliches Modell an, dass dank integriertem Akku und niedrigem Gewicht auch für Reisen geeignet sein soll. In unserem Test offenbaren sich aber nicht nur Vorteile.

Technische Daten

Yaber T2 Plus Test: Edles Design, hochwertige Verarbeitung

• edles Design
• sehr gute Verarbeitung
• kompakt und handlich

Handliche Beamer gibt es mittlerweile einige. So haben wir erst im Dezember 2023 den überzeugenden Nebula Mars 3 Air selbst testen können. Der neue Yaber T2 Plus spielt in einer ähnlichen Liga, was sich auch bei den Abmessungen zeigt.

Mit 165 mm x 140 mm x 290 mm und einem Gewicht von rund 2,5 kg ist der Projektor angenehm mobil und verfügt über einen praktischen Handgriff samt braunem Gummi-Überzug, um ihn überall hin mitzunehmen.

Keine Frage: Mit dem schlichten und schicken beige-braunen Design samt Stoffüberzug gibt der T2 Plus aber auch im heimischen Wohnzimmer eine gute Figur ab. Wie gut, dass auch die Verarbeitung dem hochwertigen Design in Nichts nachsteht. Praktisch für unterwegs ist zudem, dass Yaber dem Beamer eine Objektivabdeckung spendiert – auch wenn diese wirklich sehr fest auf der Linse sitzt.

Doch täuschen lassen sollte man sich nicht, denn wasserfest ist der T2 Plus nämlich nicht. Wer ihn draußen benutzen möchte, sollte dies nur bei gutem Wetter tun, sonst was es das ganz schnell mit dem Open-Air-Kinogenuss.

Der Handgriff lässt sich zudem frei justieren und dient dabei auch als Halterung, um den Beamer (laut Hersteller idealerweise im Winkel von 15°) etwas schräg aufzustellen und so die besten Resultate zu erreichen. Blöd nur, dass nirgends ein Hinweis ist, wo und wann diese 15 Grad erreicht sind.

Ansonsten präsentiert sich das Design erwartungsgemäß. Autofokus-Sensoren an der Vorderseite, Anschlüsse hinten – wobei der Stromanschluss an der rechten Seite zu finden ist. Den Power-Button platziert der Hersteller an der Oberseite, die zudem als NFC-Feld fungiert, um schnell Inhalte vom Smartphone darstellen zu können.

Anschlüsse und mittelprächtige intelligente Anpassung

• wenige Anschlüsse
• HDMI durch TV-Dongle belegt
• Objektvermeidung und Trapezkorrektur mit Problemen

Hinsichtlich der Anschlussvielfalt ist der Yaber T2 Plus knapp bemessen. Die Zuspielung erfolgt extern via HDMI oder USB A, während Audio-Quellen per 3,5-mm-Klinkenanschluss Verbindung finden. Schade, dass kein USB-C geboten wird. Das würde die Konnektivität doch noch einmal merklich erweitern.

Wer mag, kann den Projektor zudem über den RJ45-LAN-Anschluss mit dem Internet verbinden, alternativ erfolgt die Verbindung via Wi-Fi 6. Bluetooth 5.0 steht ebenfalls zur Verfügung, falls ihr den Beamer mit anderen Geräten verbinden oder als Lautsprecher für Smartphone und Co nutzen wollt.

Hierfür kommen die beiden von JLB getunten Lautsprecher zum Einsatz, die einen brauchbaren Sound liefern, dem es allerdings an Details in den Höhen und Mitten fehlt. Das haben wir bei integrierten Lautsprechern schon deutlich besser gesehen. Zum Filmgucken unterwegs reicht’s aber.

Die Bedienung mithilfe der beiliegenden Fernbedienung klappt tadellos, zumindest, sobald man eigene AAA-Batterien eingesetzt hat. Der Yaber T2 Plus bietet eine intelligente automatische Bildanpassung samt Autofokus und Trapezkorrektur, die recht schnell und zuverlässig arbeiten. Auch wenn die Trapezkorrektur nicht immer einen perfekten Job leistet – glücklicherweise kann man hier im Menü manuell Hand anlegen.

Im Gegensatz zur intelligenten Objektvermeidung, die immer wieder einen Fehler anzeigt, dass die Kamera verdeckt sei und sich Objekte im Bild befänden. Sehr ärgerlich, da absolut nichts im Weg war.

Nicht wirklich smart

• Smarte Funktionen und Apps nur per HDMI-Dongle
• etwas hakelige Navigation
• 2,5 Stunden Akkulaufzeit bei Videowiedergabe

Der Yaber T2 Plus wird als smarter Projektor beworben, so wirklich smart ist er ab Werk allerdings nicht. Im Hauptmenü habt ihr lediglich Zugriff auf den HDMI-Eingang, sowie Dokumente oder ähnliches, die per USB verbunden sind.

