PC- & Konsolen-Peripherie

Endgame Gear XSTRM Test: USB-Mikrofon mit außergewöhnlichem Look

Mit dem XSTRM hatte Hersteller Endgame Gear im April ein futuristisch aussehendes USB-Mikrofon vorgestellt, das mit 20 mm Echtgold Mikrofonkapsel, einer Auflösung von 24 Bit und einer Samplingrate von 192 kHz auch wirklich Endgame-tauglich sein soll. Von den Qualitäten haben wir uns nun selbst überzeugen können und verraten euch in unserem Endgame Gear XSTRM Test, was das Mikro auf dem Kasten hat.

Technische Daten

Anschluss: USB-Type-C
Mikrofon-Membran: 20 mm (Elektret-Kondensator)
Frequenzgang: 20 Hz – 20.000 Hz
Abtastrate: 192 kHz / 24 Bit
Richtcharakteristik: Niere
Empfindlichkeit: -36 dB (1 V/Pa zu 1 kHz)
SNR: 57 dB
Abmessungen: Höhe: 250mm mit Stativ, 221,5 mm ohne Stativ;
Durchmesser: 119mm
Abmessungen (inkl. Stativ): 173 x 170 x 290 mm
Gewicht: 820 g (mit Stativ); 475 g (ohne Stativ)
Anschlüsse: USB-C; 3,5-mm-Klinke
Besonderheiten: RGB-Beleuchtung; KI-Rauschunterdrückung
Preis: 129,90 €

Endgame Gear XSTRM Test: Der Lieferumfang

Das Endgame Gear XSTRM will auffallend anders sein. Das zeigt sich bereits bei der wuchtigen Verpackung, die rund 31 cm hoch und knapp 20,5 cm tief ausfällt. Warum der Karton derart riesig ausgefallen ist, offenbart sich beim Blick in das Innenleben, nachdem wir den rechteckigen Karton in der Hälfte diagonal nach oben geteilt haben.

Denn der Hersteller stattet den gesamten Pappkarton mit einem akustischen Schaumstoffpolster aus, den man in ähnlicher – wenn auch größerer – Form aus Tonstudios kennt. Der dient aber nicht nur dem sicheren Halt des Mikrofons, sondern ist tatsächlich offiziell Bestandteil des Lieferumfangs, wie die Anleitung verrät.

Der Rest des Lieferumfangs ist dann eher gewöhnlicher Natur. Neben dem Mikrofon selbst, das an einer abnehmbaren Spinne an einem ebenfalls abnehmbaren Tischfuß befestigt ist, finden wir einen magnetischen Pop-Filter, eine Anleitung und ein rund zwei Meter langes USB-A- auf USB-C-Verbindungskabel im Lieferumfang.

Design und Verarbeitung

Zweifelsohne ist das Design des Endgame Gear XSTRM einzigartig und vermutlich ein entscheidender Faktor dafür, warum sich viele für dieses USB-Mikrofon entscheiden dürften. So kommt das XSTRM als auffälliger, dreieckiger Stab samt abgerundeter Kanten daher, dessen obere Hälfte mit etlichen großen und kleinen Löchern übersäht ist.

Das reine Mikrofon ist rund 22,2 Zentimeter hoch und knapp 6 cm breit. In Verbindung mit dem runden Metall-Tischfuß erreicht das Mikro eine Höhe von knapp 25 cm und erreicht 14 cm in der Tiefe.

Unterhalb der Löcher weist das XSTRM auf der Vorderseite das Logo des Herstellers auf. Darunter finden wir ein längliches abgerundetes Leuchtpanel, das in insgesamt 10 Abstufungen als Gain-Anzeige dient. Darunter positioniert einen Drehregler aus Metall, mit dem sich der Mikrofon-Gain feinjustieren lässt. Außerdem kann der Regler als Taste gedrückt werden und regelt so die RGB-Beleuchtung.

Am unteren Rand auf der Rückseite finden sich (von oben nach unten): Ein Schalter, der die Geräuschunterdrückung an- oder ausschaltet, der USB-C-Port zur Verbindung mit PC, Notebook oder Mac, sowie ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Verbindung mit einem Kopfhörer zum Mic-Monitoring.