Smart wird der Beamer erst durch den beiliegenden HDMI-Dongle, der den T2 Plus – etwas unförmig nach unten hängend, um Google TV erweitert. Erst dann gibt es Zugriff auf bekannte Streaming-Dienste und tausende Apps.

Wer den Yaber T2 Plus also mit mehreren Quellen nutzen will, muss immer wieder umstecken. Wirklich smart ist das Ganze nicht. Und wirklich schön gelöst ist das System leider auch nicht, das bekommen viele Konkurrenten wesentlich besser hin.

Die Bedienung im aufgeärumten User Interface ist zudem ein wenig hakelig. Merklich ruckeliger, als beispielsweise beim bereits angesprochenen Nebula-Beamer. Zudem habe ich festgestellt, dass die Cast-Funktion per NFC nicht immer zuverlässig funktioniert. Gerade bei der Nutzung von Streaming-Apps vom Smartphone oder Tablet kommt es immer wieder zu Hängern. Bei der Betrachtung von Bildern und anderen Inhalten läuft jedoch alles tadellos.

Die Akkulaufzeit des T2 Plus liegt bei 2,5 Stunden bei der Videowiedergabe mit einer Helligkeit von rund 60 Prozent. Somit können auch längere Filme geschaut werden, bevor dem Projektor die Luft ausgeht. Ein guter Wert, zumal bei der Nutzung als Bluetooth-Lautsprecher sogar bis zu 18 Stunden Nutzung möglich sind.

Bildqualität des Yaber T2 Plus

Diese Unzulänglichkeiten sind besonders schade, denn hinsichtlich der Bildqualität liefert der Yaber T2 Plus gute Resultate. Mit einer maximalen Helligkeit von 450 ANSI Lumen übertrifft er sogar die vergleichbar kompakte Konkurrenz und liefert dabei ein recht detailreiches und farbstarkes Full-HD-Bild.

Bei genauerer Betrachtung liegt man hinsichtlich der Bildschärfe aber hinter der Konkurrenz, was möglicherweise auch auf den nicht vollständig akkuraten Autofokus zurückzuführen ist. Das Bild lässt sich in den Systemeinstellungen noch weiter anpassen. Das Menü liegt in deutscher Sprache vor und punktet mit einer klaren Struktur.

Hinsichtlich der Größe entscheidet natürlich die Entfernung zu Wand oder Oberfläche, mit einer Projektionsrate von 1.25:1 realisiert der Projektor Größen von 40 Zoll aus rund einem Meter Entfernung bis hin zu einem Maximum von 120 Zoll, für die es rund 3,3 Meter Distanz benötigt.

Damit gibt der Yaber T2 Plus im Camping-Urlaub eine gute Figur ab. Auch, da er ganz einfach als Bluetooth-Lautsprecher bei deaktiviertem Display verwendet werden kann.

Yaber T2 Plus Test: Fazit

Der Yaber T2 Plus Projektor ist ein Gerät mit vielen Stärken, aber auch einigen Schwächen. Auf der Haben-Seite verbucht der Beamer sein handliches und hochwertiges Design, sowie die tadellose Verarbeitung. Auch die einfache Einrichtung und die gute Bildqualität sprechen für das Gerät, genauso wie die mehr als ordentliche Akkulaufzeit und die Möglichkeit, ihn bei ausgeschaltetem Objektiv als Bluetooth-Lautsprecher zu nutzen.

Demgegebenüber stehen aber einige Designentscheidungen, die das Gesamtbild schmälern. Smart ist er nicht und wenn dann nur mit dem beiliegenden TV-Dongle, der dann aber den einzigen HDMI-Port blockiert und noch dazu mit einem hakeligen Interface bzw. einer durchwachsenen Performance aufwartet.

Die Tonqualität geht in Ordnung, haben wir in dieser Größe aber ebenfalls schon deutlich besser gesehen. Oder gehört. Auch die automatische und intelligente Bildanpassung arbeitet nicht so zuverlässig, wie wir es gewohnt sind.

Für den Yaber T2 Plus spricht aber der attraktive Preis, der sich deutlich unterhalb der Konkurrenz einordnet. Auch wenn der handliche Beamer nicht wirklich günstig ist, ist er dennoch eine interessante Option für Reisen. Ob euch der Preis dabei wichtiger ist als Komfort-Funktionen und Bildqualität, muss jeder für sich entscheiden.