Eine weitere Besonderheit befindet sich auf der Oberseite des Endgame Gear XSTRM. Diese ist berührungsempfindlich und fungiert aus Stummschalt-Taste. Tischfuß und Spinne, sowie der Pop-Filter präsentieren sich deutlich weniger extravagant. Sie sind aus anthrazitfarbenem Metall gefertigt.

Das Mikrofon selbst wird von drei fest verschraubten Halterungen eingerahmt, die mithilfe von Gummi-Seilen in der Spinne befestigt werden, um Vibrationen auszugleichen. An der Rückseite des Tischfußes befindet sich eine Schraube, die sich lösen lässt, um das XSTRM mithilfe des 3/8-Zoll-Gewindes an einem Mikrofonarm oder Stativ zu nutzen.

Verarbeitung des Endgame Gear XSTRM

Der Verarbeitungsqualität des rund 130 Euro teuren Mikrofons gefiel uns im Test ausgesprochen gut. Insgesamt bringt die Konstruktion rund 820 Gramm auf die Waage und findet damit sicher auf dem Schreibtisch Halt. Das Mikrofon selbst wirkt robust und hochwertig und auch die flexible Spinne gibt eine gute Figur ab.

Dasselbe gilt auch für den Tischfuß, der eine punktgenaue Einstellung ermöglicht und dennoch einen absolut wertigen Eindruck hinterlässt. Da gibt es absolut nichts zu beanstanden.

Inbetriebnahme, Praxistest und RGB-Beleuchtung

Pluspunkte sammelt das Endgame Gear XSTRM USB-Mikrofon zudem für seine kinderleichte Einrichtung. USB-Kabel verbinden, Gerät als Audioquelle auswählen und das war’s. Auf eine Begleit-Software verzichtet der Hersteller mit Firmensitz in der deutschen Landeshauptstadt Berlin, erfreulicherweise konsequent.

Löblich fällt zudem die Bedienungsanleitung aus, die selbst Laien auf rund 15 Seiten sämtliches noch so kleine Detail genauestens erklärt.

Endgame Gear XSTRM
Clever gelöst: Der Pop-Filter hält magnetisch am Mikrofon

Variantenreich präsentiert sich darüber hinaus die RGB-Beleuchtung, die über die bereits angesprochenen Löcher in der oberen Hälfte des Mikrofons rundherum erstrahlt. Sie ist in insgesamt zehn Farben einstellbar und ändert passenderweise auch die Farbe der Gain-Anzeige. Hinzu gesellt sich ein Farbzyklus-Modus, bei dem das Mikrofon durch alle Optionen hindurchwechselt.

Halten wir die Gain-Taste drei Sekunden lang gedrückt, deaktiviert sich die RGB-Beleuchtung zudem vollständig. Ist das XSTRM stummgeschaltet, leuchtet das Mikrofon samt Gain-Anzeige zudem rot auf.

Weiteres kluges Detail: Das Mikrofon verfügt über einen Schwerkraftsensor, der die Gain-Anzeige kurzerhand umdreht, wenn wir das Gerät beispielsweise kopfüber an einen Mikrofonarm hängen. Hier hat der Hersteller an absolut alles gedacht.

Aufnahmequalität des Endgame Gear XSTRM

Für die Stimmaufzeichnung greift das Endgame Gear XSTRM auf eine 20 mm große Kondensatorkapsel aus Echtgold zurück und nutzt eine Nierencharakteristik. In der Theorie sollte das Mikrofon also, sofern wir frontal hineinsprechen, unsere Stimme klar aufzeichnen können und dabei den Schall aus den hinteren und seitlichen Bereichen spürbar unterdrücken.

Die maximale Qualität liegt bei 192.000 Hz und einer Auflösung von 24 Bit. Theoretisch hast du in den Windows-Audio-Optionen die Möglichkeit, auch 16 Bit und minimal 44.100 Hz (CD-Qualität) auszuwählen.

Endgame Gear XSTRM Audio-Settings

Der abgedeckte Frequenzbereich von 20 Hz bis 20.000 Hz entspricht dabei dem Standard, die Sensibilität fällt mit -36 dB (1 V/Pa zu 1 kHz) hingegen beachtlich aus und sollte damit sogar leiseres Flüstern durchaus zuverlässig aufzeichnen.

In unserem Test schreitet das XSTRM auch von Beginn an überzeugend zur Tat und punktet mit einer klaren, druckvollen und dynamischen Stimmaufzeichnung. Überraschend zudem, wie gut das Mikrofon – selbst ohne AI-Noise-Cancelling-Funktion – Hintergrundgeräusche wie beispielsweise den Lüfter des Notebooks herausfiltert. Der Pop-Filter leistet zudem gute Arbeit dabei, scharfe S- und Plosivlaute abzudämpfen.

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AI Noise Cancellation im Praxistest

Ein Grundrauschen ist dabei absolut nicht wahrnehmbar. Das Tippen auf einer Tastatur hingegen schon. Dem kann man mit der KI-Rauschunterdrückung, die direkt im Mikrofon erfolgt und daher keine Auswirkungen auf die CPU hat, dann aber auch tatsächlich effektiv entgegenwirken. Allerdings leidet darunter die Sprachqualität hörbar.

Mithilfe des 3,5-mm-Klinkenanschlusses an der Rückseite ist es zudem möglich, die eigene Stimme in Echtzeit zu überwachen. Hier führt eine Aktivierung der KI-Rauchunterdrücken jedoch zu einer minimalen Verzögerung des Mic-Monitorings.

Endgame Gear XSTRM KI-Rauschunterdrückung
Mit dem Schalter auf der Rückseite schalten wir die KI-Rauschunterdrückung ein und aus

Alles in alles ist die Aufnahmequalität aber hervorragend und lässt keine Wünsche offen. Zumal du hier theoretisch mit ein wenig Feinjustierung und dem akustischen Schaumstoff aus dem Karton noch einmal ein Quäntchen mehr herausholen kannst.

Endgame Gear XSTRM Test: Fazit

Und die nächste Punktlandung für den noch vergleichsweise jungen Hersteller Endgame Gear. Nach den überzeugenden Gaming-Mäusen wie der XM1 (unser Test) liefert man mit dem USB-Mikrofon Endgame Gear XSTRM ein Peripheriegerät ab, das sich problemlos unter den besten Vertretern ihrer Zunft positioniert.

Hier beweist man also, dass hinter dem einzigartigen und außergewöhnlichen Design nicht nur auch eine überzeugende Verarbeitung, sondern auch eine exzellente Audioqualität steckt. Äußerst angenehm empfinde ich zudem, dass das Mikrofon dank Plug-and-Play-Konnektivität direkt nach dem Anschließen einsatzbereit ist.

Zudem hat man sich bei Design wirklich Gedanken über die Funktionalität gemacht, was man auch an allen Ecken und Enden spürt. Von der praktischen, berührungsempfindlichen Mute-Taste an der Oberseite, bis hin zum Gain-Regler, der sich mit dreht, wenn du das Mikrofon auf dem Kopf stellst.

Die zehnstufige LED-Empfindlichkeitsanzeige finde ich persönlich extrem praktisch und die RGB-Beleuchtung ist eine nette Dreingabe für all diejenigen, die sich so etwas wünschen. Alle anderen schalten sie einfach aus.

Vor allem bei der Akustik leistet das Endgame Gear XSTRM aber einen wirklich hervorragenden Job, mit dem man sich problemlos mindestens auf Augenhöhe mit Blue Yeti, beyerdynamic FOX und anderen hochwertigen USB-Mikrofonen positioniert.

Einzig und allein die etwas starke Beeinflussung der Stimmqualität bei Aktivierung der KI-Rauschunterdrückung liefert etwas Anlass zur Kritik. Ansonsten gibt es aber nichts zu beanstanden. Mit diesem Mikrofon machst du garantiert nichts falsch und wirst deine wahre Freude damit haben.

Endgame Gear XSTRM Test: Platinum Award

Endgame Gear XSTRM

Verarbeitung
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

95/100

Futuristischer Look und viel dahinter. Hervorragendes USB-Mikrofon, das nicht nur auffällt, sondern auch sehr gut verarbeitet ist, mit klugen Funktionen und einem überzeugenden Klang aufwartet.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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